Empfehlungen für die Aktie von Paul Hartmann erscheinen normalerweise eher dann, wenn es an der Börse kracht. An Tagen, wo die Sektkorken für ein Rekordhoch im DAX knallen, haben ganz andere Titel Hochkonjunktur als ein stockkonservativer Anbieter von Produkten zur Wundversorgung oder auch Inkontinenzeinlagen. Hinzu kommt, dass sich Paul Hartmann in Sachen Investor Relations-Aktivitäten auf das Nötigste beschränkt. Entsprechend überschaubar sind in der Regel die Handelsumsätze – und damit meist auch die Schwankungsintensität – in dem Freiverkehrs-Titel. 2020 ist jedoch alles anders: Im Zuge der Corona-Ausbreitung wurden den Heidenheimern insbesondere medizinische Schutzkleidung und Desinfektionsmittel förmlich aus den Händen gerissen und sorgten für wesentlich bessere Geschäfte als ursprünglich gedacht. Dabei hatte Corona durchaus auch negative Effekte, da viele Operationen in den Krankenhäusern verschoben wurden und so etwa die Nachfrage nach sterilen OP-Produkten nicht das Normalmaß erreichte.
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Per saldo rechnet CEO Britta Fünfstück für 2020 aber trotzdem mit einem starken organischen Umsatzwachstum sowie einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 280 und 320 Mio. Euro. Zum Vergleich: Ins Jahr gestartet war das Unternehmen mit der Erwartung eines moderaten Erlöszuwachses sowie einem – um Sondereffekte aus Restrukturierungen oder Veränderungen des Konsolidierungskreises adjustierten – rückläufigem EBITDA in einer Spanne von 159 bis 176 Mio. Euro. Mitte August 2020 setzte das Vorstandsteam dann die Prognose auf „starkes“ Umsatzwachstum sowie eine angepasstes EBITDA zwischen 230 und 280 Mio. Euro herauf. Beachtlich also, was sich bei Paul Hartmann in den vergangenen Quartalen getan hat.
Entsprechend hält boersengefluester.de es für wahrscheinlich, dass die Dividende für 2020 über den zuletzt viermal in Folge gezahlten 7,00 Euro je Anteilschein liegen wird. Das wird den Titel zwar kaum in die Rendite-Charts befördern, eine gut „2“ vor dem Komma sollte stehen bleiben. Die Hauptversammlung findet Ende April 2021 statt. Mehrheitlich gehört Paul Hartmann zu der UImer Schwenk Zement KG, einem Unternehmen der Fabrikanten-Familie Schleicher. Bewertungstechnisch sieht der Spezialwert momentan super aus, auch wenn das außerordentlich hohe Ergebnisniveau 2021 vermutlich kaum zu halten sein wird. Hinzu kommt, dass sich die Gesellschaft noch immer in einem Umstrukturierungsprozess befindet und sich auch der Budgetdruck im Gesundheitswesen nicht in Luft aufgelöst hat.
Als Langfristinvestment gefällt uns die Aktie von Paul Hartmann auch auf dem aktuellen Niveau weiter sehr gut. Dabei sind die kurstechnisch schwierigen Jahre 2018 und 2019 im Chart noch längst nicht ganz ausgebügelt.
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Foto: Paul Hartmann AG
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