Wer hätte nach der stürmischen Aufwärtsbewegung bis auf in der Spitze knapp 95,50 Euro im Oktober 2017 gedacht, dass es die Aktie von Aumann noch einmal zu deutlich weniger als dem Emissionspreis von 42 Euro aus dem März 2017 gibt? Trotzdem ist von einer „zweiten IPO-Chance“ derzeit noch nicht viel zu spüren. Und dass, obwohl der Spezialmaschinenbauer zur Herstellung von Elektromotoren mit seinen Zahlen zum dritten Quartal und dem bestätigten Ausblick für das Gesamtjahr ansprechende Vorgaben liefert. Demnach rechnet die noch zu 38 Prozent zur Beteiligungsgesellschaft MBB gehörende Aumann für 2018 weiterhin mit Erlösen nördlich von 300 Mio. Euro sowie einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 28 und 31 Mio. Euro. Normalerweise sollte das in Beelen (östliches Münsterland) angesiedelte Unternehmen – insbesondere beim Ergebnis – mindestens den oberen Bereich touchieren, zumal nach neun Monaten 2018 Erlöse von 212,03 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBIT von 23,72 Mio. Euro in den Büchern stehen. Interessant: Die nach neun Monaten 2018 erreichten Zahlen für Umsatz und EBIT übersteigen bereits jetzt die Gesamtjahreszahlen 2017 von 210,38 Mio. Euro für den Umsatz und 20,96 Mio. Euro für das bereinigte Betriebsergebnis.
Entscheidend für die Aktie ist freilich die Bewertung am Kapitalmarkt – und kommt das Aumann zurzeit auf eine Marktkapitalisierung von gut 585,60 Mio. Euro. Abzüglich des Netto-Finanzguthabens von knapp 65 Mio. Euro ergibt sich daraus ein Unternehmenswert (Enterprise Value) von 521 Mio. Euro, der wiederum mit einem von den Analysten für das kommende Jahr im Schnitt prognostizierten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von annähernd 50 Mio. Euro korrespondiert. Demnach würde der SDAX-Titel mit dem Faktor 10,5 auf die Relation EV/EBITDA gehandelt. Das ist nicht wenig, aber eben auch nicht fürchterlich abgehoben. Wohl auch diesem Grund haben die Analysten von Hauck & Aufhäuser auch ihre positive Einschätzung mit einem Kursziel von 75 Euro für die Aumann-Aktie bestätigt – auch wenn es eine Reih e von Leerverkäufern (Shortseller) gibt, die auf weiter fallende Kurse setzen. Fazit boersengefluester.de: Wer beim IPO und der anschließenden Achterbahnfahrt nur zugeschaut hat, kann jetzt – beim Kurs von 38,40 Euro – ruhig über einen Einstieg nachdenken.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 210,38 | 290,82 | 259,57 | 172,83 | 161,13 | 215,27 | 289,61 | |
EBITDA1,2 | 22,58 | 32,45 | 21,23 | -13,61 | -2,88 | 8,73 | 20,65 | |
EBITDA-Marge3 | 10,73 | 11,16 | 8,18 | -7,87 | -1,79 | 4,06 | 7,13 | |
EBIT1,4 | 20,03 | 26,65 | 16,26 | -19,75 | -7,88 | 2,57 | 15,15 | |
EBIT-Marge5 | 9,52 | 9,16 | 6,26 | -11,43 | -4,89 | 1,19 | 5,23 | |
Jahresüberschuss1 | 13,04 | 18,22 | 10,99 | -18,33 | -6,16 | 0,99 | 9,58 | |
Netto-Marge6 | 6,20 | 6,27 | 4,23 | -10,61 | -3,82 | 0,46 | 3,31 | |
Cashflow1,7 | -3,81 | 18,22 | -3,74 | 3,66 | 14,73 | 28,71 | 41,95 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,94 | 1,19 | 0,72 | -1,20 | -0,37 | 0,11 | 0,64 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,10 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Nexia |
Bereits Ende Oktober verriet Softing-CEO Wolfgang Trier im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de (HIER), dass das dritte Quartal deutliche Fortschritte gebracht habe und der Anbieter von Automatisierungslösungen und Messtechnikprodukten seine Jahresziele wohl im oberen Bereich der Erwartungen erfüllen werde. Mittlerweile hat Softing den Neun-Monats-Bericht vorgelegt – und der bestätigt die Aussagen von Trier: Demnach lautet die offizielle Prognose für den Umsatz nun auf einen Wert von „über 80 Mio. Euro“ – nach zuvor „moderate Steigerung auf 80 Mio. Euro.“ Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie dem um bilanzielle Effekte aus Übernahmen bereinigten EBIT bleibt Softing gleichwohl bei den bisherigen Vorgaben von 4,0 bzw. 3,7 Mio. Euro. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2018 kommt Softing auf Erlöse von 60,5 Mio. Euro und ein operatives EBIT von 2,0 Mio. Euro. Demnach wird das vierte Quartal – wie immer bei Softing – den größten Beitrag leisten. „Der Umsatz wird weiter getrieben von Produktneuheiten im Segment IT Networks sowie einer wachsenden Kundenbasis bei Automotive und Industrial. Flankierend unterstützt ein hohes Maß an interner Kostendisziplin das Ergebnis“, sagt Trier. Der Aktienkurs von Softing hatte sich zuletzt ein wenig erholt, eine generelle Trendwende ist aber noch nicht zu erkennen. Verständlich: Nach den vielen Enttäuschungen in der jüngeren Vergangenheit, reicht den Investoren ein besseres Quartal noch nicht aus, um wieder nachhaltig Vertrauen zu fassen. Andererseits machen uns die zahlreichen Produktneuheiten und auch der Wandel des Geschäfts hin zu einem höheren Software-Anteil zuversichtlich, dass Softing sich tatsächlich auf dem Weg hin zu zweistelligen Margen befindet, was sich dann auch in entsprechende attraktiveren Aktienkursen niederschlagen sollte. Angesichts der sich kontinuierlich aufhellenden Meldungslage bestätigen wir unsere Kaufen-Einschätzung. Ende November präsentiert Trier auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt, einige Tage später geht es dann zur MKK nach München.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 78,71 | 83,89 | 91,07 | 77,60 | 84,69 | 98,31 | 112,60 | |
EBITDA1,2 | 6,84 | 9,02 | 12,12 | 7,76 | 9,07 | 9,73 | 13,92 | |
EBITDA-Marge3 | 8,69 | 10,75 | 13,31 | 10,00 | 10,71 | 9,90 | 12,36 | |
EBIT1,4 | 2,35 | 4,08 | 4,30 | -3,93 | -0,48 | 0,76 | -2,72 | |
EBIT-Marge5 | 2,99 | 4,86 | 4,72 | -5,06 | -0,57 | 0,77 | -2,42 | |
Jahresüberschuss1 | 0,73 | 3,33 | 2,93 | -4,58 | -0,07 | -1,18 | -5,71 | |
Netto-Marge6 | 0,93 | 3,97 | 3,22 | -5,90 | -0,08 | -1,20 | -5,07 | |
Cashflow1,7 | 3,56 | 9,43 | 10,37 | 4,91 | 11,05 | 3,82 | 9,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,10 | 0,38 | 0,31 | -0,50 | 0,01 | -0,13 | -0,63 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,13 | 0,04 | 0,04 | 0,10 | 0,10 | 0,13 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |