SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 8,31%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 7,92%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 6,22%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 5,30%
SGL
SGL Carbon
Anteil der Short-Position: 5,03%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,76%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 4,42%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 4,01%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 3,68%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,58%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,42%
WAF
SILTRONIC
Anteil der Short-Position: 2,24%
CLIQ
CLIQ DIGITAL
Anteil der Short-Position: 1,73%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 1,68%
WCH
Wacker Chemie
Anteil der Short-Position: 1,62%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 1,61%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 1,54%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 1,36%
HABA
HAMBORNER REIT
Anteil der Short-Position: 0,71%
UTDI
United Internet
Anteil der Short-Position: 0,66%
NB2
NORTHERN DATA INH
Anteil der Short-Position: 0,59%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 0,58%
SRT
Sartorius
Anteil der Short-Position: 0,50%

Vectron Systems: Ordnung schaffen

Ein Kursrutsch von 75 Prozent innerhalb von 18 Monaten hinterlässt seine Spuren. Logisch, dass eine Menge Investoren da den Glauben an Vectron Systems verloren haben. Zu viele Kehrtwendungen und nicht eingelöste Prognosen begleiten den Hersteller von Kassensystemen auf seiner Transformationsreise Richtung digitales Geschäftsmodell. Und so herrscht Ende November im Raum Madrid bei der Präsentation des als Vorstand zurückgekehrten Thomas Stümmler auf dem Eigenkapitalforum auch eine gefühlt eher kühle Atmosphäre. In den Stuhlreihen links und rechts von boersengefluester.de reicht das Getuschel von „bin gespannt“ bis „Geschichtenerzähler“. Ein Stück weit ist Stümmler dafür auch selbst verantwortlich, denn er spickt seinen Vortrag mit etwas nebulösen Sätzen wie: „Mehr darf ich Ihnen im Moment nicht dazu sagen.“ Normalerweise locken solche Andeutungen die Investoren eher an, doch bei Vectron wollen die Anleger endlich Klartext, wie es  weitergeht.

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Schließlich lieferten auch die kürzlich veröffentlichten Neun-Monats-Zahlen ein trübes Bild. Die Erlöse knickten um mehr als 24 Prozent auf 19,2 Mio. Euro ein, das Ergebnis drehte von plus 2,0 auf minus 2,1 Mio. Euro. Selbst für ein „Übergangsjahr“ ist das eine herbe Enttäuschung. Kein Wunder, dass der Aktienkurs mittlerweile einstellig ist. Ein wesentlicher Hoffnungsträger ist derweil die Testphase mit dem Großhandelskonzern Metro, der mit Hilfe der Duratec-Kassensysteme von Vectron seine eigene Digitalisierungsstrategie forcieren will. Am Ende geht es hier um Daten: Daten für die Steuerung der Bestellvorgänge, Daten für Marketingkampagnen – und last but not least spielt die steuerliche Komponente in der Gastronomie eine maßgebliche Rolle. Somit bleibt die die Registrierkasse nur vordergründig die Basis von Vectron. Die eigentliche Wertschöpfung soll in der Vectron-Cloud stattfinden, in der sämtliche Daten aus den Kassensystemen gespeichert und für die verschiedensten Zwecke abrufbar sind. Die Buzz-Wörter heißen „Plattformstrategie“ und „wiederkehrende Umsätze“. In der Praxis bereitet aber allein die kaum zu überblickende Zahl an – miteinander nicht zwingend kompatiblen – Kassenanbietern Probleme. „Daher gibt es ein große Interesse von der Industrie, diesen Zoo auszulichten“, sagt Stümmler. Als Marktführer befindet sich Vectron damit in einer guten Ausgangslage.

