Bereits zum Halbjahr hatte sich angedeutet, dass die Modeschmuckkette Bijou Brigitte endlich wieder wächst (HIER). Nun legen die Hamburger noch einen drauf und korrigieren ihre bisherigen Prognosen für 2019 ein Stück herauf. Demnach kalkuliert Bijou Brigitte jetzt mit Erlösen zwischen 325 und 333 Mio. Euro – nach bislang 320 bis 330 Mio. Euro. Den Gewinn vor Steuern siedelt CEO Roland Werner nun in einem Korridor zwischen 25 und 32 Mio. Euro an. Hier lag die bisherige Messlatte bei einem Wert zwischen 20 und 30 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Das eher pessimistische Szenario ist passé, und nach oben besteht ebenfalls etwas mehr Luft. Dabei ist in dieser Prognose bereits ein negativer Sondereffekt von rund 3 Mio. Euro aus geänderten Rechnungslegungsvorschriften enthalten, der sich in den Folgejahren allerdings gegenläufig entwickeln wird, so dass sich per saldo hieraus keine Belastungen ergeben werden. Offen bleibt jedoch, ob es reicht, den 2018er-Vergleichswert von 31,7 Mio. Euro beim Gewinn vor Steuern zu toppen. Wie bei nahezu allen Handelsunternehmen: Die Entscheidung fällt im Abschlussquartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. Analytisch gesehen bleibt die Aktie von Bijou Brigitte zwar noch immer relativ anspruchsvoll bewertet. Andererseits deuten die neuesten Zahlen drauf hin, dass die Dividende von erneut 3,00 Euro geschert ist, so dass der Titel auch zur nächsten HV-Saison wieder zu den Renditehits gehört. Immerhin geht es um fast sieben Prozent.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 326,59 | 321,61 | 333,95 | 204,87 | 216,03 | 306,46 | 327,88 | |
EBITDA1,2 | 45,95 | 44,75 | 103,46 | 31,86 | 75,45 | 98,39 | 89,30 | |
EBITDA-Marge3 | 14,07 | 13,91 | 30,98 | 15,55 | 34,93 | 32,11 | 27,24 | |
EBIT1,4 | 32,58 | 31,54 | 42,77 | -28,73 | 24,41 | 50,26 | 39,89 | |
EBIT-Marge5 | 9,98 | 9,81 | 12,81 | -14,02 | 11,30 | 16,40 | 12,17 | |
Jahresüberschuss1 | 21,67 | 21,55 | 25,42 | -30,97 | 17,03 | 35,27 | 24,08 | |
Netto-Marge6 | 6,64 | 6,70 | 7,61 | -15,12 | 7,88 | 11,51 | 7,34 | |
Cashflow1,7 | 40,21 | 30,05 | 90,83 | 15,71 | 76,22 | 77,59 | 73,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,75 | 2,74 | 3,27 | -4,01 | 2,21 | 4,58 | 3,13 | |
Dividende8 | 3,00 | 3,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 5,00 | 3,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Da dürfte wohl kaum jemand widersprechen: Ohne die Übernahmeofferte zu 11,44 Euro der Commerzbank würde die Notiz der Tochtergesellschaft comdirect bank wohl kaum da stehen, wo sie aktuell zu finden ist – bei 12,04 Euro. Dafür zeigte das Quickborner Unternehmen zuletzt einfach zu wenig Ertragsdynamik, auch wenn CEO Arno Walter immer wieder betonte, dass die comdirect bank eine Wachstumsstory sei. Umso interessanter ist das Timing für die jetzt erfolgte Heraufsetzung der Gewinnziele vor Steuern für 2019 von bislang mehr als 170 auf nun mehr als 185 Mio. Euro. An der unmittelbaren Höhe des Abfindungsangebots dürfte die zuversichtlichere Einschätzung der Ertragslage zwar nichts ändern. Allerdings wird es manchen Investor vielleicht doch davon abhalten, der Commerzbank seine Stücke zum gebotenen Kurs anzudienen, zumal sich mit Petrus Advisers ohnehin ein Hedgefonds mit mindestens 3,01 Prozent der Stimmen bei der comdirect engagiert hat, der in der Vergangenheit zu dem größten Kritikern gehört hat. Aber klar: In Übernahmesituationen wie derzeit wittern Finanzinvestoren regelmäßig ihre Chance auf eine Extraprämie. Wie ist die Sachlage? Die Commerzbank hält derzeit offiziell 82,31 Prozent an der comdirect. Für den von ihr angestrebten verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out benötigen die Frankfurter einen Anteil von mindestens 90 Prozent. Eine schwierige Situation für den früheren DAX-Konzern, zumal kaum ein Streubesitzaktionär gewillt sein wird, seine Anteile unterhalb des Börsenkurses anzudienen. Andererseits droht Aktionären der comdirect bank, die sich gegen die Offerte sperren, ein Zwangstausch in Aktien der Commerzbank. Konkrete Überlegungen inklusive möglichem Umtauschverhältnis gibt es freilich noch nicht. Und so wird sich die Zockerei um jeden Prozentpunkt Anteilshöhe wohl noch eine Weile hinziehen. Vorerst sieht boersengefluester.de noch keinen Handlungsbedarf. Wer die comdirect-Aktie im Depot hat, sollte die vorerst auch dort belassen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Nennenswerte Investor Relations-Aktivitäten sind bei Eurokai leider Fehlanzeige. Trotzdem überrascht es boersengefluester.de, dass der Anteilschein des im Bereich Container-Terminals tätigen Unternehmens so gar nicht auf die neuesten Zahlen reagiert. Angetrieben durch den Verkauf der italienischen Medcenter Container Terminal S.p.A. (HIER) zog der Überschuss der Hamburger zum Halbjahr nämlich von 26,15 auf 51,49 Mio. Euro an. Entsprechend verbesserte sich das Ergebnis je Aktie von 1,15 auf 2,42 Euro. Für das Gesamt bleibt das Management zwar gewohnt zurückhaltend, und weist aus das zu erwartend schwächere Ergebnis aus dem Segment Eurogate hin. Insgesamt wird Eurokai für 2019 auf trotzdem auf einen deutlichen Gewinnsprung zusteuern. Das wiederum sorgt für zusätzliche Dividendenfantasie. Die Marktkapitalisierung der Stamm- und Vorzugsaktien summiert sich gegenwärtig auf rund 441 Mio. Euro. Das sind gerade einmal knapp 15 Prozent weniger als das um die Anteile Dritter bereinigte Eigenkapital. Dagegen lässt sich nun wahrlich nichts sagen, zumal das Unternehmen gut positioniert ist und ansprechende operative Renditen erzielt. Wir bleiben daher bei unserer positiven Einschätzung für den Spezialwert – auch wenn der Chart wenig inspirierend aussieht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 340,10 | 343,94 | 260,85 | 197,21 | 233,40 | 247,61 | 219,09 | |
EBITDA1,2 | 70,59 | 73,06 | 94,49 | 62,42 | 79,65 | 80,94 | 60,02 | |
EBITDA-Marge3 | 20,76 | 21,24 | 36,22 | 31,65 | 34,13 | 32,69 | 27,40 | |
EBIT1,4 | 44,54 | 43,61 | 73,99 | 43,36 | 60,82 | 61,53 | 37,85 | |
EBIT-Marge5 | 13,10 | 12,68 | 28,37 | 21,99 | 26,06 | 24,85 | 17,28 | |
Jahresüberschuss1 | 64,96 | 60,48 | 70,23 | -30,58 | 95,00 | 113,54 | 52,17 | |
Netto-Marge6 | 19,10 | 17,58 | 26,92 | -15,51 | 40,70 | 45,85 | 23,81 | |
Cashflow1,7 | 78,93 | 45,84 | 54,21 | 45,30 | 56,09 | 74,32 | 38,58 | |
Ergebnis je Aktie8 | 3,10 | 2,66 | 3,11 | -2,83 | 5,34 | 6,49 | 2,33 | |
Dividende8 | 2,00 | 1,50 | 1,50 | 1,00 | 1,00 | 1,30 | 1,80 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Fides Treuhand |
Touristik-Aktien sind aufgrund der Thomas Cook-Pleite momentan nur schwer zu greifen. Das gilt auch für den Anteilschein von IFA Hotel & Touristik, selbst wenn die ganz überwiegend (76,26 Prozent) in der Hand von Lopesan Touristik aus der Spanien befindliche Gesellschaft in ihrem Zwischenbericht noch keine genauen Auswirkungen beziffern kann. So oder so: Schon allein der Discount von rund 30 Prozent zum Buchwert per Ende Juni zeigt uns, dass die IFA-Aktie weiterhin zu den günstigsten Spezialwerten überhaupt gehört. Die operativen Ergebnisse des ersten Halbjahrs bezeichnet das Management als „zufriedenstellend“, auch wenn die vergleichbaren Resultate des Vorjahrs sein gutes Stück besser ausfielen. So kam IFA Hotel in den ersten sechs Monaten 2019 auf ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit von minus 4,37 Mio. Euro – nach minus 2,70 Mio. Euro im Vorjahr. Achtung: Das tatsächlich berichtete Resultat lag im Vorjahr bei plus 39,16 Mio. Euro, war jedoch durch erhebliche Sondereffekte getrieben. Insgesamt bleiben die Duisburger für das Gesamtjahr bei ihren Prognosen aus dem Geschäftsbericht und stellen ein EBITDA (ohne Sondereffekte) zwischen 14 und 16 Mio. Euro in Aussicht. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei knapp 322 Mio. Euro – bei einem Netto-Finanzguthaben von annähernd 47 Mio. Euro. Geeignet ist der Spezialwert trotzdem nur für erfahrene Investoren mit langem Anlagehorizont.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 115,22 | 81,60 | 76,63 | 47,47 | 73,79 | 123,64 | 128,76 | |
EBITDA1,2 | 30,00 | 50,86 | -5,10 | 8,30 | 2,90 | 21,73 | 112,45 | |
EBITDA-Marge3 | 26,04 | 62,33 | -6,66 | 17,48 | 3,93 | 17,58 | 87,33 | |
EBIT1,4 | 20,90 | 43,11 | -24,30 | -15,78 | -22,04 | -4,70 | 87,80 | |
EBIT-Marge5 | 18,14 | 52,83 | -31,71 | -33,24 | -29,87 | -3,80 | 68,19 | |
Jahresüberschuss1 | 58,07 | 37,85 | -26,76 | -22,64 | -24,30 | -7,79 | 46,97 | |
Netto-Marge6 | 50,40 | 46,38 | -34,92 | -47,69 | -32,93 | -6,30 | 36,48 | |
Cashflow1,7 | -10,90 | -3,00 | 20,20 | 4,30 | 3,20 | 25,00 | 20,50 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,23 | 0,76 | -0,48 | -0,44 | -0,48 | -0,15 | 0,91 | |
Dividende8 | 0,12 | 0,12 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
