Nach dem Capital Markets Day Ende Juni bei der BankM in Frankfurt hatten wir den Eindruck, dass der Aktienkurs der 3U Holding womöglich am Anfang einer Neubewertung stehen könnte. So überzeugend kam die Story der in den Bereichen Informations-und Telekommunikationstechnik (ITK), Erneuerbare Energien und Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) tätigen Holding aber. Nun: Abgesehen von einigen kräftigen Kursausschlägen – etwa als die Marburger melden mussten, dass der Verkauf des Windparks Lüdersdorf geplatzt sei – kommt die Notiz der Beteiligungs-Holding seit Monaten kaum vom Fleck und schwankt zwischen 1,10 und 1,25 Euro. So gesehen haben wir uns von der 3U-Aktie deutlich mehr versprochen. Andererseits hat sich auch das Börsenumfeld für Nebenwerte deutlich eingetrübt, so dass die aktuelle Seitwärtsbewegung vielleicht sogar ganz ordentlich ist. Operativ befindet sich das Unternehmen – unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen um den Windpark Lüdersdorf – auf Kurs. Das zeigen jedenfalls die kürzlich vorgelegten Neun-Monats-Zahlen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 10,4 Prozent auf 5,72 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein von 0,88 auf 2,12 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen, wobei der Vorjahreswert durch eine höhere Steuerlast und Abschreibungseffekte negativ beeinflusst war. Besonders wichtig für die langfristige Entwicklung bei 3U ist, dass die Softwaretochter weclapp sogar ein Stück dynamischer als gedacht wächst. Die Analysten von SRC Research haben derweil ihre Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 1,60 Euro bekräftig. Über ein stattliches Potenzial verfügt die 3U-Aktie also locker, zumal der Titel momentan gerade einmal zum Buchwert gehandelt wird.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 46,89 | 47,94 | 54,45 | 61,05 | 55,94 | 62,66 | 52,35 | |
EBITDA1,2 | 6,67 | 6,72 | 10,10 | 11,55 | 11,27 | 165,59 | 5,23 | |
EBITDA-Marge3 | 14,22 | 14,02 | 18,55 | 18,92 | 20,15 | 264,27 | 9,99 | |
EBIT1,4 | 2,99 | 2,71 | 5,50 | 5,94 | 6,76 | 161,09 | 1,64 | |
EBIT-Marge5 | 6,38 | 5,65 | 10,10 | 9,73 | 12,08 | 257,09 | 3,13 | |
Jahresüberschuss1 | 1,21 | 2,15 | 4,40 | 3,96 | 4,04 | 159,40 | 3,10 | |
Netto-Marge6 | 2,58 | 4,48 | 8,08 | 6,49 | 7,22 | 254,39 | 5,92 | |
Cashflow1,7 | 6,65 | 0,60 | 4,68 | 4,78 | -9,46 | 16,54 | 0,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,03 | 0,06 | 0,11 | 0,09 | 0,08 | 4,26 | 0,07 | |
Dividende8 | 0,02 | 0,03 | 0,04 | 0,05 | 0,05 | 3,20 | 0,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Keine Frage: Die aus unserer Sicht – trotz des ruppigen Börsenumfelds – doch überraschende Absage der Kapitalerhöhung Ende Oktober lastet noch immer auf dem Aktienkurs der TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG. Umso nachvollziehbarer, dass das Management der auf Engagements aus dem Bereich Gewerbeimmobilien spezialisierten Beteiligungsgesellschaft auf eine Normalisierung der Stimmung für die TTL-Aktie hinwirkt. „Die gute Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate untermauert den eingeschlagenen Wachstumskurs, den wir weiter fortsetzen wollen“, sagt CEO Theo Reichert. Demnach kommt TTL nach neun Monaten 2018 auf einen Überschuss von etwa 2,5 Mio. Euro – rund 1 Mio. Euro davon stammt aus dem dritten Quartal des laufenden Jahrs. Für das Gesamtjahr bleibt Reichert bei seiner Prognose, wonach mit einem Nettogewinn von rund 4,1 Mio. Euro zu rechnen ist. Das Eigenkapital der Münchner zog bis zu Ende des dritten Quartals um 20 Prozent auf 53,8 Mio. Euro an, so dass sich (nach Anteilen Dritter) ein Buchwert je Aktie von knapp 2,20 Euro ergibt. Keine Aussage wagt das Unternehmen indes dazu, ob und wann die ausgesetzte Kapitalerhöhung nachgeholt wird. Die Maßnahme ist aus Börsensicht nicht nur deshalb wichtig, weil sie den finanziellen Spielraum für eine weitere Aufstockung der Beteiligung an der GEG AG spürbar erhöhen würde, sondern auch weil sich im Zuge der Transaktion auch der Streubesitz von gegenwärtig nur rund 19 auf mehr