Auf Zwölf-Monats-Sicht scheint 2014 für die Aktionäre von KPS doch noch versöhnlich abzulaufen. Kostete der Anteilschein des IT-Beratungsunternehmens zu Jahresbeginn 4,40 Euro, wird der Anteilschein momentan wieder zu 5,55 Euro gehandelt. Allerdings: Im April erreichte der Small Cap zwischenzeitlich Notierungen von in der Spitze 7,50 Euro. Von Ende Juni bis Mitte Oktober legte der Titel dann den Rückwärtsgang ein. Für viele Anleger eine schwierige Phase, da es so recht keine Begründung für den Richtungswechsel gab. Für Mitte bis Ende Januar 2015 ist mit der Vorlage der Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende September) zu rechnen. Zuletzt stellte das Management ein Erlösplus von elf Prozent auf 108 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 15,5 Mio. Euro in Aussicht. Dem steht eine Marktkapitalisierung von derzeit knapp 189 Mio. Euro entgegen. Schnäppchen sehen sicher anders aus, aber KPS gehört normalerweise in die Kategorie Qualitätsnebenwert. Eben deswegen dürften die Erwartungen der Anleger auch einen guten Tick über den zuletzt geäußerten Erwartungen des Managements liegen. Interessant wird insbesondere, welche Fortschritte das Unternehmen bei der Integration des Anfang Juli gekauften E-Commercespezialisten Getit aus Dortmund gemacht hat. Und natürlich werden sich die Augen der Anleger auf die Höhe der Dividende richten. Für das Vorjahr hatte KPS 0,22 Euro pro Anteilschein ausgekehrt, was – bezogen auf den aktuellen Kurs – einer ansehnlichen Rendite von knapp vier Prozent gleichkommt. Boersengefluester.de geht derzeit davon aus, dass KPS für 2013/14 noch ein wenig mehr zahlen wird. Charttechnisch hat sich die Lage mit der jüngsten Aufwärtsbewegung wieder spürbar aufgehellt. Nun muss KPS liefern. Die kommenden Wochen werden also richtungsweisend für den Titel.
Für den Tapetenhersteller A.S. Création entwickelt sich das einst mit so viel Hoffnungen gestartete Russland-Projekt immer mehr zum Bumerang. Waren es zunächst Qualitätsprobleme bei der lokalen Fertigung, sorgt nun der rapide Verfall des Rubel-Kurses für schlechte Nachrichten: Statt des bislang in Aussicht gestellten Überschusses von Untergrenze 1,3 Mio. Euro kalkulieren die Gummersbacher für 2014 jetzt mit einem Verlust im „mittleren bis oberen einstelligen Millionenbereich”. Dabei stand nach neun Monaten 2014 noch ein Gewinn von 3,2 Mio. Euro in den Büchern. Kein Wunder, dass die Kursgewinne der Anfang November eingesetzten Hoffnungsrally momentan wie Schnee in der Sonne schmelzen. Wie sieht die Bewertung aus? Auf dem gegenwärtigen Niveau von 27,10 Euro beträgt die Marktkapitalisierung des Small Caps 81,3 Mio. Euro – was nur etwa der Hälfte des in Aussicht gestellten Umsatzes entspricht. Auch mit Blick auf den Buchwert sieht der Anteilschein nicht teuer aus. Für 2014 kalkuliert boersengefluester.de momentan mit einem Verlust je Aktie von 2,25 Euro. Zieht man diesen Betrag von dem per 30. September 2014 von uns ermittelten Buchwert von 31,61 Euro ab, ergibt sich ein Eigenkapital pro Anteilschein von 29,36 Euro. Demnach ist die Notiz mit dem jüngsten Kursrutsch sogar merklich unter Buchwert gefallen. Als alleiniges Einstiegssignal taugt dieses Kriterium aber wohl nicht. Nachdem im Zuge der Kartellstrafe bereits die Dividende für 2013 von 1,25 auf 0,25 Euro gekürzt wurde, droht für 2014 zudem eine Nullrunde. Für eine als traditionell renditestark bekannte Aktie ist das eine echte Belastung. Momentan sind Anleger wohl besser beraten, wenn sie einen Bogen um den Titel zu machen. Im Bereich um 25 Euro sehen wir zwar gute Chancen auf eine Bodenbildung. Für ein Investment reicht dieses Szenario gegenwärtig aber nicht aus. Zurzeit ist A.S. Création einfach zu sehr eine Rubel-Wette.
Nicht sonderlich angetan zeigten sich die Börsianer von dem Zahlenwerk für 2013/14 (per Ende September) von Metro. Für Dividendenfans lohnt sich trotzdem ein Blick auf die MDAX-Aktie. Immerhin zahlt der Handelskonzern nach der Nullrunde aus dem Vorjahr eine Gewinnbeteiligung von 0,90 Euro pro Anteilschein. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von rund vier Prozent. Gewiefte Anleger legen ihr Augenmerk zusätzlich auf die Vorzugsaktie von Metro. Die werden zwar spürbar weniger gehandelt als die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stammaktien der Düsseldorfer – börsentäglich gingen zuletzt etwa 20.000 Vorzüge um. Dafür erhalten die Anteilseigner der Vorzugsaktie für 2013/14 jedoch eine Dividende von 1,13 Euro. Darin enthalten ist ein Nachzahlungsanspruch von 0,17 Euro aus dem Rumpfgeschäftsjahr 2013. Auf Basis des gegenwärtigen Kurses von 20,10 Euro kommen die Vorzüge damit auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von 5,6 Prozent. Zur Einordnung: Die Stämme von Metro bringen es gegenwärtig auf 4,0 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 20. Februar 2015 statt. Die gesamte Ausschüttungssumme des Unternehmens beläuft sich auf 295 Mio. Euro. Davon entfallen lediglich 3,03 Mio. Euro auf die Vorzüge.
Die sich in Auflösung befindende UMS United Medical Systems International hat ein Aktienrückkaufprogramm initiiert. Demnach bieten die Hamburger pro Anteilschein 10,50 Euro. Limitiert ist die Offerte auf bis zu 475.766 Papiere, was einem Anteil von zehn Prozent der ausstehenden Aktien entspricht. Hintergrund: UMS hat sein komplettes Medizintechnikgeschäft kürzlich verkauft und will der Hauptversammlung am 28. Mai 2015 die Liquidation der Gesellschaft vorschlagen. Die Aktionäre sollen im Gegenzug den Verkaufserlös gutgeschrieben bekommen. Die Transaktion läuft in zwei Schritten: Nach der HV 2015 soll zunächst ein Betrag von 7,50 Euro pro Aktie ausgekehrt werden. Den restlichen Part von rund 3,60 Euro gibt es ein bis zwei Jahre später – je nach Dauer des Liquidationsprozesses. Angesichts dieser Konstruktion galt die UMS-Aktie in der Nebenwerteszene zuletzt als cleverer Anleihenersatz. Was tun? Auf den ersten Blick sieht das Rückkaufprogramm nicht unbedingt attraktiv aus, schließlich ist der Kaufpreis niedriger als die Summe der beiden Einzelzahlungen. Dennoch: Interessant ist die Offerte für Anleger, die nicht so viel Zeit investieren wollen, und lieber jetzt Cash sehen möchten. Ein nachvollziehbares Argument. Aber auch unter steuerlichen Aspekten könnte die Rückkaufvariante vorteilhaft sein – insbesondere für Anleger, die die UMS-Aktie schon vor der Einführung der Abgeltungsteuer Anfang 2009 ins Depot genommen haben. Dem Vernehmen nach kann diese Gruppe nun nämlich steuerfrei abkassieren. Sonst müsste sie die Schlussdividende mit dem Fiskus teilen. Gut möglich also, dass eine nicht ganz kleine Zahl von Langfristanlegern auf das Angebot eingeht. Wie stets bei solchen Tenderverfahren: Sollte die Zahl der eingereichten Aktien das maximale Volumen überschreiten, wird quotal abgerechnet. Die Angebotsfrist läuft vom 16. Dezember 2014 bis 27. Januar 2015.
Als IMW Immobilien Ende Juni 2014 den Wechsel vom General Standard in das wenig regulierte Börsensegment Entry Standard ankündigte, galt der Anteilschein des überwiegend auf Wohnimmobilien in Berlin spezialisierten Unternehmens noch als Delistingkandidat. Immerhin passte IMW auch aufgrund des geringen Streubesitzes von vermutlich nur gut fünf Prozent perfekt ins Raster. Mittlerweile zählt der Small Cap mit einer Performance von fast 180 Prozent zu den drei deutschen Werten aus dem Entry Standard mit der besten Kursentwicklung im laufenden Jahr. Von einem möglichen Börsenrückzug ist gegenwärtig nichts zu hören. Kein Wunder, angesichts der guten, heißen Performance. Den Wert des Immobilienportfolios gibt die Gesellschaft per 30. September mit 272,6 Mio. Euro an. Die Nettofinanzverbindlichkeiten reduzierten sich nach dem Verkauf des Portfolios Dukes Court auf rund 103 Mio. Euro. Die Marktkapitalisierung von IMW beläuft sich dagegen auf knapp 150 Mio. Euro, was etwa der Höhe des Eigenkapitals entspricht. Losgelöst von den Realdaten scheint die Bewertung des Small Caps auch nach der Rally damit jedenfalls nicht zu sein. Allerdings ist das Papier fürchterlich markteng. Unsere Handlungsempfehlung lautet daher: Halten.