31. März, 2016
Dank einer tollen Performance – inklusive Dividendenzahlung ging es in den vergangenen zwölf Monaten um gut 100 Prozent Richtung Norden – hat es WashTec zuletzt zurück in den SDAX geschafft. Das sorgt nochmal für erhöhte Aufmerksamkeit bei den Investoren. Doch sollen Anleger bei Rekordkursen um 37 Euro wirklich noch einsteigen bei dem Anbieter von Autowaschstraßen und Reinigungszubehör? Allmählich scheint boersengefluester.de doch eine Menge an guten Nachrichten eingepreist. Zur Hauptversammlung (HV) am 11. Mai 2016 wollen die Augsburger abermals kräftig ausschütten und haben die ohnehin schon stattliche Vorjahresdividende von 1,65 Euro nochmals um 5 Cent aufgestockt. Damit bringt es die Aktie auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von 4,6 Prozent. Allerdings sind die Dividendenpläne nun bereits seit gut einem Monat bekannt – ein Großteil des positiven Effekts dürfte also bereits im Kurs verarbeitet sein. Zudem besteht die Gefahr, dass sich einige der „Dividendenjäger“ bereits kurz vor der HV wieder von dem Papier verabschieden und so entsprechend Verkaufsdruck aufbauen könnten – ein häufig zu beobachtendes Phänomen bei Renditehits. Ebenfalls keinen großen Neuigkeitsgehalt haben die 2015er-Zahlen aus dem Geschäftsbericht, da WashTec die meisten Daten bereits vorab gemeldet hatte. In Sachen Ausblick hält sich der Vorstandsvorsitzende Volker Zimmermann relativ bedeckt und vermeidet konkrete Größenangaben. Dem Vernehmen nach sollen die Erlöse von zuletzt 340,86 Mio. Euro im laufenden Jahr „deutlich“ steigen, was nach der Terminologie von WashTec auf ein Plus von drei bis fünf Prozent schließen lässt. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist ebenfalls ein deutliches Plus geplant. Die entsprechende Übersetzung wäre hier ein Anstieg von mehr als sechs Prozent. Dabei rechnet CEO-Zimmermann mit „stabilen“ EBIT-Renditen. Boersengefluester.de geht derzeit von einem EBIT für 2016 von gut 39 Mio. Euro aus, was bei einer Marktkapitalisierung von zurzeit 513 Mio. Euro auf eine sportliche Bewertung hinausläuft. Unser Fazit: Gutes Unternehmen und eine prima Aktie, die allmählich allerdings an ihre Grenzen stößt. Wir stufen das Papier von „Kaufen“ auf „Halten“ herunter.
30. März, 2016
Einmal mehr sehr ansehnliche Zahlen legt pferdewetten.de vor. Bei Erlösen von 6,69 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,46 auf 1,93 Mio. Euro voran. In Aussicht gestellt hatte Vorstand Pierre Hofer für 2015 zuletzt ein EBIT zwischen 1,70 und 2,00 Mio. Euro. Aufgrund eines steuerlichen Sondereffekts schoss der Nettogewinn im vergangenen Jahr sogar um fast 135 Prozent auf 2,74 Mio. Euro in die Höhe. Dementsprechend kam das (um potenzielle Anteilscheine aus Mitarbeiteroptionen verwässerte) Ergebnis je Aktie von 0,31 auf 0,71 Euro voran. Eine Ausschüttung wird es – obwohl die Dividendenfähigkeit seit 2014 grundsätzlich besteht – vermutlich trotzdem nicht geben. Zumindest finden sich im gerade vorgelegten Geschäftsbericht keine Angaben dazu. Für das laufende Jahr kündigen die Düsseldorfer weitere Investitionen in Software und Marketing zur Forcierung des Auslandsgeschäfts an, so dass das 2016er-EBIT „nur“ in einer Spanne zwischen 1,50 und 1,90 Mio. Euro liegen wird. Hier hatte sich manch Investor vermutlich einen etwas forscheren Ausblick erhofft. Nun: In den vergangenen Jahren hatte CEO Hofer stets positiv überrascht, so dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen sein muss. Kapitalisiert ist pferdewetten.de zurzeit mit 17,9 Mio. Euro. Großaktionär mit einem Anteil von 52,17 Prozent ist die mit hohen Verlusten kämpfende mybet Holding. Die Kieler bringen zurzeit rund 22 Mio. Euro auf die Waagschale. Folglich steht das Paket an pferdewetten.de für etwa 42 Prozent der Marktkapitalisierung der mybet Holding. Eine aus historischer Sicht bemerkenswerte Relation, schließlich wollte mybet ihre pferdewetten-Aktien lange zeit loswerden, fand damals aber keinen Käufer für die strauchelnde Gesellschaft. Wichtig für mybet ist pferdewetten.de mitterweile sogar als Kreditgeber. Mit insgesamt 1,685 Mio. Euro stehen die Nordlichter derzeit bei den Düsseldorfern in der Kreide. 1 Mio. Euro ist davon bereits am 30. April 2016 fällig, Der Rest ist zum 29. November 2016 zurückzahlbar. Dem Vernehmen nach sind die Darlehen aber ausreichend besichert. Boersengefluester.de bleibt bei seiner positiven Einschätzung für die Aktie von pferdewetten.de. Die Bewertung ist unserer Meinung nach noch immer recht moderat.
29. März, 2016
Faustdicke Überraschung bei Mobotix – zumindest was den Zeitpunkt angeht. Der japanische Kamera- und Messtechnikspezialist Konica Minolta übernimmt rund 65 Prozent der Mobotix-Aktien. Verkäufer sind Firmengründer Ralf Hinkel und Martin Putsch (Recaro-Sitze). Über den Kaufpreis machte Mobotix keine Angaben. Und das der Anbieter von Videosystemen seit geraumer Zeit nur noch im schwach regulierten Entry Standard notiert ist, wird auch kein Abfindungsangebot an die freien Aktionäre fällig. Fest steht bislang nur, dass Hinkel im Aufsichtsrat von Mobotix bleiben wird und auch künftig die strategische Entwicklung leiten soll. Offen ist dagegen, was Konica Minolta mit der Börsennotiz des Unternehmens aus der Pfalz anfangen wird. Nach Auffassung von boersengefluester.de spricht jedoch einiges dafür, dass die Japaner ihren Anteil eher noch aufstocken werden. Sonderlich hoch bewertet ist das Unternehmen ohnehin nicht. Zudem beträgt der gesamte Wert des verbliebenen Streubesitzes gerade einmal 66,4 Mio. Euro. Spekuliert wurde an der Börse schon länger über einen solchen Schritt von Hinkel. Allerdings gingen die meisten Börsianer davon aus, dass er erst in ein bis zwei Jahren – wenn sich Mobotix operativ entsprechend besser darstellt – kommen wird. Anleger sollten hier momentan kein Stück aus der Hand geben.
