Wer hätte gedacht, dass die Aktie der Erlebnis Akademie 2018 zu einer Art Liebling der MicroCap-Szene avanciert? Allein 50 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn sprechen jedoch eine deutliche Sprache und hieven den Betreiber von Naturerlebnisparks auf eine Marktkapitalisierung von zurzeit gut 31 Mio. Euro. Gemessen an den aktuellen Zahlen für Umsatz und Ertrag ist das im Prinzip schon eine Menge Holz. Andererseits expandiert das Unternehmen immer stärker auch im Ausland und generiert über die dortigen Baumwipfelpfade zusätzliches Wachstum. Derweil liegen die (AG)-Zahlen für das erste Halbjahr 2018 mit einem leicht höheren Umsatz von 3,6 Mio. Euro sowie einem noch negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 438.000 Euro locker im Rahmen der Erwartungen. Jedenfalls zeigt sich Vorstandssprecher Bernd Bayerköhler zufrieden mit den Resultaten: „Die Umsatzentwicklung des ersten Halbjahres 2018 war erfreulich, obwohl die Besucherzahlen an den deutschen Standorten witterungsbedingt unter dem Vorjahreswert lagen. Solche Effekte können wir dank unserer wachsenden internationalen Ausrichtung und damit unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen bereits zunehmend kompensieren.“ Folgerichtig hat das Management die bisherigen Jahresziele bestätigt.
So soll der Umsatz auf Konzernebene 2018 in eine Größenordnung von 14 bis 15 Mio. Euro wachsen – nach 11,6 Mio. Euro im Jahr zuvor. Mit anderen Worten: Peter Thilo Hasler, Analyst von Sphene Capital, hat eigentlich keinen Grund, seine bisherigen Prognosen sowie das Kursziel von 20,30 Euro anzupassen. Gespannt sind wir schob jetzt auf die Zahlen zum dritten Quartal (Veröffentlichung am 20. November), schließlich dürfte sich hier der super Sommer voll niederschlagen. Im ersten Halbjahr 2018 dagegen gab es beispielsweise am Baumwipfelpfad Saarschleife noch einen Besucherrückgang von fast 17 Prozent auf 84.000. „Im Vergleich zum Vorjahr gab es am Standort über die Osterferien und Brückentagwochenenden an insgesamt 24 Tagen rund 37,7 Prozent weniger Sonnenstunden und 647,2 Prozent (!) mehr Niederschläge“, heißt es im Zwischenbericht. Summa summarum bleibt die Aktie der Erlebnis Akademie für boersengefluester.de ein überdurchschnittlich interessanter Spezialwert. Die Notiz legt immer wieder gesunde Konsolidierungsphasen ein – bewegt sich insgesamt aber treppenförmig nach oben. Wichtiger Hinweis: Bei dieser Aktie bitte stets mit Limit ordern!
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 11,60 | 15,33 | 16,48 | 14,90 | 14,55 | 22,41 | 23,80 | |
EBITDA1,2 | 4,58 | 5,41 | 6,40 | 5,73 | 6,89 | 5,70 | 5,72 | |
EBITDA-Marge3 | 39,48 | 35,29 | 38,83 | 38,46 | 47,35 | 25,44 | 24,03 | |
EBIT1,4 | 2,35 | 2,30 | 2,87 | 1,77 | 2,56 | 0,20 | -0,40 | |
EBIT-Marge5 | 20,26 | 15,00 | 17,42 | 11,88 | 17,60 | 0,89 | -1,68 | |
Jahresüberschuss1 | 1,63 | 1,36 | 1,86 | 0,77 | 1,51 | -0,71 | -1,84 | |
Netto-Marge6 | 14,05 | 8,87 | 11,29 | 5,17 | 10,38 | -3,17 | -7,73 | |
Cashflow1,7 | 1,86 | 4,16 | 4,81 | 5,08 | 2,61 | 2,61 | 4,08 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,77 | 0,42 | 0,57 | 0,19 | 0,63 | -0,29 | -0,50 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Norbert Power-Feitz |
Bitter: Vom Mitte März 2018 erreichten Rekordstand bei 12,60 Euro hat sich die Notiz von Delignit um etwas mehr als 40 Prozent entfernt. Das entspricht einem Verlust an Marktkapitalisierung von gut 42 Mio. Euro. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Anbieter von speziellen Holzplatten, wie sie etwa im Laderaum von Transportfahrzeugen eingebaut werden, operativ gut vorankommt und die Zahlen mindestens im Rahmen der Erwartungen liegen. Zum Halbjahr 2018 legte der Umsatz um knapp 8,4 Prozent auf 29,35 Mio. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um 18,6 Prozent auf annähernd 2,08 Mio. Euro voran. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,13 auf 0,17 Euro. Bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,87 Mio. Euro und die Betriebsleistung von 29,10 Mio. Euro kommt Delignit zum Halbjahr auf eine operative Marge von fast 9,9 Prozent. Zur Einordnung: Für das Gesamtjahr 2018 bekräftigt CEO Markus Büscher seine Prognose, wonach bei einem Erlöswachstum von mehr als acht Prozent auf dann mindestens 57 Mio. Euro mit einer EBITDA-Marge „mindestens auf Vorjahresniveau“ – entsprechend einer Untergrenze von 9,22 Prozent – zu rechnen ist. So gesehen ist der Ausblick von Büscher einmal mehr als konservativ anzusehen.
Verpufft am Kapitalmarkt sind dabei interessante Neuigkeiten wie der Einstieg als Zulieferer für Wohnmobile mit einem künftigen Umsatzpotenzial von jährlich mehr als 10 Mio. Euro. „Die Serienlieferungen sollen im ersten Quartal 2019 einsetzen“, heißt es dazu im Halbjahresbericht. Dabei dürfte Delignit – wie zu hören ist – hier mit sehr auskömmlichen Renditen agieren. Nicht zu unterschätzen sind auch die verschiedenen Großaufträge im Transporterbereich. Als Langfristziel bis 2022 hat das zu 76,1 Prozent der Beteiligungsgesellschaft MBB zurechenbare Unternehmen die Konzernerlöse von 100 Mio. Euro ausgerufen. Dabei soll die EBITDA-Marge mehr als zehn Prozent betragen. Gemessen daran sieht die aktuelle Marktkapitalisierung von 61 Mio. Euro ziemlich geerdet aus. Die aktuelle Kursschwäche ist unserer Meinung nach also eher ein Grund zum Ein- als zum Aussteigen bei der Aktie.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 52,68 | 60,27 | 64,36 | 58,69 | 68,33 | 75,36 | 86,05 | |
EBITDA1,2 | 4,87 | 5,64 | 4,82 | 5,62 | 5,64 | 6,55 | 7,06 | |
EBITDA-Marge3 | 9,24 | 9,36 | 7,49 | 9,58 | 8,25 | 8,69 | 8,21 | |
EBIT1,4 | 3,13 | 4,02 | 2,33 | 3,03 | 3,32 | 4,14 | 4,72 | |
EBIT-Marge5 | 5,94 | 6,67 | 3,62 | 5,16 | 4,86 | 5,49 | 5,49 | |
Jahresüberschuss1 | 1,93 | 2,57 | 1,40 | 2,08 | 2,34 | 2,77 | 3,24 | |
Netto-Marge6 | 3,66 | 4,26 | 2,18 | 3,54 | 3,43 | 3,68 | 3,77 | |
Cashflow1,7 | 3,39 | -0,25 | 5,86 | 6,26 | -1,07 | 4,28 | 6,77 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,24 | 0,31 | 0,17 | 0,25 | 0,29 | 0,34 | 0,32 | |
Dividende8 | 0,05 | 0,05 | 0,00 | 0,03 | 0,00 | 0,05 | 0,08 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Nexia |
Unerwartet viel Feedback bekamen wir zu unserem jüngsten Bericht über die Stamm– und Vorzugsaktien der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. AG von Anfang August (HIER). Klare Sache, dass boersengefluester.de ein kompaktes Update zu den Halbjahreszahlen gibt: Demnach kam der Anbieter alkoholfreier Getränke auf ein Umsatzplus von 2,7 Prozent auf knapp 72,42 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) blieb mit 7,70 Mio. Euro um 8,5 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,11 Mio. Euro übertraf dagegen die Vergleichsgröße um 11,6 Prozent. Belastend wirkten sich ein etwas höheres Marketingbudget sowie Preissteigerungen bei einigen Rohstoffen aus. Die höchsten Absatzsteigerungen erzielte stilles Mineralwasser, während es bei Säften sogar zu Rückgängen kam. Angesichts des warmen Wetters ist das nicht komplett überraschend, wenngleich die eigentliche Hitzeperiode schwerpunktmäßig ins dritte Quartal fällt. Am Ausblick für das Gesamtjahr ändert das Management dennoch nichts, so dass weiterhin eine Umsatzsteigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie für EBITDA und EBIT weiterhin Werte auf Vorjahresniveau zu erwarten sind. Zu beachten ist hier, dass das 2017er-Konzernergebnis mit insgesamt 3,5 Mio. Euro durch Sondereffekte (Auflösung von Rückstellungen, latente Steuern) positiv beeinflusst wurde. De facto liegt Mineralbrunnen Überkingen-Teinach also gut im Rennen. An unserer grundsätzlich positiven Einschätzung für die Anteilscheine des Unternehmens ändert sich demnach vorerst nichts. Das heißt: Wir würden weiterhin auf die deutlich preiswerteren Vorzüge setzen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 142,15 | 149,59 | 149,94 | 120,86 | 114,23 | 138,84 | 147,30 | |
EBITDA1,2 | 19,95 | 20,73 | 26,20 | 15,06 | 21,34 | 20,22 | 19,12 | |
EBITDA-Marge3 | 14,03 | 13,86 | 17,47 | 12,46 | 18,68 | 14,56 | 12,98 | |
EBIT1,4 | 8,60 | 11,07 | 15,87 | 3,70 | 9,63 | 8,63 | 7,33 | |
EBIT-Marge5 | 6,05 | 7,40 | 10,58 | 3,06 | 8,43 | 6,22 | 4,98 | |
Jahresüberschuss1 | 9,75 | 8,37 | 11,45 | 3,28 | 5,96 | 6,02 | 6,09 | |
Netto-Marge6 | 6,86 | 5,60 | 7,64 | 2,71 | 5,22 | 4,34 | 4,13 | |
Cashflow1,7 | 23,03 | 20,74 | 24,58 | 10,82 | 15,85 | 21,83 | 16,39 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,26 | 1,09 | 1,47 | 0,49 | 0,84 | 0,85 | 0,86 | |
Dividende8 | 0,43 | 0,48 | 0,53 | 0,38 | 0,58 | 0,68 | 0,73 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |