Für eine Menge Schlagzeilen war die von der CDU-Spitze kürzlich ins Spiel gebrachte Abwrackprämie für alte Ölheizungen allemal gut. Dabei ist die Wirkung dieser – nicht ganz neuen – Idee in der Energiebranche durchaus umstritten (HIER). Anton Hans, CEO der zu Centrotec Sustainable gehörenden Brink Climate Systems, wollte sich auf dem von Montega veranstalteten 3. Hamburger Investorentag (HIT) ebenfalls nicht festlegen, welche Effekte eine solche Abwrackprämie für den Anbieter von Heizungs- und Klimaanlagen nun tatsächlich hätte. „Langfristig ist das sicher interessant. Kurzfristig aber sogar eher negativ, weil die Kunden erfahrungsgemäß abwarten und Käufe zurückstellen, um von möglichen Regierungsmaßnahmen optimal zu profitieren.“ Und so leuchtet auch ein, warum die Investoren das Thema mit Blick auf Centrotec bislang eher kalt gelassen hat.
Losgelöst davon gefällt boersengefluester.de die Aktie des in Brilon ansässigen Unternehmens richtig gut – insbesondere aufgrund der moderaten Bewertung (siehe dazu unseren Beitrag “Prima Klima-Aktie” zu den Halbjahreszahlen). Dabei ist der Spezialwert nach unten solide abgesichert, schon allein aufgrund des jetzt veröffentlichten Aktienrückkaufangebots für bis zu zehn Prozent der eigenen Aktien zu einem Preis von jeweils 12,60 Euro. „Der Vorstand strebt mit dem Aktienrückkauf eine ausgewogene Verwendung der derzeit vergleichsweise hohen frei verfügbaren liquiden Mittel an, die so teilweise den Centrotec-Aktionären zu Gute kommen sollen“, heißt es offiziell. Beabsichtigt ist es, die erworbenen Aktien einzuziehen. Genauso, wie es zuletzt mit den eigenen Anteilen geschehen ist, die bislang in der Bilanz standen. Schließlich ist das Limit bei eigenen Aktien auf zehn Prozent beschränkt. So gesehen heißt es nun wieder: Zurück auf Los.
Überzogene Erwartungen sollten Anleger an die Entwicklung bei Centrotec Sustainable freilich nicht haben. Die EBIT-Marge von zuletzt knapp fünf Prozent wird sich vermutlich erst in drei bis Jahren dem angepeilten Renditeziel von sieben bis acht Prozent – das entspricht der Größenordnung von 2010 – annähern. Insgesamt bietet das Papier aber eine attraktive Chance-Risiko-Kombination. Dabei ist die Marktkapitalisierung von rund 202 Mio. Euro groß genug, dass sich auch institutionelle Investoren für den Titel interessieren. Und wer weiß: Vielleicht gibt es ja doch noch eine Öko-Rally in der Centrotec-Aktie.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 594,19 | 614,74 | 650,98 | 718,98 | 290,76 | 323,28 | 323,74 | |
EBITDA1,2 | 54,06 | 54,49 | 64,34 | 87,71 | 40,58 | 34,27 | 29,87 | |
EBITDA-Marge3 | 9,10 | 8,86 | 9,88 | 12,20 | 13,96 | 10,60 | 9,23 | |
EBIT1,4 | 29,32 | 30,43 | 33,12 | 48,80 | 23,59 | 12,77 | 8,68 | |
EBIT-Marge5 | 4,93 | 4,95 | 5,09 | 6,79 | 8,11 | 3,95 | 2,68 | |
Jahresüberschuss1 | 20,85 | 13,67 | 24,43 | 29,03 | 58,03 | 36,39 | 701,42 | |
Netto-Marge6 | 3,51 | 2,22 | 3,75 | 4,04 | 19,96 | 11,26 | 216,66 | |
Cashflow1,7 | 31,63 | 38,23 | 42,03 | 81,51 | 75,79 | 58,13 | 6,30 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,13 | 0,74 | 1,48 | 2,08 | 4,39 | 2,66 | 55,08 | |
Dividende8 | 0,30 | 0,30 | 0,00 | 0,04 | 0,04 | 0,04 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
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