Treppenförmig nach oben geht es mit dem Aktienkurs von Grand City Properties. (boersengefluester.de hatte den Titel bereits ausführlich vorgestellt. Zu dem Artikel kommen Sie HIER) Nun hat Berenberg-Analyst Kai Klose eine 48 Seiten umfassende Kaufstudie mit Kursziel 7,50 Euro für den Anteilschein des Spezialisten für Wohnimmobilien in Nordrhein-Westfalen und Berlin verfasst. Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de deutete Beratungsgremium-Mitglied Christian Windfuhr nun an, dass die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg für 2013 sogar die Aufnahme einer Dividendenzahlung plant. Zur Diskussion steht ein Betrag von rund 20 Mio. Euro, bezogen auf die einzelne Aktie ergäbe das rund 0,22 Euro – was wiederum einer Dividendenrendite von 3,5 Prozent entsprechen würde. Trotz eines Börsenwerts von mittlerweile fast 570 Mio. Euro ist die Aktie von Grand City Properties lediglich im schwach regulierten Entry Standard gelistet. Dem Vernehmen nach soll aber im kommenden Jahr ein Wechsel in den Prime Standard erfolgen.
Auch wenn UMS United Medical Systems International die Gewinnprognose für 2013 von 0,60 bis 0,65 Euro wohl nur am unteren Ende der Spanne erreichen wird, der Small Cap bleibt eine solide Anlage. UMS ist ein nahezu komplett in den USA tätiges Medizintechnikunternehmen, das sich auf den mobilen Einsatz von Geräten für die Bereiche Urologie, Radiologie und Gynäkologie spezialisiert hat. Als Unsicherheitsfaktor zeigt sich – neben dem permanenten Währungsrisiko Euro/Dollar – derzeit die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama. UMS-Vorstandschef Jorgen Madsen geht jedoch davon aus, dass sich dieser Schleier im ersten Quartals 2014 lüften wird. Angesichts der soliden Bilanz und des stetigen Cashflows deutet Madsen im Gespräch mit boersengefluester.de auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum an, dass die Dividende für 2013 wohl kaum unterhalb des Vorjahreswerts von 0,55 Euro pro Aktie liegen wird. Damit käme UMS auf eine Rendite von immerhin 5,8 Prozent. Ebenfalls gut zu wissen: Die Dividende wird wohl noch auf Jahre hinaus „steuerfrei“ bleiben (weitere Infos zu diesem Aspekt finden Sie HIER). Andererseits wird das Papier noch immer mit gut dem Vierfachen des Buchwerts und einem KGV von rund 15 gehandelt. Das engt den Spielraum nach oben ein. Haltenswert ist der Titel aber allemal – besonders für Dividendenjäger.
Zwei Tage nach der – angeblich krankheitsbedingten – Absage der Investorenpräsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt, nimmt der Kurssturz bei dem Onlinehändler getgoods.de immer bedrohlichere Ausmaße an. Die Aktie verliert um 60 Prozent auf 0,38 Euro an Wert. Der vor gut einem Jahr emittierte Mittelstandsbond (WKN: A1PGVS) der Firma aus Frankfurt/Oder sackt um 45 Prozent ab und notiert bei nur noch 17 Prozent des Nennwerts. Schwarz ärgern können sich insbesondere die Anleiheninhaber, die sich noch zu Jahresmitte zu einem Investment haben hinreißen lassen. Immerhin stockte getgoods.de die mit einem Kupon von 7,75 Prozent versehene Schuldverschreibung zuletzt um rund 10 Mio. Euro auf. Im Oktober 2010 setzte das Unternehmen Anleihen im Volumen von 30 Mio. Euro ab. Der nächste Zinszahlungstermin ist etatmäßig für den 16. November angesetzt. Bedient wird das Papier im Quartalsrhythmus. Aus heutiger Sicher ist allerdings kaum vorstellbar, dass getgoods.de die Zahlung leisten kann. In den Anleihebedingungen des Wertpapierprospekts heißt es: „Im Falle einer Insolvenz der Emittentin sind die Anleger nach Maßgabe der Insolvenzordnung mit den sonstigen nicht bevorrechtigten Gläubigern der Emittentin gleichgestellt. Vor den Ansprüchen der Anleihegläubiger werden insbesondere dinglich besicherte Ansprüche Dritter bedient. Es besteht auch keine Einlagensicherung. Es ist insoweit ein Totalverlust möglich.“ Getgoods.de hatte am 7. November die Veröffentlichung des Zwischenberichts wegen des im September erfolgten Zukaufs der pauldirekt GmbH auf den 25. November 2013 verschoben. Das Shoppingportal für Männer gehörte zuvor dem Onlinehändler Ecommerce Alliance. Bedenklich: Der sonst nie um markige Statements verlegene getgoods.de-Chef Markus Rockstädt-Mies schweigt zu den möglichen Hintergründen des Verfalls von Aktie und Anleihe. Die Börsenbewertung ist auf weniger als 7 Mio. Euro geschmolzen. Boersengefluester.de bleibt bei seiner Dauerverkaufsempfehlung. Das “Trusted Shops-Gütesiegel” wurde dem Unternehmen bereits anerkannt. Offensichtlich entspricht getgoods.de nicht mehr den Qualitätsanforderungen der Kölner Trusted Shops GmbH.