 

Vectron Systems  Kurs: 7,500 €

 

Doch der Sektor ist in Bewegung wie ewig nicht, überall schmieden sich Allianzen und neue Wettbewerber drängen in den Markt. Die Deutsche Telekom etwa bietet Magenta Business POS an, der Großhändler Transgourmet hat vor rund einem Jahr den Kassensystemanbieter Gastronovi mehrheitlich übernommen. Das Berliner Start-up-Unternehmen Gastrofix bekam finanzielle Unterstützung durch die Brauereigruppe Radeberger. Die Getränkekonzerne Coca-Cola, Bitburger und Krombacher wiederum haben kürzlich die B2B-Bestellplattform Kollex gegründet. Und der Metro-Konzern bündelt in dem Projekt DISH seine digitalen Aktivitäten – unter anderem auch mit dem iPad-Kassenanbieter orderbird. Vectron wiederum kooperiert – neben Coca-Cola und Metro – mit der DeutschlandCard zur Etablierung einer digitalen Kundenkarte für die Gastrobranche. Wer als Sieger aus dem Rennen geht, lässt sich in diesem Wust kaum valide vorhersagen. Fakt ist jedoch, dass die Münsteraner umso bessere Karten im Datengeschäft haben, je mehr eigene Registrierkassen im Umlauf sind. Die Story geht daher soweit, dass die Kassen den Gastronomen umsonst gestellt werden.

 

Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023e
Umsatzerlöse1 32,38 24,83 25,17 27,77 38,23 25,22 37,40
EBITDA1,2 2,25 -0,45 -1,37 -2,19 4,71 -3,86 3,00
EBITDA-Marge3 6,95 -1,81 -5,44 -7,89 12,32 -15,31 8,02
EBIT1,4 1,74 -2,13 -1,76 -2,58 3,12 -5,36 -0,40
EBIT-Marge5 5,37 -8,58 -6,99 -9,29 8,16 -21,25 -1,07
Jahresüberschuss1 1,08 -3,88 -1,39 -2,07 2,44 -5,27 -0,70
Netto-Marge6 3,34 -15,63 -5,52 -7,45 6,38 -20,90 -1,87
Cashflow1,7 -1,46 -2,32 -2,51 -3,77 10,18 -2,05 3,00
Ergebnis je Aktie8 0,16 -0,58 -0,17 -0,26 0,30 -0,65 -0,09
Dividende8 0,05 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: Nexia

 

Die Frage in diesem Modell ist, ob es Vectron gelingt, die Refinanzierung einen großen Zahl von Kassen über Kooperationspartner zu stemmen. Ein wichtiger Treiber ist zudem die bis 2020 gesetzlich vorgeschriebene Datenspeicherung (Fiskalisierung) in den Registrierkassen. Spätestens dann müssen alle Kassen manipulationssicher sein. Die entsprechenden Umsatzeffekte für 2020 haben die Analysten freilich längst in ihren Berechnungen berücksichtigt. Im Schnitt liegen die Erlösschätzungen für 2020 bei knapp 60 Mio. Euro, beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sind Größenordnungen bis rund 10 Mio. Euro denkbar. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt gerade einmal knapp 64 Mio. Euro. Allerdings sollten sich Anleger nicht zu sehr von dem zu erwartenden Ausnahmejahr 2020 leiten lassen. Schließlich werden die Kassen-Umsätze in den Folgejahren signifikant schmelzen. Daher auch die Vision: Bis 2023 will Vectron den größten Teil seiner Umsätze mit seiner Cloud-Service-Plattform erwirtschaften. Kein Wunder, dass die Investoren auf dem Eigenkapitalforum wissen wollten, wann die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft was mit wem und in welchem Umfang macht. Noch gibt es darauf allerdings keine definitiven Antworten. Sprich: Fortsetzung folgt.

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Vectron Systems
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A0KEXC 7,500 Kaufen 60,42
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
17,44 32,18 0,55 -127,12
KBV KCV KUV EV/EBITDA
3,02 - 1,62 25,65
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 19.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
02.09.2024 14.05.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
6,73% 28,27% 30,21% 77,73%
    

 

Foto: Vectron Systems AG


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.