Einmal mehr strapaziert 3W Power die Nerven und den Depotwert seiner Aktionäre. So sorgte eine nahezu Komplettabschreibung des noch in der Bilanz stehenden Firmenwerts auf die vor knapp acht Jahren von AB Electrolux übernommene AEG PS von 11,2 Mio. Euro 2015 unterm Strich für einen überraschend hohen Jahresfehlbetrag von 41,6 Mio. Euro. Dieses Minus ließ das Eigenkapital auf nur noch 7,7 Mio. Euro schmelzen. Auf Dauer ist das viel zu wenig , so dass – neben der Stärkung des Eigenkapitals aus dem operativen Geschäft – wohl auch das Thema Kapitalerhöhung verstärkt in den Köpfen der Investoren herumspuken wird. Ärgerlich ist die enorme Goodwillabschreibung aber auch, weil sich das Stammgeschäft zumindest einigermaßen stabil entwickelte. Per saldo kam 3W Power im vergangenen Jahr bei Erlösen von 177,4 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 7,1 Mio. Euro. Das liegt durchaus im Rahmen der Erwartungen. Keine Abstriche macht das Management auch beim Ausblick: „Unsere mittelfristige Zielsetzung bleibt ein zweistelliges solides Umsatzwachstum nebst verbesserten Gewinnmargen in Richtung einer EBITDA-Marge in Höhe von 10 Prozent.“ Erst kürzlich machte 3W-CEO Jeffrey Casper im Interview mit boersengefluester.de klar, dass er diese Zielsetzung in zwei bis drei Jahren erreicht haben will. Genau zu verfolgen, gilt es allerdings die allgemeine Branchenentwicklung, immerhin spricht 3W von einem „erhöhten Wettbewerbsdruck“ mit möglichen Konsequenzen auf die Preise. Umso mehr gilt es für die Gesellschaft den Spagat zwischen Kosten senken und Expansion hinzubekommen. Wir bleiben vorerst bei unserer Einschätzung „Kaufen“ für den Hot Stock. Geeignet ist das Papier von 3W Power ausschließlich für sehr risikobereite Anleger.
24. März, 2016
Keine Frage: Der Blick in den Rückspiegel liefert bei Bijou Brigitte sehr ansehnliche Ergebnisse. Bei Erlösen von 330,4 Mio. Euro (diese Zahl war bereits bekannt) kam der Modeschmuckfilialist 2015 auf einen Gewinn vor Steuern von 38,3 Mio. Euro – was erwartungsgemäß im oberen Bereich des zuletzt genannten Korridors von 35 bis 40 Mio. Euro liegt. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 25,1 Mio. Euro stehen, das sind 3,10 Euro je Aktie, hängen. Da sich diese Entwicklung abzeichnete, ist es auch keine große Überraschung, dass die Hamburger für 2015 erneut eine Dividende von 3,00 Euro pro Anteilschein zahlen werden. Beim gegenwärtigen Kurs von 58 Euro läuft das auf eine Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent hinaus. Fürchterlich viele Aktien gibt es nicht auf dem heimischen Kurszettel, die da mithalten können. Die Hauptversammlung findet allerdings erst am 7. Juli 2016 statt. Soweit also alles im Ordnung. Allerdings gefällt uns der Ausblick von Bjou Brigitte nicht sonderlich gut. Für 2016 kündigt der Vorstandsvorsitzende Roland Werner nämlich „nur“ Erlöse zwischen 325 und 335 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern in einer Bandbreite zwischen 30 und 35 Mio. Euro an. Mag sein, dass diese frühe Prognose besonders konservativ formuliert ist. Allerdings lässt sie auch den Schluss zu, dass der Erholungsprozess bei Bijou Brigitte – insbesondere in den südeuropäischen Ländern – weiterhin relativ schleppend vorankommt. Großartiges Potenzial in Sachen höherer Rendite scheint Werner derzeit jedenfalls nicht zu sehen. Das ist keine gute Botschaft, denn Dividendenhit hin oder her: Für ein 18er-KGV, wie es sich aus den Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de für 2017 ergibt, dürfte es schon ein wenig mehr Wachstum sein. Wir stufen den Titel von Kaufen auf Halten zurück und warten die Vorlage des Geschäftsberichts am 29. April 2016 für eine Neueinschätzung ab.
23. März, 2016
Fast alle Zutaten für eine knackige Börsenstory besitzt momentan die Aktie von Pfeiffer Vacuum. Spätestens seitdem der Wettbewerber Busch-Holding seinen Anteil an dem Hersteller von Spezialpumpen und Anlagen zur Vakuumerzeugung Mitte Oktober 2015 auf mehr als 27 Prozent geschraubt hat, spekulieren Börsianer auf eine Übernahmeofferte – auch wenn Busch bislang keine Anstalten macht, über die 30-Prozent-Schwelle zu gehen. Vermutlich würde die Gesellschaft aus Maulburg in Baden-Württemberg ohnehin nur eine Pflichtofferte in Höhe des Durchschnittskurses der vergangenen drei Monate abgeben. Losgelöst davon überzeugt Pfeiffer Vacuum zurzeit aber auch operativ. Die wesentlichen Eckdaten für 2015 waren zwar bereits bekannt. Doch mit dem von 2,65 auf 3,20 Euro erhöhten Dividendenvorschlag hat das Unternehmen definitiv den Nerv der Anleger getroffen. Zudem betont Vorstandschef Manfred Bender: „Ungeachtet der momentan durchwachsenen allgemeinen Marktstimmung gehen wir auch für das Geschäftsjahr 2016 von weiterem Wachstum aus.” Erstmals seit Dezember 2015 ist die Notiz des jedenfalls wieder über die Marke von 100 Euro geklettert. Zumindest psychologisch ein wichtiges Signal, auch wenn die runde Ziffer keine unmittelbare charttechnische Bedeutung hat. Neukäufe empfiehlt boersengefluester.de auf dem aktuellen Niveau allerdings trotzdem nicht mehr. Immerhin kommt die Aktie bereits auf ein 2017er-KGV von knapp 20 Prozent. Keine Frage: Pfeiffer Vacuum ist ein Qualitätstitel, der einen Premiumaufschlag verdient hat. Sonderlich viel Luft nach oben sehen wir jedoch nicht , zumal auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von gegenwärtig 3,6 spürbar über dem langjährigen Mittelwert von etwa 3,1 liegt. Die Hauptversammlung (HV) findet am 24. Mai 2016 statt. Gut möglich, dass es bis zur HV noch ein Stück weiter Richtung Norden geht. Das Oktober-Hoch von 115 Euro dürfte jedoch nur schwer zu nehmen sein. Sei es drum: Langjährige Pfeiffer-Vacuum-Aktionäre werden froh sein, dass die Aktie nach dem desaströsen Börsenjahr 2014 nun überhaupt wieder in solchen Kursregionen ihre Runden dreht. Das Papier ist eine gute Halten-Position.
Im Prinzip hat der Prüfanlagenhersteller Viscom ein richtig gutes Jahr hinter sich. Die 2015er-Erlöse von 69,39 Mio. Euro lagen einen Tick über der zuvor in Aussicht gestellten Spanne von 62 bis 67 Mio. Euro. Und das daraus erzielte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 10,16 Mio. Euro steht für eine operative Rendite von 14,6 Prozent. Das ist zwar noch immer ganzes Stück von den Renditeniveaus der Jahre 2010 bis 2012 entfernt – damals zogen die Hannoveraner aus jedem Euro Umsatz einen Betriebsgewinn zwischen 18 und 22 Cents. Doch die von Finanzvorstand Dirk Schwingel für 2015 prognostizierte EBIT-Rendite zwischen 13 und 15 Prozent hat Viscom mit den jetzt vorgelegten Zahlen sicher eingelöst. Unterm Strich kam es trotz der guten Vorgaben trotzdem zu einem heftigen Ergebnisrückgang von 47 Prozent auf 3,53 Mio. Euro. Wie bereits Ende Januar von Viscom angekündigt, musste die Gesellschaft nämlich Rückstellungen von knapp 2,5 Mio. Euro für Steuernachzahlungen aus einer 2006 – dem Jahr des Börsengangs – getätigten Wertpapierleihe bilden. Grund: Gemäß eines neuen Urteils des Bundesfinanzhofs sind Dividendenerträge aus solchen Wertpapierleihgeschäften nun doch nicht steuerbefreit. Angesichts des Ergebnisrutsches hat sich Viscom dazu entschieden, zur Hauptversammlung am 1. Juni 2016 eine auf 0,40 Euro gekürzte Dividende auf die Agenda zu setzen. Zur Einordnung: Für 2015 gab es neben einem Sockelbetrag von 0,72 Euro noch eine Bonuszahlung von 0,28 Euro aus der Kapitalrücklage – insgesamt also 1,00 Euro pro Anteilschein als Dividende. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 14,25 Euro steht aber auch die gekappte Gewinnbeteiligung für eine Rendite von 2,8 Prozent. Derweil deckt sich der Ausblick für 2016 mit den Erwartungen des Kapitalmarkts: Bei Umsätzen von 70 bis 75 Mio. Euro legt Viscom die Messlatte für die EBIT-Marge erneut zwischen 13 und 15 Prozent an. Im günstigen Szenario würde das auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 11,25 Mio. Euro hinauslaufen – im ungünstigen Fall läge die Ausbeute bei 9,10 Mio. Euro. Unterstellt man den Mittelwert von 10,2 Mio. Euro würde Viscom an der Börse derzeit mit dem Faktor 12,6 gehandelt. Das ist zwar nicht super günstig. Aber eben auch nicht übertrieben hoch, zumal sich das Multiple bei Berücksichtigung des Netto-Cashbestands sogar noch auf 11,8 reduzieren würde. Zum Vergleich: Bei Isra Vision liegt die Relation von Enterprise Value (Börsenwert plus Nettofinanzschulden) zum EBIT für 2016 bei 12,4. Letztlich liegen beide Unternehmen in Sachen Bewertung also relativ eng zusammen. Gewisse Pluspunkte bekommt Viscom für die höhere Dividendenrendite. Letztlich gefallen uns aber beide Papiere überdurchschnittlich gut, so dass wir auch bei Viscom an unserer Kaufen-Einschätzung festhalten.
21. März, 2016
Noch einen Tick besser als uns vermutet sind die vorläufigen Jahreszahlen von Einhell Germany ausgefallen. Bei Erlösen von 443,80 Mio. Euro kam der Anbieter von Heimwerkerzubehör auf einen Gewinn vor Steuern von 11,8 Mio. Euro – was auf eine Rendite vor Steuern von knapp 2,7 Prozent hinausläuft. Avisiert hatte die Gesellschaft aus Landau an der Isar zuletzt Umsätze zwischen 435 und 440 Mio. Euro sowie eine Bruttomarge von rund 2,5 Prozent. Ursprünglich hatte der Einhell-Vorstand sogar „nur“ mit Erlösen in einem Korridor von 425 bis 430 Mio. Euro sowie einer Rendite vor Steuern von 2,0 bis 2,5 Prozent kalkulierte. Maßgeblich beeinflusst sind die Zahlen weiterhin durch den 2013 erfolgten Zukauf des Elektro- und Gartenwerkzeugherstellers Ozito Industries. Ohne Berücksichtigung der Abschreibungseffekte auf die australische Gesellschaft beträgt das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Einhell 13,7 Mio. Euro. Unterm Strich blieb 2015 ein Konzernüberschuss (nach Minderheiten) von 7,4 Mio. Euro hängen – nach 1,6 Mio. Euro im Jahr zuvor. Damit verbesserte sich das Ergebnis je Aktie von 0,40 auf 1,90 Euro. An der Börse gelistet sind bei Einhell Germany nur die Vorzugsaktien. Unter der Annahme, dass die Stämme den gleichen Kurs hätten wie die Vorzüge, käme das Unternehmen auf eine Kapitalisierung von gut 131 Mio. Euro. Das halten wir für deutlich zu niedrig, zumal auch der Ausblick für 2016 recht positiv daherkommt. So rechnet der Vorstandsvorsitzende Andreas Kroiss mit Erlösen von etwa 455 Mio. Euro und einer Rendite vor Steuern von rund 3,0 Prozent. Das entspräche einem Bruttogewinn von 13,65 Mio. Euro. Ohne die Abschreibungseffekte auf Ozito dürfte der Gewinn vor Steuern sogar im Bereich um knapp 16 Mio. Euro anzusiedeln sein. Das Kursziel für die Einhell-Aktie veranschlagt boersengefluester.de bei mindestens 40 Euro. Ende April will das die Firma das komplette Zahlenwerk für 2015 vorlegen – und auch den Dividendenvorschlag veröffentlichen. Allerdings: Ein Renditehit ist der Titel eher nicht.
18. März, 2016
Im März rutschte der Aktienkurs der MyHammer Holding nochmals kurz unter die Marke von 5 Euro. Wer da zugegriffen hat, steht jetzt fein da. Mittlerweile kostet der Anteilschein des Handwerkerportals bereits wieder fast 6 Euro. Auslöser der neuerlichen Stärkephase sind die Aussagen im kürzlich vorgelegten Geschäftsbericht. Dabei geht es gar nicht mal so sehr um die Zahlen für 2015, die hatte das mehrheitlich zu Holtzbrinck Digital gehörende Unternehmen bereits Mitte Februar vorgelegt. Neu ist allenfalls, dass MyHammer 2015 – auch unterm Strich – mit minus 13.401 Euro nur haarscharf an einem positiven Ergebnis vorbeigeschrammt ist – nach einem Verlust von 1,528 Mio. Euro im Vorjahr. Das Betriebsergebnis war 2015 mit 514.574 Euro bereits deutlich in den Pluszone. Die Erlöse erreichten 8,126 Mio. Euro. Für das laufende Jahr stellt die Vorstandsvorsitzende von MyHammer, Claudia Frese, ein Erlösplus in einer Spanne von 12 bis 18 Prozent in Aussicht. Zum Ertrag gibt es vordergründig keine konkrete Aussage, es ist lediglich von einer „deutlichen Steigerung“ des EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) die Rede. Interessant ist in diesem Zusammenhang aber eine Passage im Geschäftsbericht (Seite 98), wonach die finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem Großaktionär bis 2018 vollständig getilgt sein sollen – und zwar beginnend ab 2016. Der Hinweis insofern wichtig, weil eine Rückzahlung des Darlehens erst ab einem Überschuss von mehr als 2 Mio. Euro vertraglich vereinbart worden ist. Bei MyHammer würde ein Nettogewinn von nördlich von 2 Mio. Euro bereits auf ein Ergebnis je Aktie von mindestens 40 Cent hinauslaufen. Das macht den Small Cap schon allein unter KGV-Aspekten interessant. Trotz der beachtlichen operativen Fortschritte, bleibt der Anteilschein jedoch ein heißes Eisen – nicht nur wegen der stattlichen Kursausschläge. Die Bilanzrelationen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch immer relativ bescheiden: Das ausgewiesene Eigenkapital bewegt sich mit minus 2,20 Mio. Euro im negativen Bereich. Bereinigt um die Effekte aus dem Besserungsschein mit Holtzbrinck kämen die Berliner momentan auf eine Eigenkapitalquote von 13 Prozent. Summa summarum bleibt boersengefluester.de jedoch bei seiner Kaufen-Einschätzung. Die Entwicklung zeigt definitiv in die richtige Richtung.
16. März, 2016
Keine Frage: In den vergangenen Monaten hat die Aktie von WCM den meisten anderen börsennotierten Gewerbeimmobilien-Anbietern die Show gestohlen. Das ändert aber nichts daran, dass es in diesem Sektor viele andere interessantes Titel gibt: Zu unseren Favoriten aus dem Nebenwertebereich zählt insbesondere VIB Vermögen aus Neuburg an der Donau. Mit den jetzt vorgelegten Zahlen für 2015 sowie den Ausblick können Investoren einmal mehr zufrieden sein. Zudem erhöht die Gesellschaft die Dividende von 0,48 auf 0,51 Euro pro Anteilschein. Damit bringt es die Aktie auf eine Rendite von immerhin rund drei Prozent. Die Marktkapitalisierung von VIB Vermögen beträgt 442 Mio. Euro und auch der Streubesitz ist mit 80,4 Prozent recht hoch. Trotzdem sind die Handelsumsätze des im Münchner Spezialsegment m:access gelisteten Titels relativ überschaubar. Für die meisten Investoren ist die Aktie ein klassisches Langfristinvestment. Verständlich: Schließlich ging es in den vergangenen sieben Jahren mit dem Kurs fast wie an der Schur gezogen Richtung Norden. Die seit nun rund zwölf Monaten währende Seitwärtsphase ist für VIB-Verhältnisse beinahe schon ungewöhnlich. Luft nach oben ist aber noch ausreichend vorhanden. Die Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel von 20 Euro jedenfalls bestätigt. Und auch der Vorstand von VIB Vermögen zeigt sich zuversichtlich: „Für das laufende Jahr sehen wir in unseren Fokusbranchen Logistik und Einzelhandel weiterhin ein gutes Marktumfeld mit attraktiven Wachstumsperspektiven für die VIB. Daher gehen wir davon aus, dass wir auch 2016 weiter profitabel wachsen werden“, sagt CEO Ludwig Schlosser. Und Finanzvorstand Holger Pilgenröther betont: „Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr für den größten Teil der Darlehen, deren Zinsbindungen in den Jahren 2016 und 2017 auslaufen, das aktuell günstige Zinsniveau langfristig gesichert. Damit sind wir heute stärker aufgestellt als jemals zuvor.“ Am 27. April 2016 legt die Gesellschaft den kompletten Geschäftsbericht für 2015 vor. Im Mai finden dann einige Analystenkonferenzen statt. Solche Veranstaltungen könnte weitere Investoren anlocken, denn die Präsentationen von VIB sind stets super solide und kompetent vorgetragen. Die Hauptversammlung ist dann für den 30. Juni 2016 angesetzt. Wem die WCM-Aktie einen Tick zu heiß ist, sollte sich also mal mit dem Thema VIB Vermögen beschäftigen.
15. März, 2016
Die Aktien der meisten Biotech-Unternehmen hatten in den vergangenen Monaten einen richtig schweren Stand an der Börse. Gemessen daran hat sich die Ende November 2015 von boersengefluester.de ausführlich vorgestellte Verona Pharma (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) geradezu hervorragend geschlagen. Seit der Besprechung liegt die Notiz des auf COPD (Raucherhusten) und Asthma spezialisierten Unternehmens um immerhin 40 Prozent vorn. Zugegeben: Ein stattlicher Teil des Zuwachses geht auf das Konto der jüngsten Erfolgsmeldung, wonach das in London ansässige Unternehmen positive Phase-IIa-Studienergebnisse hinsichtlich der Dosisfindung für das in der Entwicklung befindliche Präparat RPL554 vermelden konnte. Aber eine sprunghafte Entwicklung nicht ja nicht untypisch für Biotech-Aktien. Eingesetzt werden soll das Medikament von Verona Pharma später einmal bei starken Verschlimmerungen des Krankheitsbildes von COPD-Patienten, die normalerweise stationär aufgenommen werden müsste. Durch die bronchienerweiternde und gleichzeitig auch entzündungshemmende Wirkung von RPL554 soll die Zahl von Notaufnahmen deutlich verringert werden. Zurzeit laufen mehrere Studien, um die Wirkungsweise des Präparats besser zu erforschen. Die wesentlichen Erkenntnisse der jetzigen Analyse: RPL554 zeigt bei allen Dosierungen keine schweren Nebenwirkungen, so dass offenbar ein großer Sicherheitsspielraum vorhanden ist. Zudem wurde bei den Asthmapatienten die gewünschte Wirkung bei der Einatmung von zerstäubtem RPL554 erzielt. „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass RPL554, entweder allein oder als Ergänzung zu bereits vorhandenen Medikamenten, eine wichtige und dringend benötigte neue Behandlungsoption für COPD-Patienten darstellen könnte“, sagt Jan-Anders Karlsson, der CEO von Verona Pharma. Bis zur Marktzulassung ist es zwar noch immer ein weiter Weg und es kann gut sein, dass Verona Pharma vorzeitig auslizensiert. Ein eigener Vertrieb ist jedenfalls nicht geplant. Zumindest aus heutiger Sicht nimmt die Entwicklung jedoch den gewünschten Lauf. Klar muss allerdings auch sein: Verona Pharma ist ein Einprodukt-Unternehmen. Rückschläge haben dementsprechende Sprengkraft auf den Aktienkurs. Es handelt sich also um ein hoch riskantes Investment. Immerhin: Die Analysten von GBC aus Augsburg hatten sich die Aktie von Verona Pharma kürzlich ebenfalls angeschaut und eine 34 Seiten umfassende Studie mit einem Kursziel von umgerechnet 0,15 Euro erstellt. Aktuelle Notiz: 0,061 Euro. Die Marktkapitalisierung von Verona Pharma beträgt zurzeit 61,6 Mio. Euro.
14. März, 2016
Eine richtig gute Börsenstory hat sich in den vergangenen Monaten bei MPC Capital entwickelt. Das auf Kapitalanlagen im Sachwertebereich (Immobilien, Infrastruktur, Schifffahrt) spezialisierte Unternehmen hat nach schwierigen Jahren das Geschäftsmodell stärker auf institutionelle Investoren ausgerichtet und die Wertschöpfungskette spürbar vergrößert. Das zahlt sich aus, wie die endgültigen Zahlen für 2015 zeigen. Bei Erlösen von 47,76 Mo. Euro kam MPC Capital auf einen Nettogewinn von 7,47 Mio. Euro. Nach den jüngsten Bilanztransaktionen erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 20,9 auf 42,3 Prozent. „Insgesamt hat sich die wirtschaftliche Lage der MPC Capital-Gruppe im Geschäftsjahr 2015 weiter deutlich verbessert. Durch die Rückführung der letzten bankenfinanzierten Sanierungsdarlehen hat die Gesellschaft darüber hinaus wieder eine höhere Flexibilität in der Finanzierung ihres weiteren Wachstums erreicht“, heißt es im Geschäftsbericht. Positiv ist auch, dass die Hamburger ihre Kapitalmarktaktivitäten weiter forcieren wollen. Mittlerweile wird der Titel sogar wieder von zwei Researchhäusern – Baader und Warburg – gecovert. Kapitalisiert ist MPC gegenwärtig mit immerhin 148 Mio. Euro, wovon allerdings nur 15 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Für 2016 stellt Vorstandschef Ulf Holländer ein Umsatzplus von mindestens zehn Prozent in Aussicht. Der Gewinn vor Steuern soll gegenüber dem 2015er-Vergleichwert von 11,38 Mio. Euro überproportional zulegen. Gespannt ist boersengefluester.de, ob MPC Capital perspektivisch eine weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis vornehmen wird. Losgelöst davon: Wir bleiben bei unser Kaufen-Empfehlung für den zuletzt schon mehrfach von uns empfohlenen Titel.
Die wesentlichen Eckdaten für 2015 hatte Mensch und Maschine bereits Mitte Februar vorgelegt. Großes Überraschungspotential bietet der jetzt vorgelegte Geschäftsbericht des Anbieters von Konstruktionssoftware also nicht unbedingt. Immerhin: Der Dividendenvorschlag von 0,25 Euro je Aktie befindet sich am oberen Rand der zuletzt avisierten Spanne von 0,23 bis 0,25 Euro. Anleger, die auf dem aktuellen Niveau von knapp 9,50 Euro einsteigen, kämen so auf eine Rendite von 2,6 Prozent. Positiv: In den kommenden Jahren wird die Ausschüttung weiter steigen. Für 2016 ist eine Dividende zwischen 0,30 und 0,35 Euro geplant. Im Folgejahr will Mensch und Maschine dann nochmals 10 Cent auf diesen Satz drauflegen. Das macht den Titel zu einem attraktiven und vor allen Dingen gut planbaren Dividendenwert. Auf eine unerwartete Veränderung müssen sich die Investoren allerdings hinsichtlich der steuerlichen Behandlung der Ausschüttung einstellen. Entgegen früheren Einschätzungen wird nämlich bereits die 2015er-Dividende nicht mehr „steuerfrei“ sein. Nun: Letztlich halten sich die Auswirkungen in Grenzen, denn auch bei einer „steuerfreien“ Dividenden holt sich der Fiskus seinen Anteil – in diesem Fall beim Verkauf der Aktie. Es handelt sich also nur um eine Steuerverlagerung. Interessanter ist für boersengefluester.de momentan der Blick auf die Charttechnik. Grund: Bei Kursen um 10 Euro ist dem Small Cap zuletzt regelmäßig die Puste ausgegangen. Und an genau dieser Hürde befindet sich das Papier nun wieder. Grundsätzlich halten wir Kurse nördlich von 10 Euro für fundamental locker gerechtfertigt. Immerhin beträgt die aktuelle Marktkapitalisierung von 157 Mio. Euro nicht mal den Faktor zehn auf das für 2016 in Aussicht gestellte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Dabei kalkuliert Vorstand Adi Drotleff für 2017 sogar mit einer nochmaligen Verbesserung des EBITDA von 3 bis 4 Mio. Euro. Im Hinterkopf sollten Anleger die Netto-Finanzverbindlichkeiten von zurzeit knapp 17 Mio. Euro behalten. Grundsätzlich bleibt die MuM-Aktie eine attraktive Wachstumsaktie für Anleger, die Wert auf eine gut kalkulierbare Dividendenrendite legen. Ein signifikanter Ausbruch über die Marke von 10 Euro wäre ein zusätzliches positives Signal.
11. März, 2016
So richtig rund lief es in der zweiten Jahreshälfte 2015 nicht mehr für die mehrheitlich zum MAN-Konzern gehörende Renk AG. Dennoch hat der Anbieter von Spezialgetrieben und Lagern seine kommunizierten Jahresziele gut erreicht. Bei Erlösen von 486,68 Mio. Euro kam Renk auf ein operatives Ergebnis von 68,01 Mio. Euro. Zur Einordnung: Angekündigt hatte der Vorstand für 2015 einen Betriebsgewinn von „deutlich“ über 60 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie kam 2015 um gut 14 Prozent auf 6,14 Euro zurück. Dennoch lassen die Augsburger ihre Dividende mit 2,20 Euro pro Anteilschein konstant. Alles andere wäre allerdings auch eine fiese Überraschung gewesen. Für das laufende Jahr prognostiziert Renk – bei relativ konstanten Auftragseingängen – einen leichten Zuwachs bei den Erlösen. Angesichts der „angespannten Wettbewerbssituation“ wird das Betriebsergebnis jedoch leicht unter dem vergleichbaren Vorjahreswert liegen. Trotzdem: Die Marge soll im zweistelligen Bereich bleiben. Der zu erwartende Rückgang beim operativen Ertrag ist zunächst einmal keine übermäßig negative Nachricht, denn im zweiten Quartal 2015 hatte ein Sonderertrag den Gewinn aufgebläht. Bei einer von boersengefluester.de unterstellten Marge von zwölf Prozent könnte Renk im laufenden Jahr so auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 60 Mio. Euro kommen. Dem steht zurzeit eine Marktkapitalisierung von 679 Mio. Euro entgegen. Historisch gesehen mag das relativ hoch sein, eine echte Bürde für den Aktienkurs sehen wir hierin allerdings noch nicht, zumal das Unternehmen über eine sehr robuste Bilanz verfügt. Interessant wird zudem, ob sich der Volkswagen-Konzern, als Großaktionär von MAN, nicht womöglich doch überlegt, sich von Randbereichen – und dazu zählt Renk zweifelsfrei – zu trennen. Das wiederum sollte sich positiv auf den Aktienkurs von Renk auswirken. Auch wenn die Notiz seit vielen Monaten extrem langweilig aussieht: Für konservativ ausgerichtete Langfristanleger bleibt der Titel unserer Meinung nach eine gute Wahl. Einzig der Hinweis auf die angespannte Wettbewerbssituation gefällt uns nicht wirklich.
10. März, 2016
Irgendwie hatte es sich ja schon angedeutet in den vergangenen Wochen, dass der Online-Wettspezialist bet-at-home.com für 2015 mit einer spürbar höheren Dividende liebäugelt – schon allein um dem deutlich gestiegenen Kursniveau Rechnung zu tragen. Mit dem jetzt vorgelegten Ausschüttungsvorschlag von 4,50 Euro pro Aktie toppen die Österreicher aber selbst die zuversichtlichsten Flüsterprognosen. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 104 Euro kommt der Titel nun auf eine Dividendenrendite von rund 4,3 Prozent. Der historische Durchschnittswert lag eher im Bereich um 1,7 Prozent. Für 2014 zahlte die Gesellschaft 1,20 Euro Dividende je Aktie. Finanziell kann sich bet-at-home.com die Ausschüttung locker leisten. Die Linzer verfügen – inklusive des Darlehens an den Großaktionär – über liquide Mittel von rund 30 Euro je Aktie. Zudem hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einmal mehr klotzig verdient. Boersengefluester.de hatte das Zahlenwerk ausführlich kommentiert – zu dem Artikel kommen Sie HIER. Die Hauptversammlung findet am 18. Mai 2016 in Frankfurt statt. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Empfehlung. Schließlich es jetzt ja sogar noch einen Grund mehr gibt, sich den Titel ins Depot zu legen. Das All-Time-High für die Aktie von bet-at-home.com liegt bei 108,75 Euro und stammt vom 10. März 2016.
Als der von schwachen Zahlen geplagte Spezialmaschinenbauer Manz Ende Februar meldete, dass er eine Kooperation mit Shanghai Electric beabsichtige, war die Euphorie auf der Kapitalseite groß (auch boersengefluester.de berichtete HIER). In der Spitze schoss die Notiz um mehr als zwölf Prozent auf 43,40 Euro in die Höhe. Kein Wunder: Immerhin sollte sich der chinesische Staatskonzern über eine Kapitalerhöhung maßgeblich an dem ehemaligen TecDAX-Konzern beteiligen und gleichzeitig ein Türöffner für neue Geschäfte im Reich der Mitte sein. Komplett in trockenen Tüchern war der Deal allerdings zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch nicht: „Die Verpflichtungen von Shanghai Electric stehen unter anderem unter der Bedingung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in China sowie der Erteilung verschiedener behördlicher Genehmigungen in China“, hieß es in der offiziellen Mitteilung. Normalerweise sind solche Einschränkungen eher eine Formsache, doch in China weiß man nie. So wäre es nicht das erste Mal, dass eine Vereinbarung im Sande verläuft. Getuschelt wird sogar, dass maximal ein Fünftel aller Kooperations-Vereinbarungen hinterher auch tatsächlich umgesetzt werden. Kein Wunder, dass sich immer mehr Investoren sich Sorgen machen – zumal momentan Funkstille herrscht. Gegenwärtig ist die Notiz bis auf weniger als 35 Euro abgetaucht. Damit kostet die Mans-Aktie nun sogar weniger als vor der Kooperationsankündigung mit den Chinesen. Da braucht man auch kein Hellseher zu sein: Ohne Unterstützung von außen könnte es irgendwann eng werden für Manz. Inklusive der Pensionsverpflichtungen weist das Unternehmen eine Nettoverschuldung von mehr als 53 Mio. Euro aus. Nach neun Monaten türmte sich der Betriebsverlust (auf EBIT-Basis) auf gut 30 Mio. Euro. Für das Gesamt rechnet Vorstand Dieter Manz mit einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich – darin sind mögliche Restrukturierungsaufwendungen noch gar nicht berücksichtigt. Die Analysten von Montega Research aus Hamburg gehen zudem davon aus, dass Manz auch im laufenden Jahr noch einen operativen Verlust einfahren wird – ihre Schätzung beläuft sich auf ein Minus von gut 9 Mio. Euro. Für 2017 kalkuliert Montega dann mit einem EBIT von plus 8 Mio. Euro. Dem steht gegenwärtig ein Börsenwert von 188,5 Mio. Euro entgegen – hinzu kommen die Nettofinanzverbindlichkeiten. Bis nicht klar ist, ob der Deal mit Shanghai Electric tatsächlich zustande kommt, sollen Anleger besser keine Investments eingehen. Für Ende März ist die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2015 angesetzt. Schon jetzt sind die Aktionäre gespannt auf den Ausblick – und natürlich auf Neuigkeiten zu Shanghai Electric.
07. März, 2016
Mit ein paar Tagen Nachlauf hat die Notiz von Softing ein Feuerwerk auf die vorläufigen Jahreszahlen gezündet. So bewegt sich der Aktienkurs des Anbieters von elektronischen Messgeräten und Tools zur Fahrzeugdiagnose mit gut 13 Euro mittlerweile um mehr als 20 Prozent über dem Niveau vor Bekanntgabe der Eckdaten für 2015. Honoriert haben die Investoren insbesondere, dass der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Trier – parallel zur Vorlage der Zahlen – 9.500 Softing-Aktien zum Durchschnittskurs von 10,87 Euro gekauft hat. Solche Insidertransaktionen kommen gut an auf dem Parkett. „Das Potenzial liegt über dem, wo der aktuelle Kurs liegt“, sagte Trier zudem in einem Interview mit Börsen Radio Network. Gleichzeitig betonte der Manager noch einmal, dass Softing sein US-Geschäft massiv ausbaut und sich die Qualität der Umsätze auch durch eine Verschiebung von Hardware Richtung Software in den kommenden Jahren „dramatisch“ verbessern wird. Letztlich gewinnt auch für Softing der Aspekt wiederkehrende Erlöse immer mehr an Bedeutung. Maßgeblich in den Renditekennzahlen niederschlagen, wird sich diese Entwicklung aufgrund des üblichen Orderverhaltens der Kunden beim Anlauf neuer Produkte zwar vermutlich erst ab 2017. Doch auch für 2016 gibt es noch „ein paar Joker“, wie Trier in dem Interview durchblicken ließ. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufen-Einschätzung für den Small Cap (lesen Sie dazu auch unseren jüngsten Beitrag HIER). Kapitalisiert ist Softing zurzeit mit knapp 91 Mio. Euro. Die Analysten von Warburg Research hatten zuletzt eine Größenordnung von knapp 108 Mio. Euro – das sind 15,50 Euro je Aktie – als faires Niveau bezeichnet. Zur Einordnung: 2015 kam Softing auf Rekorderlöse von 82,3 Mio. Euro und zog daraus ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,1 Mio. Euro. Erklärtes Ziel von Trier ist es jedoch, die EBIT-Margen möglichst schnell wieder in zweistellige Regionen zu hieven.
