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IFA Hotel & Touristik: Jetzt doch mit Dividende

Das Management von IFA Hotel & Touristik bleibt für Überraschungen gut: Nachdem es im kürzlich vorgelegten Geschäftsbericht für 2015 noch hieß, dass eine Nullrunde bei der Dividende eingelegt werden soll, steht in der Einladung zur Hauptversammlung (HV) am 21. Juli 2016 in Duisburg plötzlich ein Ausschüttungsvorschlag von 0,10 Euro auf der Agenda. Woher der Sinneswandel kommt, bleibt ein sonniges Geheimnis. Möglicherweise hängt die Neueinschätzung mit dem besser als gedacht ausgefallenen Start ins laufende Jahr zusammen. Zudem hatte IFA Hotel nach den Q1-Zahlen die Prognose für das Gesamtjahr heraufgesetzt. Boersengefluester.de hatte HIER darüber berichtet. Zum Dividendenhit wird der Small Cap durch die geänderten Dividendenpläne allerdings noch längst nicht, bezogen auf den gegenwärtigen Kurs erreicht die Rendite nur knapp 1,6 Prozent. Zudem gab es für 2014 noch eine Gewinnbeteiligung von 0,15 Euro pro Anteilschein.

Losgelöst davon: Für die Streubesitzaktionäre bleibt der Eindruck, nur ein Zahnrädchen im Getriebe des spanischen Großaktionärs Lopesan zu sein. Für die Entwicklung des Aktienkurses ist das nicht gerade förderlich. Zudem knistert es zwischen Lopesan und dem zweiten Großaktionär Newinvest (Anteil 33,8 Prozent). Der auf der vorangegangenen HV auf Initiative von Newinvest bestellte Sondergutachter – er sollte mögliche Verstöße beim Erwerb von Lopesan-Hotels durch IFA aufdecken – soll schon wieder abbestellt werden. „Sowohl die Fristversäumnis als auch die Gutachtenaufträge indizieren, dass die antragstellende Aktionärin Newinvest Assets Beteiligungs GmbH die Pflichtverletzungen zu den angeführten Sachverhalten nur ins Blaue behauptet hat und nunmehr im Wege von Gutachten erstmals überhaupt Anhaltspunkte für Pflichtverstöße ermittelt werden sollen“, heißt es zu Punkt 7 der HV-Tagesordnung.

Da boersengefluester.de den Small Cap grundsätzlich für spürbar unterbewertet hält, bleiben wir bei unserer positiven Einschätzung. Der Zick-Zack-Kurs um die Dividende bestätigt uns aber in der Auffassung, dass Anleger bei IFA-Hotel mit allen Szenarien rechnen sollten – das schließt auch ein Delisting oder einen Squeeze-out ein. Zudem ist das Papier äußerst markteng. Daher sollten sich – wenn überhaupt – nur sehr erfahrene Anleger hier engagieren.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.