Komplett zum Abhaken war 2014 für PVA TePla, einem Hersteller von Vakuumanlagen für die Bearbeitung von Hochleistungswerkstoffen. Die wichtigsten Kunden kommen aus den Bereichen Halbleiter, Photovoltaik sowie der Werkzeug- und Hartmetalltechnik. Ins Kontor schlugen insbesondere Wertberichtigungen für Solaraufträge aus China, Thailand und Russland. Insgesamt musste PVA TePla für 2014 – bei Erlösen von 71,88 Mio. Euro – einen Verlust von 9,97 Mio. Euro ausweisen. Die Kette an unerfreulichen Meldungen spiegelt sich im Aktienkurs wider: In den vergangenen zwölf Monaten verlor der Anteilschein um rund 45 Prozent an Wert. Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung nur noch 35,6 Mio. Euro. Der Frust sitzt also tief bei den Investoren. Für 2015 kalkuliert Vorstandschef Peter Abel mit Erlösen zwischen 70 und 80 Mio. Euro sowie einem ausgeglichenem Ergebnis auf EBIT-Basis. Unterm Strich werden demnach wohl nochmals rote Zahlen anstehen. Allerdings betont Abel, dass das Unternehmen „einen tief greifenden Veränderungsprozess eingeleitet” hat. Neben der Auslagerung des operativen Geschäfts der AG in „kleinere schlagkräftigere GmbHs” wurden die Kosten um rund 5 Mio. Euro gesenkt. Der Hebel auf das Ergebnis bei anziehenden Umsätzen dürfte demnach enorm sein. Bilanziell ist die Gesellschaft noch immer gut aufgestellt. Das Eigenkapital beläuft sich trotz der Verringerung durch die operativen Verluste und eine Wertänderung der Pensionsrückstellungen im Zuge des gesunkenen Zinsniveaus auf 38,82 Mio. Euro, was einem Anteil von 43,6 Prozent an der Bilanzsumme entspricht. Von so einer Quote können viele Gesellschaften nur träumen. Die Nettofinanzverbindlichkeiten (ohne Berücksichtigung der Pensionsrückstellungen) sind mit 6,9 Mio. Euro vergleichsweise übersichtlich. Noch halten sich die Investoren zwar zurück, doch im Bereich um 1,45 bis 1,65 Euro bildet der Titel zumindest einen Boden aus. Kein Wunder: Gegenwärtig wird der Small Cap gerade einmal zum Buchwert gehandelt. Vorsichtige Investoren warten noch ein wenig ab, ob sich die Bodenbildung als nachhaltig erweist und in einem charttechnischen Aufwärtstrend mündet. Risikobereitere Anleger legen sich schon jetzt ein paar Stücke ins Depot.
Die gute Nachricht zuerst: Zum 25-jährigen Betriebsjubiläum erhalten die Aktionäre von Energiekontor eine von 0,50 auf 0,60 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende. Damit bringt es der Small Cap auf eine überdurchschnittliche Rendite von 4,5 Prozent. Ausgezahlt wird nach der Hauptversammlung am 21. Mai 2015. Ein wenig mehr hatte sich boersengefluester.de jedoch vom restlichen Zahlenwerk für 2014 erhofft. Dabei erfüllte der Umsatzanstieg von 117,8 auf 153,3 Mio. Euro noch unsere Erwartungen. Und auch die Verbesserung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 19,3 Prozent auf 40,7 Mio. Euro kommt überzeugend rüber. Unterm Strich blieb jedoch „nur” ein Anstieg des Überschusses von 13,5 auf 14,1 Mio. Euro stehen. Das Ergebnis je Aktie legte damit lediglich von 0,92 auf 0,96 Euro zu. Hier gab es teilweise deutlich optimistischere Schätzungen in der Nebenwerteszene. Wesentliche Ursache für die geringere Ausbeute ist die von knapp 13 auf annähernd 14 Mio. Euro gestiegene Nettozinsbelastung. Auslöser sind Bewertungsanpassungen für Derivate (Swaps) zur Zins- und Währungsoptimierung für die langfristige Finanzierung der Windparks. Nach den internationalen Bilanzierungsregeln IFRS mussten die aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus erreichten Negativwerte der Swaps separat ausgewiesen werden und sorgten so für die ungeahnte Belastung. Diese zugegeben sehr komplizierte Thematik hatte in diesem Umfang wohl kaum jemand auf dem Radar.
Der Ausblick von Peter Szabo sieht indes wieder ganz manierlich aus: Bei der Projektierung von Anlagen auf Land rechnet Szabo mit einer „positiven Entwicklung” und erwartet für 2015 ein EBIT auf Vorjahresniveau. Aus dem riskanten Offshore-Geschäft (Anlagen auf See) ziehen sich die Bremer hingegen zurück. Der Bereich konzerneigene Windparks soll dafür weiter ausgebaut werden, vor allem um sich vom volatilen Projektgeschäft unabhängiger zu machen. Dabei will Energiekontor 50:50 auf Zukäufe sowie die Übernahme selbst entwickelter Projekte setzen. Insgesamt kalkuliert Szabo hier für 2015 mit einem „leichten Anstieg” von Umsatz und EBIT. Zur Einordnung: 2014 steuerte der Bereich „Stromerzeugung in eigenen Windparks” bei Erlösen von 45,2 Mio. Euro ein EBIT von 22,3 Mio. Euro zum Konzernergebnis bei. Zudem weist die Gesellschaft darauf hin, dass in diesem Bereich „erhebliche stille Reserven” in der Bilanz stecken. Summa summarum bleibt die Aktie von Energiekontor damit unser heimlicher Favorit aus dem Sektor. Der jüngste Kursrücksetzer zur Vorlage des Geschäftsberichts ist unserer Meinung nach eine gute Einstiegsgelegenheit.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 149,87 | 110,19 | 63,70 | 146,61 | 156,52 | 187,57 | 241,80 | |
EBITDA1,2 | 49,59 | 40,62 | 38,85 | 65,38 | 81,71 | 99,79 | 135,55 | |
EBITDA-Marge3 | 33,09 | 36,86 | 60,99 | 44,59 | 52,20 | 53,20 | 56,06 | |
EBIT1,4 | 32,89 | 22,08 | 16,30 | 45,99 | 61,68 | 79,97 | 114,44 | |
EBIT-Marge5 | 21,95 | 20,04 | 25,59 | 31,37 | 39,41 | 42,64 | 47,33 | |
Jahresüberschuss1 | 11,89 | 6,68 | 0,24 | 20,43 | 36,21 | 44,54 | 83,32 | |
Netto-Marge6 | 7,93 | 6,06 | 0,38 | 13,93 | 23,13 | 23,75 | 34,46 | |
Cashflow1,7 | 4,44 | 45,43 | 13,34 | 17,88 | 61,99 | 138,65 | 144,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,82 | 0,46 | 0,02 | 1,43 | 2,52 | 3,16 | 5,93 | |
Dividende8 | 0,60 | 0,40 | 0,40 | 0,80 | 0,90 | 1,00 | 1,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PKF Deutschland |
Regelmäßig hatte boersengefluester.de in den vergangenen Monaten auf die Entwicklung bei Vectron hingewiesen. Der Hersteller von Kassensystemen für den Gastronomiebereich und Bäckereien hat in den vergangenen Jahren viel Energie und Geld in die Entwicklung der günstigeren Zweitmarke Duratec sowie den Aufbau der digitalen Marketingplattform bonVito gesteckt. Kluge Ideen, wie wir finden. Dennoch wollte die Investmentstory nicht so recht zünden. Der Kurs schlängelte sich von Oktober bis Mitte Januar im Bereich um 10 Euro. Eine – gemessen an der aktuellen wirtschaftlichen Bedeutung – noch vernachlässigbare Meldung sorgte jedoch für einen rasanten Stimmungswechsel. Mit PayPal haben die Münsteraner Anfang März einen prominenten Kooperationspartner für bonVito gewinnen können. Seitdem kennt der Kurs fast kein Halten mehr und hat sich in der Spitze bis auf 15 Euro genähert. Große Namen ziehen eben. Aktuell konsolidiert die Notiz ein wenig, doch mit knapp 14 Euro auf einem erfreulich stabilen Niveau. Die nun vorgelegten Zahlen für 2014 von Vectron untermauern unsere positive Einschätzung für den Small Cap. Bei Erlösen von 22,42 Mio. Euro erzielten die Münsteraner ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,02 Mio. Euro. Beide Zahlen lagen einen Tick höher als von uns erwartet. Auch der Gewinn pro Aktie kam mit 0,35 Euro etwas stärker voran als gedacht.
Zur Dividende finden sich im Geschäftsbericht noch keine expliziten Aussagen. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass zur Hauptversammlung am 12. Juni 2015 erneut 0,30 Euro pro Anteilschein ausgekehrt werden. Auf dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer Rendite von 2,1 Prozent. Für das laufende Jahr stehen Vertriebsthemen oben auf der Agenda: Jetzt gilt es, die PS von Duratec und bonVito auf die Straße zu bringen. Welche Effekte die PayPal-Kooperation bringen wird, lässt sich indes schwer einschätzen. Die Testphase läuft erst an. Immerhin: Vectron-Vorstand Thomas Stümmler spricht davon, dass die „große Installationsbasis einen erheblichen strategischen Wert für alle Internetkonzerne darstellt, die ihre Geschäfte auf den Bereich ‚local commerce’ ausweiten wollen”. Die Analysten von Oddo Seydler haben derweil ihr Kursziel von 16 Euro für die Vectron-Aktie bestätigt. Dem können wir uns anschließen. Fazit: attraktiver Small Cap mit solider Bilanz – und nun auch knackiger Investmentstory. Die Ziele von Vectron sind sportlich: Das Unternehmen will nicht nur seine führende Position halten, sondern „gegen den Trend erheblich wachsen”.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 32,38 | 24,83 | 25,17 | 27,77 | 38,23 | 25,22 | 37,02 | |
EBITDA1,2 | 2,25 | -0,45 | -1,37 | -2,19 | 4,71 | -3,86 | 3,72 | |
EBITDA-Marge3 | 6,95 | -1,81 | -5,44 | -7,89 | 12,32 | -15,31 | 10,05 | |
EBIT1,4 | 1,74 | -2,13 | -1,76 | -2,58 | 3,12 | -5,36 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 5,37 | -8,58 | -6,99 | -9,29 | 8,16 | -21,25 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 1,08 | -3,88 | -1,39 | -2,07 | 2,44 | -5,27 | -0,78 | |
Netto-Marge6 | 3,34 | -15,63 | -5,52 | -7,45 | 6,38 | -20,90 | -2,11 | |
Cashflow1,7 | -1,46 | -2,32 | -2,51 | -3,77 | 10,18 | -2,05 | 7,20 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,16 | -0,58 | -0,17 | -0,26 | 0,30 | -0,65 | -0,10 | |
Dividende8 | 0,05 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Nexia |