Exakt 13 Monate hat die Fabasoft-Aktie gebraucht, um den bisherigen Rekordstand von 16,10 Euro zu toppen. Am 1. März 2019 war es dann soweit: Mit 16,50 Euro kletterte die Notiz des österreichischen Softwareanbieters auf ein neues All-Time-High. Die lange Zeitspanne ist insofern bemerkenswert, weil Fabasoft in den vergangenen Quartalen beständig gute Zahlen geliefert hat und es eigentlich gar keinen Grund gab, warum der Titel noch im Dezember 2018 bei gerade einmal 11,50 Euro herumdümpelte. Immerhin hatte Vorstand Leopold Bauernfeind auf der von GBC veranstalteten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz abermals gezeigt, wie gut Fabasoft in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie dem Cloudgeschäft positioniert ist (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Und dann gibt es ja noch die Beteiligung (Anteil: 76 Prozent) an der allseits gelobten Mindbreeze – einer Art Suchmaschine für unternehmensinterne Daten mit vielen prominenten Kunden wie Lufthansa oder Rhön-Klinkum.
Trotzdem ist vermutlich nicht nur boersengefluester.de positiv überrascht, mit welch guten Neun-Monats-Zahlen das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2018/19 (31. März) nun aufwartet: So kletterten die Erlöse um etwas mehr als 24 Prozent auf 29,88 Mio. Euro. Positiv ist, dass sowohl die wiederkehrenden Erlöse für Softwareaktualisierungen, Mindbreeze-Nutzungsgebühren etc. als auch Einmallizenzen für Software oder Beratungsdienstleistungen prozentual gleich stark zum Wachstum beitragen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog angesichts der kräftig gestiegenen Erlöse um fast 61 Prozent auf annähernd 6,40 Mio. Euro an. Ebenfalls bemerkenswert: Die liquiden Mittel der ansonsten schuldenfreien Gesellschaft türmen sich per Ende Dezember 2018 auf 30,74 Mio. Euro. Das entspricht einem Cash je Aktie von immerhin 2,79 Euro, den es bei der Bewertung des Small Caps zu berücksichtigen gilt. Auf der MKK in München bezeichnete Vorstand Bauernfeind die stattliche Liquidität eine Art „Visitenkarte“ für große Projekte – insbesondere für die wichtigen Kunden aus dem behördlichen Sektor.
Große Sonderausschüttungen sind also nicht unbedingt das Thema bei der im Prime Standard gelisteten Fabasoft. Losgelöst davon rechnen wir trotzdem mit einer spürbaren Anhebung der Vorjahresdividende von 0,18 Euro pro Anteilschein – für eine Platzierung in den Renditecharts wird es aber kaum reichen. Dafür bekommen Anleger mit Fabasoft einen qualitativ sehr hochwertigen Softwaretitel fürs Depot. Nur auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Linzer dürfen Investoren nicht so sehr schauen. Die Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel zuletzt von 17,60 auf 19,00 Euro heraufgesetzt. Das erscheint uns eine realistische Größenordnung zu sein – trotz des kurzfristigen Korrekturbedarfs.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 31,96 | 40,28 | 51,06 | 55,09 | 58,27 | 69,23 | 80,95 | |
EBITDA1,2 | 7,05 | 11,50 | 16,78 | 19,55 | 17,65 | 16,76 | 21,60 | |
EBITDA-Marge3 | 22,06 | 28,55 | 32,86 | 35,49 | 30,29 | 24,21 | 26,68 | |
EBIT1,4 | 5,25 | 8,92 | 11,71 | 13,89 | 11,53 | 9,99 | 13,39 | |
EBIT-Marge5 | 16,43 | 22,14 | 22,93 | 25,21 | 19,79 | 14,43 | 16,54 | |
Jahresüberschuss1 | 3,94 | 6,49 | 8,55 | 9,73 | 7,88 | 6,83 | 9,63 | |
Netto-Marge6 | 12,33 | 16,11 | 16,75 | 17,66 | 13,52 | 9,87 | 11,90 | |
Cashflow1,7 | 7,93 | 11,60 | 14,11 | 21,01 | 16,65 | 7,03 | 19,48 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,37 | 0,55 | 0,72 | 0,80 | 0,68 | 0,57 | 0,83 | |
Dividende8 | 0,18 | 0,50 | 0,65 | 0,85 | 0,75 | 0,30 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |