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Guillemot: Gaming-Aktie mit KGV 10

Der Chartverlauf der vergangenen fünf Monate deutet auf eine eher langweilige operative Entwicklung hin. Doch das Gegenteil ist der Fall: Nachdem Guillemot bereits zum Halbjahr rasante Zahlen im Gepäck hatte (siehe dazu auch unseren Bericht HIER), legt der französische Anbieter von Gamingzubehör wie Lenkräder (Thrustmaster) oder auch Joysticks sowie DJ-Equipment mit dem Neun-Monats-Report nochmals einen drauf und schraubt seine Umsatzprognose um 10 Mio. Euro auf nun mindestens 160 Mio. Euro herauf. Mit Blick auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hebt Guillemot die Vorschau von zuvor über 25 Mio. Euro auf jetzt mehr als 30 Mio. Euro an. Derart viel Zuversicht ist schon allein deshalb beachtlich, weil natürlich auch die Gamingbranche unter den massiven Lieferproblemen für Elektronikzubehör zu leiden hat. Entsprechend musste auch Guillemot die Fakturierung von für das dritte Quartal vorgesehenen Verkäufen auf das Abschlussquartal verschieben.

Trotzdem kommt das Unternehmen im dritten Quartal noch immer auf eine Umsatzplus von knapp vier Prozent auf 40,7 Mio. Euro. Dabei bewegt sich Guillemot – genau wie der deutsche Wettbewerber Endor – ohnehin auf einem historisch hohen Niveau, nachdem die Corona-Panademie so viele neue Wohnzimmer-Rennfahrer und Bildschirmpiloten hervorgebracht hat. Weiterhin in die falsche Richtung bewegt sich derweil der Kurs der 443.874 im Depot befindlichen Aktien des zum Familienverbunds gehörenden französischen Spieleentwicklers Ubisoft. Per Ende September steht das Paket mit rund 23 Mio. Euro in der Bilanz – entsprechend einem Aktienkurs von knapp 52 Euro. Aktuelle Notiz: Rund 45 Euro.

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Bleibt abzuarten, ob hier eine weitere Abschreibung fällig wird. Bei der jüngsten Online-Präsentation hatte CEO Claude Guillemot freilich jegliche Verkaufsabsichten dementiert. Denkbar wäre so eine Transaktion höchstens vor dem Hintergrund einer möglichen Akquisition. „Das ist keine Preisfrage, sondern eine Investmentfrage“, sagte Guillemot. Losgelöst von diesem Sonderthema: Verglichen mit Endor ist die Guillemot-Aktie mit einem KGV von knapp zehn spottbillig zu haben. Entsprechend bleibt boersengefluester.de auch bei der Kaufen-Einschätzung für den Spezialwert. Und wir sind zuversichtlich, dass höhere Kurse bei der aktuellen operativen Entwicklung nur eine Frage der Zeit sind.

Super wäre natürlich, wenn Guillemot die eigenen Investor Relations-Aktivitäten nochmals forcieren würde und sich beispielsweise auch auf deutschen Kapitalmarktkonferenzen blicken lassen würde. Denn die Story ist wirklich prima und hat noch eine Menge Potenzial. Und eine durchaus beachtliche Dividende zahlen die Franzosen sogar auch.

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Foto: Thrustmaster


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.