Noch hat sich kursmäßig netto nicht viel getan seit unserer jüngsten Besprechung der DF Deutsche Forfait-Aktie im Mai 2020 (HIER). Nach der Analyse des jetzt vorgelegten Halbjahresberichts ist boersengefluester.de aber zuversichtlich, dass der Spezialwert nun doch nachhaltig Fahrt aufnehmen kann. Jedenfalls hätten wir nicht gedacht, dass das auf die Vermittlung und compliancemäßige Überprüfung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen in den Iran spezialisierte Unternehmen im aktuellen Umfeld so gute Zahlen vorlegen kann. Bereinigt um Sondereffekte kletterte der Überschuss von 0,25 auf 0,90 Mio. Euro. Der ausgewiesene Gewinn liegt mit ,18 Mio. Euro sogar noch einen Tick höher. Laut DF Deutsche Forfait bewegen sich die Resultate damit im Rahmen der Planungen. Auffällig in der Bilanz ist der massive Anstieg der Forderungen per 30. Juni 2020 auf 18,62 Mio. Euro aus der Vorfinanzierung mehrerer Projekte. Dem Vernehmen nach sind die Mittel mittlerweile aber wieder frei geworden, so dass kein Anlass zur Sorge besteht.
Eindringlich weist die Gesellschaft aber auf die erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Verbreitung in Ländern wie dem Iran hin und sorgt sich darüber hinaus über die politischen Spannungen zwischen dem Iran und den USA. „Da allerdings der Fokus der Geschäftstätigkeit der DF-Gruppe auf den Bereichen Nahrung und medizinische Produkte liegt, was essenziell für die Grundversorgung der Bevölkerung ist, rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer stetigen Nachfrage in 2020. Darüber hinaus geht der Vorstand davon aus, dass sich die Geschäfte mit unseren strategisch wichtigen Geschäftspartnern im Bereich Nahrungsmittel und Medizin auch künftig positiv entwickeln werde,“ heißt es im Zwischenbericht. An der bisherigen Prognose für das Gesamtjahr, die von einem positiven, aber unter dem Niveau von 2019 liegendem Ergebnis ausgeht, hält der Vorstand ebenfalls fest. Nur marginal vorangekommen ist die DF Deutsche Forfait aufgrund von COVID-19 indes bei der angestrebten geographischen Ausweitung ihrer Aktivitäten sowie dem Einstieg in die Einstieg in die Projektfinanzierung. Doch CEO Behrooz Abdolvand bleibt zuversichtlich für die kommenden Quartale: „Dem Jahr 2021 sehen wir positiv entgegen.“ Für spekulativ eingestellte Investoren ist der Titel eine Überlegung wert.
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Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3,68 | 3,23 | 12,43 | 8,89 | 9,95 | 11,10 | 29,54 | |
EBITDA1,2 | -3,18 | -1,72 | 6,13 | 3,86 | 5,55 | 6,31 | 3,80 | |
EBITDA-Marge3 | -86,41 | -53,25 | 49,32 | 43,42 | 55,78 | 56,85 | 12,86 | |
EBIT1,4 | -3,27 | -1,80 | 5,96 | 3,69 | 5,34 | 6,09 | 3,59 | |
EBIT-Marge5 | -88,86 | -55,73 | 47,95 | 41,51 | 53,67 | 54,87 | 12,15 | |
Jahresüberschuss1 | -2,71 | -1,75 | 3,25 | 6,81 | 6,76 | 5,40 | 1,66 | |
Netto-Marge6 | -73,64 | -54,18 | 26,15 | 76,60 | 67,94 | 48,65 | 5,62 | |
Cashflow1,7 | -4,01 | -2,36 | 6,51 | 2,75 | -18,51 | 16,80 | 18,99 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,23 | -0,15 | 0,27 | 0,57 | 0,57 | 0,45 | 0,14 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |
Erst kürzlich hatten wir erneut auf die anstehenden Umfirmierung von S&O Beteiligungen in Enapter AG plus der damit verbundenen Revitalisierung als „Wasserstoff-Aktie“ berichtet (HIER). Nun gibt es eine erste Analystenstudie zu den Aussichten von Enapter. Auf 52 Seite beleuchten die Experten von First Berlin die Transaktion in allen Facetten: von der Historie, über die technische Seite der Elektrolysegeräte bis hin zum Finanzteil. Für potenzielle Investoren unbedingt lesenswert, zumal die Studie auch noch in deutsche Sprache verfasst ist. HIER geht es direkt zum kostenlosen Download des Reports “Preiswerter Grüner Wasserstoff für Jedermann”. Das Kursziel für den Spezialwert setzen die Experten von First Berlin bei 8,90 Euro an. Noch einmal zum Hintergrund: Am 8. Oktober 2020 findet die außerordentliche Hauptversammlung statt, auf der die Einbringung von Enapter in den zuvor „gereinigten“ Börsenmantel von S&O beschlossen werden soll. Großes Manko an der Investmentstory ist freilich der vorerst noch extrem niedrige Streubesitz.
Bei 8,50 Euro war dann jetzt erst einmal wieder Schluss mit Kursanstieg bei der Datron-Aktie – wie auch schon im Main, Juni und Juli. Nun: Fundamental kommt dieser Marke – sie entspricht einem Börsenwert von 34 Mio. Euro – keine besondere Bedeutung zu. Alleinfalls ist eine gewisse Nähe zum aktuellen Eigenkapital unverkennbar. Dass das im Freiverkehrssegment Scale gelistete Unternehmen nun aber nicht höher als zum Buchwert notieren sollte, ergibt überhaupt keinen Sinn. Dafür hat Datron in den vergangenen Jahren einen vorzeigbaren Track Record aufgebaut und verfügt über sehr solide Bilanzstrukturen mit einer Netto-Liquidität von mehr als 9 Mio. Euro – entsprechend 2,34 Euro je Aktie. Kein Frage: Auch Datron hat kräftig unter den Auswirkungen von COVID-19 zu leiden. Zum Halbjahr fielen die Umsätze um mehr als 17 Prozent auf knapp 22 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) knickte um annähernd 82 Prozent auf gut 340.000 Euro ein. Für das Gesamtjahr rechnet CEO und Großaktionär bestenfalls mit einem Betriebsergebnis von 1,2 Mio. Euro. Denkbar aber auch, dass in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr viel Ergebnis dazukommt. Entsprechend liegt die Vorschau für die EBIT-Marge nach jetzigem Stand in einer Bandbreite von 1,9 bis 3,0 Prozent – bei Erlösen zwischen 36 und 40 Mio. Euro. Ansonsten hat sich gegenüber der jüngsten Einschätzung von boersengefluester.de (HIER) nicht viel verändert. Wir halten das Unternehmen für ein solides Investment aus dem Spezialwertebereich. Allerdings fährt Datron seine Investor-Relations-Aktivitäten eher auf Sparflamme. Das muss jetzt nicht grundsätzlich verkehrt sein. Allerdings sind wir überzeugt, dass die Gesellschaft Kurspotenziale ungenutzt verstreichen lässt.
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Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 50,19 | 55,72 | 53,79 | 42,13 | 54,16 | 59,90 | 63,82 | |
EBITDA1,2 | 6,04 | 6,05 | 5,18 | 3,34 | 6,68 | 7,36 | 7,21 | |
EBITDA-Marge3 | 12,03 | 10,86 | 9,63 | 7,93 | 12,33 | 12,29 | 11,30 | |
EBIT1,4 | 5,22 | 5,13 | 3,90 | 2,15 | 5,45 | 6,11 | 6,03 | |
EBIT-Marge5 | 10,40 | 9,21 | 7,25 | 5,10 | 10,06 | 10,20 | 9,45 | |
Jahresüberschuss1 | 3,97 | 3,48 | 2,79 | 1,48 | 3,86 | 4,32 | 4,55 | |
Netto-Marge6 | 7,91 | 6,25 | 5,19 | 3,51 | 7,13 | 7,21 | 7,13 | |
Cashflow1,7 | 2,39 | 5,03 | 1,42 | 6,17 | 2,95 | 2,06 | 3,21 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,99 | 0,87 | 0,69 | 0,37 | 0,96 | 1,08 | 1,14 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,10 | 0,05 | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RWM |