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Berentzen: Seltener Kennzahlen-Mix

Das ging schnell: Der Kurszauber vom Frühjahr ist schon wieder verflogen und die Notiz von Berentzen zurück an die langjährige Unterstützungsmarke im Bereich um 6 Euro gekehrt. Auf diesem Niveau scheint uns der Anteilschein der Getränkeherstellers aber unbedingt wieder einen Blick wert zu sein. Immerhin sehen die Halbjahreszahlen noch einen Tick besser aus als von boersengefluester.de vermutet. Zudem kommt die Aktie mit einem Kennzahlenmix daher, der in dieser Form nicht mehr so häufig auf dem heimischen Kurszettel anzutreffen ist: Ein KGV von etwas mehr als zehn, eine Dividendenrendite von vermutlich 4,5 Prozent – sofern Berentzen auch im kommenden Jahr 0,28 Euro je Aktie ausschüttet, wogegen zurzeit aber nichts spricht – plus ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,3 sind normalerweise jedenfalls gute Argumente für eine positive Aktienkursentwicklung – auch in ungemütlichen Börsenzeiten. Positiv am jetzt vorgelegten Zwischenbericht ist zunächst einmal, dass sich Berentzen nicht in die lange Reihe an Unternehmen einreiht, die ihre Ziele für das Gesamtjahr stutzen mussten. Dabei bleibt das Geschäft mit Spirituosen, zumindest erlöstechnisch der mit Abstand wichtigste Bereich, hart umkämpft.

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Doch Vorstand Oliver Schwegmann steuert gegen: „Wir haben unser Produktportfolio durch die Streichung unprofitabler Artikel gestrafft und die Anzahl allzu preisaggressiver und damit ertragsbelastender Vermarktungsaktionen bewusst reduziert.“ Positive Signale kommen derweil aus dem Segment Frischsaftsysteme, wo die Erlöse nach den zahlreichen Problemen im Vorjahr wieder Richtung Norden zeigen und um 6,1 Prozent auf 9,93 Mio. Euro zugelegt haben. Insgesamt steht zum Halbjahr auf Konzernebene ein um 1,1 Prozent auf 79,24 Mio. Euro verbesserter Umsatz in den Büchern. Das um die Belastungen von rund 357.000 Euro aus einer juristischen Auseinandersetzung mit einem US-Distributeur für die Citrocasa-Saftpressen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 4,56 auf knapp 5,02 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie veharrte mit knapp 0,30 Euro auf dem Vorjahresniveau von annäherns 0,29 Euro.

 

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Für das Gesamtjahr bleibt es bei der Prognose, wonach bei Erlösen zwischen 164,7 und 173,4 Mio. Euro mit einem bereinigten EBIT von 9 bis 10 Mio. Euro zu rechnen ist. Das scheint normalerweise gut erreichbar, weil – wie bei so ziemlich allen Herstellern alkoholischer Getränke – sich sehr viel im Abschlussquartal mit den Weihnachtsfeiertagen und Silvester entscheidet. Allerdings lanciert Berentzen zurzeit neue Getränke, etwa im Bereich Fruchtbrände oder Kräuterlimonade. Da kostet die Markteinführung zunächst einmal Geld. Entsprechend wird die EBIT-Kurve im zweiten Halbjahr weniger dynamisch als gewohnt verlaufen. Auf die mittlere Sicht sollte sich der Innovationsprozess aber auszahlen – und zwar auch im Aktienkurs. Momentan. beträgt der Börsenwert des Unternehmens aus Haselünne nicht einmal 59 Mio. Euro. Da fällt es mitunter schwer, die nötige Aufmerksamkeit am Kapitalmarkt zu bekommen, auch wenn Berentzen ein Name ist, mit dem eigentlich jeder was anfangen kann. Boersengefluester.de ist jedenfalls der Ansicht, dass es sich durchaus lohnen sollte, sich mal wieder mit der Berentzen-Aktie zu beschäftigen.

 

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Foto: Berentzen Gruppe AG


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.