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wallstreet:online: Grüne Welle für den Aktienkurs

Ein erstaunliches Kopf-an-Kopf-Rennen in Sachen Börsenwert liefern sich zurzeit die Baader Bank, wallstreet:online (w:o) sowie Lang & Schwarz. Dabei hätte man diese drei Unternehmen vor wenigen Jahren noch nicht einmal in einem Atemzug genannt. Vor allen Dingen dann nicht, wenn es um Marktkapitalisierungen in der Größenordnung von 250 bis 280 Mio. Euro geht. Doch der Aktienboom hat nicht nur die Notierungen in ungeahnte Höhen geschwungen, sondern auch für massive Ergebnisschübe gesorgt. „2020 lief an allen Fronten grandios“, sagt w:o-Vorstand Michael Bulgrin im Gespräch mit boersengefluester.de. Vorläufige Jahreszahlen sowie einen ersten Ausblick für 2021 wird Bulgrin vermutlich in der letzten Januar-Woche präsentieren. Dabei hatten die Berliner ihre Prognosen in den vergangenen Monaten gleich mehrfach heraufgesetzt. Mit Blick auf das Ergebnis ist dabei zu beachten, dass wallstreet:online momentan extrem viel Geld in die Hand nimmt, um das Wachstum des – formal von der DAB BNP Paribas geführten, aber in der Tochter wallstreet:online capital angesiedelten – Smartbrokers voranzutreiben. „Etwas mehr als 7 Mio. Euro haben wir im vergangenen Jahr für das Marketing ausgegeben“, sagt Bulgrin.

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Wie viele andere Wachstumsunternehmen, geht auch w:o in den Spagat zwischen Expansion und Profitabilität. Nun: Kein Investor wird es der Gesellschaft in der momentanen Situation verdenken, dass sie alle sich bietenden Möglichkeiten nutzt, um möglichst schnell viele neue Kunden zu gewinnen. Daher ist boersengefluester.de auch schon jetzt gespannt, wie sich das Unternehmen für 2021 konkret beim Marketingbudget positionieren wird. Die Konsensschätzungen der Analysten für den Gewinn nach Steuern des laufenden Jahres liegen zurzeit bei etwas mehr als 6 Mio. Euro. Gut möglich, dass diese Prognosen etwas zu hoch angesiedelt sind. Zu verlockend scheint momentan das Umfeld für großflächige Werbeaktionen. Beim Blick in den Rückspiegel sollten Investoren derweil im Hinterkopf behalten, dass die 2020-Zahlen – neben den enormen Investitionen in neue Kunden – durch einen außerordentlichen Ertrag von rund 2,7 Mio. Euro aus dem Verkauf der Beteiligung an der Trade Republic Bank signifikant positiv beeinflusst wurden.

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„Super durchgelaufen“, ist nach Aussagen von Bulgrin derweil die im Abschlussquartal 2020 umgesetzte Migration von rund 23.000 Kunden der Volkswagen Bank auf die wallstreet:online capital AG mit einem gesamten Depotvolumen von rund 1 Mrd. Euro. Für den Deal hatte w:o capital zwar eine Stange Geld in die Hand genommen, bekommt dafür künftig aber auch regelmäßig schöne Kickback-Zahlungen von den Fondsgesellschaften vergütet. Konkrete Planungen gibt es dem Vernehmen nach derzeit zwar nicht, aber natürlich eignet sich die Transaktion als Blaupause für ähnliche Schritte in der Zukunft. Noch immer bei der Finanzaufsicht BaFin liegt derweil die Erlaubnis für die Übernahme der zweiten Tranche an wallstreet:online capital AG, wodurch sich der Anteil von gegenwärtig 42 auf über 70 Prozent erhöhen würde. Prognosen zum Vollzugszeitpunkt verbieten sich hier freilich. Normalerweise sollte die Zustimmung der BaFin aber im ersten Halbjahr 2021 erfolgen.

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Weiter aktuell ist auch das große Ziel, die Interaktionen der User von wallstreet:online im Sinne von Signalgebern noch intensiver zu nutzen, um auch im Bereich Social Trading Fuß zu fassen. Was hier zurzeit möglich ist, zeigt die krasse Bewertung von mehr als 2,5 Mrd. Dollar für eToro in der jüngsten Finanzierungsrunde (HIER). Zumindest kurzfristig kein Thema ist eine mögliche Kapitalerhöhung für Bulgrin – trotz einen Aktienkurses auf Rekordhoch: „Aktuell sind wir sehr gut durchfinanziert.“ Zudem habe die Gesellschaft auch auf der Fremdkapitalseite attraktive Möglichkeiten. Auch was weitere Übernahmen auf der Portalseite oder im klassischen Medienbereich angeht, herrscht zurzeit Ruhe. Aber natürlich ist Vorstand Michael Bulgrin Profi genug, um nichts kategorisch auszuschließen.

Fest steht jedoch: Momentan ist auch einfach nicht die Zeit für zu viele neue Aktivitäten, etwa wie dem früher einmal geplanten Einstieg ins Geschäft mit ICOs. Alle Kraft gilt dem Smart Broker – und das ist eine gute Botschaft für Aktionäre. Gespannt ist boersengefluester.de derweil, wie das Marktkapitalisierungs-Rennen zwischen w:o, Baader Bank sowie Lang & Schwarz in den kommenden Monaten weitergeht. Wenn der Gesamtmarkt mitspielt, könnte es zumindest bei den engen Abständen bleiben und Richtung 300 Mio. Euro gehen. Für die w:o-Aktie würde das Kurse von 21 Euro heißen. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren kostete der Titel (splitbereinigt) unfassbare 16 Cent.

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Foto: Michał Lis auf Unsplash

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.