Wieder nur ein Strohfeuer oder womöglich doch der Start in eine bessere Börsenzukunft? Diese Frage stellen sich zurzeit erneut die Aktionäre des 3D-Druckerherstellers Voxeljet. Seit der jüngsten Besprechung von boersengefluester.de Anfang Februar (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) ist der Anteilschein jedenfalls um schlappe 50 Prozent in die Höhe geschossen. Klar: Mit Blick auf den Langfristchart – vor zwei Jahren kostete der Titel noch etwa 25 Euro – ist zwar noch nicht viel passiert. Bemerkenswert ist die Entwicklung aber trotzdem. Immerhin gab es seit der Konkretisierung der Prognose für 2016 keine wesentlichen Neuigkeiten. Und die Darlehensvereinbarung mit der Kreissparkasse Augsburg über insgesamt 4 Mio. Euro zur Finanzierung der neuen Büro- und Produktionshallen am Stammsitz im bayerischen Friedberg dürfte wohl kaum für den Aufschwung verantwortlich zeichnen. Und so geht die Kursrally im Wesentlichen wohl auf das Konto der ebenfalls Richtung Norden ziehenden Notierungen von US-Wettbewerbern wie 3D Systems oder Stratasys. Aber auch in heimischen Gefilden tut sich was: Immerhin hat es SLM Solutions aus Lübeck per 21. März 2016 endlich in den TecDAX geschafft. Letztlich waren die meisten Aktienkurse von 3D-Druckerhersetllern so tief abgestürzt, dass eine Gegenreaktion einfach überfällig war. Unter Kennzahlengesichtspunkten wird Voxeljet zwar immer noch recht sportlich gehandelt. Aber es besteht zumindest die reelle Chance, dass der Titel mit Heimatbörse Nasdaq in den kommenden Jahren seine Bewertung hineinwächst. Zudem waren die jüngsten Meldungen von Voxeljet gar nicht mal so übel. Die Gesellschaft treibt die internationale Expansion voran und nutzt die Möglichkeit, das Wachstum über Zukäufe zu beschleunigen. Das Tempo ist zwar deutlich langsamer als ursprünglich vermutet. Aber auch für die Hersteller von professionellen 3D-Druckern gelten eben die normalen Gesetze der Wirtschaft. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Empfehlung: Halten. Um nicht wieder kalt erwischt zu werden, sollten Investoren die weitere Kursentwicklung aber genau verfolgen und sich mit Stoppkursen absichern.
04. März, 2016
Die Komaphase der Aktie von IFA Hotel & Touristik ist beendet. Kurz nachdem boersengefluester.de zum wiederholten Mal über die günstige Bewertung des Hotelbetreibers berichtet hat (zu dem Beitrag kommen Sie HIER), ist mächtig Leben in die Notiz gekommen. In der Spitze ist der Kurs bis auf 5,80 Euro geschossen. Den fairen Wert des mehrheitlich zur spanischen Touristikgruppe Lopesan gehörenden Unternehmens, spiegelt aber auch dieses Niveau wohl nur ansatzweise wider. Offen ist freilich, was die Hintergründe der plötzlichen Vitalisierung des Small Caps sind. An dem bis Ende April laufenden Aktienrückkaufprogramm kann es eigentlich nicht liegen. Schließlich ist der maximale Erwerbspreis auf 5,30 Euro gedeckelt. Zudem finden sich auf der Homepage von IFA Hotel & Touristik keine Hinweise auf Rückkaufaktivitäten. Getuschelt wird in der Spezialwerteszene allerdings, dass die Duisburger Ende April ganz starke Zahlen für 2015 präsentieren werden. Trotz aller Risikoabschläge wegen des geringen Streubesitzes: Letztlich gibt es keinen schlagenden Grund, warum der Titel mit einem Discount von knapp einem Drittel auf den Buchwert gehandelt wird. Auf die ebenfalls attraktive Relation von Enterprise Value (EV = Börsenwert plus Nettofinanzschulden) zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hatten wir ohnehin schon hingewiesen – das entsprechende Multiple beträgt hier gerade einmal rund 8,5. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung: Kaufen.
03. März, 2016
Aus den Kühlregalen der Einzelhändler kennt wohl so ziemlich jeder Konsument die Marke Frosta. Zudem werden die Hersteller von TK-Produkten wie Fischstäbchen regelmäßig in Fernsehberichten durchleuchtet. Es gibt aber auch lesenswerte Hintergrundgeschichten wie kürzlich etwa in ZEIT ONLINE über den Frosta-Chef – zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Kaum jemand berichtet dagegen über die Frosta-Aktie. Dabei markiert die Notiz des Small Caps zurzeit beinahe täglich All-Time-Highs. Einen vorläufigen Überblick zum Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres wird es vermutlich erst Ende März geben. Die Bilanzvorlage ist für den 6. April angesetzt. Als Belastung für die Gesellschaft hatte sich zuletzt der feste Dollar gezeigt, denn ein Großteil der Rohwaren wird in der US-Währung eingekauft. Offiziell ging das Unternehmen aus Bremerhaven zuletzt von einem „leicht rückläufigen“ Ergebnis für 2015 aus. Das aber noch nichts heißen. In der jüngeren Vergangenheit hat Frosta regelmäßig extrem positiv überrascht. Für 2014 gab es eine Dividende von 1,36 Euro je Anteilschein. Sollte Frosta diesen Satz halten, käme der Titel auch auf dem aktuellen Niveau von fast 44 Euro noch auf eine Rendite von gut drei Prozent. Die Markkapitalisierung des im Entry Standard notierten Unternehmens beträgt fast 300 Mio. Euro. Doch obwohl sich offiziell deutlich mehr als die Hälfte der Aktien im Streubesitz befinden, sind die Handelsumsätze einigermaßen überschaubar. Trotzdem: Für boersengefluester.de ist der Titel schon immer ein knackiges Investment gewesen.
02. März, 2016
Sonderlich populär ist Nabaltec an der Börse nicht unbedingt. Meist rutschen die Nachrichten des Spezialchemie-Unternehmens irgendwie durch in der Small-Cap-Szene. Eher statisch sehen auch die Kursziele der Analysten aus: Die Experten der Baader Bank raten seit vielen Monaten mit Kursziel 17,50 Euro zum Einstieg, Hauck & Aufhäuser ist ebenfalls dauerbullisch – zuletzt mit Kursziel 20 Euro. Derweil kostet die Nabaltec-Aktie rund 15 Euro. Wichtigste Erlösquelle des Unternehmens aus Schwandorf nördlich Regensburg sind mit einem Anteil von etwa zwei Drittel flammhemmende Füllstoffe. Der Rest entfällt auf keramische Rohstoffe mit verschiedenen Anwendungen: vom Automobilbereich bis hin zur Beimischung als Schleifmittel in Zahncremes. Die Geschäfte laufen ordentlich: Im vergangenen Jahr kam Nabaltec bei einem Erlösplus von 5,6 Prozent auf 151,3 Mio. Euro auf einen deutlich überproportionalen EBIT-Zuwachs von 14,2 Prozent. Das entspricht einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 14,5 Mio. Euro. Sowohl Umsatz als auch Betriebsgewinn lagen damit exakt im Rahmen der Prognosen des Vorstands. Mit einigen Fragezeichen ist dagegen die Entwicklung im laufenden Jahr versehen. Zwar betont das Management, dass der Auftakt bislang positiv verlaufen sei. Offen ist jedoch, inwiefern die US-Tochter Nashtec unter dem Konkursverfahren des texanischen Rohstofflieferanten Sherwin Alumina leiden wird. „2016 wird ein anspruchsvolles Jahr für uns“, sagt Nabaltec-Technikvorstand Johannes Heckmann. Mit dem für Ende des Jahres geplanten altersbedingten Ausscheiden von Finanzvorstand Gerhard Witzany wird Heckmann zum CEO ernannt. Unmittelbare Auswirkungen auf die Aktionärsstruktur sind mit dem Wechsel nach heutiger Sicht allerdings nicht verbunden. „Als Großaktionär wird die Familie Witzany dem Unternehmen auch weiterhin eng verbunden bleiben“, heißt es offiziell. Hintergrund: Familie Witzany hält 29,87 Prozent der Aktien, Familie Heckmann sind 31,16 Prozent zuzurechnen. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Das heißt: Von der gegenwärtigen Marktkapitalisierung von 119,5 Mio. Euro sind 46,6 Mio. Euro dem Free Float zuzurechnen. Im Normalfall reicht das für einen einigermaßen liquiden Börsenhandel. Die Bewertung ist derweil wenig anspruchsvoll: Auch unter Berücksichtigung der Nettofinanzschulden von knapp 62 Mio. Euro wird der Small Cap nur etwa mit dem Zehnfachen des für 2016 erwarteten EBIT gehandelt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt bei etwa 2,10 – auch das ein moderater Faktor. Boersengefluester.de kann sich gut vorstellen, dass der Small Cap perspektivisch die Marke von 20 Euro knackt. Am 29. April legt die Gesellschaft ihren Geschäftsbericht vor – inklusive Ausblick für 2016 und Dividendenvorschlag.
