Aurelius-Vorstandschef Dirk Markus hat nicht zu viel versprochen. Für das abgelaufene Jahr will die Beteiligungsgesellschaft eine Dividende von 2,00 Euro je Aktie – und damit mehr als von Analysten vermutet – auskehren. Die Ausschüttungssumme erreicht das Rekordvolumen von 63,4 Mio. Euro. Insgesamt bringt es der Small Cap auf eine Dividendenrendite von fast 5,4 Prozent. Allerdings trifft es die Bezeichnung „Small Cap” längt nicht mehr richtig. Nach einem Kursanstieg von 4 Euro auf mittlerweile 37,50 Euro in den vergangenen fünf Jahren türmt sich die Marktkapitalisierung der in Grünwald bei München ansässigen Gesellschaft auf stattliche 1,188 Mrd. Euro. Knapp zwei Drittel davon sind dem Streubesitz zuzuordnen. Normalerweise würde das ganz locker für einen Platz im SDAX reichen. Allerdings ist Aurelius nur im schwach regulierten Frankfurter Open Market (und im Münchner Spezialsegment m:aacess) gelistet und scheitert damit an einer formalen Hürde für eine Berücksichtigung in einem der Auswahlindizes. Der Attraktivität der Aktie scheint das offenbar kaum abträglich zu sein. Allerdings: Allmählich sollte das Thema Segmentwechsel aber auch für Aurelius ein Diskussionspunkt sein, selbst wenn die Publizitätspflichten damit höher werden.
Der aktuelle Börsenwert ist fundamental gut untermauert. Zum Ende des dritten Quartals lag der Net Asset Value (NAV) bei 1,105 Mrd. Euro – das entspricht einem Substanzwert von knapp 34,90 Euro pro Anteilschein. Einziger Makel an den jetzt vorgelegten vorläufigen Zahlen. Erst Mitte November hatte das Unternehmen die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von „mindestens 220 Mio. Euro” auf „mindestens 240 Mio. Euro” heraufgesetzt. Tatsächlich herausgekommen ist nun ein EBITDA von 207,8 Mio. Euro. Als Grund für den Spannungsabfall gibt Aurelius die Verschiebung einer eigentlich für das Abschlussquartal 2014 geplanten Transaktion an. Einen Grund zur Beunruhigung gibt es aber offenbar nicht. „Mittlerweile sind für diese Transaktion bindende Verträge unterzeichnet worden und der entsprechende positive Ergebniseffekt wird sich im Ergebnis für das erste Halbjahr 2015 niederschlagen”, heißt es offiziell.
Die Analysten der Berenberg Bank hatten zuletzt ein Kursziel von 39,50 Euro für die Aurelius-Aktie ausgegeben. Oddo Seydler nennt sogar 41 Euro als fairen Wert. Nach der super Performance der vergangenen Monate – allein seit Jahresbeginn zog die Notiz um rund 17 Prozent an – sind diese Kursziele nun aber bereits in Sichtweite gerückt. Die Luft wird in den nun erreichten Regionen also merklich dünner. Dennoch bleiben wir vorerst bei unserer Einschätzung „Kaufen”. Der charttechnische Trend nach oben ist extrem stark. Zudem dürfte das Thema Dividende weitere Investoren anlocken, auch wenn die Hauptversammlung erst am 15. Juni 2015 stattfinden wird.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.998,35 | 2.902,94 | 3.612,00 | 1.932,90 | 2.560,80 | 2.995,00 | 2.543,60 | |
EBITDA1,2 | 272,56 | 65,72 | 80,30 | 167,60 | 249,70 | 154,40 | 309,80 | |
EBITDA-Marge3 | 9,09 | 2,26 | 2,22 | 8,67 | 9,75 | 5,16 | 12,18 | |
EBIT1,4 | 202,00 | 11,69 | -84,20 | 222,70 | 115,80 | 29,40 | 181,10 | |
EBIT-Marge5 | 6,74 | 0,40 | -2,33 | 11,52 | 4,52 | 0,98 | 7,12 | |
Jahresüberschuss1 | 484,49 | -39,52 | 18,27 | 121,60 | 151,80 | 78,70 | 384,40 | |
Netto-Marge6 | 16,16 | -1,36 | 0,51 | 6,29 | 5,93 | 2,63 | 15,11 | |
Cashflow1,7 | -132,16 | -50,00 | -76,10 | 227,50 | 42,90 | -41,50 | -3,30 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,98 | -1,43 | -3,43 | 3,62 | 4,86 | 2,99 | 14,21 | |
Dividende8 | 5,00 | 3,00 | 0,00 | 1,00 | 1,50 | 0,05 | 0,06 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |