Es ist schon beinahe ein Jahr her, dass boersengefluester.de zuletzt über Biofrontera geschrieben hat. Damals anlässlich des Zweitlistings an der Nasdaq und der damit verbundenen Kapitalerhöhung. Soweit hatten wir in der Regel ein gutes Bild von dem auf Salben gegen Hautkrebserkrankungen spezialisierten Unternehmen. Jedenfalls liefen die Geschäfte sowie die Zulassungsprozesse in den USA allesamt in die richtige Richtung. Was uns jedoch störte, war die von Großaktionär Deutsche Balaton angezettelte Fehde gegen das Management der Leverkusener. In so einem offen ausgetragenen Disput ist die Gefahr groß, vor den Karren der einen oder anderen Partei gespannt zu werden. Darauf kann boersengefluester.de gern verzichten. Zudem gibt es einen Rechtsstreit mit Dusa Pharmaceuticals – auch das nicht unbedingt eine vertrauensbildende Maßnahme.
Trotzdem geht die operative Entwicklung natürlich weiter, daher ein kurzes Update zu den jüngsten Zahlen: Mit Erlösen von vermutlich etwas mehr als 21 Mio. Euro hat Biofrontera 2018 die im vergangenen Oktober nach oben revidierte Umsatzspanne von 19 bis 22 Mio. Euro sicher erreicht. Wichtig: Gut 70 Prozent der Erlöse stammen bereits aus Produktverkäufen in den USA. Hier spiegelt sich die zuletzt signifikante Verbesserung der Kostenerstattung für die Ärzte wider. Zur Einordnung: Für das laufende Jahr rechnen die Analysten im Schnitt mit einem weiteren Umsatzanstieg auf dann mehr als 30 Mio. Euro. Deutliche Abweichungen gibt es derweil zu der bislang für 2018 kommunizierten Verlusterwartung zwischen 15 und 16 Mio. Euro.
So kalkulieren die Leverkusener nun mit einem deutlich geringeren Fehlbetrag in einer Bandbreite von minus 8 bis minus 10 Mio. Euro. Im Mittel fällt der Verlust also um etwa 6,5 Mio. Euro niedriger aus als bislang gedacht. Das liegt freilich nicht an massiven Kosteneinsparungen oder anderen operativen Themen, sondern an zwei gegenläufigen Sondereffekten: Zum einem hat Biofrontera-Finanzvorstand Thomas Schaffer Rückstellungen für Prozessrisiken mit Dusa und Deutsche Balaton in einer Größenordnung von bis zu 3,5 Mio. Euro gebildet. Dem stehen andererseits positive Effekte aus der Aktivierung von latenten Steuern auf die Verlustvorträge der Biofrontera Pharma GmbH im Bereich von 10 bis 11 Mio. Euro gegenüber. Augenscheinlich ist die neu formulierte Ergebnisprognose zwar günstig für Biofrontera – an der Einordnung der momentanen Verlustsituation aus operativer Sicht hat sich hingegen kaum etwas geändert.
Fazit: Wer gehofft hat, dass die US-Aktivitäten für einen schnellen Turnaround auf Konzernebene sorgen, mag vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Dennoch sieht boersengefluester.de Biofrontera unterm Strich auf Kurs. Die jüngste Zuversicht der Investoren ist also durchaus begründet. Aber Fakt ist auch, dass die Gesellschaft mittlerweile mehr als 275 Mio. Euro auf die Waagschale bringt. Dementsprechend sollten Kassen ab 2021/22 auch tatsächlich klingeln. So rechnen die Analysten für 2022 mit einem Überschuss von fast 30 Mio. Euro. Geeignet ist der Titel nur für sehr risikobereite Anleger.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
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