Nach der Nullrunde im Vorjahr nimmt der Tapetenhersteller AS Création die Dividendenzahlung erwartungsgemäß wieder auf. Für 2015 gibt es 0,60 Euro pro Anteilschein – was allerdings weniger ist als gedacht. Dabei schütten die Gummersbacher rund die Hälfte des Gewinns aus. Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,9 Mio. Euro und einem Überschuss von 3,3 Mio. Euro hat AS Création 2015 spürbar weniger verdient als gedacht. Lediglich beim Umsatz lag die Gesellschaft mit 166,5 Mio. Euro im Rahmen der zuvor genannten Spanne von 160 bis 170 Mio. Euro. Warburg Research war nach Vorlage des Neun-Monats-Berichts von einem EBIT für 2015 von immerhin 9,7 Mio. Euro ausgegangen. Der von Warburg prognostizierte Gewinn je war mit 2,46 Euro sogar mehr als doppelt so hoch wie das nun von AS Création gemeldete Ergebnis von 1,19 Euro pro Anteilschein. Das komplette Zahlenwerk für 2015 sowie den Ausblick legt das Unternehmen am 17. März vor. Verglichen mit dem Dezember-Hoch bei 33,60 Euro hat der Small Cap zwar bereits um gut ein Viertel korrigiert und damit einen Teil der enttäuschenden Zahlen vorweggenommen. Rein dividendenorientierte Investoren werden auf AS Création jedoch noch immer nicht abfahren. Die Rendite beträgt „gerade einmal“2,35 Prozent. Da gibt es eine Reihe von interessanteren Spezialwerten auf dem heimischen Kurszettel. Andererseits punktet der Titel in anderen Disziplinen: So wird AS Création mit einem Abschlag von gut 15 Prozent zum Buchwert gehandelt und auch die gesamte Marktkapitalisierung von 76,5 Mio. Euro wirkt angesichts der vorgelegten Zahlen vergleichsweise moderat. Vorerst stufen wir die Aktie auf „Halten“ zurück und warten den Ausblick des Vorstands ab.
01. März, 2016
Nun also doch: Der bereits seit 2008 engagierte Großaktionär Aurelius sucht den Exit bei Berentzen und hat in einem ersten Schritt 2,1 Millionen Anteilscheine aus seinem Bestand verkauft. Insgesamt hatte Aurelius 4,9 Millionen Aktien des Getränkeherstellers im Depot. Nach der Transaktion ist die Quote auf knapp 29,2 Prozent geschrumpft. Boersengefluester.de geht davon aus, dass Aurelius – sofern sich die Möglichkeit ergibt – möglichst rasch auch die restlichen Aktien platzieren wird. Das ist kein Wunschszenario für die restlichen Anteilseigner. Vorteilhafter wäre es gewesen, wenn Aurelius alle Papiere auf einmal platziert bekommen hätte. Langfristig orientierte Investoren sollten sich von dem Aurelius-Teil-Exit aber nicht irritieren lassen. Berentzen befindet sich unter Vorstand Frank Schübel auf einem guten Weg. Zudem ist die Aktie nicht übermäßig hoch bewertet, bietet also noch Raum für weitere Kurssteigerungen. Für 2015 zahlt die Gesellschaft eine Dividende von 0,20 Euro, was auf eine Rendite von etwa 3,1 Prozent hinausläuft.
Einen ordentlichen Satz nach oben machte zuletzt der Aktienkurs von Logwin. Grund: Quasi im Doppelpack hatte das von Stefan Quandt über die Delton AG kontrollierte Logistikunternehmen eine Neuauflage des Aktienrückkaufprogramms angekündigt und gleichzeitig auch das Zahlenwerk für 2015 vorgelegt. Vor dem Hintergrund des allgemein sehr schwierigen Wettbewerbsumfelds hat Logwin die gedämpften Erwartungen erfüllt, viel mehr aber auch nicht. Vermutlich waren die Anleger einfach erleichtert, dass 2015 – bei rückläufigen Erlösen von 1,059 Mrd. Euro – am Ende doch ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 25,89 Mio. Euro stehen blieb – nach 25,13 Mio. Euro im Jahr zuvor. Dabei hat Login eine Firmenwertabschreibung von 4,4 Mio. Euro vorgenommen, die entsprechend auf den Ertrag drückte. Für 2016 rechnet die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg mit „moderaten“ Steigerungen für Umsatz und Ergebnis. Eine knackige Investmentstory hört sich zunächst einmal anders an. Dennoch: Die Logwin-Aktie hat ihre Reize – gerade bei Kursen von knapp 2 Euro. Bemerkenswert ist zunächst einmal die hohe Nettoliquidität von gegenwärtig 77,29 Mio. Euro. Bezogen auf den einzelnen Anteilschein sind das immerhin 0,53 Euro. Wichtigster Geschäftsbereich mit einem Erlösanteil von etwa 64 Prozent ist die Luft- und Seefracht. Hier kam Logwin 2015 auf ein EBIT von 36,16 Mio. Euro. Der zweite Bereich „Solutions“ – hier handelt es sich überwiegend um Kontraktlogistik für die chemische Industrie und den Automobilbereich sowie Logistik für Mode- und Konsumgüterfirmen – schreibt dagegen weiter rote Zahlen; daher auch die Korrektur des Goodwills.Spekuliert wird in Börsenkreisen immer wieder, ob Delton die im Prime Standard gelistete Logwin-Aktie nicht irgendwann doch von der Börse nimmt und es so auf eine vermutlich recht attraktive Abfindungsprämie hinauslaufen könnte. Momentan dürfte Delton gut 85 Prozent der Logwin-Aktien halten. Interessant wird, ob die Gesellschaft, dass neuerliche – ebenfalls auf 5 Millionen Stücke begrenzte – Rückkaufprogramm beherzter umsetzt als die Offerte zuvor. Damals schöpfte das Unternehmen das zulässige Volumen nur zu etwa 36 Prozent aus. Keine Veränderung gibt es bei der Intention des Programms: Zurückgekaufte Aktien sollen eingezogen werden. Indirekt heißt das nichts anderes, als dass sich der prozentuale Anteil von Delton weiter erhöhen wird. Für Anleger mit Ausdauer bleibt die Logwin-Aktie eine interessante Spezialsituation.