Nahezu vorbildlich verhält sich der Aktienkurs von DEFAMA Deutsche Fachmarkt. Nachdem es im Frühsommer 2019 noch so aussah, als ob der Anteilschein der Immobilienunternehmens in eine ungesunde Überhitzungsphase übergehen würde, hat die Notiz seit Juli in den Seitwärtsmodus gewechselt. Quasi eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Dieser Tempowechsel ist schon allein deshalb wichtig, um fundamentale Kraft für den nächsten Schub nach oben aufzubauen. Schließlich stehen demnächst wichtige Neuigkeiten an, insbesondere zu dem für DEFAMA so wichtigen Projekt des Einkaufszentrums in Radeberg. Laut früheren Präsentationen könnte die via Forward-Deal angepeilte Veräußerung des Objekts für einen Sonderertrag im hohen einstelligen Millionen-Bereich sorgen. Eine Einschätzung, die Vorstand Matthias Schrade nach den jüngsten Gesprächen im Umfeld der EXPO REAL in München so jetzt noch einmal bestätigt.
Zunächst einmal sorgen aber die jetzt vorgelegten vorläufigen Neun-Monats-Zahlen für frische Impulse: So kommt DEFAMA auf ein Umsatzplus von knapp 27 Prozent auf 8,13 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 8,4 Prozent auf 1,42 Mio. Euro. Der operative Cashflow (Funds From Operations, FFO) zog derweil um gut 22 Prozent auf 3,25 Mio. Euro an. „Im dritten Quartal waren neben den Kosten der durchgeführten Kapitalerhöhung auch Belastungen im Zusammenhang mit dem geplanten Umbau des EKZ Radeberg enthalten, unter anderem durch wegfallende Mieterträge mehrerer bereits ausgezogener Mieter“, heißt es offiziell. Insgesamt liegen die Zahlen durchweg im Rahmen der Erwartungen.
Leichte Anpassungen nimmt CEO Schrade hingegen bei der Prognose für das Gesamtjahr 2019 vor: Demnach dürfte das FFO-Ziel von 4,4 Mio. Euro wohl übertroffen werden, während der angepeilte HGB-Überschuss vermutlich „nicht ganz erreicht“ wird. Aus Investorensicht ist diese Entwicklung verschmerzbar, zumal der FFO die wesentlich wichtigere Kennzahl für die Aktienbewertung ist. Zudem weist Schrade darauf hin, dass der FFO – der unter der der Annahme, dass auch die neuen Objekte aus dem Portfolio bereits für ein volles Jahr in die Rechnung einfließen würden, bei knapp 5 Mio. Euro liegt – mit den vorhandenen Mitteln noch deutlich gesteigert werden soll. Angekündigt hatte DEFAMA bislang zudem, dass auch die Dividende für 2019 erneut spürbar heraufgesetzt werden soll (siehe dazu auch unser Ende August geführtes Interview mit Matthias Schrade DEFAMA Deutsche Fachmarkt: “So ist der Plan”). Eine Dividendenrendite von knapp drei Prozent scheint damit durchaus realistisch zu sein. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen 17 und 19 Euro – signalisieren noch weiteres Kurspotenzial. Freilich ist es durchaus wahrscheinlich, dass die DEFAMA-Aktie erst noch ein wenig durchpustet.
Spannend wird es spätestens jedoch dann, wenn es Neuigkeiten zu Radeberg zu vermelden gibt. Nun: Mittlerweile ist zumindest die Baugenehmigung erteilt und der Umbau kann plangemäß im Februar 2020 starten. Der aktuelle Börsenwert von DEFAMA beträgt knapp 70 Mio. Euro, wovon etwa zwei Drittel dem Streubesitz zuzurechnen sind. Für einen Spezialwert, den vor einigen Jahren noch kaum jemand kannte, ist das durchaus beachtlich.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 5,83 | 9,09 | 11,21 | 14,57 | 17,13 | 20,23 | 23,34 | |
EBITDA1,2 | 3,89 | 5,53 | 7,04 | 8,99 | 13,35 | 15,18 | 15,54 | |
EBITDA-Marge3 | 66,72 | 60,84 | 62,80 | 61,70 | 77,93 | 75,04 | 66,58 | |
EBIT1,4 | 2,70 | 3,59 | 4,50 | 5,62 | 9,11 | 10,08 | 9,70 | |
EBIT-Marge5 | 46,31 | 39,49 | 40,14 | 38,57 | 53,18 | 49,83 | 41,56 | |
Jahresüberschuss1 | 1,36 | 1,70 | 2,07 | 2,51 | 5,04 | 5,40 | 4,17 | |
Netto-Marge6 | 23,33 | 18,70 | 18,47 | 17,23 | 29,42 | 26,69 | 17,87 | |
Cashflow1,7 | 1,36 | 3,42 | 3,80 | 4,96 | 7,41 | 10,86 | 12,95 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,38 | 0,46 | 0,51 | 0,57 | 1,14 | 1,15 | 0,87 | |
Dividende8 | 0,34 | 0,40 | 0,45 | 0,48 | 0,51 | 0,54 | 0,57 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Kowert, Schwanke & von Schwerin |
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