Auf große Resonanz stieß kürzlich unser Beitrag über die „fast vergessene Aktie“ von Net Mobile. Nun hat der seit knapp fünf Jahren mehrheitlich zur japanischen NTT Docomo gehörende Full-Service-Provider für mobile Mehrwertdienste und Payment-Lösungen seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Und die zeigen in die richtige Richtung. Angetrieben vom starken Payment-Geschäft kletterten die Erlöse in den ersten sechs Monaten 2014 um knapp 29 Prozent auf 75,85 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 5,05 Mio. Euro – nach minus 2,14 Mio. Euro im Vergleichszeitraum. Die gute Botschaft: Rein operativ arbeiten die Düsseldorfer also mittlerweile wieder profitabel. Allerdings übersteigen die Abschreibungen von 5,27 Mio. Euro noch immer das EBITDA, so dass unterm Strich ein Fehlbetrag von 0,70 Mio. Euro steht. Dieser Wert sieht allerdings bereits wesentlich weniger bedrohlich aus, als der entsprechende Vorjahresverlust von 6,7 Mio. Euro. Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr gab das Unternehmen noch nicht. Net Mobile betont jedoch, dass NTT Docomo weiterhin eine „ starke finanzielle Unterstützung bietet“ und dabei hilft, die „Geschäftsentwicklung voranzutreiben“. Für boersengefluester.de bietet die Aktie derzeit Chancen im Doppelpack: So sollte der Aktienkurs von den operativen Verbesserungen profitieren. Gleichzeitig bleibt das Papier für uns ein Squeeze-out-Kandidat. Die Japaner halten knapp 88 Prozent der Anteilscheine. Eine eigenständige Börsennotiz von Net Mobile bietet in dieser Konstellation wohl keine schlagenden Argumente.
Mit einem sehr rudimentären Überblick zum Geschäftsverlauf nach neun Monaten 2014 müssen sich die freien Aktionäre von Frosta zufrieden geben. Demnach liegen Umsatz und Ergebnis des Anbieters von Tiefkühllebensmitteln oberhalb der vergleichbaren Vorjahreswerte. Sonderlich überraschend ist diese Wasserstandsmeldung allerdings nicht. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft aus Bremerhaven bei einem Erlösplus von 6,3 Prozent auf einen Überschuss, der mit 8,33 Mio. Euro um 57,4 Prozent höher war als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Quasi als Warnhinweis nennt Frosta jedoch die Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Beschaffungsmärkte. Zudem wirkt sich der gegenüber dem Dollar schwache Euro negativ aus. Immerhin muss das Unternehmen etliche Rohwaren in der US-Währung einkaufen. Allein daraus hat sich – mögliche Sicherungsgeschäfte einmal ausgeklammert – in den vergangenen drei Monaten ein Preisanstieg von gut acht Prozent ergeben. „Dennoch wird alles daran gesetzt, den Jahresüberschuss des Vorjahres zu übertreffen“, betont der Frosta-Vorstand. Boersengefluester.de ist zuversichtlich, dass dieses Ziel konservativ formuliert ist. Wir trauen der günstig bewerteten Aktie daher einen weiteren Anstieg zu. Vor allem mit Blick auf die zu erwartende Dividendenrendite von zurzeit immer noch knapp vier Prozent weiß das im schwach regulierten Entry Standard gelistete Papier zu überzeugen. Der Börsenwert erreicht momentan knapp 176 Mio. Euro. Zwar liegen mehr als 40 Prozent davon im Streubesitz. Aber Achtung: Formal gehört der Titel – wenn auch nicht zum engeren Kreis – in die Kategorie der Papiere, die von einem kalten Delisting bedroht sein könnten. Derzeit gibt es aber keine Anzeichen für so einen Schritt. Das beste Abwehrmittel ist ohnehin eine gute Performance, so dass die Großaktionäre nicht die Lust an der Börse verlieren. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung.
Definitiv zu früh kam unsere Kaufen-Empfehlung für die Aktie des Büroimmobilienspezialisten DO Deutsche Office. Seit Mitte September verlor der Anteilschein um weitere neun Prozent an Wert. Dabei gibt es keine Neuigkeiten, die diese Entwicklung erklären. Die Halbjahreszahlen hatte das Unternehmen bereits Anfang August vorgelegt. Negative Kommentare von Analystenseite sind uns ebenfalls nicht bekannt. Im Gegenteil: Zuletzt hatten die Experten vom Bankhaus Lampe ihr Kursziel sogar um 10 Cent auf 3,60 Euro heraufgesetzt. Damit bewegen sich die Düsseldorfer auf Augenhöhe mit den Einschätzungen der anderen Experten. Malus bei der SDAX-Company ist der immer noch hohe Leerstand des Immobilienbestands. Insbesondere bei den Objekten in Frankfurt und Düsseldorf (Seestern) warten die Investoren auf Neuigkeiten. Auf einer Investorenkonferenz hatte Vorstand Alexander von Cramm vor allem für das edle Objekt Westend Ensemble gegenüber der Frankfurter Messe diesbezügliche Andeutungen gemacht. Spekuliert wird hier sogar über eine Umwidmung zur Wohnimmobilie. Boersengefluester.de bleibt für den SDAX-Wert vorerst bei der Einstufung „Kaufen“. Sollte das Unternehmen für 2014 die am Markt erwartete Dividende von 0,10 Euro je Aktie auskehren, käme das Papier bereits auf eine Rendite von fast 3,5 Prozent.