Mit einem Börsenwert von knapp 0,51 Mio. Euro ist 7Days Music Entertainment der mit Abstand kleinste Wert aus unserem Anlagespektrum DataSelect. Als Investment ist der Titel für die meisten Anleger damit wohl ohnehin ein Tabu. Seit Jahren kämpft das Musiklabel mit sinkenden Erlösen und kommt wirtschaftlich nicht auf die Füße. Nun musste die Gesellschaft sogar eine Verlustanzeige melden. Das heißt: Mehr als die Hälfte des Eigenkapitals ist aufgezerrt. Die Ampel steht also mindestens auf dunkelgelb! Auf der Hauptversammlung Ende August 2013 wurde zur bilanziellen Sanierung ein Kapitalschnitt im Verhältnis 1:10 beschlossen. Anschließend sollte das Kapital durch die Ausgabe von bis zu 3.633.328 Stücken auf 4.087.494 Aktien erhöht werden. Diese Maßnahme liegt gegenwärtig aber auf Eis, da einzelne Aktionäre Anfechtungsklage erhoben haben. Derweil versichert uns 7Days-Vorstandschef Klaus Munzert, dass er Ankerinvestoren gefunden habe, die bereit seien, 1,15 Mio. Euro in die Firma zu stecken. Mit an Bord soll dem Vernehmen nach auch der Berliner Musikkanal Shop24direct sein, über den 7Days bereits einen wesentlichen Teil seiner Volksmusikscheiben absetzt. Munzert ist zuversichtlich, dass die Streitigkeiten beigelegt werden können und die dringend notwendige Kapitalmaßnahme Anfang 2014 umgesetzt werden kann. Den Wert des eigenen Rechtekatalogs beziffert er auf 3,5 Mio. Euro. Mit dem Geld will er in neue Künstler und Musikrechte investieren. Seine Botschaft: „Wir sind zu klein. Wir müssen wachsen.“ Nebenwertekenner verfolgen die aktuelle Entwicklung besser von der Außenlinie. Gut 13 Prozent der 7Days-Aktien hält die Effecten Spiegel AG.
Auf extrem positive Resonanz bei den Investoren ist die aktuelle Präsentation von Biotest gestoßen. Das auf Blutplasmapräparate spezialisierte Unternehmen hat starke Neun-Monats-Zahlen vorgelegt und die Prognose für 2013 nach oben heraufgesetzt. Statt eines operativen Gewinnzuwachses von zehn bis 15 Prozent, steht nun ein Ergebnisplus von 15 bis 20 Prozent auf der Agenda. Der Umsatz soll dabei weiterhin in einer Range von zehn bis 15 Prozent wachsen. Der eigentliche Kick für den Titel sind jedoch die in der Entwicklung befindlichen Biotherapeutika. So kommt die Gesellschaft aus Dreieich mit ihren monoklonalen Antikörpern BT-061 und BT-062 dem Vernehmen nach besser voran als gedacht. Biotest baut momentan massiv die Produktionskapazitäten aus und will bis 2020 rund 1 Mrd. Euro Umsatz erzielen. Gegenwärtig kommt die Gesellschaft auf eine Kapitalisierung von rund 865 Mio. Euro. Der Titel gehört zu den interessantesten SDAX-Aktien. Firmenkenner rechnen mit einem anhaltend positiven Nachrichtenfluss. Kaufen.