Nobody is perfect: Die Umwandlung von Ringmetall von einer klassischen AG in eine Europäische Aktiengesellschaft SE haben wir ja noch mitbekommen und entsprechend in unserer Datenbank aktualisiert. Die damit einhergehende Umstellung von Inhaber- auf Namensaktien ist boersengefluester.de dann jedoch durchgerutscht. Normalerweise wäre das nicht sonderlich tragisch, allerdings ist mit dem Wechsel auf Namensaktien auch eine neue ISIN verbunden – und eben diesen Schritt sind wir zuletzt nicht mitgegangen. Entsprechend hat unser System seit 10. August keine aktuellen Aktiennotierungen mehr von unserem Kurslieferanten baha (ehemals Teletrader) gezogen. Das haben wir nun korrigiert und so sollte mit dem nächsten Datenlauf (am 17. September) auch wieder der Chart sowie die Performancekennzahlen von Ringmetall korrekt auf boersengefluester.de stehen. Wir bitten um Entschuldigung für den Fehler der vergangenen Wochen!
Die sonstigen Fundamentaldaten sind aber ohnehin alle aktuell, denn diese Updates für den Anbieter von Verschlusssystemen und auch Innenhüllen (Inliner) für industriell genutzte Fässer sind uns nicht durch die Lappen gegangen. Das ist auch gut so, denn Ringmetall hat momentan richtig viel zu bieten: So kam der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2021 um etwas mehr als ein Viertel auf 78,29 Mio. Euro voran. Dabei trug der erstmals per Ende Mai mit in das Zahlenwerk einbezogene Spann- und Sicherungsringanbieter Hosto mit rund 1,8 Prozent nur einen kleinen Teil zum Erlösplus bei. Trotzdem ein wichtiger Deal für die Münchner. „Mit der Akquisition von Hosto haben wir unsere Position als weltweit führender Hersteller von Fassverschlusssystemen weiter gefestigt und gleichzeitig unser Produktions-Know-how erweitert. Die Firma war bisher unser größter Wettbewerber im Bereich der Spannringproduktion für die Weißblechindustrie in Europa“, erklärt Ringmetall-CEO Christoph Petri die Logik des jüngsten Zukaufs.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 102,35 | 110,57 | 120,58 | 117,97 | 172,34 | 213,51 | 181,58 | |
EBITDA1,2 | 12,04 | 10,43 | 10,03 | 12,18 | 26,62 | 28,30 | 19,52 | |
EBITDA-Marge3 | 11,76 | 9,43 | 8,32 | 10,32 | 15,45 | 13,25 | 10,75 | |
EBIT1,4 | 10,04 | 8,28 | 4,97 | 5,99 | 20,18 | 21,28 | 11,29 | |
EBIT-Marge5 | 9,81 | 7,49 | 4,12 | 5,08 | 11,71 | 9,97 | 6,22 | |
Jahresüberschuss1 | 7,14 | 5,16 | 3,02 | 2,74 | 14,92 | 15,92 | 6,33 | |
Netto-Marge6 | 6,98 | 4,67 | 2,50 | 2,32 | 8,66 | 7,46 | 3,49 | |
Cashflow1,7 | 9,92 | 8,25 | 9,56 | 12,18 | 14,07 | 18,44 | 22,13 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,28 | 0,17 | 0,09 | 0,08 | 0,50 | 0,52 | 0,20 | |
Dividende8 | 0,06 | 0,06 | 0,06 | 0,06 | 0,09 | 0,10 | 0,10 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Deutlich stärker im jetzt vorgelegten Halbjahresabschluss wirkten sich da schon die kräftig erhöhten Rohstoffpreise aus. Aber selbst unter Herausrechnung sämtlicher Sondereffekte bleibt ein organisches Umsatzplus von 9,9 Prozent zum Halbjahr stehen – das ist deutlich mehr als zu vermuten war. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kam dabei im ersten Halbjahr von knapp 6,50 auf jetzt 11,30 Mio. Euro voran. Bemerkenswert: Die sich hieraus ergebende EBITDA-Marge von 14,4 Prozent kommt bereits sehr dicht an die mittelfristig angepeilte operative Rendite von rund 15 Prozent heran. Angesichts der anhaltend guten Vorgaben hat Vorstand Petri die Ziele für das Gesamtjahr bereits Mitte August – mit der Präsentation der Vorabzahlen für das erste Halbjahr – heraufgesetzt und kalkuliert seitdem „konservativ“ mit einem Konzernumsatz zwischen 150 und 160 Mio. Euro sowie einem EBITDA in einer Bandbreite von 17 bis 19 Mio. Euro.
Zumindest in der mittleren Ausprägung würde die für das Gesamtjahr zu erwartende EBITDA-Marge also wieder bei klar unter zwölf Prozent liegen, was etwa dem Renditeniveau von 2016/17 entspricht. Zur weiteren Einordnung: Die ehemalige Vorschau für 2021 sah Erlöse in einer Spanne von 135 bis 145 Mio. Euro sowie ein EBITDA zwischen 13 und 15 Mio. Euro vor. Die seit gut einem Monat aktuelle neue Prognose ist also schon ein recht deutlicher Schritt nach vorn und erklärt die starke Entwicklung der Ringmetall-Aktie auf mittlerweile 4 Euro. Allmählich rückt damit sogar das im Mai 2018 markierte bisherige All-High-High bei 4,95 Euro in Sichtweite. Mit Blick auf die jüngsten Kursziele der Analysten wäre die Region um 5 Euro übrigens auch eine Gegend, in der Finanzexperten den fairen Wert der Aktie ansiedeln.
Ingesamt bleibt die Ringmetall-Aktie also ein attraktives Investment mit vernünftigen Bewertungskennzahlen. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 116 Mio. Euro – ist also gutes Small-Cap-Niveau. Nicht zu klein, aber eben auch weit ab vom Mainstream. Und eine solide Dividende sollte es zur Hauptversammlung im kommenden Jahr auch noch geben.
Foto: Clipdealer