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Aves One: Günstige Gelegenheit

Nachdem bei den Investitionen von Aves One zuletzt klar der Bereich „Rail“ (Güter- und Kesselwagen) im Vordergrund stand, stärkt der Logistikexperte nun den Container-Bestand. Dazu haben die Hamburger in den vergangenen Wochen kumuliert etwa 2.000 Wechselbrücken im Volumen etwa 17 Mio. Euro – das entspricht rund 8.500 Euro pro Wechselbrücke – gekauft. Den Löwenanteil machen 1.200 fabrikneue Wechselbrücken aus, die an Hermes vermietet sind. „Angesichts der hohen Auslastung der Hersteller von Wechselbrücken und des anhaltenden Wachstums des Kurier-, Express- und Paketmarktes rechnen wir mit einer weiter stark steigenden Nachfrage“, sagt Aves One-Vorstand Jürgen Bauer und betont in einem Atemzug, dass er einer Ausweitung der Geschäftsbeziehungen zu renommierten Marktteilnehmern wie Hermes „aufgeschlossen gegenüber steht“.  Die Bedeutung der neuesten Transaktionen ist nicht zu unterschätzen, weil es sich bei den Wechselbrücken um ein sehr profitables Geschäft handelt und das Volumen ebenfalls beachtlich scheint.

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Mit Blick auf den Aktienkurs war Aves One zuletzt in eine Seitwärtsrange zwischen 7,00 und 8,50 Euro zurückgefallen – verglichen mit einem Anfang Oktober 2018 erreichten Rekordstand von 9,95 Euro. Die Analysten der Quirin Privatbank haben das Kursziel für Aves One Ende November auf 12 Euro taxiert und sich damit der Einschätzung von GBC angeschlossen. Die Zahlen für 2018 wird das Unternehmen voraussichtlich im April vorlegen, einen Finanzkalender mit konkreten Terminen gibt es noch nicht. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass es – möglicherweise noch im März – die wichtigsten Eckdaten vorab gibt.  Zur Einordnung: GBC kalkuliert für 2018 mit Erlösen von 77,0 Mio. Euro, einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von etwas mehr als 54,0 Mio. Euro sowie einem Überschuss von 3,8 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einem Börsenwert von zurzeit 108 Mio. Euro – bei allerdings üppigen Finanzschulden von mehr als 530 Mio. Euro.

 

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Demnach würde Aves One gegenwärtig also mit der knapp Zwölffachen Relation von Enterprise Value (Börsenwert plus Netto-Finanzverbindlichkeiten) zu dem 2018er-EBITDA gehandelt werden. Bezogen auf 2019 sollte sich dieser Faktor – insbesondere weil dann die NACCO-Transaktion mit VTG dann auch auf Jahressicht ihre volle Wirkung entfaltet – auf etwa 7,5 verringern. „Unser Geschäftsmodell ist relativ Old-Economy, hat aber hohes Wachstumspotenzial“, sagte Vorstand Bauer auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz im Dezember 2018. Messen lassen muss sich Bauer an der Aussage, dass er noch im laufenden Jahr die Schwelle von 1 Mrd. Euro beim Assetvolumen touchieren will. Das wird kaum ohne weitere Übernahmen gehen. Im Fokus dürfte hier aber freilich wieder der für Aves One deutlich größere Rail-Bereich stehen. So gesehen stufen wir die jetzigen Container-Verstärkungen eher als günstige Gelegenheit ein.

Ein Kritikpunkt bleibt für viele Börsianer – auch wenn Bauer stets auf den funktionierenden Fremdkapital-Finanzierungsmix verweist – die spärliche Eigenkapitalquote von zuletzt nur rund 4,3 Prozent. Boersengefluester.de ist überzeugt: Perspektivisch wird Aves One wohl nicht um eine Barkapitalerhöhung herumkommen, auch wenn Bauer so eine Maßnahme beim jetzigen Kurs nicht für opportun hält. Insgesamt bleibt die im Prime Standard notierte Aktie eine zwar recht spekulative, dafür aber auch entsprechend chancenreiche Anlage. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass Dividenden vorerst kein Thema sind.

 

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Foto: Hermes Germany GmbH


 

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Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der Aves One AG. Zwischen der Aves One AG und boersengefluester.de besteht eine Vereinbarung zur Soft-Coverage der Aves One-Aktie.[/sws_grey_box]

 

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.