29. Februar, 2016
Da schau an: Während die Aktienkurse von Gerry Weber und Hugo Boss von akuter Schwindsucht befallen sind, arbeitet sich die Notiz von Ludwig Beck seit einigen Tagen klammheimlich wieder in die Höhe. Natürlich sind die Titel nicht wirklich vergleichbar – schon allein, weil Ludwig Beck nur knapp 113 Mio. Euro an Marktkapitalisierung auf die Waagschale bringt. Zudem ist Ludwig Beck in erster Linie ein Handelshaus, während Gerry Weber und Boss primär als Hersteller auftreten. Andererseits gibt es aber auch Verbindungspunkte zwischen Gerry Weber über ihren Zukauf Hallhuber sowie Ludwig Beck mit der von den Münchnern akquirierten Modekette Theo Wormland. Am 22. März 2016 wird Ludwig Beck den Geschäftsbericht vorlegen. Dann wird sich zeigen, ob die Ergebnisse den Erwartungen standhalten. Mit den vorab gemeldeten Umsatzerlösen von 158,60 Mio. Euro bewegte sich das Traditionskaufhaus am Marienplatz jedenfalls nur im unteren Bereich der zuvor in Aussicht gestellten Spanne von 158 bis 163 Mio. Euro. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte Ludwig Beck die Messlatte bislang zwischen 17 und 19 Mio. Euro an. Diese – verglichen mit den Ergebnissen der Vorjahre sehr hohe Ausbeute – ist allerdings stark durch bilanzielle Sondereinflüsse im Zuge des Wormland-Kaufs gekennzeichnet. In den kommenden Jahren dürfte das EBIT eher wieder im Bereich um 10 Mio. Euro anzusiedeln sein. Bei der Dividende für 2015 rechnet boersengefluester.de mit einem konstanten Satz von 0,75 Euro. Das entspricht einer Dividendenrendite von momentan knapp 2,5 Prozent. Summa summarum macht Ludwig Beck weiter einen sehr soliden Eindruck. Ein Highflyer ist der Spezialwert zwar nicht. Dafür gibt es viel Substanz und eine vernünftige Dividendenrendite.
Als sich der DAX-Konzern Infineon Ende 2014 mit 9,4 Prozent am Leiterplattenhersteller Schweizer Electronic beteiligte, war die Zuversicht unter den Aktionären groß und die Spekulation um eine weitere Aufstockung trieb die Notiz der Schramberger von 20 bis auf 26 Euro. Bislang hat sich Infineon jedoch überraschend still verhalten und so bleibt die Familie Schweizer mit 51,7 Prozent Mehrheitseigentümer. An Reiz verloren hat der Small Cap dadurch aber nicht, zumal das gegenwärtige Kursniveau um 20 Euro durchaus attraktiv erscheint. Die Zahlen für 2015 liegen exakt im zuvor vom Vorstand aufgezeigten Rahmen: Bei Erlösen von 115,5 Mio. Euro kam ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 8,5 Mio. Euro zustande. Dabei drückten Währungseffekte und einmalige Personalaufwendungen den Gewinn um 2,1 Mio. Euro nach unten. Positiv ist dagegen der um ein Viertel gestiegene Auftragsbestand von 145,4 Mio. Euro. Insgesamt kalkuliert die Vorstandsvorsitzende Maren Schweizer für 2016 mit einem Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent. Da aus heutiger Sicht keine großartigen Sonderfaktoren zu erwarten sind, rechnet boersengefluester.de beim EBIT mit einem Zuwachs auf 11,4 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einer Marktkapitalisierung vor zurzeit knapp 74,5 Mio. Euro. Aussagen zur Dividende hat die Gesellschaft noch nicht gemacht. Aber: Sollte Schweizer Electronic den Vorjahressatz von 0,65 Euro konstant lassen – wovon wir derzeit ausgehen – , käme der Small Cap auf eine Rendite von immerhin 3,3 Prozent. Am ehesten vergleichbar aus Börsensicht ist Schweizer Electronic mit AT & S aus Leoben in Österreich. Aber auch die nicht gelistete Würth Elektronik – eine Tochter der Würth-Gruppe – spielt eine wichtige Rolle in dem Sektor. Für risikobereite Investoren ist der Titel auf jeden Fall eine Überlegung wert. Montega Research aus Hamburg und die WGZ Bank hatten zuletzt jeweils ein Kursziel von 29 Euro als realistisch angesehen.
25. Februar, 2016
Der IT-Dienstleister Adesso entpuppt sich einmal mehr als „Mr. Zuverlässig“, wenn es darum geht, die eigenen Prognosen zu übertreffen. So kamen die Dortmunder im vergangenen Jahr bei Erlösen von 196,4 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 14,2 Mio. Euro. Nach neun Monaten hatte das Management angekündigt, beim EBITDA wohl das obere Ende der in Aussicht gestellten Spanne von 11 bis 12 Mio. Euro zu erreichen. Unterm Strich blieb ein um 30 Prozent auf 5,2 Mio. Euro gestiegener Überschuss stehen. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,80 Euro. „Treiber des erneut starken vierten Quartals waren neben einer weiterhin guten Auslastung die erfreulich hohen Lizenzumsätze mit dem eigenen Content Management System FirstSpirit im Dezember und ein weiterer Neukunde für das Lebensversicherungssystem PSLife“, betont die Gesellschaft. Mit 24 Euro notiert der Small Cap dicht unter dem Dezember-Hoch von gut 25 Euro. Fazit: Hier läuft operativ alles in die richtige Richtung. Am 24. März legt die Gesellschaft das komplette Zahlenwerk für das abgelaufene Jahr sowie den Ausblick vor. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für den Titel.
Auf genau diese Nachricht haben die Aktionäre von WashTec gewartet: Auch für 2015 wird der Hersteller von Autowaschanlagen ein knackige Dividende zahlen, die mit 1,70 Euro sogar noch um 5 Cent über dem ohnehin schon hohen Vorjahreswert liegt. Damit bringt es die Gesellschaft auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von 5,9 Prozent. Bereits Anfang Februar hatten die Augsburger die wesentlichen Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt. Nun folgte mit dem Dividendenvorschlag das Sahnehäubchen. Zudem teilte WashTec mit, dass das Ergebnis je Aktie für 2015 von 0,91 auf 1,78 Euro gestiegen sei. Nachdem bekannt war, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2015 von 18,4 auf 36,5 Mio. Euro gestiegen war, ist die Gewinnmeldung allerdings keine sonderliche Überraschung mehr. Dennoch: Die WashTec ist ein sehr chancenreiches Investment, die (mindestens) bis zur Hauptversammlung am 11. Mai 2016 noch über erkleckliches Potenzial verfügt. Den seit Anfang November währenden Seitwärtstrend sollte der Titel jedenfalls bald verlassen – und zwar Richtung Norden. Perspektivisch trauen wir dem Titel sogar eine Rückkehr in den SDAX zu. Immerhin beträgt die Marktkapitalisierung mittlerweile bereits 404 Mio. Euro – wovon allerdings nur gut 35 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind.
23. Februar, 2016
Seit fast genau 13 Monaten ist Viscom nun im streng regulierten Börsensegment Prime Standard gelistet. Inklusive der Dividendenzahlung von 1,00 Euro Anfang Juni 2015 hat die Notiz seit dem um gut 20 Prozent an Wert gewonnen. Das kann sich sehen lassen, auch wenn der Small Cap seit etlichen Monaten – unter großen Schwankungen – eher seitwärts tendiert. Derweil hat das auf Inspektionssysteme für die Elektronikindustrie spezialisierte Unternehmen gute Zahlen für 2015 vorgelegt: Bei einem Umsatzplus von knapp 11,5 Prozent auf 69,39 Mio. Euro kam Viscom auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von annähernd 10,16 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von 8,3 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die operative Marge der Hannoveraner lag damit bei 14,64 Prozent. Angekündigt hatte Finanzvorstand Dirk Schwingel Erlöse in einer Bandbreite von 62 bis 67 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 13 und 15 Prozent. Im günstigsten Fall wären das also 10 Mio. Euro EBIT gewesen – Prognose also sicher erfüllt. Interessant wird nun, welchen Dividendenvorschlag Viscom auf die Agenda zur Hauptversammlung am 1. Juni 2016 setzen wird. Der Vorjahresbetrag setzte sich aus einem Sockel von 0,72 Euro sowie 0,28 Euro je Aktie Bonus aus der Kapitalrücklage zusammen. Damit reihte sich der Small Cap in die Riege der Renditehits der vergangenen Dividendensaison ein. Am 23. März 2016 präsentiert Viscom das komplette Zahlenwerk für 2015, den Ausblick auf das laufende Jahr – und natürlich auch den Dividendenvorschlag. Grundsätzlich handelt es sich bei Viscom um einen qualitativ hochwertigen Spezialwert. Allerdings ist die Marktkapitalisierung von 128 Mio. Euro – gemessen an den Ertragskennzahlen – nicht ganz ohne. Dennoch: Für boersengefluester.de bleibt der Titel kaufenswert.
Dicke positive Überraschung von SMT Scharf. Der Hersteller von Beförderungssystemen für den Einsatz im Bergbau kam im vergangenen Jahr auf Erlöse von 50,3 Mio. Euro und erzielte dabei ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,6 Mio. Euro. Nach der jüngsten Prognosesenkung war das Unternehmen aus Hamm nur von einem ausgeglichenen EBIT ausgegangen. Ursprünglich sollte das Betriebsergebnis für 2015 allerdings zwischen 3 und 4 Mio. Euro liegen. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 0,8 Mio. Euro hängen – nach einem Verlust von 1,1 Mio. Euro im Vorjahr. „Wir sind in den wichtigsten Bergbaunationen gut aufgestellt und stehen in einem zyklischen Marktumfeld auf einem soliden Fundament“, sagt Hans Joachim Theiß, der Vorstandsvorsitzende von SMT Scharf. Obwohl das vergangene Jahr für den ehemaligen SDAX-Konzern nun doch glimpflicher als erwartet abgeschlossen hat, bleiben die Investoren zunächst. Das Kursplus von gut vier Prozent auf die Meldung ist jedenfalls sehr moderat. Kein Wunder. Nach fast drei Jahren Kurstalfahrt – mit einem Absturz von 25 Euro auf nur noch gut 8 Euro – hat die Gesellschaft viel an Kredit eingebüßt. Außerdem ist schwer einzuschätzen, wie sehr sich die Nachfrageschwäche aus China noch negativ auswirken wird. Unklar ist auch noch immer, was SMT Scharf unter der „Vision einer erweiterten Angebotspalette im Bereich Bergbaulogistik“ konkret versteht. Bewertungsmäßig ist SMT Scharf aber längst in interessanten Regionen angelangt. Die Marktkapitalisierung beträgt nicht einmal 36 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem zuletzt ausgewiesenen Eigenkapital. Viel tiefer sollte der Aktienkurs eigentlich nicht mehr fallen. Im Gegenteil: Sollte SMT Scharf auf einen nachhaltigen Turnaround zusteuern, wäre der Small Cap reif für eine sehr deutliche Erholung. Das künftige Wachstum will CEO Theiß dabei organisch und durch Zukäufe stärken. Risikobereite Investoren legen sich ein paar Stücke ins Depot. Wir stufen den Titel jedenfalls von „Verkaufen“ auf „Kaufen“ herauf.
22. Februar, 2016
Mit schöner Regelmäßigkeit ist der Aktienkurs von United Labels in den vergangenen fünf Monaten an der Marke von 4 Euro abgeprallt. Jetzt läuft ein neuerlicher Versuch, diese Hürde signifikant zu knacken. Eine mutige Wette, die aber gut ausgehen kann. Die vorläufigen Zahlen für 2015 wird der Vermarkter von Comic-Lizenzthemen (Textilien, Schreibwaren, Geschenke, Accessoires und Dekoartikel) vermutlich nicht vor Mitte März vorlegen. Und die Neun-Monats-Resultate sind nur begrenzt aussagekräftig, da hierin das für die Münsteraner so wichtige Weihnachtsgeschäft nicht enthalten ist. Zur Einordnung: Per Ende September lag United Labels noch mit gut 1,2 Mio. Euro in den Miesen. Dabei hat die Gesellschaft für das Gesamtjahr deutliche Gewinne von 0,7 bis 1,6 Mio. Euro (auf EBIT-Basis) in Aussicht gestellt. Attraktive Lizenzthemen gab es mit Peanuts, Mia & Me oder auch den Minions eigentlich genug. Für Spannung ist also gesorgt. Knapp 45 Prozent der Aktien von United Labels befinden sich in den Händen von Vorstandschef und Firmengründer Peter M. Boder. Die gesamte Marktkapitalisierung beträgt zurzeit gut 25 Mio. Euro.
Börsianer lieben Verlässlichkeit. Und i:FAO ist mit seiner Softwarelösung cytric für die Optimierung von Geschäftsreisen ein Musterknabe in dieser Disziplin. Mehr als 90 Prozent der Erlöse sind wiederkehrend. Und technologisch kann den Frankfurter derzeit niemand das Wasser reichen. Im frisch vorgelegten i:FAO-Geschäftsbericht für 2015 heißt es jedenfalls: „Gleichzeitig liefern Wettbewerber lediglich Software, die um Generationen zurückliegt.“ Kein Wunder, dass offenbar sogar der spanische Großaktionär Amadeus IT Group sein eigenes Produkt Amadeus e-Travel Management durch cytric ablösen will. Boersengefluester.de hatte erst kürzlich über entsprechendes Getuschel in Branchenkreisen berichtet. Zu dem Beitrag kommen Sie über diesen LINK. Derweil gönnt sich der Small Cap weiter keine Schwächephase. Zwar wird der Anteil von Amadeus unverändert mit 70,26 Prozent angegeben. Aber so richtig glauben, will derzeit wohl niemand, dass die Spanier nicht doch auf der Käuferseite stehen – wie vermutlich auch der zweite maßgebliche Investor von i:FAO, die Shareholder Value Beteiligungen AG. Ungeachtet davon zeigt i:FAO in der Bilanz mal wieder seine Extraklasse. Die Eigenkapitalquote beträgt fast 85 Prozent. Bankverbindlichkeiten existieren nicht, dafür hat die Gesellschaft gut 18 Mio. Euro an liquiden Mitteln und Ausleihungen auf der Aktivseite. Kapitalisiert ist das Unternehmen beim gegenwärtigen Aktienkurs von 26,14 Euro mit 138,5 Mio. Euro. Für das laufende Jahr stellt der Vorstand eine „moderate“ Steigerung des Umsatzes sowie ein „moderat“ niedrigeres Betriebsergebnis in Aussicht. Gründe hierfür sind die anhaltenden Investitionen in das Produkt sowie zusätzliches Personal. Zur Einordnung: 2015 kam i:FAO bei Erlösen von annähernd 16,79 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 4,40 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,10 auf 0,57 Euro. Eine Dividende zahlen die Frankfurter – wie zu erwarten war – aber auch für 2015 nicht. Von dieser Nebelkerze sollten sich Anleger jedoch nicht irritieren lassen. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für diesen allerdings sehr marktengen Spezialwert.
Die Aktien der Automobilzulieferer liefern momentan ein sehr durchwachsenes Bild ab. Während sich Paragon, Grammer oder Stabilus ganz anständig entwickeln, gingen Papiere wie Leoni oder SHW doch sehr deutlich in die Knie. Zu den Papieren, die in den vergangenen Monaten ebenfalls unter Abgabedruck standen, gehört auch PWO (Progress Werk Oberkirch). Nun hat der Hersteller von Gehäusen und Sicherheitskomponenten wie Airbags seine vorläufigen Zahlen für 2015 vorgelegt – und sorgt zumindest für eine kleine positive Überraschung. Die Gesellschaft aus Oberkirch im Westen Baden-Württembergs kam bei Erlösen von 404,6 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 18,1 Mio. Euro – nach zuvor knapp 16,7 Mio. Euro. Vor Abzug von Währungseffekten lag das EBIT bei 21 Mio. Euro und damit deutlich über den vom Vorstand in Aussicht gestellten 19 Mio. Euro. Für den Umsatz hatte die Gesellschaft eine Größenordnung von rund 400 Mio. Euro prognostiziert. Weitgehend im Rahmen der Erwartungen – zumindest was das Betriebsergebnis angeht – fällt der Ausblick aus. Demnach sollen die Erlöse – bei „konservativer Planung“, wie die Gesellschaft betont – im laufenden Jahr auf rund 410 Mio. Euro steigen. Beim EBIT (vor Währungseinflüssen) hält Vorstandschef Volker Simon rund 20 Mio. Euro für realistisch. Das korrespondiert mit einer Marktkapitalisierung von zurzeit knapp 100 Mio. Euro. Auf den ersten Blick ist das eine sehr günstige Relation. Allerdings hat PWO gut 145 Mio. Euro an Nettofinanzschulden in der in der Bilanz stehen. Inklusive dieses Postens wird der Automobilzulieferer mit dem Faktor zwölf auf das 2016er-EBIT gehandelt. Dieses Multiple signalisiert zwar immer noch keine Gefahr, bewegt sich – im Vergleich zu den anderen Automobilzulieferern – aber eher im oberen Bereich. Immerhin: Die PWO-Aktie gibt es momentan etwa zum Buchwert. Das Risiko weiterer Kursrückschläge ist also einigermaßen limitiert. Interessant wird, wie sich PWO bei der Dividende entscheiden wird. Für 2014 gab es noch eine Ausschüttung von 1,45 Euro je Aktie. Angesichts der schmerzlichen Kürzungen auf der Personalseite hält boersengefluester.de es aber für wahrscheinlich, dass PWO die Dividende senken wird. Zurzeit kalkulieren wir für 2015 mit einer Ausschüttung von 1,10 Euro je Aktie. Damit käme der Small Cap aber noch immer auf eine ganz passable Rendite von rund 3,4 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 31. Mai 2016 statt. Den Geschäftsbericht stellt PWO Ende März vor. Wer den Titel im Depot hat, sollte investiert bleiben.
18. Februar, 2016
Noch besser als von uns erwartet hat das Handwerkerportal MyHammer Holding im vergangenen Jahr abgeschnitten. Bei einem Umsatzanstieg um knapp 1,8 Mio. Euro auf 8,126 Mio. Euro drehte das Betriebsergebnis auf 515.000 Euro. 2014 mussten die Berliner noch einen operativen Verlust von 1,165 Mio. Euro verkraften. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich von Minus 1,09 Mio. Euro auf Plus 0,486 Mio. Euro. Dem steht beim gegenwärtigen Aktienkurs von 5,73 Euro ein Börsenwert von 28,7 Mio. Euro entgegen. Mit Blick auf die 2015er-Resultate ist das noch immer sportlich. Wenn sich die Ergebnisse von MyHammer in diesem Tempo weiter verbessern, sieht das Bild jedoch schon wieder ganz anders aus. Zur Einordnung: Allein im Abschlussviertel 2015 hat das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 302.000 Euro erzielt. Im dritten Quartal 2015 erreichte das EBIT 213.000 Euro. Vor diesem Hintergrund scheint im kommenden Jahr ein Erlösplus auf mindestens 10 Mio. Euro sowie ein EBIT von gut 1,8 Mio. Euro nicht zu hoch gegriffen. Nachdem der Aktienkurs von MyHammer in den vergangenen Monaten von 3,50 Euro auf in der Spitze rund 8 Euro geschossen war, und es dann wieder zurück Richtung 5 Euro ging, sehen wir nun die Basis für eine nachhaltigere Entwicklung. Die kompletten Zahlen für 2015 sowie den Ausblick auf das laufende Jahr veröffentlicht MyHammer am 18. März 2016. Dieser Termin sollte das Interesse der Small-Cap-Investoren nochmals auf das Papier lenken. Boersengefluester.de bestätigt die Kaufen-Empfehlung.
Altgediente Börsianer bekommen vermutlich ein Funkeln in den Augen, wenn es um die Glanzzeiten von Schumag geht. Doch die Jubeljahre sind lange vorbei. Von 1989 bis 2002 gehörte der ehemalige Spezialmaschinebauer mehrheitlich zum Bacbcock-Konzern, der sich regelmäßig hohe Dividenden von der Tochter aus Aachen überwiesen ließ. Nach der Pleite des Großaktionärs gingen die Turbulenzen um die Eigentümerstruktur und die geschäftliche Ausrichtung allerdings erst richtig los. Wirtschaftlich wurde Schumag weiterhin mehr oder weniger ausgeplündert. Mit dem Verkauf der Maschinenbau-Sparte fokussiert sich die Gesellschaft jetzt auf die Herstellung von Präzisionsteilen aus Metall. Die Kunden stammen unter anderem aus dem Automobilzuliefererbereich. Seit Mitte 2014 hat Schumag zudem einen chinesischen Großaktionär. Soweit die Geschichte im Schnelldurchlauf. Börsennotiert ist Schumag noch immer, allerdings befinden sich gerade einmal 7,83 Prozent der insgesamt 4.000.000 Aktien im Streubesitz. Dementsprechend übersichtlich sind die Handelsumsätze. Normalerweise sind Aktien wie Schumag ein gefundenes Fressen wie Aktientippdienste mit vollmundigen Kurszielen. Dementsprechend ist Vorsicht geboten bei der Besprechung von Micro Caps wie Schumag – die gesamte Marktkapitalisierung beträgt gerade einmal 12,4 Mio. Euro. Anderseits lassen die kürzlich vorlegten Zahlen zum Geschäftsjahr 2014/15 (30. September) durchaus aufhorchen. Bei einer leichten Umsatzsteigerung auf 49,74 Mio. Euro kam die Gesellschaft auf ein weitgehend konstantes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,3 Mio. Euro. Hierin enthalten sind 0,9 Mio. Euro „Einmaleffekte im Rahmen personeller Umstrukturierungen“, wie es im Geschäftsbericht heißt. Für das laufende Jahr stellt der Vorstand daher Erlöse zwischen 50 und 51 Mio. Euro sowie eine „nennenswerte Verbesserung“ des EBIT in Aussicht. Auf den ersten Blick sieht das nach einer Schnäppchenbewertung aus und manch Investor aus der Spezialwerteszene hofft, dass der Titel endlich aus dem Seitwärtskanal der vergangenen Monate ausbricht. Die Chancen dafür stehen auch gar nicht mal so schlecht. Allerdings existieren noch etliche Maluspunkte, die man nicht verschweigen sollte: So warten Anleger noch immer auf eine abschließende Stellungnahme zu den Untersuchungen wegen „fahrlässiger Pflichtverletzungen durch Organmitglieder“. Außerdem gab es zuletzt Maschinenausfälle, die dem Alter der Anlagen geschuldet waren. Das wiederum führte zu hohen Instandhaltungsaufwendungen. „Trotz einer verbesserten Liquiditätssituation können Neuinvestitionen in moderne Maschinen weiterhin nicht im erforderlichen Umfang vorgenommen und strukturelle Anpassungsmaßnahmen nur in begrenztem Umfang eingeleitet werden“ heißt es dazu im Geschäftsbericht. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich Schumag ab März 2016 mit dem Thema Kapitalerhöhung beschäftigen wird – die formalen Voraussetzungen dafür sind dann erfüllt. Per saldo ist der Titel also immer noch eine ganz heiße Kiste mit hohen Chancen und enormen Risiken. Auf eine Anlageempfehlung verzichtet boersengefluester.de in diesem Fall.
17. Februar, 2016
Bei LS telcom ist schon seit einigen Quartalen der Wurm drin. Irgendwie kommt das auf die Planung und Optimierung von Funkfrequenzen spezialisierte Unternehmen mit seinen Zahlen nicht mehr so recht aus dem Knick. An dieser Einschätzung ändern auch die Daten zum Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2015/16 nur wenig: Bei einem Erlösplus von acht Prozent auf 7,55 Mio. Euro kam die Gesellschaft auf ein um 200.000 Euro verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,7 Mio. Euro. Unterm Strich und nach Abzug der Anteile Dritter ging der Überschuss allerdings um rund 13 Prozent auf knapp 0,27 Mio. Euro zurück. Hauptgrund ist eine im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal höhere Steuerbelastung. Das aktuelle Problem: LS telcom hat zwar jede Menge Angebote draußen, aber die entsprechenden Auftragsvergaben verzögern sich immer wieder. Dennoch bleibt der Vorstand zuversichtlich und geht davon aus, dass sich der Stau bald auflösen wird und es „in naher Zukunft zu einer erheblichen Zunahme des Auftragsbestands“ kommt. Das sollte sich dann endlich auch in besseren Aktienkursen niederschlagen. Grundsätzlich handelt es sich bei LS telcom nämlich um einen hochwertigen Small Cap. Die Gesellschaft ist mit einer Eigenkapitalquote von fast 52 Prozent solide aufgestellt und verfügt über ein stattliches Cashpolster. Für das laufende Jahr lautet die Maßgabe, dass Umsatz und EBIT zumindest wieder das Niveau des Geschäftsjahrs 2013/14 erreichen sollten. Demnach liegt die Untergrenze für die Erlöse bei 36,23 Mio. Euro und für das Betriebsergebnis bei 2,19 Mio. Euro. Historisch gesehen kann das Unternehmen aus Lichtenau aber auch deutlich größere Beträge schultern. Im Ausnahmejahr 2012/13 kam LS telcom auf ein EBIT von 5,7 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor waren es gut 3 Mio. Euro. Am 3. März 2016 findet die Hauptversammlung (HV) statt. Auf der Agenda steht die Ausschüttung einer zunächst „steuerfreien“ Dividende von 0,05 Euro je Aktie. Ein Renditehit ist der Small Cap angesichts der gegenüber dem Vorjahr halbierten Dividende zwar nicht. Aber womöglich zeichnet der Vorstand auf der HV ein zuversichtliches Bild hinsichtlich der erhofften Auftragseingänge. Wer den Titel im Depot hat, sollten nach Auffassung von boersengefluester.de engagiert bleiben. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 38,7 Mio. Euro. Ende 2013 erreichte der Börsenwert noch fast 62 Mio. Euro.
Erst Anfang Februar – mit der Vorlage des Halbjahresberichts von Verbio – hatten wir auf die charttechnische Bedeutung des Bereichs um 6 Euro für den Anteilschein des Biospritherstellers hingewiesen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Nun sieht es ganz danach aus, als ob die Notiz den Widerstandsbereich endlich mit Kraft nach oben durchbrechen könnte. Jedenfalls hat sich der Small Cap bis auf 6,15 vorarbeiten können. Fundamental sieht boersengefluester.de noch ausreichend Potenzial, so dass sich der Einstieg auch auf dem aktuellen Niveau noch lohnen sollte. Der Neun-Monats-Bericht für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) ist für den 4. Mai 2016 angesetzt. Zum Halbjahr hatte Verbio bereits deutlich mehr als die Hälfte des für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 70 Mio. Euro eingefahren. Der Börsenwert von Verbio beträgt zurzeit 386,6 Mio. Euro. Zum Vergleich: Konkurrent CropEnergies bringt momentan 344,6 Mio. Euro auf die Waagschale.
15. Februar, 2016
Da gibt es gar kein Vertun: Für ein normalerweise immer etwas schwächeres Auftaktquartal sind neuesten Zahlen von KPS richtig gut. Bei Erlösen von 34,40 Mio. Euro kam das Beratungsunternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,80 Mio. Euro. Das entspricht einer operativen Marge von fast 16,86 Prozent – nach 16,55 Prozent im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (jeweils per Ende September). „Vorstand und Management der KPS AG beurteilen die Lage des Unternehmens insgesamt recht positiv und blicken mit hohem Optimismus in das laufende Geschäftsjahr“, heißt es zudem in der gewohnt knapp gehaltenen Mitteilung. Für das Gesamtjahr bleibt KPS demnach bei dem bisherigen Ausblick, wonach bei Erlösen von 140 Mio. Euro mit einem EBIT von rund 22 Mio. Euro zu rechnen ist. „Wachstumsimpulse wurden durch Neuprojekte vor allem aus dem Ausland gesetzt“, betont der Vorstand. Da die Gesellschaft aus Unterföhring bei München für eher konservative Prognosen bekannt ist, dürfte das tatsächliche Jahresergebnis wohl leicht über der eigenen Vorschau liegen. Die Analysten von GBC aus Augsburg gehen für 2015/16 von Erlösen in Höhe von 141,35 Mio. Euro und einem EBIT von 22,2 Mio. Euro aus. Das Kursziel hatten die Analysten erst kürzlich von 8,35 auf 9,80 Euro erhöht (die Studie können Sie HIER gratis herunterladen). Nach den starken Zahlen für das Gesamtjahr 2014/15 standen die Zeichen für den für den Small Cap eigentlich auf Durchmarsch nach oben. Allerdings machte der schwache Gesamtmarkt einen Strich durch die Rechnung. Mit den Zahlen zum ersten Quartal setzt KPS nun aber erneut ein Ausrufezeichen. Zudem steht zur Hauptversammlung am 15. April 2016 eine Dividende von 0,30 Euro auf der Agenda. Diese Ausschüttung befördert den Titel auf eine sehr ansehnliche Rendite von 3,9 Prozent. Boersengefluester.de bekräftigt die Kaufen-Einschätzung. Trotz der kräftigen Schwankungen an der Börse: Operativ ist KPS momentan voll auf Kurs. Das sollten sich positiv auf die Notiz auswirken. Das Kursziel von GBC scheint daher nicht zu ambitioniert.
Spätestens mit der Ende September 2015 erfolgten Gleichschaltung der Berentzen-Vorzugsaktien mit den bis dahin nicht börsennotierten Stämmen, war der Dividendenaspekt eine munter diskutierte Frage untre den Investoren. Nun herrscht Klarheit: Zur Hauptversammlung am 12. Mai 2016 sollen die Stämme mit jeweils 0,20 Euro bedient werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr bekamen die Investoren des Spirituosenherstellers auf ihre Vorzugsaktie eine Dividende von 0,19 Euro. Auf die – unter anderem von der Beteiligungsgesellschaft Aurelius gehaltenen Stämme – wurden jeweils 0,13 Euro gezahlt. De facto läuft der jetzige Dividendenvorschlag für die freien Aktionäre damit auf eine Erhöhung von 1 Cent hinaus. Für boersengefluester.de ist das ein positives Signal. Schließlich war nicht zwangläufig davon auszugehen, dass die Gesellschaft aus Haselünne das nun allgemein gültige Dividendenniveau sogar noch leicht oberhalb des bisherigen Satzes auf die Vorzüge hieven wird. Bereits Anfang Februar hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass 2015 bei leicht höheren Erlösen von 158,6 Mio. Euro ein um Sonderfaktoren bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,6 Mio. Euro herausgesprungen sei. Das entspricht einem Plus von rund 2,5 Mio. Euro. Das komplette Zahlenwerk wird Berentzen am 24. März 2016 vorlegen. Bewertungstechnisch gefällt uns die Aktie richtig gut. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Ergebnisprognosen von boersengefluester.de liegt bei gut zwölf. Und die Dividendenrendite von fast drei Prozent kann sich ebenfalls sehen lassen. Zudem läuft momentan noch ein Aktienrückkaufprogramm. Berentzen-Vorstandschef Frank Schübel hat die Gesellschaft auf einen für Investoren nachvollziehbaren strategischen Kurs gebracht. Und mit den Orangensaftpressen der Marke Citrocasa für Gastronomie und Handel hat Berentzen ein glückliches Händchen bewiesen. Die interessante Frage bleibt, ob der bereits seit 2008 engagierte Großaktionär Aurelius im laufenden Jahr den Ausstieg sucht. Spekuliert wird über diesen Schritt schon länger an der Börse. Auf dem jetzigen Kursniveau halten wir den Exit zwar für unwahrscheinlich. Andererseits befindet sich Berentzen schon überdurchschnittlich lang im Aurelius-Depot, so dass der Verkauf wohl nur eine Frage des Preises ist.
11. Februar, 2016
Einen heftigen Kursrutsch von rund 14 auf weniger 12 Euro legte der Aktienkurs von Mobotix in den vergangenen Tagen hin – ohne entsprechende Nachrichten von Firmenseite. Was ist also los? Bereits Anfang des Monats musste der Anbieter von Videokamerasystemen mitteilen, dass der bisherige Vorstandsvorsitzende, Klaus Gesmann, krankheitsbedingt mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand ausgeschieden sei. Eine extrem traurige Nachricht, allerdings hatte der Aktienkurs diese Meldung bei der Veröffentlichung noch gut verpackt. Und wie Mobotix betonte, ist eine Neuregelung der Vorstandsbesetzung längst eingeleitet. Möglicherweise hat die DZ Bank mit ihrer Flash-Studie vom 11. Februar 2016 für Unsicherheit bei Investoren gesorgt, die das plötzliche Ausscheiden von Gesmann womöglich noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Dabei befürchtet die DZ Bank in ihrer Analyse „keine negativen Auswirkungen auf die geschäftliche Situation von Mobotix“ und bestätigte ihre Kaufen-Einstufung sowie den als faires Niveau angesehenen Wert von 18 Euro. Als denkbarer Auslöser für die Kursschwäche kommt allerdings auch der Verkauf aus dem Musterdepot eines Börsenbriefs in Frage. Vom zeitlichen Aspekt her würden die Kursbewegungen jedenfalls mit der Transaktion des Börsenbriefs (es handelt sich um den Trend-Trader) zusammenpassen. Getuschelt wurde in der Spezialwerteszene zuletzt über eine technische Partnerschaft von Mobotix mit einem asiatischen Unternehmen. Zudem gelten die Pfälzer als unmittelbarer Profiteur der aktuellen Sicherheitsdebatte. Mehr oder weniger ein offenes Geheimnis ist, dass Großaktionär und Firmengründer Ralf Hinkel perspektivisch über einen Verkauf des Unternehmens nachdenkt. Zunächst gilt es jedoch, Mobotix wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Dazu wurden unter anderem etliche neue Produkte eingeführt und der Vertrieb umstrukturiert. Die jüngsten Zahlen sahen schon ganz ordentlich aus. Verglichen mit früheren Zeiten ist aber noch eine Menge Potenzial vorhanden. Boersengefluester.de setzt daher darauf, dass die Kursdelle nur vorübergehend ist und rät weiterhin zum Einstieg.
Nach dem furiosen Kursfeuerwerk vom November mit kurzfristigen Spitzenkursen von mehr als 80 Euro, hat sich das Chartbild von Pantaleon Entertainment merklich beruhigt. Per saldo schwankt die Notiz momentan zwischen 55 und 65 Euro. Die Resonanz der Investoren auf die neue Streamingplattform Pantaflix fällt durchweg positiv aus. Für viel Aufmerksamkeit sorgte zudem die kürzlich angekündigte Zusammenarbeit mit Amazon Prime. Schauspieler und Pantaleon-Großaktionär Matthias Schweighöfer produziert für den Streamingdienst die Thrillerserie „Wanted“. Eine Premiere für beide Seiten – und für Pantaleon Entertainment ein schöner Erfolg. Weitere Details dazu wird Pantaleon-Vorstand Dan Maag vermutlich bereits am 8. März bei seiner Präsentation auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior verraten. Filmprofi Maag nimmt schon zum zweiten Mal an der gut besuchten Veranstaltung auf dem Regionalflufhafen in Frankfurt Egelsbach teil. Und die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben nach dem Deal mit Amazon Prime ihr ohnehin schon beachtliches Kursziel nochmals um 2 Euro angehoben – auf jetzt 106 Euro. Wie in Börsenkreisen gemunkelt wird, soll sich angeblich aber auch Warburg Research mit dem Titel beschäftigen. Außerdem ist offenbar eine Studie von SMC Research in Vorbereitung. Größtes Manko aus Anlegersicht ist der immer noch überschaubare Streubesitz von nur rund 20 Prozent, bei gerade einmal 1.100.000 umlaufenden Aktien. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, findet in dem Titel einen aussichtsreichen Medienwert. Boersengefluester.de wird nach der Prior-Konferenz ein Update zu dem frühzeitig von uns vorgestellten Titel (zu unserer Auftaktgeschichte kommen Sie HIER) geben. Cineasten werden bereits den 23. Februar 2016 in ihren Kalendern angestrichen haben. Dann findet im Münchner Mathäser Filmpalast nämlich die Premiere des neuen Schweighöfer-Streifens „Der geilste Tag“ statt.
10. Februar, 2016
Positive Analystenstudien, eine vergleichsweise hohe Präsenz in den Finanzmedien und eine im Prinzip knackige Investmentstory: Normalerweise müsste die Aktie von Twintec eine super Performance hinlegen. In der harten Börsenrealität gelingt es dem Anbieter von Systemen zur Abgasnachbehandlung bislang allerdings nicht, die Investoren nachhaltig von der eigenen Aktie zu überzeugen. Zwar gibt es in schöner Regelmäßigkeit Ausschläge nach oben. Doch meist verdunstet der Empfehlungseffekt relativ zügig. Schlimmer noch: In den vergangenen zwei Monaten rasselte die Notiz im Tief um fast 50 Prozent auf knapp 0,60 Euro nach unten. Dabei gab es keine schlechten Nachrichten vom Unternehmen. Vermutlich hatte sich einfach nur die kurzfristige Spekulation aufgelöst, dass Twintec einer der großen indirekten Profiteure des VW-Abgasskandals sein könne. Vielleicht haben die Börsianer den Titel zuletzt aber doch zu sehr fallengelassen. Wie die Gesellschaft aus Königswinter im Taunus jetzt mitteilte, hat sie ihr BNOx SCR-System so weiter entwickelt, dass es künftig auch bei Nutzfahrzeugen und normalen Pkw eingesetzt werden kann. Ganz neu ist das Thema freilich nicht: Entsprechende Meldungen hatte Twintec bereits mehr oder weniger Ende November 2015 lanciert. Eher unbekannt ist dafür die Erweiterung des Produktspektrums um mobile Emissionsmessungen. „Twintec deckt im Bereich der Pkw-Abgasnachbehandlung nun die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Entwicklung über das Design bis hin zum Prüfen und Testen von Abgassysteme“, sagt der Vorstandsvorsitzende Marcus Hausser. Derweil sehen die Geschäftszahlen von Twintec – die Gesellschaft stand vor ein paar Jahren fast schon mit dem Rücken zur Wand – noch immer ziemlich mau aus. Zwar peilt das Unternehmen sportliche Erlöszuwächse an, nur mit dem Gewinn hapert es. Für 2015 und wohl auch 2016 ist unterm Strich mit tiefroten Zahlen zu rechnen. Immerhin: Auf EBITDA-Basis (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll das Ergebnis 2016 auf 3,0 bis 3,5 Mio. Euro drehen – bei Erlösen zwischen 55 und 60 Mio. Euro. Bis 2018 will Hausser die Umsätze dann auf 100 Mio. Euro hieven und dabei eine EBITDA-Marge von acht Prozent erwirtschaften. Dem steht beim gegenwärtigen Kurs von 0,68 Euro eine Kapitalisierung von gut 31 Mio. Euro entgegen. Zu teuer ist die Aktie also nicht. Es fehlen einfach ein paar Quartale mit kontinuierlich guten Zahlen, in denen sich die vielen Entwicklungen und Lieferverträge in harten Zahlen ablesen lassen. Und dann bleibt noch der Punkt, ob Twintec über ausreichend finanzielle Kraft verfügt, um die angestrebte Expansion auch finanzieren zu können. Es gilt also den schwierigen Spagat zwischen finanziellem Turnaround und Wachstum zu meisten. Zusammengefasst ist der Titel zurzeit wohl eine Beobachten-Position. Nur sehr risikobereite Investoren greifen jetzt schon zu.
09. Februar, 2016
Und da ist es auch schon passiert: Die Notiz der Dr. Hönle-Aktie ist mit Karacho unter die Marke von 20 Euro gerauscht. Auslöser des Abschwungs war der überraschend vorsichtig formulierte Ausblick im kürzlich vorgelegten Geschäftsbericht (siehe unseren Beitrag dazu HIER). Erhöhtes Tempo aufgenommen hat der Kursrückgang dann in Kombination mit der allgemein hochgradig nervösen Stimmung an den Börsen. So angeknackst der Chart des Anbieters von industriellen UV-Technologien nun auch aussieht, rein fundamental sind bei 19,45 Euro jetzt eher Kaufkurse erreicht – zumindest nach Auffassung von boersengefluester.de. Gegenwärtig wird der Small Cap mit einem KGV von nur etwa zehn gehandelt, zudem steht die zur Hauptversammlung am 16. März 2016 vorgeschlagene Dividende von 0,55 Euro je Aktie für eine Rendite von immerhin 2,8 Prozent. Und auch ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von gut zwei ist für ein Unternehmen wie Dr. Hönle sehr geerdet. Auf die lange Sicht können Investoren bei so einer Kombination wohl nicht sonderlich verkehrt machen. Wir stufen den Titel damit von Halten auf Kaufen herauf. Die Analysten von Warburg Research billigen dem Titel in ihrer neuesten Studie ein Kursziel von 30 Euro zu.
Im Normalfall müsste Surteco Mitte März seine vorläufigen Zahlen für 2015 vorlegen. Und im Normalfall sollte der Möbelzulieferer die zuletzt nach unten angepasst Ziele auch gut erreicht haben. Demnach dürfte Surteco beim Umsatz den Vorjahreswert von 618,47 Mio. Euro leicht überschritten haben. Beim Gewinn vor Steuern plant der ehemalige SDAX-Konzern dagegen mit einem deutlichen Plus gegenüber den 2014 erzielten 22,26 Mio. Euro. Boersengefluester.de geht davon aus, dass ein Ergebnis von rund 26 Mio. Euro realistisch ist – es könnte aber sogar auch etwas mehr sein. Das entspricht grob einem Zehntel der gegenwärtigen Marktkapitalisierung. Kein Wunder, dass die Surteco-Aktie sich im Blickpunkt von Value-Anlegern befindet, zumal das Papier auch noch mit einem Discount von mehr als zehn Prozent auf den Buchwert gehandelt wird. Andererseits: Seit gut zwei Monaten befindet sich die Notiz von Surteco auf Talfahrt und hat nun sogar die Marke von 18 Euro deutlich unterschritten. Zum Vergleich: Ende November ging der Titel noch zu fast 23 Euro über die Theke. Vor zwölf Monaten wurden sogar mehr als 25 Euro aufgerufen. Small-Cap-Kenner setzten darauf, dass sich im Bereich um 17 Euro – wie bereits im Herbst 2015 – erneut ein Boden ausbildet. Überdurchschnittlich attraktiv ist die Surteco-Aktie auch unter Dividendenaspekten. Für 2014 gab es eine Ausschüttung von 0,70 Euro je Anteilschein. Sollte die Gesellschaft aus dem bayerischen Buttenwiesen-Pfaffenhofen hier Konstanz zeigen, käme das Papier auf eine Rendite von fast vier Prozent. Aber selbst bei einer leichten Reduzierung der Dividende – was durchaus möglich ist – würde wohl eine drei vor dem Komma stehen bleiben. Wer den Titel im Depot hat, sollte also investiert bleiben und die Aktie nicht unter Wert verkaufen. Mutige Investoren können die aktuelle Kursdelle auch für den Einstieg nutzen.
08. Februar, 2016
So richtig angekommen scheint Steinhoff International auf dem Frankfurter Parkett noch nicht zu sein. Seit der Notierungsaufnahme im Dezember 2015 ist es um den Möbelhandelskonzern mit Listing in Südafrika jedenfalls ziemlich ruhig geworden – zumindest hierzulande. Dabei gehört Steinhoff mit einer Marktkapitalisierung von 16,94 Mrd. Euro zu den Schwergewichten auf dem Kurszettel. Wenn die Deutsche Börse am 3. März 2016 das nächste Mal die Zusammensetzung der Aktienindizes überprüft, gilt Steinhoff jedenfalls als Kandidat für den MDAX. Allerdings bewegt sich die Berücksichtigung derzeit noch auf des Messers Schneide. Grund sind die noch relativ überschaubaren Handelsumsätze auf Xetra und dem Frankfurter Handel. Den Halbjahresbericht für das Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende Juni) legt Steinhoff am 29. Februar vor. Die Analysten von JP Morgan haben die Einschätzung für die Steinhoff-Aktie vor dem Veröffentlichungstermin auf „Übergewichten“ belassen – mit Kursziel 5,82 Euro. Damit hätte der Titel ein Potenzial von immerhin rund einem Drittel. Punkten kann der Titel vor allen Dingen unter Dividendenaspekten. Für das vergangene Geschäftsjahr erhöhte Steinhoff die Ausschüttung von 0,10 auf umgerechnet 0,12 Euro pro Anteilschein. Sollte der Konzern diesen Satz auch für 2015/16 konstant lassen, käme der Titel auf eine Rendite von 2,7 Prozent. Ausgezahlt wird die Dividende dem Vernehmen nach aber erst Anfang Dezember 2016. Ansonsten sehen aber auch das von boersengefluester.de ermittelte Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2017 von 13,3 sowie das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,36 eher moderat aus und bewegen sich etwa in den Größenordnungen von Metro. Sollte es Steinhoff im März tatsächlich in die Indexwelt der Deutschen Börse schaffen, werden vermutlich etliche Finanzhäuser die Coverage für den Titel aufnehmen. Das wiederum sollte sich positiv auf den Kurs auswirken. Und falls es zum nächsten Umstellungstermin doch nichts mit dem MDAX werden sollte, heißt es wohl: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So oder so zählt die Steinhoff-Aktie zu den Überraschungskandidaten für 2016.
Die knackige Entwicklung des Aktienkurses von MPC Capital in den vergangenen Wochen ließ bereits auf gute Zahlen für 2015 schließen. Und tatsächlich: Mit einem Erlösplus von 38,4 Prozent auf 47,63 Mio. Euro und einem von 4,22 auf 7,47 Mio. Euro gesteigerten Überschuss hat das auf Kapitalanlagen in den Bereichen Immobilien, Schifffahrt und Infrastruktur spezialisierte Unternehmen den eigenen Ausblick deutlich getoppt. Der sah – bei „deutlich über dem Vorjahr“ liegenden Umsätzen – einen Nettogewinn von „mindestens“ 5,0 Mio. Euro vor. Bemerkenswert ist auf Jahressicht auch die Entwicklung des Eigenkapitals. Hier gab es einen Zuwachs von 12,62 auf knapp 33,90 Mio. Euro. Zum Jahresende 2015 hat sich die Eigenkapitalquote von 20,9 Prozent auf 42,3 Prozent verbessert. Der Buchwert je Aktie beträgt zurzeit 1,50 Euro. Nachdem das Comeback der MPC-Aktie bislang eher still vor sich ging, scheinen die Hamburger im laufendenden Jahr deutlich mehr Flagge zeigen zu wollen. „Auf Basis einer gut gefüllten Projekt-Pipeline und attraktiver Co-Investment-Opportunitäten prüft MPC Capital derzeit verschiedene Szenarien und Möglichkeiten zur Finanzierung des weiteren Wachstums, darunter auch die Reaktivierung ihrer Kapitalmarktaktivitäten“, heißt es. Mit anderen Worten: Gut möglich, dass MPC demnächst mit einer Barkapitalerhöhung daher kommt. Das muss nicht zwangsläufig schlecht für den Aktienkurs sein. Letztlich kommt es auf die konkreten Wachstumspläne an. Zudem ist die jetzige Aktionärsstruktur mit einem Streubesitzanteil von gerade einmal 12,6 Prozent sicher nicht optimal. Zudem gibt es derzeit – abgesehen von der Berichterstattung durch boersengefluester.de – keine regelmäßige Coverage der Aktie. Dabei kommt die Gesellschaft schon wieder auf einen Marktkapitalisierung von mehr als 137 Mio. Euro. Anleger sollten bei diesem Titel kein Stück aus der Hand geben.
05. Februar, 2016
Schlag auf Schlag geht es momentan bei Highlight Communications: Nachdem das Schweizer Medienunternehmen kürzlich mitteilte, dass Vorstandschef Bernhard Burgener die 75,35-Prozent-Beteiligung an der ebenfalls börsennotierten Event-Tochter Highlight Event & Entertainment (HLEE) übernimmt und den Kaufpreis zu rund Drei Viertel über die von ihm gehaltenen 2,2 Millionen Aktien von Highlight Communications bezahlt, ist nun bereits Vollzug gemeldet. Laut einer Directors’-Dealings-Mitteilung hat Burgener seine Highlight-Aktien außerbörslich verkauft. Damit liegen sie nun zunächst einmal bei der Highlight Communications AG. Spekuliert wird jedoch in Börsenkreisen, dass Großaktionär Constantin Medien früher oder später auch diese Stücke übernehmen wird. Nachlesen lassen sich die Transaktionen (mit ein wenig Verzögerung) stetst auf der Homepage der BaFin – udn zwar unter diesem LINK. Ganz geräuschlos gehen die jüngsten Deals am Kurs der Highlight-Aktie freilich nicht mehr vorbei. Nachdem sich die Notiz lange Zeit als weitgehend immun gegenüber allgemeinen Marktrisiken gezeigt hatte, gab der Titel zuletzt von 5,85 Euro auf im Tief 5,30 Euro nach. Mittelweile kostet der Anteilschein aber bereits wieder 5,40 Euro. Ein ähnliches Bild gibt es bei Constantin Medien: Hier ging es von in der Spitze 2,13 Euro zunächst bis auf 1,83 Euro zurück. Aktueller Kurs: 1,92 Euro. Für boersengefluester.de bleiben beide Titel aussichtsreich, wobei sich am grundsätzlichen Szenario nichts geändert hat. Constantin-Aufsichtsrats-Chef Dieter Hahn scheint die Münchner konsequent auf das Thema Sport – insbesondere Fußball – trimmen zu wollen. Die entsprechenden Rechte kosten allerdimgs eine Stange Geld. Offen ist, was daher mit Highlight passieren wird. Viele Varianten sind vorstellbar und vermutlich wird Hahn die ein oder andere Nebelkerze zünden, um seine wahren Absichten zu verschleiern. Und ganz von Bord ist Burgener bei Constantin Medien nicht. Immerhin gehört ihm noch immer ein Paket von sechs Prozent. Momentan hätte dieser Depotposten einen Wert von immerhin knapp 10,8 Mio. Euro.
Performancekünstler: Kaum hatten wir die Aktie des Gewerbeimmobilien-Investors publity Ende Januar mit einem ersten Kursziel von 40 Euro auf die Kaufen-Liste genommen, haben die Leipziger diese Marke bereits überschritten. Auslöser des Kurssprungs war die Dividendenankündigung von 2,00 Euro je Aktie für 2015. Sogar bezogen auf den aktuellen Kurs von 40,85 Euro kommt die Aktie des seit April 2015 gelisteten Unternehmens damit auf eine attraktive Rendite von 4,9 Prozent. Dabei ist die Höhe des Dividendensatzes gar keine so große Überraschung – publity-Vorstandschef Thomas Olek hatte diese Größe bereits vor einigen Monaten auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior als Ziel genannt. Damals hielten allerdings nicht wenige Teilnehmer diese Vorschau für reichlich ambitioniert. Nun: Olek hat Wort gehalten, daher werden sich vermutlich nun weitere Investoren mit dem Titel beschäftigen. Hinzu kommt, dass publity auch für 2016 und 2017 ein rasantes Wachstum bei verwalteten Immobilienvermögen in Aussicht stellt. Kurzfristig liefert die für den 9. Februar angesetzte Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2015 für die nächsten Neuigkeiten. Profitiert haben dürfte der Aktienkurs von publity allerdings auch von dem Einstieg von DIC Asset bei WCM. Dieser Deal hat dem gesamten Sektor einen zusätzlichen Kick in Sachen Übernahmefantasie/Allianzen beschert. Vom Geschäftsmodell her vergleichbarer mit publity ist allerdings eher Patrizia Immobilien aus Augsburg. Sei es drum: Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufen-Empfehlung für die Aktie von publity. Mit knapp 225 Mio. Euro Marktkapitalisierung ist der Titel groß genug, um eine vernünftige Visibilität am Kapitalmarkt zu bekommen. Einzig der relativ niedrige Streubesitz von 30 Prozent ist nicht gerade förderlich für den Einstieg von institutionellen Adressen. Aber es bleibt ohnehin abzuwarten, ob sich Olek nicht von einem Teil seiner 70 Prozent trennen wird. Denkbar ist perspektivisch zudem auch eine Barkapitalerhöhung. Zuletzt hatten sich die Leipziger über eine auf 30 Mio. Euro aufgestockte Wandelschuldverschreibung frisches Geld ins Unternehmen geholt. Unser neues Kursziel für die publity-Aktie: 50 Euro.
04. Februar, 2016
In knappen Worten gab msg life bekannt, für 2016 nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 10 und 12 Mio. Euro zu rechnen sei. Zuvor ging das auf Software für Lebensversicherungen spezialisierte Unternehmen von einer Spanne zwischen 8,5 und 10,5 Mio. Euro aus. Die Reaktion der Börsianer ließ nicht lange auf sich warten. Aus dem Stand schoss die Notiz des Small Caps von 1,75 auf 1,99 Euro in die Höhe und beförderte die Marktkapitalisierung auf 85,2 Mio. Euro. Boersengefluester.de ist jedoch zuversichtlich: Der Titel hat noch ausreichend Luft nach oben. Momentan wird die Aktie von msg life etwa mit den Doppelten des Buchwerts gehandelt. Die Relation von Enterprise Value (Börsenwert plus Nettofinanzschulden) zum EBITDA für 2016 ist auf Basis der neuesten Vorschau gerade einmal in einer Bandbreite von 7,2 bis 8,6 anzusiedeln. Bei Adesso, dem vermutlich am besten vergleichbaren Unternehmen aus dem heimischen Small-Cap-Sektor ist dieses Multiple eher bei knapp neun anzusiedeln. Nun hat Adesso aufgrund des starken Track Records sicher ein paar Bonuspunkte verdient, aber auch msg life hat sich in den vergangenen Quartalen zunehmend mehr Vertrauen der Börsianer verdient. Die bislang genannten Kursziele der Analysten im Bereich um 2 Euro sollten mit dem nun deutlich optimistischer formulierten Ausblick jedenfalls überholt sein. Einen ersten Zahlenüberblick für 2015 sollte das Unternehmen aus Leinfelden-Echterdingen spätestens Anfang April vorlegen. Für den 26. April ist dann die Vorlage des Geschäftsberichts angesetzt. Nach neun Monaten hatte Vorstandssprecher Rolf Zielke für 2015 bei Erlösen von 105 Mio. Euro ein EBITDA von 8,0 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Kurse um 2 Euro hat die Aktie zuletzt vor fast genau fünf Jahren gesehen. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus dem Zusammenschluss der früheren Neuer-Markt-Gesellschaften COR und FJA.
Für Aktionäre klingt es schon fast wie eine Drohung, wenn Rudi Franz, Finanzvorstand von Voxeljet, im neuesten Update des 3D-Druckerspezialisten sagt: „Wir glauben, dass 2016 ein weiteres aufregendes Jahr für Voxeljet werden wird.“ Immerhin befindet sich der Anteilschein von Voxeljet beinahe permanent im Sinkflug. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 3,80 Euro beträgt die Marktkapitalisierung knapp 71 Mio. Euro. In der Spitze brachte die an der Nasdaq gelistete Gesellschaft aus dem bayerischen Friedberg mal mehr als 790 Mio. Euro auf die Waagschale. Doch das ist längst Geschichte. 3D-Druck-Aktien haben allesamt derbe Prügel bezogen – nicht nur Voxeljet. Losgelöst von der schlechten Stimmung an der Börse geht Voxeljet jedoch seinen Weg. Für das vergangene Jahr hat CFO Franz die bislang in Aussicht gestellte Umsatzspanne von 23 bis 24 Mio. Euro erneut bestätigt. Für 2016 lautet die offizielle Erlösvorgabe nun 28 bis 30 Mio. Euro. Keine Frage: Ursprünglich hatten die Investoren mal mit deutlich heißeren Zuwachsraten für Voxeljet kalkuliert. Mittlerweile sind die Erwartungen jedoch geerdeter und es ist irgendwie schon ein Erfolg, wenn die Gesellschaft auf EBITDA-Basis ein „neutrales bis positives“ Ergebnis in Aussicht stellt. Nach neun Monaten 2015 stand – bei Erlösen von 15,78 Mio. Euro – noch ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von minus 4,80 Mio. Euro zu Buche. Für das Gesamtjahr sind 2016 unterm Strich zwar immer noch rote Zahlen zu erwarten, aber das Minus wird spürbar geringer ausfallen als 2015. Mit ein Grund: Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen auf 4 bis 5 Mio. Euro gekürzt werden, nachdem für 2015 noch 6 bis 8 Mio. Euro im Budget standen. An liquiden Mitteln (und Anleihen) stehen in der Bilanz noch rund 33 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Der Titel ist mit rund 1,60 Euro Netto-Cash pro Aktie unterlegt – bei einem gegenwärtigen Kurs von 3,54 Euro. Auf die lange Sicht hat sich Voxeljet bislang eine EBITDA-Marge von 25 bis 30 Prozent zum Ziel gesetzt. Auf EBIT-Ebene sollen dann von jedem Euro Umsatz immerhin noch 10 bis 15 Cent als Betriebsergebnis hängen bleiben. Dabei siedelt Voxeljet das langfristig realistische Umsatzwachstum neuerdings in einer Spanne von 25 bis 30 Prozent an. In früheren Präsentationen war noch von 50 Prozent Erlösplus die Rede. Nun: Wirklich geglaubt hat ohnehin kaum noch jemand an solche Wachstumsraten. Die große Frage bleibt gegenwärtig, ob die Zielgrößen für EBITDA- und EBIT-Margen Bestand haben. Wenn ja, könnte die Voxeljet-Aktie bis 2017/18 durchaus in „normale“ Bewertungsrelationen wachsen. An dieser Stelle räumt boersengefluester.de allerdings auch ein, dass wir schon häufiger an eine Auferstehung der Voxeljet-Aktie geglaubt haben und damit falsch lagen. Dennoch unser Rat: Halten. Vielleicht wird 2016 ja tatsächlich ein „exciting year“, wie Finanzboss Rudi Franz es sagt. Und zwar auch für Aktionäre, nicht nur für Fabrikplaner und Ingenieure von Voxeljet.
03. Februar, 2016
Der Kassenhersteller Vectron Systems hat zurzeit einen gewaltigen Lauf an der Börse. Wenige Tage nachdem die Analysten von Hauck & Aufhäuser den Anteilschein – in erster Linie mit Blick auf das Potenzial der im Aufbau befindlichen Onlinemarketingplattform bonVito – mit einem spektakulären Kursziel von 100 Euro versehen haben, legen die Münsteraner nun mit einem ersten Zahlenüberblick für 2015 nach. Demnach kam Vectron bei Erlösen von 25,49 Mio. Euro auf ein unerwartet hohes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDA) von 2,76 Mio. Euro. Im Vorjahr lag das EBITDA noch bei 1,56 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 1,02 Mio. Euro stehen. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,68 Euro – nach 0,35 Euro für 2014. Aus heutiger Sicht spricht damit nichts gegen eine mindestens unveränderte Dividende von 0,30 Euro pro Anteilschein. Nach der jüngsten Kurssause bis auf 40 Euro ist die Aktie damit jedoch alles andere als eine Dividendenwette. Trotzdem: Boersengefluester.de bleibt bei der positiven Einschätzung und rechnet in den kommenden Monaten mit einem anhaltend guten Newsflow. Aber keine Frage: Kurzfristig sieht das Papier schon sehr heiß gelaufen aus. Ein wenig Konsolidierung kann da nur gesund sein.
02. Februar, 2016
Bei Highlight Communications bleibt es spannend wie im Kino. Neuste Wendung: Vorstandschef Bernhard Burgener kauft die komplette Beteiligung an der Highlight Event & Entertainment AG und bezahlt teilweise mit den 2,2 Millionen von ihm gehaltenen Highlight-Communications-Aktien. Den Restbetrag von gut 4,63 Mio. Schweizer Franken – umgerechnet knapp 4,2 Mio. Euro – begleicht Burgener in bar. Die Highlight Event & Entertainment AG ist eine eigenständig in der Schweiz notierte Gesellschaft, die sich unter anderem um die Vermarktung des European Song Contests oder den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker kümmert. Zudem gehört der Betrieb von Spielautomaten zum Geschäft. Die Ergebnisse der Event-Tochter waren in vergangenen zwei Jahren relativ stabil, allerdings auf überschaubarem Niveau. Für die Ausschüttung einer Dividende reichte es jedenfalls nicht. Letztlich ist der Verkauf mit dem Bestreben nach einer Verschlankung der Organisationsstruktur zu sehen. Zudem sollen noch im ersten Quartal 2016 sämtliche Randaktivitäten wie die Minderheitsbeteiligungen an der Paperflakes AG (Social Media) und Holotrack AG (digitale Medienprodukte) an die Highlight Event & Entertainment AG verkauft werden. „Mit dem Erwerb dieser Gesellschaften plant der Verwaltungsrat eine Ausweitung der bisherigen Geschäftsaktivitäten auf erfolgsversprechende Technologien“, heißt es. Inwiefern Burgeners Rolle innerhalb der Highlight-Communications durch den Verkauf seiner eigenen Aktien und die Neupositionierung der Event-Gruppe tangiert wird, bleibt abzuwarten. Letztlich sieht es aber danach aus, dass die Highlight-Aktien von Burgener früher oder später auch bei Constantin landen und die Münchner sich für einen Paketverkauf von Highlight rüsten. Der langjährige Schweizer Highlight-CEO Burgener wiederum käme – als neuer Eigentümer des Eventbereichs – einigermaßen sauber raus aus der ganzen Nummer und könnte sich durch die Transaktion aus dem Schatten des früheren Kirch-Managers und Constantin-Aufsichtsratchefs Dieter Hahn lösen, der Constantin stärker auf den Sportbereich fokussieren will. Erst zum Jahreswechsel 2015 war Burgener aus dem Vorstand der Constantin Medien AG ausgestiegen, offiziell wegen der „gestiegenen Herausforderungen bei der Führung der Highlight-Gruppe mit ihren Beteiligungsunternehmen“. Nach Berechnungen von boersengefluester.de (siehe unseren Beitrag HIER) dürfte Constantin Medien mittlerweile mehr als 60 Prozent aller Highlight-Aktien besitzen. Wir bleiben für beide Titel – Constantin und Highlight – positiv gestimmt.
Anleger, die darauf gesetzt haben, dass Edel-Vorstand Michael Haentjes mit der Vorlage des Geschäftsberichts für 2014/15 (30. September) seinen bisherigen Ausblick etwas optimistischer formulieren wird, müssen enttäuscht sein. Es bleibt nämlich dabei: Für die Abrechnungsperiode 2015/16 kalkuliert der Mediendienstleister weiterhin mit Erlösen von 170,3 Mio. Euro sowie einem Überschuss von 3,4 Mio. Euro. Das würde auf ein Ergebnis je Aktie von 0,15 Euro hinauslaufen – nach 0,12 Euro für 2014/15. Längst bekannt war ebenfalls, dass die Hamburger zur Hauptversammlung am 25. Mai 2016 erneut eine (steuerfreie) Dividende von 0,10 Euro je Anteilschein auf die Agenda setzen. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 2,00 Euro bringt es der Small Cap damit zwar auf eine erkleckliche Rendite von 5,0 Prozent. Offenbar reicht das momentan aber nicht aus, um die Investoren zu überzeugen. Im Gegensatz zu dem sonst üblichen Saisonalitätsmuster ist die Notiz der Edel-Aktie zum Jahresstart 2016 sogar deutlich zurückgefallen. Seit Anfang Januar 2016 türmt sich das Minus nun auf knapp 15 Prozent. Kein Frage: Eine ganze Reihe von Titeln hat es zum Teil deutlich heftiger erwischt. Andererseits hatten wir genau die entgegengesetzte Richtung beim Kurs erwartet. Fundamental bewegt sich die Bewertung in einer halbwegs neutralen Zone. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 45,5 Mio. Euro. Hinzu sollten Anleger die Nettofinanzverschuldung von 34,3 Mio. Euro im Hinterkopf behalten. Beide Größen addiert laufen auf einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von 79,7 Mio. Euro hinaus. Das entspricht ziemlich genau dem Zwölffachen des von boersengefluester.de für 2015/16 erwarteten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Zum Vergleich: Bastei Lübbe aus Köln kommt auf einen Enterprise Value von 114,5 Mio. Euro und dürfte im laufenden Geschäftsjahr auf ein EBIT von rund 14 Mio. Euro zusteuern – würde damit also auf einen deutlich günstigeren Faktor von 8,2 bringen. Im Gegenzug kann Edel mittlerweile mit einem wenig schwankungsanfälligen Geschäft punkten. Wir bleiben daher bei unserer positiven Einschätzung für die Edel-Aktie und gehen davon aus, dass die Notiz mit näher rückender Hauptversammlung auch wieder deutlich höhere Kurse sehen wird.
Für Beate Uhse wird die Lage immer brenzliger. Mittlerweile rechnet das Erotikunternehmen für 2015 mit einem operativen Verlust zwischen 13 und 15 Mio. Euro – bei Erlösen von 128 Mio. Euro. Um doch noch die Kurve zu kriegen, steuert die noch immer ohne etatmäßigen CEO agierende Gesellschaft scharf um stellt unter anderem das klassische Kataloggeschäft ein und setzt konsequent auf den Onlinehandel. Darüber hinaus werden unrentable oder mit einem Schmuddelimage behaftete Geschäfte geschlossen. Noch stärker im Blickpunkt stehen damit die Zielgruppen Frauen und Paare. Außerdem nehmen die Flensburger umfangreiche Sonderabschreibungen vor – etwa auf Exponate aus dem in die Schublade verbannten Plans zur Eröffnung eines weiteren Erotikmuseums. Ob der Rettungsversuch von Erfolg gekrönt sein wird, steht allerdings auf einem anderen Stern. Womöglich hat sich Beate Uhse auch einfach überlebt. An der Börse ist die Gesellschaft gerade noch 14 Mio. Euro wert. Wie das Unternehmen die 2019 fällige Anleihe (WKN: A12T1W) im Volumen von 30 Mio. Euro zurückzahlen will, bleibt ein Geheimnis. Die Bond-Inhaber haben jedenfalls keine übermäßig großen Hoffnungen. Die Notiz der im Sommer 2014 emittierten Mittelstandsanleihe ist auf 27 Prozent vom Nennwert eingeknickt. Nicht täuschen lassen sollten sich Anleger auch vom vermeintlich günstigen Kurs-Buchwert-Verhältnis. Auf Basis des Halbjahresberichts 2015 weist die Gesellschaft noch ein Eigenkapital je Aktie von knapp 0,30 Euro aus. Inklusive der in der Zwischenzeit noch aufgelaufenen Verluste dürfte der Buchwert mittlerweile aber eher bei 12 bis 18 Cents je Aktie anzusiedeln sein. Hinzu kommt, dass es keine wirkliche Perspektive auf eine deutliche Besserung der operativen Zahlen gibt. Mit Untergangsszenarien sollte man an der Börse zwar immer vorsichtig sein. Aber für die Aktie von Beate Uhse sehen wir schwarz. Alles andere als ein Debt-Equity-Swap – also der Tausch von Anleihen in Aktien – würde uns mittelfristig wundern. Bei den jetzigen Relationen käme das aber quasi einer Enteignung der Aktionäre gleich. Wer den Titel im Depot hat, sollte die Reißleine ziehen – auch wenn das bei den meisten Anteilseignern wohl bereits auf einen annähernden Totalverlust hinausläuft.
01. Februar, 2016
In Spezialwertekreisen gilt die Aktie von Syzygy vor allen Dingen unter Dividendenaspekten als eine Art Dauerbrenner. Zudem wird immer wieder mal kolportiert, dass der britische Großaktionär WPP seinen Anteil von offiziell gut 50 Prozent womöglich doch noch über die Börse zusätzlich aufstockt. Die jüngste Offerte für den Online-Marketingspezialisten stammt vom September 2015 und belief sich auf 9 Euro je Syzygy-Aktie. Zumindest mit Blick auf die Dividende bleibt der Small Cap eine gute Wahl, denn für 2015 wollen die Bad Homburger eine um 2 Cent auf 0,37 Euro je Aktie erhöhte Ausschüttung vornehmen. Damit käme Syzygy auf eine Rendite von zurzeit 4,2 Prozent. Die Hauptversammlung findet allerdings erst am 8. Juli 2016 statt. Beim Ergebnis je Aktie für 2015 hat die Gesellschaft die Erwartungen dagegen leicht verfehlt. Statt der avisierten 40 Cent blieben „nur“ 37 Cent hängen. Grund ist eine unerwartet hohe Steuerquote. Deutlich getoppt hat Syzygy dagegen die eigene Umsatzprognose von 55 Mio. Euro. Immerhin standen für 2015 am Ende 57,2 Mio. Euro in den Büchern. Für 2016 stellt Syzygy Erlöse von “mindestens 63 Mio. Euro” in Aussicht und bewegt sich damit im Rahmen der Analystenschätzungen. Nach unten halten wir den im Prime Standard gelisteten Titel auf dem aktuellen Niveau von 8,75 Euro für relativ gut abgesichert. Nach oben ist das Potenzial zwar nicht mehr übermäßig groß. Immerhin kommt die Aktie auf Basis unserer Schätzungen für 2017 bereits auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 19. Dennoch: Syzgy hat eine sehr komfortable Bilanz, zahlt attraktive Dividenden und wächst kontinuierlich. In unruhigen Börsenphasen ist das nicht die schlechteste Kombination.
Wie Eis in der Sonne schmolzen die Kurse der wallstreet:online AG im Jahresverlauf 2015 dahin. Dabei sah es zunächst so gut aus: Vom Start bei 1,05 Euro schoss die Notiz des Portalbetreibers im Juli in der Spitze bis auf 2,64 Euro in die Höhe. Doch die Herrlichkeit hielt nicht lange. Ende Dezember 2015 gingen die Papiere der Berliner für nur noch 1,29 Euro über die Theke. Offenbar eine Übertreibung nach unten, denn Vorstandschef André Kolbinger hat seine Prognosen nach einem starken vierten Quartal jetzt eingelöst. Bei einem Erlösplus von knapp zehn Prozent auf 2,53 Mio. Euro kam wallstreet:online auf einen Nettogewinn von 108.000 Euro – nach einem Verlust von 66.000 Euro im Vorjahr. „Unser Jahresziel, trotz der massiven Investitionen ein positives Ergebnis zu erzielen, haben wir erreicht“, sagt Kolbinger. Dementsprechend positiv reagierten die Investoren und beförderten die Aktie um elf Prozent auf 1,40 Euro in die Höhe. Für das laufende Jahr stellt Kolbinger Erlöse von 2,9 Mio. Euro sowie einen weiteren Gewinnanstieg in Aussicht. Konkrete Zahlen nennt er allerdings nicht. Im Spätsommer 2015 sprach Kolbinger davon, den Überschuss 2016 auf mehr als 300.000 Euro hieven zu wollen. Angesichts der doch spürbar eingetrübten Börsenstimmung halten wir diese Planung zurzeit zwar für reichlich ambitioniert. Andererseits hat sich der Webauftritt von w:o in den vergangenen Monaten erkennbar verbessert. Zudem betont Vertriebsvorstand Stefan Zmojda: „Die Ausweitung unseres Geschäfts mit Fondsgesellschaften und Vermögensverwaltern und die Ausnutzung von Neukundenpotenzialen im stark wachsenden ETF-Bereich eröffnen zusätzliche Umsatzbeiträge.“ Der Titel hat also das Zeug für eine positive Überraschung. Losgelöst davon: Aus Anlegersicht bleibt der extrem geringe Börsenwert von nicht einmal 3,6 Mio. Euro das größte Manko. Dementsprechend sollten sich auch nur sehr risikobereite Investoren an diesen Micro Cap wagen.