als 50 Prozent erhöhen sollte (siehe dazu unseren Beitrag HIER). Mit Blick auf die Aktie ist die jetzige Hängepartie zwar unvorteilhaft. Dennoch bleiben wir – mit Sicht auf einige Quartale – bei unserer Kaufen-Einschätzung für den Titel. Immerhin macht das Unternehmen markante operative Fortschritte, die sich im kommenden Jahr noch deutlich sichtbarer entfalten werden. Zudem bleibt CEO Reichert bei seiner Aussage, wonach TTL im kommenden Jahr erstmals auch eine Dividende auskehren will. Früheren Aussagen zufolge soll die Dividende für 2018 (zahlbar nach der HV 2019) bei 0,10 Euro und die für 2019 (zahlbar nach der HV 2019) in einen Bandbreite von 0,20 bis 0,25 Euro je Anteilschein liegen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,01 | 0,61 | 1,17 | 3,19 | 1,64 | 2,42 | 1,29 | |
EBITDA1,2 | -0,37 | -1,48 | -0,81 | 1,17 | 0,06 | -0,30 | -0,26 | |
EBITDA-Marge3 | -3.700,00 | -242,62 | -69,23 | 36,68 | 3,66 | -12,40 | -20,16 | |
EBIT1,4 | -0,37 | -1,49 | -0,81 | 1,17 | 0,05 | -0,31 | -0,26 | |
EBIT-Marge5 | -3.700,00 | -244,26 | -69,23 | 36,68 | 3,05 | -12,81 | -20,16 | |
Jahresüberschuss1 | 0,86 | 4,14 | 4,81 | 2,63 | 1,69 | -0,89 | -15,05 | |
Netto-Marge6 | 8.600,00 | 678,69 | 411,11 | 82,45 | 103,05 | -36,78 | -1.166,67 | |
Cashflow1,7 | -0,39 | -0,93 | -1,74 | -2,56 | -1,20 | 0,08 | -2,57 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,05 | 0,19 | 0,22 | 0,12 | 0,08 | -0,04 | -0,61 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,24 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
Ein wenig puristisch müssen die Aktionäre von cyan schon noch sein. Der kürzlich veröffentlichte Halbjahresbericht des Anbieters von White-Label-IT-Sicherheitslösungen – vorzugsweise für Kunden aus dem Bereich Mobilfunk – bildete lediglich die AG-Zahlen ab und war damit nicht sonderlich aussagekräftig. Immerhin legte die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft parallel pro forma-Zahlen vor, die die mehrheitliche Übernahme der österreichischen I-New Unified Mobile Solutions (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER) berücksichtigen. Demnach kam cyan im ersten Halbjahr 2018 auf Erlöse von 10,11 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,81 Mio. Euro. „Wir sind damit gut unterwegs, um unser Gesamtjahresziel von 20 Mio. Euro für den Umsatz zu erreichen, zumal das erste Halbjahr in der Regel deutlich schwächer ist als die zweiten sechs Monate eines Jahres“, sagt Finanzvorstand Michael Sieghart. Wichtig: Dem Vernehmen nach läuft die Integration von I-New besser als erwartet. Zudem heißt es in Marktkreisen, dass sowohl cyan als auch I-NEW vor wichtigen neuen Kundenabschlüssen stehen. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel von 33 Euro für die cyan-Aktie bestätigt. Auch boersengefluester.de bleibt zuversichtlich für das Papier, zumal die jüngste Kapitalerhöhung zur Finanzierung der I-New-Transaktion längst gut verarbeitet worden ist im Aktienkurs. Kapitalisiert ist das Unternehmen mit knapp 215 Mio. Euro, womit Cyan immerhin unter den Top 10 im Scale rangiert. Abzüge in der B-Note gibt es aber für die nachhinkende Veröffentlichung der operativen Zahlen. So sollen die Q3-Daten erst im Dezember 2018 publiziert werden. Am 27. November präsentiert die Gesellschaft dafür auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3,59 | 20,01 | 26,75 | 21,29 | 8,48 | 3,80 | 4,72 | |
EBITDA1,2 | 1,63 | 3,40 | 11,67 | -5,06 | -12,32 | -4,36 | -4,47 | |
EBITDA-Marge3 | 45,40 | 16,99 | 43,63 | -23,77 | -145,28 | -114,74 | -94,70 | |
EBIT1,4 | 1,46 | 0,37 | 5,53 | -11,04 | -18,06 | -7,01 | -7,01 | |
EBIT-Marge5 | 40,67 | 1,85 | 20,67 | -51,86 | -212,97 | -184,47 | -148,52 | |
Jahresüberschuss1 | 1,24 | -0,11 | 4,53 | -9,27 | -13,88 | -14,71 | -20,72 | |
Netto-Marge6 | 34,54 | -0,55 | 16,93 | -43,54 | -163,68 | -387,11 | -438,98 | |
Cashflow1,7 | -0,05 | 3,66 | -5,83 | -8,71 | -9,50 | -6,87 | -4,01 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | -0,01 | 0,49 | -0,95 | -1,30 | -0,99 | -1,10 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |