Aktuell zu Ihren Aktien – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

Kurznachrichten


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31. Oktober, 2014

Die digitale Werbeagentur Syzygy bleibt sich treu und erhöht die Prognosen für 2014 in Tippelschritten. Nachdem der Vorstand bereits Ende Juli die Messlatte für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie von 0,30 auf 0,32 Euro heraufgesetzt hatte, lautet die neue Zielsetzung für 2014 nun 0,33 Euro Gewinn je Aktie. Bei den Erlösen kalkuliert Syzygy ab sofort mit 44 Mio. Euro – statt bislang 42,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) siedelt der mit Wirkung zum Jahresanfang nun auch offiziell zum Finanzvorstand beförderte Erwin Greiner mit 3,6 Mio. Euro (zuvor 3,5 Mio. Euro) an. Kleiner Exkurs: Die Aufnahme von Greiner – neben CEO Marco Seiler und Andrew Stewens – in die Vorstandsriege wertet boersengefluester.de als ein sehr gutes Signal für die Börse. Immerhin vertrat Seiler die Gesellschaft aus Bad Homburg bislang schon regelmäßig auf Investorenkonferenzen und hinterließ dort stets einen souveränen Eindruck. Für die Aktie sprechen aber auch andere Aspekte: Zunächst einmal besitzt Syzygy eine piekfeine Bilanz, frei von Bankschulden. Die Eigenkapitalquote beträgt ansehnliche 66 Prozent. Großaktionär im Hintergrund mit rund 30 Prozent ist der britische Werberiese WPP. Sollte Syzygy die Dividende für 2014 bei 0,28 Euro je Aktie belassen, käme der Small Cap auf eine stattliche Rendite von 4,6 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 29. Mai 2015 statt. Größtes Manko ist vermutlich das bereits relativ hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17,3 auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de für 2015. Kapitalisiert ist das Unternehmen derzeit mit 77,6 Mio. Euro. Anders ausgedrückt: Jeder Euro Umsatz ist den Börsianern derzeit 1,76 Euro wert. Angesichts einer operativen Marge von 8,2 Prozent – gepaart mit den soliden Bilanzrelationen – ist diese Relation aber nicht wirklich zu hoch gegriffen. Das tägliche Geschäft von Syzgy mag vielleicht ein wenig flippig daherkommen. Die Aktie ist das aber ganz und gar nicht: eher ein super solider Spezialwert für Langfristanleger, die Wert auf knackige Dividenden legen.


Als „planmäßig“ bezeichnet m-u-t (Messgeräte für Medizin- und Umwelttechnik) die Zahlen für das dritte Quartal. Demnach kam der Spezialist für berührungslose Messtechniksysteme nach neun Monaten auf Erlöse von 38,3 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,0 Mio. Euro. Angaben zum Ergebnis je Aktie machten die Holsteiner noch nicht. Zuletzt hatte der m-u-t-Vorstand für das Gesamtjahr 2014 einen Gewinn pro Anteilschein von 0,36 Euro in Aussicht gestellt und diese Prognose als „konservativ“ bezeichnet. Nun drängt sich der Eindruck auf, als ob die Gesellschaft beim Ausblick vorsichtiger wird. Offiziell heißt es: „Insgesamt wird die Beurteilung der weiteren Aussichten vor dem Hintergrund der von der Gesellschaft nicht zu beeinflussenden, jedoch aktuell prognostizierten, deutlichen allgemeinen Konjunkturabkühlung betrachtet werden müssen.“ Die Schätzungen der Analysten für ein 2014er-EBIT bewegen sich zwischen 4,5 und 5,0 Mio. Euro. Das korrespondiert derzeit mit einem Börsenwert von knapp 22 Mio. Euro. Für 2015 kalkulieren die Wertpapierexperten dann aber bereits mit einem Betriebsergebnis von rund 6 Mio. Euro. Gut möglich, dass sich die Vorhersagen als einen Tick zu optimistisch erweisen. Neukäufe sollten Anleger bei dem Small Cap also besser zurückstellen. Bis spätestens Ende November will m-u-t den kompletten Neun-Monats-Bericht präsentieren. Dann sieht man hoffentlich klarer. Rein charttechnisch schwächelt die Notiz seit Anfang September ein wenig. Verglichen mit dem doch sehr nervösen Gesamtmarkt hat sich der Entry-Standard-Titel aber ohnehin ganz gut gehalten.


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30. Oktober, 2014

Eine überzeugende Firmenpräsentation vor rund 30 Investoren hat Anfang der Woche die Beteiligungsgesellschaft MAX21 hingelegt. Wie wir hören, soll die Resonanz auf die mehrstündige Veranstaltung extrem positiv gewesen sein. Boersengefluester.de hatte das Unternehmen bereits mehrfach vorgestellt. Wichtigstes Asset von MAX21 ist die mittlerweile 100-Prozent-Tochter Pawisda Systems. Das Unternehmen ist im Bereich digitales Post-Management aktiv. Zweites heißes Eisen ist die in den Bereichen IT-Security und Digitale Identität aktive LSE Leading Security Experts. Zurzeit beträgt die Marktkapitalisierung von MAX21 gut 30 Mio. Euro. Ergebnismäßig hatte die Holding in der Vergangenheit noch nicht viel zu bieten. Dem Vernehmen nach könnte der Umsatz der Beteiligungen im kommenden Jahr aber bereits Richtung 25 Mio. Euro schnellen. Für spekulativ orientierte Nebenwerte-Anleger bleibt der Titel eine gute Wahl. Boersengefluster.de bestätigt die Kaufen-Empfehlung.


Mitte Oktober hatten wir auf die knisternde Ausgangssituation bei Delticom hingewiesen (direkt zu dem Beitrag kommen Sie über diesen LINK). Der Aktienkurs des Online-Reifenhändlers befand sich lange Zeit nahezu im freien Fall und hat allein im vergangenen halben Jahr um gut 50 Prozent an Wert verloren. Kein Wunder: Die jüngsten Zahlen waren allesamt grottenschlecht, und mit der Übernahme des Berliner Unternehmens Tirendo hat sich die SDAX-Gesellschaft bislang keinen Gefallen getan. Am 16. November steht der Neun-Monats-Bericht an. Vermutlich werden die Daten ziemlich lausig ausfallen. Dennoch ist es auffällig, dass die Notiz bei rund 15 Euro scheinbar einen Boden ausgebildet hat. Noch lässt sich nicht seriös abschätzen, ob der Tiefpunkt tatsächlich erreicht ist. Dennoch: Mutige Investoren dürfen ihr Glück – mit konsequentem Stoppkurs – versuchen. Boersengefluester.de stuft den Titel jedenfalls von „Beobachten“ auf „Kaufen“ herauf. Am meisten Unterstützung könnte das Papier von der Wetterfront bekommen. Die einfache Regel: je frostiger der Winter, desto besser das Geschäft.


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29. Oktober, 2014

Erst vor wenigen Tagen hatten wir die Aktie von GFT Technologies als „Fintech-Profiteur“ vorgestellt (zu dem Beitrag von boersengfluester.de kommen Sie über diesen LINK). Besser hätte das Timing kaum sein können, denn angesichts der dynamischen Entwicklung im dritten Quartal hat der IT-Spezialist für den Finanzbereich seine Prognose für 2014 jetzt signifikant angehoben. Bei Erlösen von 360 Mio. Euro kalkuliert das Unternehmen nun mit einem Gewinn vor Steuern von 26 Mio. Euro. Bislang lag die Messlatte für den Umsatz bei 352 Mio. Euro und bei 23 Mio. Euro für das Bruttoergebnis. An der Börse kamen die Neuigkeiten großartig an. Die Notiz der Stuttgarter kletterte um mehr als fünf Prozent auf 11,20 Euro. Das entspricht einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von beinahe 15 Mio. Euro auf nun 295 Mio. Euro. Zimperlich fiel das Ausmaß an gestiegener Wertschätzung also nicht gerade aus. Trotzdem: Fundamental ist der Small Cap noch immer sehr moderat bewertet. Auf Basis der aktualisierten Gewinnschätzungen für 2015 von boersengefluester.de kommt der Titel auf ein KGV von gut 13. Auf 2016er-Basis liegt das KGV bei etwa 12. Ebenfalls heraufgesetzt haben wir unsere Erwartungshaltung für die 2014er-Dividende. Hier gehen wir nun von einer Ausschüttung von 0,30 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,25 Euro) aus. Damit käme der Titel auf eine Rendite von knapp 2,7 Prozent. Das ist nicht unbedingt spitze, bedeutet aber immerhin oberes Mittelfeld. Die Kursexzesse aus Neuer-Markt-Zeiten ausgeklammert, befindet sich die Notiz unmittelbar vor dem Sprung in neue Kursregionen. Charttechnisch ist der Weg oberhalb von 11,50 Euro jedenfalls frei – fundamental trauen wir dem Titel einen Anstieg bis auf 14 Euro zu.


Mitten in die voraussichtlich noch bis 3. November laufende Kapitalerhöhung (Bezugsverhältnis 10:1 zu 1,40 Euro je Aktie mit der Möglichkeit zum Überbezug) stopft die mybet Holding die gute Nachricht, dass für 2014 mit einem höheren Betriebsergebnis als bislang kommuniziert zu rechnen ist. Statt einer „schwarzen Null“ stellt Vorstandschef Sven Ivo Brinck jetzt einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 0,50 bis 0,65 Mio. Euro in Aussicht. Hintergrund ist ein Entkonsolidierungseffekt aus dem Ende September gemeldeten Verkauf der defizitären Tochter Mybet Italia. Zur Einordnung: Die Analysten von Montega Research kalkulierten für 2014 bislang mit einem EBIT von 0,1 Mio. Euro. Demnach ist ein kleines Update fällig. Maßgeblich für die Aktienbewertung ist allerdings ohnehin der Blick auf 2015 und 2016. Hier rechnen die Hamburger Wertpapierexperten mit operativen Ergebnissen von 1,7 bzw. 3,0 Mio. Euro. Dem steht – bei unterstellter Vollplatzierung der Kapitalerhöhung – künftig ein Börsenwert von 37,5 Mio. Euro entgegen. Damit ist die Notiz noch nicht ausgereizt. Boersengefluester.de bleibt dabei: Die mybet-Aktie bietet gute Kurschancen – bei vertretbarem Risiko. Die Restrukturierung des Geschäfts nimmt immer mehr Konturen an. Das Kursziel von Montega beträgt 1,70 Euro. Momentan bewegt sich der Wert stabil um 1,40 Euro. Am 13. November veröffentlichen die Kieler den kompletten Neun-Monats-Bericht.




 

28. Oktober, 2014

Einen denkbar schlechten Eindruck macht derzeit der Chart von Mühlbauer. Mittlerweile ist die Notiz des Herstellers von Spezialmaschinen für den ID-Bereich (Chipkarten, Pässe, Grenzkontrollsysteme) sogar bis knapp an die Marke von 16 Euro zurückgefallen. So tief stand die Aktie zuletzt vor mehr als fünf Jahren. Zum Halbjahr hatte Mühlbauer seine Ziele für 2014 deutlich tiefer gehängt und wollte sogar ein Abrutschen in die Verlustzone nicht ausschließen. Offiziell wird die im nur wenig regulierten Entry Standard gelistete Gesellschaft erst im März 2015 ihren Geschäftsbericht vorlegen. Sollte sich die Situation aber tatsächlich verschärft haben – und darauf deutet der Kursverlust hin – wäre wohl eine zwischenzeitliche Information fällig. Grundsätzlich handelt es sich bei Mühlbauer um eine qualitativ hochwertige Gesellschaft mit solider Bilanz. Zurzeit liefert der Small Cap aber ein einziges Trauerspiel ab. Um nicht noch höhere Buchverluste auflaufen zu lassen, stufen wir den Titel von Halten auf Verkaufen herab. Zurzeit beträgt die Marktkapitalisierung 242,5 Mio. Euro. Das Eigenkapital erreichte zum Halbjahr gut 134 Mio. Euro. Trotz der von Mühlbauer so gern gezeigten Konstanz: Wir gehen davon aus, dass die Dividende für 2014 extrem zusammengestrichen wird – möglicherweise fällt sie sogar ganz aus.


Komplett unsere Erwartungen erfüllt hat IFA Systems, ein IT-Spezialist mit Fokus auf Anwendungen in der Augenheilkunde. Nach neun Monaten 2014 kommt die Gesellschaft aus Frechen in der Nähe von Köln auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,20 Mio. Euro. Beim Ausblick zeigt sich der IFA Systems-Vorstand sogar einen Tick mutiger als bislang und kündigt für das Betriebsergebnis nun ein Plus von „mindestens 20 Prozent“ an. Bislang lag die Messlatte bei einem Zuwachs von 20 Prozent. Keine wirkliche Neuigkeit ist hingegen die von 0,09 auf 0,12 Euro je Aktie festgezurrte Dividendenerhöhung. Diese Ausschüttungspläne hatte IFA Systems bereits im Halbjahresbericht vorgestellt. Zu einem Renditehit wird der im Entry Standard gelistete Titel dadurch ohnehin noch nicht. Wichtiger ist, dass die Gesellschaft auch für das kommende Jahr von einer weiteren Ertragssteigerung ausgeht. Hier wirkt sich die wachsende Zahl von Langzeitkunden positiv aus. Ohnehin bekommt das Thema Internationalität ein ständig größeres Gewicht. „Die Nachfrage nach Health-IT wird sich generell auf allen Märkten einschließlich USA und China erhöhen“, betont das Unternehmen. Zu Verzögerungen ist es hingegen beim Handel der IFA-Aktien in Form von Hinterlegungsscheinen (ADR = American Depositary Receipt) in den USA gekommen. IFA erhofft sich durch das ADR-Programm eine „erhöhte Präsenz und Handelbarkeit der Aktie für internationale Investoren“. Boersengefluester.de bestätigt seine Kaufen-Empfehlung von Ende Juli 2014 (zu dem Beitrag kommen Sie direkt über diesen LINK).


„Wir sind völlig unterbewertet“, tönte Artnet-Vorstand Jacob Pabst noch vor wenigen Wochen in einem Interview mit einem Anlegermagazin. Nun musste das Kunstauktionshaus kleinlaut eingestehen, dass die Werbeanzeigen nicht wie erhofft sprudeln und daher nur mit Erlösen von 13 Mio. Euro – und nicht wie ursprünglich gedacht 14 bis 15 Mio. Euro – zu rechnen sei. Noch bitterer: Statt des avisierten Gewinns von 0,6 Mio. Euro dürfte die Gesellschaft mit Sitz in Berlin und New York im laufenden Jahr mit rund 0,5 Mio. Euro in die roten Zahlen rutschen. Damit hat es sich Artnet bei vielen Investoren erst einmal verscherzt. Der Aktienkurs dümpelt ohnehin seit einer gefühlten Ewigkeit vor sich hin – momentan wieder deutlich unterhalb der 3-Euro-Marke. Keine Frage: Von diesem Titel hatte sich boersengefluester.de deutlich mehr versprochen. Schließlich scheint eine Verlagerung des Kunsthandels von klassischen Auktionshäusern hin zu Internetplattformen eine logische und zukunftsträchtige Entwicklung zu sein. Doch gelingt es Artnet einfach nicht, diesen Trend in bare Münze zu wandeln. Bemerkenswert: Die Notiz des Marktbegleiters Weng Fine Art (WFA) ist an der Börse sogar komplett abgerutscht. Seit Jahresbeginn hat sich der Anteilschein der Krefelder im Wert annähernd halbiert. Entsprechend gespannt warteten die WFA-Aktionäre auf den eigentlich für den 31. Oktober avisierten Halbjahresbericht zum Geschäftsjahr 2014/15 (endet am 31. Januar). Und der brachte Ernüchterndes zu Tage: Der Gewinn sackte um rund 60 Prozent auf nur noch 0,188 Mio. Euro. „Wie schon mehrmals angekündigt fokussieren wir unsere Ressourcen derzeit nicht auf kurzfristige Umsatz- und Ergebnisoptimierung, sondern auf die für nachhaltiges Wachstum notwendigen Weichenstellungen”, erklärt WFA-Vorstand Rüdiger K. Weng der massiven Einbruch. Schwere Koste für Anleger: Für das zweite Halbjahr geht Weng von nochmals schwächeren Ertragszahlen aus, denn nicht nur die Umstellung des Geschäftsmodells ist eine Belastung. „Auch das Kunstmarktumfeld bleibt herausfordernd: Abseits des Hochpreis-Segments zeigen Volumina und teilweise auch Preise derzeit vor allem in Europa eher nach unten“, heißt es. Immerhin: Ab dem zweiten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2015/16 soll die Ertragswende gelingen. Die im Entry Standard notierte Weng Fine Art kommt derzeit auf einen Börsenwert von 17,6 Mio. Euro – davon sind knapp 28 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Artnet ist mit 16,3 Mio. Euro kapitalisiert. Der Free Float des Prime-Standard-Titels dürfte sich dabei auf knapp 45 Prozent belaufen. Mit gut fünf Prozent bei Artnet beteiligt, ist nach letzten Angaben Weng Fine Art. Zumindest beim Börsenwert bewegen sich beiden Gesellschaften mittlerweile also auf Augenhöhe.


Viel verkehrt machen können Anleger mit der Aktie von Westag & Getalit – egal ob Stämme oder Vorzüge – nicht: Das zeigen erneut die vorläufigen Neun-Monats-Zahlen des Bauzulieferers. Insbesondere das starke Inlandsgeschäft mit Türen und Zargen sorgte dafür, dass per Ende September ein von 4,7 Mio. auf 5,4 Mio. Euro gestiegener Überschuss stehen blieb. Lediglich das Auslandsgeschäft wusste einmal mehr nicht so recht zu überzeugen. Dennoch dürfte das Ziel der Gesellschaft aus Rheda-Wiedenbrück, auch im laufenden Jahr bei Umsatz und Ergebnis zulegen zu können, gut erreichbar sein. Im Umkehrschluss heißt das, dass Westag & Getalit wohl auch für 2014 eine Dividende von 1,00 Euro je Vorzugsaktie und 0,94 Euro je Stammaktie zahlen wird. Damit kommen beide Gattungen auf Renditen von rund fünf Prozent. Zudem notieren die Anteilscheine etwa auf Höhe des Buchwerts, das Rückschlagrisiko sollte sich damit in Grenzen halten. Ergebnismäßig gehört die Gesellschaft zwar nicht zu den Dynamikweltmeistern. Doch für ein solides Langfristinvestment bringt der Titel alle Voraussetzungen mit. Der komplette Neun-Monats-Bericht ist für den 11. November angesetzt.


Alles eine Frage des Einstiegszeitpunkts: Während die meisten Aktionäre von Solarworld auf horrenden Verlusten sitzen, verlief es für Anleger, die erst Mitte Oktober 2014 zugeschlagen haben, ganz manierlich. Nachdem die Notiz des Solarpioniers zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 10 Euro gerutscht war, kostet der Anteilschein mittlerweile nämlich schon wieder 13,50 Euro. Dabei waren die Vorabzahlen zum dritten Quartal keine sonderlich positive Überraschung, auch wenn der Erlösanstieg von 26 Prozent auf 181 Mio. Euro zunächst einmal spektakulär aussieht. Immerhin: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) drehte von minus 26 Mio. auf plus 6 Mio. Euro. Nach neun Monaten türmen sich die Umsätze nun auf 409 Mio. Euro, was einem Zuwachs von rund 18 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht. Das EBITDA legte dabei von minus 63 Mio. auf plus 107 Mio. Euro zu. Allerdings: In dieser Zahl sind massive Sondereffekte etwa aus dem Erwerb der Solaraktivitäten von Bosch enthalten. Das bereinigte EBTDA dürfte sich eher im Bereich um 7 Mio. Euro bewegen. Für das Gesamtjahr 2014 hatte Solarworld bislang ein bereinigtes EBITDA von mehr als 10 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Dem steht derzeit ein Börsenwert von rund 200 Mio. Euro entgegen. Mutige Investoren bleiben in dem Papier investiert. Das Potenzial könnte durchaus beachtlich sein. Dem stehen allerdings auch enorme Risiken gegenüber. Noch ist insbesondere kaum seriös abschätzbar, welche Umsatzrendite das operative Geschäft in ein bis zwei Jahren abwerfen kann. Zudem sitzt die Gesellschaft – trotz der finanziellen Restrukturierung – noch immer auf Finanzschulden von rund 450 Mio. Euro.




 

27. Oktober, 2014

Mensch und Maschine Software hat die Erwartungen mit dem Neun-Monats-Bericht solide erfüllt. Von Anfang Januar bis Ende September kam die Gesellschaft auf einen Gewinn je Anteilschein von 0,176 Euro. Erfreulich: Auch für das Gesamtjahr 2014 macht der Anbieter von CAD-Software keine Abstriche bei der Prognose. Demnach rechnet Vorstand Adi Drotleff mit Erlösen von 140 Mio. Euro und einem Überschuss von 5,5 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,35 Euro. Zudem bestätigte das Unternehmen noch einmal die Vorgabe, auch für 2014 eine Dividende von 0,20 Euro pro Anteilschein auszukehren. Auf dem aktuellen Kursniveau kommt der Small Cap damit auf eine Rendite von immerhin gut 3,3 Prozent. Mittelfristig sollte sich die Dividendenrendite sogar noch spürbar höher darstellen. Als genau richtig hat sich bislang unsere Entscheidung von Mitte Oktober erwiesen, die Handlungsempfehlung für die Aktie von Mensch und Maschine von Halten auf Kaufen herauf zu nehmen (HIER). Seit dem Tiefpunkt bei 5,10 Euro hat sich die Notiz bis fast an die Marke von 6 Euro zurück gekämpft. Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung rund 92 Mio. Euro, was etwa dem Dreifachen des Buchwerts entspricht. Vor allen Dingen mit Blick auf die attraktive Dividende und das günstige KGV (11,8 für 2015 und 10,2 für 2016) auf Basis der Prognosen von boersengefluester.de sammelt der Small Cap Punkte.


Genau diese Studienergebnisse könnte Epigenomics gut für die angestrebte Zulassung für den amerikanischen Markt gebrauchen. Bei einem an der Berliner Charité durchgeführten Versuch hat sich gezeigt, dass man mit dem von Epigenomics angebotenem blutbasierten Test Epi proColon zur Früherkennung von Darmkrebs diejenigen Personen gut erreichen kann, die sich bislang um eine Darmspiegelung drücken. Insgesamt waren 172 Personen in die Testreihe einbezogen. Hiervon wählten 63 die Darmspiegelung als Diagnosemethode. Zwar handelt es sich bei der Koloskopie um die sicherste Form zur rechtzeitigen Erkennung von Tumoren und Polypen. Daher wird diese Untersuchungsform auch als Goldstandard bezeichnet. Angesichts der mit der Darmspiegelung verbundenen Unannehmlichkeiten, schrecken jedoch viele Menschen vor einer Untersuchung zurück – oder halten sich zumindest nicht an die empfohlenen Rhythmen. Und genau in diesem Punkt will die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA valide Erkenntnisse haben, dass sich über einen blutbasierten Test mehr Menschen überhaupt zur einer Darmkrebsfrühuntersuchung durchringen. Immerhin handelt es sich um eine der wenigen Krebsarten, die sich durch eine frühzeitige Erkennung wirksam bekämpfen lässt. In der Charité-Studie haben sich von den 109 Personen, die keine Darmspiegelung bei sich durchführen lassen wollten, immerhin 90 (82,5 Prozent) für einen Bluttest entschieden. Nur 16 Menschen (14,7 Prozent) präferierten dagegen eine stuhlbasierte Untersuchung. Drei Personen verweigerten sich allen Untersuchungsformen. „Die Gründe für die Bevorzugung eines blutbasierten Tests waren vor allem die einfache Blutabnahme in der Praxis, die Anwenderfreundlichkeit im Allgemeinen und die weniger zeitintensive Prozedur“, wie Epgenomics mitteilt. Noch lässt sich kaum treffsicher vorhersagen, ob die amerikanischen Patienten genauso ticken wie die Versuchsteilnehmer an der Charité. Für den Börsenkurs von Epigenomics sollten die Resultate dennoch förderlich sein, auch wenn man sie nicht überinterpretieren darf. Mit Sicherheit sind sie jedoch ein gutes Marschgepäck für Vorstandschef Thomas Taapken, wenn er sein Unternehmen auf der wichtigen Fachkonferenz BioEurope (vom 3. bis 5. November) in Frankfurt präsentieren wird.


Am 26. November 2014 wird United Labels auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt präsentieren. Wie wir hören, könnten die Münsteraner diese Großveranstaltung dazu nutzen, um eine größere Kapitalerhöhung anzuschieben. Boersengefluester.de hatte bereits Anfang Oktober darüber (HIER klicken) berichtet, dass es entsprechende Gerüchte in der Nebenwerteszene gibt. Der Lizenzspezialist für die Verwertung von Comic-Motiven hat noch einen Kapitalrahmen für die Ausgabe von bis zu 2,1 Millionen Aktien. Sollte United Labels das Genehmigte Kapital voll ausschöpfen, würde sich – bei einem leichten Abschlag zum gegenwärtigen Kurs – ein Gesamtvolumen von rund 5 Mio. Euro ergeben. Zum Vergleich: Gegenwärtig kommt das Unternehmen auf einen gesamten Börsenwert von 10,6 Mio. Euro. Vorstandschef Peter Boder ist mit einem Anteil von 57 Prozent der wichtigste Aktionär. 36,45 Prozent sind dem Streubesitz zuzurechnen. Wie zu hören ist, könnte sich die Aktionärsstruktur im Zuge der Kapitalerhöhung verschieben. Getuschelt wird über das Engagement eines fernöstlichen Unternehmens. Konkrete Anhaltspunkte hierfür gibt es freilich noch nicht – alles nur Gerüchte. Für das laufende Jahr hatte United Labels ein Umsatzplus von 10 bis 20 Prozent sowie ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht gestellt. Der Aktienkurs schwankt seit rund einem halben Jahr erratisch zwischen 2,25 und 2,50 Euro – hatte im Frühjahr aber einen beachtlichen 100-Prozent-Spurt auf bis zu 2,60 Euro hingelegt.



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23. Oktober, 2014

Seit rund sieben Monaten hängt der Aktienkurs von Krones in einer Range zwischen 65 und 75 Euro fest. Verglichen mit dem MDAX kann sich die Performance zwar sehen lassen. Irgendwie spiegelt sich in der Entwicklung aber auch der Umstand wider, dass die Bewertung des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen nicht mehr ganz günstig ist. Immerhin: Von den Zahlen zum dritten Quartal zeigten sich die Analysten unisono sehr angetan. Die Prognose für 2014 hat das Unternehmen aus Neutraubling trotzdem nicht angetastet. Demnach soll weiterhin bei einem Umsatzwachstum von vier Prozent eine EBIT-Marge von 6,2 Prozent herausspringen. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von rund 182 Mio. Euro hinauslaufen – vermutlich sogar etwas mehr, da Krones für eher konservative Planungen bekannt ist. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit mit einem EBIT von 185 Mio. Euro. Dem steht ein Börsenwert von rund 2,27 Mrd. Euro entgegen. Demnach wird das Unternehmen etwa mit dem Faktor 12,3 auf das 2014er-EBIT gehandelt. Das Finanzergebnis spielt bei Krones keine signifikant große Rolle, so dass womöglich rund 130 Mio. Euro als Nettogewinn übrig bleiben könnten. 25 bis 30 Prozent davon hat sich der Konzern als Ausschüttungsquote vorgenommen. Demnach sollte eine Dividendensumme von gut 35 Mio. Euro für 2014 möglich sein – entsprechend 1,10 bis 1,15 Euro je Aktie. Klingt ansprechend, bedeutet allerdings trotzdem nur eine Dividendenrendite von rund 1,5 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 17. Juni 2015 statt. Boersengefluester.de bleibt dennoch positiv für das Papier gestimmt, immerhin hat sich das Unternehmen mittelfristig eine EBIT-Rendite von sieben Prozent zum Ziel gesetzt. Das eröffnet noch einen gewissen Bewertungsspielraum. Positiv ist auch, dass die Gesellschaft eine Nettoliquidität von 207 Mio. Euro vorweisen kann. Unser Fazit: ein typischer Titel für Langfristanleger.


Punktgenau hat InVision die Erwartungen der Analysten mit seinen vorläufigen Neun-Monats-Zahlen getroffen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte im dritten Quartal rund 1 Mio. Euro, so dass sich von Januar bis Ende September nun ein Betriebsergebnis von 2,9 Mio. Euro auftürmt. Für das Gesamtjahr bleibt der Anbieter von cloudbasierter Software für die Steuerung des Personaleinsatzes in Call Centern bei seinem bisherigen Ausblick, wonach – bei Erlösen von 12,8 Mio. Euro – mit einem EBIT von mehr als 4 Mio. Euro zu rechnen ist. Enttäuscht wurden damit allerdings diejenigen Investoren, die auf eine Prognoseerhöhung spekuliert hatten. Boersengefluester.de bleibt trotzdem dabei: Das jetzige Kursniveau von knapp 45 Euro bietet eine gute zweite Einstiegschance bei dem super wachstumsstarken Unternehmen. Mitte des Jahres kostete der Anteilschein in der Spitze immerhin schon 67 Euro. Am 10. November veröffentlicht die Gesellschaft aus Ratingen den kompletten Zwischenbericht.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

21. Oktober, 2014

Brechend voll ist es im Münchner Kaufhaus Beck zur Weihnachtszeit eigentlich immer. Trotzdem sieht sich der Vorstand des Traditionsunternehmens gezwungen, die Umsatzprognose für 2014 auf ein Plus im „unteren einstelligen Prozentbereich“ nach unten anzupassen. Bislang ging  Firmenlenker Dieter Münch von einem Zuwachs im „mittleren einstelligen Prozentbereich“ aus. „Eine ganze Reihe von unwägbaren Risiken wirken in der Gesamtheit belastend auf das Umsatzniveau. Zu ihnen gehören die schon genannten Einbrüche beim Shoppingtourismus aus Russland – mit ihnen einhergehend der Verfall des Rubels. Aber auch die immer weiter um sich greifenden Krisenszenarien im Nahen Osten oder beunruhigende Meldungen zur Ebola-Seuche aus Westafrika sind Faktoren, die bei der internationalen Zielgruppe von Ludwig Beck eine zunehmend hemmende Rolle spielen“, betont das Unternehmen im aktuellen Zwischenbericht. Beim für 2014 zu erwartenden Ergebnis vor Steuern sollen sich Anleger hingegen weiterhin am Vorjahreswert von 10,8 Mio. Euro orientieren. Dem steht zurzeit ein Börsenwert von 108 Mio. Euro entgegen – eine faire Relation. Die Dividendenrendite ist mit 1,7 Prozent zwar bestenfalls Durchschnitt. Für Langfristanleger gibt es aber dennoch keinen zwingenden Grund, aus diesem Papier auszusteigen.


Einmal mehr hat Atoss Software gezeigt, dass die Gesellschaft zu den qualitativ besten Small Caps aus dem Softwarebereich zählt. Nach eigenen Angaben steuern die Münchner „zielsicher auf den neunten Rekordabschluss“ zu. Per Ende September steht bei einem Umsatzplus von 8,6 Prozent auf 28,75 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,16 Mio. Euro zu Buche. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum lag das EBIT noch bei 6,49 Mio. Euro. Wichtig für den Softwarespezialisten zur Optimierung des Personaleinsatzes ist insbesondere der Abschluss von Softwarelizenzen. Hier wird die Basis für künftiges Wachstum geschaffen. Beim Neugeschäft lag Atoss im dritten Quartal zwar ganz leicht unterhalb des Werts aus dem zweiten Quartal 2014. Nach neun Monaten 2014 steht aber ein respektables Plus von knapp neun Prozent bei den Erlösen aus Softwarelizenzen. Knackpunkt aus Anlegersicht bleibt die – eigentlich schon seit Jahren – stattliche Bewertung der Atoss-Aktie.  Immerhin wird das Papier mit dem Faktor zwölf auf den Buchwert gehandelt. Die Marktkapitalisierung von 118 Mio. Euro ist mehr als drei Mal so hoch wie der für 2014 von boersengefluester.de erwartete Umsatz. Immerhin: Atoss gilt traditionell als spendabler Dividendenzahler. Wer den Titel im Depot hat, sollte auf jeden Fall engagiert bleiben.




 

20. Oktober, 2014

Viele Jahre ging es mit dem Aktienkurs von All For One Steeb nahezu ausschließlich Richtung Norden. Seit Ende Juli legt nun allerdings auch die Notiz des auf Mittelstandskunden fokussierten SAP-Spezialisten den Rückwärtsgang ein. Gemessen am Juli-Hoch bei 36,50 Euro hat der Small Cap nun um rund 30 Prozent an Terrain verloren. Im Vergleich zu vielen anderen Softwaretiteln ist das Unternehmen aber noch immer ehr überdurchschnittlich bewertet. Mit Neuengagements können sich Anleger daher noch ein wenig Zeit lassen. Anfang November gibt es   einen ersten Überblick zu den Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres. Am 26. November präsentiert All For One Steeb dann auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt. Im vergangenen Jahr war der Vortrag von Finanzvorstand Stefan Land super gut besucht. Kein Wunder, immerhin hat sich die Gesellschaft einen prima Ruf in der Nebenwertszene aufgebaut – insbesondere mit Blick auf die erstaunlich rasche Integration der vielen Zukäufe. Die finalen Zahlen für das Gesamtjahr (per 30. September) veröffentlicht All For One Steeb traditionell Mitte Dezember. Nach neun Monaten hatte die Gesellschaft aus Filderstadt ihre Prognosen für 2013/14 angehoben und stellte Erlöse von mehr als 215 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 11 und 12 Mio. Euro in Aussicht. Der Börsenwert des Small Caps beträgt momentan 126,6 Mio. Euro. Unsere aktuelle Einschätzung: Halten.


Ein Feuerwerk an guten Nachrichten hat die auf Restrukturierungen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft Mutares seit ihrem im Mai 2014 erfolgten Wechsel vom Freiverkehr der Berliner Börse in den Frankfurter Entry Standard noch nicht abgefackelt. Bislang haben sich die Münchner eher als ruhiger Vertreter ihrer Zunft erwiesen – was ja nicht unbedingt von Nachteil sein muss. Die vor rund einem halben Jahr im Gespräch mit boersengefluester.de gemachten Ankündigungen hat Vorstandschef Axel Geuer bislang jedenfalls eingelöst: Anfang Juni flossen via Kapitalerhöhung brutto knapp 25 Mio. Euro in die Kassen – zur „Finanzierung des weiteren Wachstums“, wie es damals hieß. Nun hat Mutares die erste Übernahme seit dem Segmentwechsel unter Dach und Fach gebracht. Es handelt sich um die Automation + Fördertechnik GmbH aus Kirchlengern in Ostwestfalen. Mutares beziffert den 2013er-Umsatz von A+F mit rund 30 Mio. Euro, zum Kaufpreis machen die Münchner keine Angaben. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser gehen davon aus, dass Mutares weniger als 1 Mio. Euro für den Verpackungsmaschinenhersteller auf den Tisch gelegt hat. Zudem halten die Banker es für wahrscheinlich, dass die verkaufende Oystar Group noch eine Mitgift von etwa 7 Mio. Euro für Mutares spendiert hat, schließlich dürfte A+F laut Hauck & Aufhäuser ein negatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 4 Mio. Euro erwirtschaftet haben. Das Leitmotto Restrukturierung scheint also auf A+F zu passen. Gleichwohl lobt Mutares-Lenker Geuer die technische Kompetenz der Westfalen: „Aus meiner eigenen Erfahrung als ehemaliger Kunde von A+F schätze ich vor allem die hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit der entwickelten Lösungen.“ Am Aktienkurs von Mutares sind die Fortschritte der vergangenen Monate – der ansprechende Halbjahresbericht und die jüngste Übernahme – bislang abgeperlt. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses von 71,55 Euro kommt die Gesellschaft auf einen Börsenwert von 167,4 Mio. Euro – etwa 37 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser lehnen sich, selbst für ihre Verhältnisse, weit aus dem Fenster und geben ein Kursziel von 150 Euro aus. Das entspräche einem Potenzial von deutlich mehr als 100 Prozent. Das EBITDA für 2014 veranschlagen die Experten auf gut 21 Mio. Euro. Demnach würde Mutares etwa mit dem Achtfachen des für das laufende Jahr erwarteten operativen Gewinns bewertet. Bei der Beteiligungsgesellschaft Aurelius ist dieser Faktor momentan nur etwa halb so hoch. Fazit boersengefluester.de: Die Mutares-Aktie eignet sich für Langfristanleger, die nach Alternativen für Papiere wie Aurelius oder Bavaria Industries suchen. Die Ähnlichkeiten sind kein Zufall: Letztlich stammt die Keimzelle von Mutares nämlich auch aus diesem Dunstkreis. Ein Malus sind allerdings die noch immer überschaubaren Handelsumsätze.


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16. Oktober, 2014

Nur auf den ersten Blick zählen die Aktien von Rhön-Klinikum zu den Tagesverlierern im MDAX – trotz eines Kursabschlags von 7,2 Prozent auf 22,29 Euro. Das „wahre“ Minus beträgt nämlich nur 1,2 Prozent. Grund: Die Anteilseigner des Klinik-Betreibers haben am 16. Oktober für jede Rhön-Aktie aus ihrem Bestand noch ein Andienungsrecht ins Depot gebucht bekommen. Für jeweils 21 solcher Andienungsrechte können Investoren zehn Rhön-Aktien zu jeweils 25,18 Euro an die Gesellschaft zurückgeben. Hintergrund ist das milliardenschwere Aktienrückkaufprogramm, mit dem die Gesellschaft einen Teil ihrer Erlöse aus der Veräußerung des Klinikbestandes an die Helios-Gruppe an die Anteilseigner auskehrt. Die wichtigsten Antworten und Fragen in Zusammenhang mit dem Aktienrückkauf hatte boersengefluester.de bereits zusammengestellt. Zu dem Beitrag kommen Sie über diesen LINK. Mit der Berechnung des Andienungsrechts lagen wir dabei ziemlich richtig. Auf Basis der Aktienkurse vom 15. Oktober hatten wir den Wert des Andienungsrechts auf 1,52 Euro taxiert. Aktuell wird das Andienungsrecht mit der WKN A12UPR zu 1,45 Euro gehandelt – unter stattlichen Umsätzen. Mit Spannung erwarteten Investoren daher, wie sich die Großaktionäre Braun Melsungen, Familie Münch und der Klinikbetreiber Asklepios verhalten werden. Branchenkenner rechnen mit einer Neuordnung der Aktionärsstruktur, schließlich war das Rückkaufprogramm auch als Rampe für ausstiegswillige Investoren konstruiert. Firmengründer Eugen Münch und seine Frau Ingeborg verkaufen jedenfalls schon fleißig Aktien – insgesamt gut 4,5 Millionen Stück. Das entspricht rund der Hälfte ihres Bestands. Privatanleger, die auf Arbitragegeschäfte aus sind, haben momentan schlechte Karten: Wer sich aktuell 21 Andienungsrechte zu je 1,45 Euro sowie 10 Rhön-Aktien à 22,90 Euro kauft, muss dafür 253,35 Euro berappen – Spesen nicht eingerechnet. Dieses Bündel aus Aktien und Andienungsrechten könnte er zu einem Preis von jeweils 25,18 Euro – also für insgesamt 251,80 Euro – bei Rhön-Klinikum andienen. Kein kluges Investment in der gegenwärtigen Konstellation. Aber das kann sich ändern. Die Angebotsfrist läuft noch bis zum 14. November 2014. Wer hingegen in den frühen Morgenstunden zu Kursen um 1,10 bis 1,20 Euro bei den Andienungsrechten zugegriffen hat, darf sich freuen. Für diese Gruppe rechnet sich derzeit ein Umtausch. Offenbar war die Preisgestaltung für die Andienungsrechte zu Beginn des Börsenhandels noch nicht zu 100 Prozent effizient. Losgelöst davon: Die Aktie von Rhön-Klinikum steht bei uns auf „Kaufen“.


Da gibt es überhaupt nichts schön zu reden: Die Performance der Aktie von bmp media investors ist eine komplette Enttäuschung. Seit die Notiz der Venture-Capital-Gesellschaft im Februar kurzfristig über die 1-Euro-Marke lugte, und die Berliner prompt eine Kapitalerhöhung durchführten, geht es mit dem Aktienkurs kontinuierlich bergab. Das bis Anfang Juli unterm Strich doch relativ freundliche Börsenumfeld verlieh dem Papier zu keiner Zeit positive Impulse. Im Tief sackte der Kurs des Small Caps zuletzt auf 0,65 Euro. Nach neun Monaten bewegt sich der Net Asset Value bei 0,98 Euro – und damit ganz leicht über dem Stand zum Halbjahr. Keine negativen Überraschungen brachte der Nachrichtenfluss der vergangenen Wochen: Bei (Neu)beteiligungen wie sleeps (www.perfekt-schlafen.de), dailyme.tv (App für TV-Serien) und iversity (Online-Studiengänge) gab es zuletzt Finanzierungsrunden. Das Langzeitinvestment Heliocentris, der Energiespezialist passt schon allein aufgrund seiner Geschäftsausrichtung nicht mehr wirklich ins Portfolio, soll zwar weiter abgebaut werden. Doch hier spielt die Zeit offenbar nun wieder für bmp. Zuletzt gab Heliocentris jedenfalls ansprechende Umsatzzahlen bekannt und wird in Spezialwertekreisen als heißer Tipp gehandelt. Zudem steht – wie vor wenigen Wochen durchsickerte – wohl auch die Beteiligung an dem Wirtschaftsmagazin brand eins zur Disposition. Der Aktienkurs der polnischen Onlineagentur K2 hielt sich im dritten Quartal einigermaßen stabil. Durchgerechnet hat das Engagement zurzeit einen Wert von rund 1 Mio. Euro und gehört damit eher zu den kleineren Beteiligungen. Heliocentris und brand eins einmal ausgeklammert, sind derzeit die iversity (bmp hat hier zuletzt auf 25,25 Prozent aufgestockt), dailyme.tv und der Videospezialist castaclip die wichtigsten Assets der Berliner. Per saldo kalkuliert bmp-Vorstand Oliver Borrmann für das Abschlussquartal mit ein bis zwei Exits. Das klingt ein wenig vorsichtiger als zum Halbjahr. Ende Juli sprach Borrmann von „mindestens“ zwei Verkäufen. Auch wenn boersengefluester.de bislang falsch lag mit der Kaufen-Einschätzung für die bmp-Aktie. Fundamental sehen wir  das Unternehmen auf Kurs, das Beteiligungsportfolio sieht ansprechend wie lange nicht aus. Eigentlich hat bmp damit alle Zutaten für eine fluffige Internetstory. Aktie und Unternehmenswert klaffen unserer Meinung nach merklich zu weit auseinander.


Ein neues Lebenszeichen sendet der Aktienkurs von Epigenomics. Auslöser ist eine von dem US-Chinesischen Vertriebspartner BioChain gezeichnete Kapitalerhöhung, die umgerechnet rund 4,4 Mio. Euro in die Kassen der Berliner spült. „Die eingeworbenen Mittel sind für uns sehr wichtig, um die Reichweite unserer Liquidität für die Durchführung der bedeutenden letzten Schritte in der Zulassung und Kommerzialisierung unseres Hauptprodukts Epi proColon in den USA und in China zu erhöhen“, sagt Epigenomics-Vorstand Thomas Taapken. Durch die Kapitalerhöhung steigt die Aktienzahl um zehn Prozent auf 14.868.647 Stück. Dementsprechend ergibt sich für den Hersteller eines blutbasierten Tests zur Früherkennung von Darmkrebs derzeit eine Marktkapitalisierung von 50,7 Mio. Euro. Die ausgehandelten Konditionen der Finanzierungsrunde sprechen für Epigenomics. BioChain bezahlt 3,08 Euro je Anteilschein, was etwa dem Preis vor Bekanntgabe der Maßnahme entspricht. Es gab also keinen nennenswerten Discount. Erst Anfang Oktober hatte Epigenomics ein Update zur aktuellen Situation veröffentlicht.  Schließlich hängt das Unternehmen mit dem so wichtigen Zulassungsantrag für Epi proColon in den USA noch immer in der Luft, was sich im Kursverlauf den vergangenen Wochen widerspiegelt. Momentan will die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA herausbekommen, ob sich mit Hilfe des blutbasierten Tests tatsächlich mehr Menschen zu einer Darmkrebsfrüherkennung motiviert fühlen als bei einem traditionellen Stuhltest. Für den chinesischen Markt hatte BioChain bereits positive klinische Studien vorgelegt, so dass Taapken hier in „naher Zukunft“ mit einem Zulassungsantrag rechnet. Losgelöst davon: Die Zuführung frischer Gelder ist ein sehr positives Signal und überlebenswichtig. Im laufenden Jahr hat Epigenomics einen Finanzmittelverbrauch von gut 1,6 Mio. Euro pro Quartal. So wiesen die Berliner im Halbjahresbericht noch einmal explizit darauf hin, dass die vorhandene Liquidität nicht ausreicht, um die kommenden 24 Monate zu überleben. Vor diesem Hintergrund ist auch die positive Reaktion der Börse zu verstehen, nimmt sie doch – zumindest kurzfristig – eine Menge Unsicherheit aus der Aktie. Dennoch: Ein Investment in den Small Cap bleibt hochriskant, bei allerdings auch enormen Chancen.


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15. Oktober, 2014

Vergleichsweise schwungvoll ist der Aktienkurs von Nabaltec unter die charttechnisch wichtige Unterstützungsmarke von 10 Euro gerauscht. Noch ist das Kurvenbild damit nicht komplett verschandelt. Aber hilfreich wäre es schon, wenn sich der Rückfall nur als kurze Episode entpuppt und der Kurs wieder mit Elan nach oben stürmt. In der aktuellen Börsenlage wird das allerdings kein leichtes Unterfangen. Dabei lieferte der Hersteller von flammhemmenden Füllstoffen für die Kunststoffindustrie und Spezialkeramik fundamental zuletzt jede Menge Kaufgründe: Der Halbjahresbericht inklusive Ausblick sahen sehr ordentlich aus. Zudem bietet der Small Cap ein Gesamtpaket aus einem KGV von lediglich gut zehn, einer von boersengefluester.de erwarteten Dividendenrendite von 1,2 Prozent und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp 1,5. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser setzen den fairen Preis für den Anteilschein des Spezialchemie-Unternehmens zuletzt bei 15 Euro an. Das erscheint uns eine realistische Größe. Die Marktkapitalisierung beträgt momentan 78 Mio. Euro, bei einem Streubesitzanteil von knapp 38,6 Prozent. Damit ist das Papier auch für Nebenwertefonds nicht zu klein. Am 25. November wird das Unternehmen aus dem bayerischen Schwandorf seinen Neun-Monats-Bericht vorlegen.




 

14. Oktober, 2014

Genau die richtige Antwort hat Basler auf den Kursverfall im Oktober von zwischenzeitlich 16 Prozent parat: Der Hersteller von Spezialkameras für den industriellen Einsatz hat nämlich kurzerhand die erst Ende Juli nach oben revidierte Prognose für 2014 nochmals verfeinert. Demnach rechnet die Gesellschaft aus Ahrensburg nordöstlich von Hamburg nun mit Erlösen von 77 bis 79 Mio. Euro (bislang 73 bis 76 Mio. Euro) und einer Marge vor Steuern von 13 bis 14 Prozent (bislang 12 bis 14 Prozent). Insgesamt dürfte sich das Ergebnis vor Steuern also in einer Spanne zwischen 10 und 11 Mio. Euro bewegen. Zumindest im günstigen Fall hat sich dadurch zwar kaum etwas geändert. Die obere Begrenzung für die Messlatte liegt nun um gerade einmal 420.000 Euro höher. Dennoch zeigten sich die Investoren erleichtert und beförderten die Basler-Aktie um 7,5 Prozent auf 37,95 Euro nordwärts. Das entspricht einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von 9,3 Mio. Euro. Boersengefluester.de hatte die jüngste Schwächephase als interessante Einstiegsoption betrachtet. In dieser Einschätzung sehen wir uns voll bestätigt. Unsere 2014er-Gewinnprognose für Basler haben wir von 2,00 auf 2,05 Euro heraufgesetzt. Die Schätzungen für 2015 (2,20 Euro) und 2016 (2,60 Euro) bleiben hingegen unangetastet. Am großen Bild ändert sich also nichts: Gemessen am KGV für 2015 und 2016 kommt die Basler-Aktie nicht gerade super günstig daher. Die Dividendenrendite ist ebenfalls kein Trumpf, auch wenn die Gesellschaft die Ausschüttung wohl anheben dürfte. Im Gegenzug erhalten Anleger aber eine Beteiligung an einer wachstumsstarken Gesellschaft mit soliden Bilanzen und einem gelassenen Großaktionär Norbert Basler. Das ist schon mal viel wert in unruhigen Börsenzeiten. Die Analysten von Close Brothers Seydler haben ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 42 Euro jedenfalls bestätigt.


Der Kursverlauf der Asknet-Aktie in den vergangenen Wochen ließ schon nichts Gutes erahnen. Allein in den vergangenen vier Wochen ging es um 30 Prozent Richtung Süden. Jetzt haben die Anleger Gewissheit: Das in den Bereichen E-Commerce und Beschaffungsportale für universitäre Einrichtungen tätige Unternehmen wird im laufenden Jahr einen Verlust „im unteren bis mittleren sechsstelligen Euro-Bereich“ ausweisen müssen. Zuvor hatte der als CEO in Kürze ausscheidende Michael Konrad noch ein „zumindest ausgeglichenes“ Ergebnis in Aussicht gestellt. Ursprünglich war Asknet sogar mit der Vorgabe ins Rennen gegangen, 2014 ein Ergebnis auf Vorjahresniveau zu erzielen. Zur Einordnung: 2013 erzielte die schuldenfreie Gesellschaft aus Karlsruhe einen Gewinn vor Steuern von gut 240.000 Euro. Als Grund für die negative Entwicklung gibt der Vorstand „das rückläufige Geschäftsvolumen bei einigen umsatzstarken Bestandskunden“ im Bereich eDistribution – also den Shoplösungen  – an. Offenbar hat sich die Situation in den vergangenen Wochen nochmals verschlechtert, denn Asknet wies bereits im Halbjahresbericht auf die Problematik hin. Eine logische Erklärung für den Zeitpunkt der Gewinnwarnung liefert allerdings auch der für den 1. November angekündigte Stabwechsel an Tobias Kaulfuß, der von dem Gesundheitslogistiker Rhenus kommt. Mit der nun geschaffenen Faktenlage kann sich Kaulfuß an einen reinen Tisch setzen und muss nicht gleich mit einer Gewinnwarnung aufwarten. Dennoch: Das Vertrauen der Investoren in den Titel ist erst einmal futsch. Die Marktkapitalisierung beträgt nach dem neuerlichen Kurssturz bescheidene 7,3 Mio. Euro. Das entspricht zwar nur einem Aufschlag von 89 Prozent auf den von boersengefluester.de ermittelten Buchwert. Vorerst sehen wir hier dennoch keinen Investitionsbedarf.


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13. Oktober, 2014

Zurück auf Los, heißt es nach einem Kursrutsch von 20 Prozent – gemessen am Juli-Hoch – für die Aktie von Mensch und Maschine (MuM). Damit kehrt das Papier zurück in die Seitwärtsspanne von 4,50 bis 5,50 Euro, die den Anlegern bereits in den Jahren 2012 und 2013 zu schaffen machte. Keine schöne Entwicklung, zumal der Spezialist für CAD-Software mittlerweile wesentlich besser positioniert ist als früher und die von der Umstellung zum Systemhaus geprägten Jahre weitgehend abgeschlossen sind. Für 2014 rechnet Firmenlenker Adi Drotleff mit einem Ergebnis je Aktie (EpS) von 0,35 Euro und einer unveränderten Dividende von 0,20 Euro pro Anteilschein. Damit käme der Titel auf eine Rendite von bereits 3,9 Prozent. Für 2015 soll das EpS dann auf 0,50 Euro steigen – bei einer vermutlich noch einmal unveränderten Dividende. Ab 2016 ist dann bei Gewinn und Dividende mit spürbaren Verbesserungen zu rechnen, schon allein weil Abschreibungen von etwa 0,10 Euro je Aktie aus früheren Übernahmen dann wegfallen. Ziel von Drotleff ist es, dass das Ergebnis je Anteilschein bis 2018 auf 1,00 Euro klettert. Langfristig ist die MuM-Aktie damit schon aus Dividendenaspekten eine interessante Wahl. Zunächst einmal steht jedoch am 27. Oktober der Q3-Bericht an. Und am 25. November wird Drotleff auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt präsentieren. Bleibt zu hoffen, dass er dort spritziger auftritt als Ende September auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior. Grundsätzlich gefällt uns die Investmentstory von Mensch und Maschine nämlich richtig gut. Auf dem aktuellen Niveau stufen wir das Papier daher von Halten auf Kaufen herauf.


Was für ein Tempo: Innerhalb von nur vier Wochen hat die Infineon-Aktie nun um mehr als 22 Prozent an Wert verloren und ist damit auf den Stand von vor elf Monaten abgerutscht. Kein anderer DAX-Titel lieferte zuletzt eine schlechtere Performance ab, wenngleich K+S (-21 Prozent) und Deutsche Lufthansa (-21 Prozent) dem Chipkonzern dicht auf den Fersen sind. Als Stimmungskiller haben sich vor wenigen Tagen die Aussagen von Microchip Technology erwiesen, wonach der US-Konzern enttäuscht über den Verlauf des normalerweise so wichtigen Septemberquartals war. Und nicht nur das: Microchip-CEO Steve Sangh sprach sogar vom Beginn einer neuen Korrekturphase. Kein Wunder, dass sich auch die Analysten besorgt über die weiteren Perspektiven für die weltweiten Chip-Aktien zeigen. Der DAX-Konzern Infineon wird seinen Bericht zum Abschlussquartal am 27. November vorlegen. In den vergangenen Zwischenabschlüssen zeigte sich Vorstandschef Reinhard Ploss stets zuversichtlich, nun gehen Finanzexperten aber davon aus, dass auch Infineon ruhigere Töne anschlagen wird. Das Ausmaß des Kursrutsches bei Infineon überrascht dennoch, selbst wenn Chip-Aktien traditionell von ziemlich beweglicher Natur sind. Auf dem aktuellen Niveau  ist das Papier beinahe wie ein Value-Stock bewertet. Sollten die Münchner ihr Dividendenversprechen für 2013/14 einlösen und die Ausschüttung um 4 bis 6 Cent – auf dann 16 bis 18 Cent – erhöhen, käme das Papier im günstigen Fall auf eine Rendite von immerhin 2,5 Prozent.  Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund zwei liegt zwar weiterhin oberhalb des von boersengefluester.de ermittelten Zehn-Jahres-Durchschnittswerts von 1,70. Hier spielt allerdings der massive Kurseinbruch aus den Jahren 2008 und 2009 mit rein. Rein charttechnisch kommt es nun darauf an, ob sich die Infineon-Aktie im Bereich um 7 Euro bereits stabilisieren kann. Hier existieren Haltezonen aus dem Jahr 2013. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

07. Oktober, 2014

Eigentlich ist die HV-Saison 2014 ja schon so gut wie beendet. Lediglich ein paar Nachzügler wie die beiden SDAX-Gesellschaften Borussia Dortmund und KWS Saat werden noch Dividenden an ihre Anteilseigner ausschütten. Einen Platz in den Renditehitlisten nehmen diese Aktien aber nicht an, selbst wenn die Höhe der Ausschüttung bei KWS Saat noch gar nicht feststeht. Für Anleger, die sich von extrem überschaubaren Handelsumsätzen nicht abschrecken lassen, hat boersengefluester.de aber noch einen interessanten Dividendenhit parat: Stern Immobilien (WKN: A1EWZM). Am 28. Oktober 2014 findet in München die Hauptversammlung des auf die Standorte München, Kitzbühel und Istanbul fokussierten Immobilienspezialisten statt. Gezahlt wird eine Dividende von 4,20 Euro je Aktie, was – selbst auf Basis des mittlerweile auf 48 Euro gestiegenen Kurses – noch immer einer Rendite von brutto 8,75 Prozent entspricht. Die gesamte Marktkapitalisierung der Gesellschaft aus Grünwald beträgt immerhin knapp 75 Mio. Euro. Dem Streubesitz sind davon allerdings nur 4,63 Prozent zuzurechnen. Gelistet ist die Aktie im Münchner Spezialsegment m:access. Neben der Aktie hat Stern Immobilien noch eine bis Mai 2018 laufende Anleihe im Umlauf, die mit einem Kupon von 6,25 Prozent ausgestattet ist. Zurzeit notiert der Bond (WKN: A1TM8Z) mit 101,5 Prozent. Im Gegensatz zu vielen anderen Papieren aus dem Mittelstandsbereich hält sich die Stern-Anleihe also super wacker. Das gilt auch für die Aktie, die im laufenden Jahr bereits von 22 auf 48 Euro an Wert gewonnen hat. Größtes Manko sind, wie anfangs erwähnt, die nur sehr sporadisch stattfindenden Börsenumsätze. Wer sich für den Titel interessiert, braucht also viel Geduld und Disziplin im Sinne einer strengen Limitierung. Von boersengefluester.de wird der Small Cap nicht regelmäßig gecovert, Sie finden den Anteilschein also nicht in unserer Excel-basierten Datenbank DataSelect.


Auf große Resonanz stieß kürzlich unser Beitrag über die „fast vergessene Aktie“ von Net Mobile. Nun hat der seit knapp fünf Jahren mehrheitlich zur japanischen NTT Docomo gehörende Full-Service-Provider für mobile Mehrwertdienste und Payment-Lösungen seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Und die zeigen in die richtige Richtung. Angetrieben vom starken Payment-Geschäft kletterten die Erlöse in den ersten sechs Monaten 2014 um knapp 29 Prozent auf 75,85 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 5,05 Mio. Euro – nach minus 2,14 Mio. Euro im Vergleichszeitraum. Die gute Botschaft: Rein operativ arbeiten die Düsseldorfer also mittlerweile wieder profitabel. Allerdings übersteigen die Abschreibungen von 5,27 Mio. Euro noch immer das EBITDA, so dass unterm Strich ein Fehlbetrag von 0,70 Mio. Euro steht. Dieser Wert sieht allerdings bereits wesentlich weniger bedrohlich aus, als der entsprechende Vorjahresverlust von 6,7 Mio. Euro. Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr gab das Unternehmen noch nicht. Net Mobile betont jedoch, dass NTT Docomo weiterhin eine „ starke finanzielle Unterstützung bietet“ und dabei hilft, die „Geschäftsentwicklung voranzutreiben“. Für boersengefluester.de bietet die Aktie derzeit Chancen im Doppelpack: So sollte der Aktienkurs von den operativen Verbesserungen profitieren. Gleichzeitig bleibt das Papier für uns ein Squeeze-out-Kandidat. Die Japaner halten knapp 88 Prozent der Anteilscheine. Eine eigenständige Börsennotiz von Net Mobile bietet in dieser Konstellation wohl keine schlagenden Argumente.



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06. Oktober, 2014

Mit einem sehr rudimentären Überblick zum Geschäftsverlauf nach neun Monaten 2014 müssen sich die freien Aktionäre von Frosta zufrieden geben. Demnach liegen Umsatz und Ergebnis des Anbieters von Tiefkühllebensmitteln oberhalb der vergleichbaren Vorjahreswerte. Sonderlich überraschend ist diese Wasserstandsmeldung allerdings nicht. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft aus Bremerhaven bei einem Erlösplus von 6,3 Prozent auf einen Überschuss, der mit 8,33 Mio. Euro um 57,4 Prozent höher war als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Quasi als Warnhinweis nennt Frosta jedoch die Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Beschaffungsmärkte. Zudem wirkt sich der gegenüber dem Dollar schwache Euro negativ aus. Immerhin muss das Unternehmen etliche Rohwaren in der US-Währung einkaufen. Allein daraus hat sich – mögliche Sicherungsgeschäfte einmal ausgeklammert – in den vergangenen drei Monaten ein Preisanstieg von gut acht Prozent ergeben. „Dennoch wird alles daran gesetzt, den Jahresüberschuss des Vorjahres zu übertreffen“, betont der Frosta-Vorstand. Boersengefluester.de ist zuversichtlich, dass dieses Ziel konservativ formuliert ist. Wir trauen der günstig bewerteten Aktie daher einen weiteren Anstieg zu. Vor allem mit Blick auf die zu erwartende Dividendenrendite von zurzeit immer noch knapp vier Prozent weiß das im schwach regulierten Entry Standard gelistete Papier zu überzeugen. Der Börsenwert erreicht momentan knapp 176 Mio. Euro. Zwar liegen mehr als 40 Prozent davon im Streubesitz. Aber Achtung: Formal gehört der Titel – wenn auch nicht zum engeren Kreis – in die Kategorie der Papiere, die von einem kalten Delisting bedroht sein könnten. Derzeit gibt es aber keine Anzeichen für so einen Schritt. Das beste Abwehrmittel ist ohnehin eine gute Performance, so dass die Großaktionäre nicht die Lust an der Börse verlieren. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung.


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02. Oktober, 2014

Definitiv zu früh kam unsere Kaufen-Empfehlung für die Aktie des  Büroimmobilienspezialisten DO Deutsche Office. Seit Mitte September verlor der Anteilschein um weitere neun Prozent an Wert. Dabei gibt es keine Neuigkeiten, die diese Entwicklung erklären. Die Halbjahreszahlen hatte das Unternehmen bereits Anfang August vorgelegt. Negative Kommentare von Analystenseite sind uns ebenfalls nicht bekannt. Im Gegenteil: Zuletzt hatten die Experten vom Bankhaus Lampe ihr Kursziel sogar um 10 Cent auf 3,60 Euro heraufgesetzt. Damit bewegen sich die Düsseldorfer auf Augenhöhe mit den Einschätzungen der anderen Experten. Malus bei der SDAX-Company ist der immer noch hohe Leerstand des Immobilienbestands. Insbesondere bei den Objekten in Frankfurt und Düsseldorf (Seestern) warten die Investoren auf Neuigkeiten. Auf einer Investorenkonferenz hatte Vorstand Alexander von Cramm vor allem für das edle Objekt Westend Ensemble gegenüber der Frankfurter Messe diesbezügliche Andeutungen gemacht. Spekuliert wird hier sogar über eine Umwidmung zur Wohnimmobilie. Boersengefluester.de bleibt für den SDAX-Wert vorerst bei der Einstufung „Kaufen“. Sollte das Unternehmen für 2014 die am Markt erwartete Dividende von 0,10 Euro je Aktie auskehren, käme das Papier bereits auf eine Rendite von fast 3,5 Prozent.


Zu den Dynamikweltmeistern zählt der Aktienkurs von Daldrup & Söhne sicher nicht. Dafür hat der Spezialist für Tiefenbohrungen und Geothermie in der Vergangenheit einfach zu häufig enttäuscht. Dabei lag die Schuld längst nicht immer bei Daldrup, schließlich sind die Projekte in der Regel mit komplizierten Genehmigungsverfahren verbunden. Um vom klassischen Geschäft unabhängiger zu werden, positioniert sich Daldrup in Richtung Betreiber von Geothermiekraftwerken. Quasi eine E.ON oder RWE im Miniformat. Ab dem kommenden Jahr sollen die Kraftswerksprojekte kontinuierliche Ergebnisbeiträge abwerfen – allen derzeitigen Problemen zum Trotz. Positiv: Mit dem jetzt vorgelegten Halbjahresbericht befindet sich die Gesellschaft weitgehend auf Kurs. Zwar liegen die Erlöse mit gerade einmal 3,94 Mio. Euro meilenweit hinter dem entsprechenden Vorjahreswert von 24,12 Mio. Euro zurück. Ein aussagekräftigeres Bild entsteht jedoch, wenn man die Bestandsveränderungen aus in Arbeit befindlichen Bohraufträgen mit einbezieht. Dann kommt die Gesellschaft auf eine Gesamtleistung von 28,89 Mio. Euro – nach 34,21 Mio. Euro im Vergleichszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 1,08 auf 2,05 Mio. Euro. Unterm Strich blieb zum 30. Juni 2014 ein Überschuss von gut 0,70 Mio. Euro stehen – nach knapp 95.000 Miesen im Vorjahr. Für das Gesamtjahr bestätigte Daldrup den Ausblick, wonach bei einer Gesamtleistung von rund 68 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von drei bis fünf Prozent zu rechnen sei. Das würde auf ein Betriebsergebnis zwischen 2,0 und 3,4 Mio. Euro hinauslaufen. Dem steht eine Marktkapitalisierung von derzeit 71 Mio. Euro entgegen. Eine eher stramme Relation. SRC Research aus Münster geht jedoch davon aus, dass Daldrup im Jahr 2016 bereits auf ein EBIT von knapp 7 Mio. Euro kommen könnte. Vor diesem Hintergrund sieht die Welt schon wieder komplett anders aus. Daher rät SRC auch mit Kursziel 16,50 Euro zum Einstieg. Boersengefluester.de ist bei dem Small Cap zwar nicht ganz so zuversichtlich. Innerhalb des Ökosektors hat der Titel aber in der Tat ganz gute Karten. Genügend Zeit sollten Anleger jedoch mitbringen. Das hat die Vergangenheit gezeigt. Immerhin gibt es die Aktie derzeit mit einem Aufschlag von gerade einmal zwölf Prozent auf den Buchwert. Auch das ein Argument für den Spezialwert.


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01. Oktober, 2014

Das Modelabel Kilian Kerner plant „zeitnah“ bereits die nächste Kapitalerhöhung, um den kurz- bis mittelfristigen Finanzierungsbedarf zu decken. Zum Halbjahr mussten die Berliner Verluste von 1,7 Mio. Euro verkraften – bei Erlösen von gerade einmal 367.000 Euro. Als Grund für den Umsatzeinbruch von 56 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum nennt Vorstandschef Stefan Ober die im zweiten Quartal 2014 erfolgte Beendigung der Zusammenarbeit mit der Warenhauskette „House of Fraser“ in England. Für das Gesamtjahr kalkuliert Ober daher nun mit Umsätzen von rund 700.000 Euro. Trotz Lichtblicken für die neue Ordersaison, bleibt die Lage angespannt: Laut Ober hat Kilian Kerner „noch ein schwieriges Geschäftsjahr 2014 zu bewältigen, das von den Fehlern aus der Vergangenheit, der Bereinigung von Altlasten sowie von den laufenden Restrukturierungsmaßnahmen geprägt sein wird“. Letztlich hängt das Überleben des Unternehmens an der erfolgreichen Umsetzung der Kapitalmaßnahmen. Für Privatanleger ist das kein sinnvolles Investitionsumfeld. Aktie weiter meiden.