Die schwache Performance der Krones-Aktie in den vergangenen Wochen ließ nichts Gutes erahnen. Nun folgt die offizielle Begründung der Kurstalfahrt in Form einer Umsatz- und Gewinnwarnung. Statt eines geplanten Erlöszuwachses von rund sechs Prozent, wird der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen 2018 vermutlich nur um rund vier Prozent zulegen. Die zu erwartende Rendite – bezogen auf den Gewinn vor Steuern – beziffert Krones nun auf etwa 6,5 Prozent. Hier lag die ursprüngliche Messlatte bei rund 7,0 Prozent. Als Hauptursachen für die Margenerosion nennt der SDAX-Konzern steigende Material- und Personalaufwendungen. Zudem führt die Gesellschaft die Kosten für die „Erweiterung des Global Footprint“ an. Hinter diesem weltmännisch klingenden Wort stecken zurzeit im Wesentlichen die Investitionen von rund 75 Mio. Euro für den Standort in Ungarn. Damit nicht genug: Dem Vernehmen nach muss Krones auch die Erreichbarkeit der eigentlich für 2020 avisierten Mittelfristziele mit einer Marge vor Steuern von acht Prozent um „ein bis zwei Jahre“ nach hinten schieben. Aus diesem Grund will Vorstand Christoph Klenk im Februar des kommenden Jahres auch eine aktualisierte Prognose vorstellen. Per saldo sind das natürlich alles keine guten Nachrichten, andererseits ist die Notiz mittlerweile auf das Niveau von Ende 2014 zurückgefallen. Und eine Bewertung der Krones-Aktie zu weniger als dem Doppelten des Buchwerts gab es auch schon lange nicht mehr. Antizyklisch orientierte Anleger greifen bei diesem – immer noch als Qualitätstitel einzustufenden – Wert daher eher zu, als ihn aus dem Depot zu kicken.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3.691,36 | 3.853,98 | 3.958,88 | 3.322,74 | 3.634,46 | 4.209,34 | 4.720,68 | |
EBITDA1,2 | 340,19 | 305,89 | 227,26 | 133,22 | 312,64 | 373,31 | 457,31 | |
EBITDA-Marge3 | 9,22 | 7,94 | 5,74 | 4,01 | 8,60 | 8,87 | 9,69 | |
EBIT1,4 | 245,47 | 203,15 | 43,95 | -40,81 | 170,90 | 230,41 | 290,99 | |
EBIT-Marge5 | 6,65 | 5,27 | 1,11 | -1,23 | 4,70 | 5,47 | 6,16 | |
Jahresüberschuss1 | 187,13 | 150,60 | 9,24 | -79,71 | 141,39 | 187,08 | 224,55 | |
Netto-Marge6 | 5,07 | 3,91 | 0,23 | -2,40 | 3,89 | 4,44 | 4,76 | |
Cashflow1,7 | -5,86 | 315,05 | 93,53 | 321,77 | 335,86 | 478,70 | 137,62 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,97 | 4,78 | 0,30 | -2,52 | 4,47 | 5,92 | 7,11 | |
Dividende8 | 1,70 | 1,70 | 0,75 | 0,06 | 1,40 | 1,75 | 2,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
Es geht zwar nicht unbedingt schneller voran als gedacht. Doch Magforce-CEO Ben Lipps vermittelt mit der Vorlage des Zwischenberichts für das erste Halbjahr 2018 ausdrücklich das Gefühl, dass es bei dem Anbieter von nanotechnologisch-basierten Tumortherapien in die richtige Richtung läuft. „Wir sind heute zuversichtlicher denn je, dass sich unsere Strategie auszahlen wird und freuen uns auf die anstehende Bekanntgabe der ersten Ergebnisse unserer Prostatakrebsstudie. Wir sind weiterhin auf gutem Wege, Ende 2019 mit der Kommerzialisierung zu beginnen und sehen nach wie vor ein enormes Marktpotenzial für unsere NanoTherm Therapie in den USA“, sagt Lipps. Anfang des kommenden Jahres sollen nach den jetzigen Planungen dabei die Behandlungsresultate der ersten zehn Patienten veröffentlicht werden. Die kommenden Monate werden also extrem wichtig für die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft, immerhin ist die Expansion Richtung USA der mit Abstand wichtigste Treiber für die Magforce-Aktie. Hinter den Kulissen haben die Investoren mit der Kapitalerhöhung der Tochter Magforce USA (siehe dazu unseren Beitrag HIER) bereits vor einigen Monaten die Weichen gestellt. Aus der Übertragung von Anteilen dieser Gesellschaft auf die MagForce USA Holding GmbH resultieren derweil auch erhebliche bilanzielle Effekte, die einen Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge von 0,61 auf 9,20 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2018 auslösten. Die reinen Umsatzerlöse fielen derweil von 683.509 auf kaum messbare 23.600 Euro. Unterm Strich führten die Anteils-Transaktionen zu einem Überschuss von annähernd 4,11 Mio. Euro – nach einem Fehlbetrag von 3,02 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahrszeitraum. Per saldo bleibt die Magforce –Aktie für boersengefluester.de eine zwar extrem riskante, aber eben auch entsprechend chancenreiche Aktie aus dem heimischen Biotech/Medtech-Sektor. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 157 Mio. Euro, wovon etwas mehr als 66 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind.