Da schau her: Bei unserem großen flatex-Interview „Das ist jetzt eine klare einfache Story“ Ende Februar 2020 stellten wir CEO Frank Niehage die Abschlussfrage, ob es nach der Umfirmierung von FinTech Group hin zu flatex AG nicht der nächste logische Schritt wäre, erneut den Namen zu wechseln in flatexDeGiro. Damals antwortete Niehage O-Ton: „Das könnte eine Idee sein. Werde ich mir nochmal überlegen und mit unserem Aufsichtsrat besprechen. Die Hauptversammlung steht aber erst im Sommer an.“ Nun, die Hauptversammlung des Onlinebrokers wurde – bedingt durch Corona – auf den 20. Oktober 2020 vertagt und findet in virtueller Form statt.
Umso charmanter finden wir es, dass die Frankfurter unsere Anregung aufgegriffen haben. Unter Tagesordnungspunkt 5 der HV-Einladung heißt es nämlich: „Die Firmierung der Gesellschaft wird in flatexDEGIRO AG geändert.“ Sinnvoll ist der neuerliche Namensschwenk freilich schon allein deshalb, weil der Name des kürzlich übernommenen niederländischen Discountbrokern damit auch stets in der künftigen Berichterstattung über das Unternehmen erwähnt wird, was den Bekanntheitsgrad nochmals erhöht. Zudem steht der Schriftzug DEGIRO künftig auch auf den Trikots von Borussia Mönchengladbach, wenn es in der Champions League gehen Real Madrid, Schachtjor Donezk und Inter Mailand geht. Last but not least ist es sicher auch gut für den Integrationsprozess beider Unternehmen, wenn nach außen hin nicht alles auf flatex zugeschnitten ist.
Zurück zur Börse: Die (Noch-)flatex-Aktie hält sich seit Wochen stabil in einem Korridor zwischen 40 und 45 Euro. Die Sturm-und-Drang-Phase von Mai/Juni ist damit erst einmal vorbei. Sentimenttechnisch ist eine solche Konsolidierungsphase aber durchaus gesund. Neben der Hauptversammlung ist der Uplistingprozess von Scale in den Prime Standard die nächste wichtige Entwicklung, die Anleger auf dem Schirm haben sollen. Immerhin geht es hierbei auch um die Qualifizierung für den SDAX und möglicherweise sogar TecDAX.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 107,01 | 125,10 | 131,95 | 261,49 | 417,58 | 406,96 | 390,73 | |
EBITDA1,2 | 32,07 | 42,37 | 37,58 | 98,43 | 112,09 | 183,28 | 140,35 | |
EBITDA-Marge3 | 29,97 | 33,87 | 28,48 | 37,64 | 26,84 | 45,04 | 35,92 | |
EBIT1,4 | 26,48 | 30,62 | 24,75 | 73,79 | 80,26 | 151,28 | 104,35 | |
EBIT-Marge5 | 24,75 | 24,48 | 18,76 | 28,22 | 19,22 | 37,17 | 26,71 | |
Jahresüberschuss1 | 16,80 | 17,47 | 14,91 | 49,92 | 51,55 | 106,19 | 71,86 | |
Netto-Marge6 | 15,70 | 13,96 | 11,30 | 19,09 | 12,35 | 26,09 | 18,39 | |
Cashflow1,7 | 0,11 | 250,07 | -157,25 | 141,45 | 125,03 | 113,32 | 63,08 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | 0,16 | 0,14 | 0,55 | 0,47 | 0,97 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Spätestens mit der jetzt erfolgten Veröffentlichung des Halbjahresberichts der PharmaSGP Holding ist offensichtlich, dass der Großaktionär wenige Tage vor der am 19. Juni 2020 erfolgten Notizaufnahme kräftig abgeräumt hat. So stehen per Ende Juni 2020 nur noch 5,26 Mio. Euro an liquiden Mitteln auf der Aktivseite – nach 88,48 Mio. Euro zum Jahresende 2019. Parallel dazu sackte das Eigenkapital von 95,58 Mio. auf 7,97 Mio. Euro. Damit beträgt der Buchwert des Anbieters von rezeptfreien Arzneien gerade einmal 0,66 Euro je Aktie. Boersengefluester.de bleibt dabei: In der Kommunikation nach außen hätte diese Transaktion sehr viel deutlicher gemacht werden müssen. Immerhin steigt nicht jeder potenzielle Investor ganz tief in den Wertpapierprospekt oder die später veröffentlichten Zwischenberichte ein. Nun liegt es also an PharmaSGP, mit dem an sich sehr profitablen operativen Geschäft, für wieder deutlich bessere Bilanzrelationen zu sorgen. Immerhin spielen Finanzverbindlichkeiten keine wesentliche Rolle bei der in Gräfelfing bei München angesiedelten Gesellschaft. Am Ausblick für das Gesamtjahr 2020 hat sich gegenüber den kürzlich veröffentlichten Vorabdaten (siehe dazu unseren Beitrag HIER) nichts geändert. So rechnet der Vorstand damit, beim Umsatz die Wachstumsrate des ersten Halbjahrs von gut sieben Prozent auszubauen. Zudem soll die bereinigte EBIT-Marge des ersten Halbjahrs von 31,5 Prozent weiter steigen.
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Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 53,06 | 60,59 | 62,57 | 63,25 | 65,34 | 85,82 | 101,10 | |
EBITDA1,2 | 15,74 | 19,93 | 22,82 | 14,73 | 18,49 | 26,93 | 34,10 | |
EBITDA-Marge3 | 29,66 | 32,89 | 36,47 | 23,29 | 28,30 | 31,38 | 33,73 | |
EBIT1,4 | 15,33 | 19,55 | 22,42 | 14,25 | 14,92 | 17,68 | 24,64 | |
EBIT-Marge5 | 28,89 | 32,27 | 35,83 | 22,53 | 22,83 | 20,60 | 24,37 | |
Jahresüberschuss1 | 11,78 | 14,73 | 16,71 | 10,64 | 10,69 | 11,95 | 16,40 | |
Netto-Marge6 | 22,20 | 24,31 | 26,71 | 16,82 | 16,36 | 13,92 | 16,22 | |
Cashflow1,7 | 14,25 | 8,43 | 17,63 | 15,46 | 12,24 | 24,71 | 26,64 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,98 | 1,23 | 1,39 | 0,89 | 0,89 | 1,00 | 1,37 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,45 | 0,49 | 1,36 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |