Da braucht man kein intimer Kenner der Spezialwerteszene zu sein: Die Aktie von SLEEPZ – ehemals bmp – gehört zu den verbranntesten Storys auf dem heimischen Kurszettel. Zu viele Neuanfänge gab es, die allesamt nicht den gewünschten Erfolg brachten. Längst ist der Kredit bei den Streubesitzaktionären aufgebraucht – die Performance des Spezialwerts ein einziges Trauerspiel. Momentan kostet das Papier trotz eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 3:1 vor knapp zwei Jahren gerade einmal 0,90 Euro – bewegt sich als im Penny-Stock-Terrain. Und dennoch gehört der Titel nach Auffassung von boersengefluester.de mindestens auf die Beobachtungsliste. Die Eckdaten in Kurzform: Im vergangenen Herbst haben die Ankeraktionäre Heliad Equity Partners und die dem Investor Christian Angermayer zurechenbare Apeiron die Finanzierung des zuletzt vorwiegend auf den Online-Handel mit Matratzen spezialisierten Unternehmens gesichert. Zudem wurden wesentliche Teile des Managements ausgetauscht, der glücklose Vorstand und Gründer Oliver Borrmann musste seinen Hut nehmen (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER).
Neu am Ruder sind Alexander von Tschirnhaus, Mitgründer von bettenriese.de aus dem Heliad-Umfeld, sowie der ehemalige Home24-Manager Christian Salza, der als CEO des zugekauften Online-Möbelhändlers Urbanara in die Gruppe kam. Ihr Auftrag lautet: SLEEPZ von allen Altlasten aus der Vergangenheit zu befreien und aus dem Unternehmen eine Art Akquisitionsplattform für E-Commerce-Firmen aus dem Einrichtungsumfeld aufzubauen, die für eine eigenständige Zukunft zu klein sind. Erklärte Strategie ist dabei, insbesondere den Handel mit Eigenmarken zu forcieren. Dem Vernehmen nach wollen die Berliner jährlich ein bis zwei Gesellschaften übernehmen – für ein Erlösmultiple von höchstens 0,7, besser 0,5. Zum Vergleich: SLEEPZ bringt es zurzeit auf einen Börsenwert von etwas mehr als 17 Mio. Euro und peilt für das laufende Jahr Erlöse von etwa 40 Mio. Euro an – wird also selbst mit weniger als der Hälfte des Umsatzes bewertet.
Die beiden am ehesten vergleichbaren Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel – Home24 und Westwing – kommen auf Basis der für 2019 zu erwartenden Erlöse auf entsprechende Faktoren von rund 0,6 (Home24) beziehungsweise 1,2 (Westwing). Auf internationaler Ebene werden Multiples von im Schnitt mehr als 1,5 aufgerufen. Ausreichend Potenzial ist also vorhanden. Doch um den Kapitalmarkt zu überzeugen, darf sich SLEEPZ keinen Schnitzer erlauben. Das ist Risiko und Chance zugleich. Da die meisten Investoren aus dem Small Cap-Bereich SLEEPZ bereits abgeschrieben haben, besteht durchaus positives Überraschungspotenzial. Und sollte die Gesellschaft den Dreh hinbekommen, wird SLEEPZ vermutlich schnell als heiße Turnaroundgeschichte die Runde machen. So sind nunmal die Mechanismen in der Branche. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte also engagiert bleiben. Risikobereite Neuinvestoren können die Entwicklung vermutlich noch eine Weile von der Außenlinie betrachten, ein Schnellstart der Aktie ist eher unwahrscheinlich. Und wer ein wenig zocken möchte, kann das mit kleinem Einsatz auch schon jetzt tun. Abgerechnet wird dann in zwei Jahren. Boersengefluester.de bleibt am Ball.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Foto: Pixabay