Die Beteiligungsgesellschaft Heliad Equity Partners baut ihr langjähriges Engagement bei Deag (Deutsche Entertainment AG) weiter ab und hält laut der jüngsten Stimmrechtsmitteilung nur noch 9,67 Prozent – entsprechend 1.581.550 Aktien – an dem Berliner Konzertveranstalter. Mitte 2009 befanden sich in der Spitze mehr als 5,2 Millionen Deag-Anteile im Depot von Heliad. Wirklich überraschend kommt die jüngste Bestandsverringerung zwar nicht unbedingt, allerdings ist das Timing zumindest bemerkenswert. Heliad gehört zum Einflussbereich des Unternehmers Bernd Förtsch, der auch bei der FinTech Group die Strippen zieht. Nach offiziellen Angaben hält Heliad 20,51 Prozent an der FinTech Group – einem Zusammenschluss aus den drei Unternehmen Flatex, CeFDex und Aktionärsbank. Künftig kommt noch ein Mehrheitspaket an der biw Bank hinzu. Boersengefluester.de hatte über den strategisch wichtigen Zukauf ausführlich berichtet. Zu dem Beitrag kommen Sie direkt über diesen LINK. Zumindest zwischen den Zeilen hat die FinTech Group bereits eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Deals angekündigt. Noch gibt es allerdings keine Verlautbarungen, wie sich die Förtsch zurechenbare GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation aus Kulmbach (Anteil: 59,99 Prozent) sowie Heliad bei der Ausgabe neuer Aktien verhalten werden. Der jüngste Anteilsverkauf von 450.000 Deag-Aktien im Gegenwert von vermutlich gut 2,5 Mio. Euro könnte jedoch darauf schließen lassen, dass Heliad momentan freie Mittel schafft, um sich bei der Kapitalmaßnahme der FinTech Group nicht verwässern zu lassen. Interessant: Derzeit steht allein das FinTech-Paket für rund 60 Prozent des gesamten Börsenwerts von Heliad. Das noch verbliebene Engagement bei Deag deckt zusätzliche 21,5 Prozent ab. Hinzu kommen weitere börsennotierte Beteiligungen wie zum Beispiel an MAX21 oder der zuletzt arg abgestürzten Seven Principles. Per saldo wird die Heliad-Aktie mit einem enormen Abschlag zum Substanzwert gehandelt und bleibt für boersengefluester.de daher ein attraktiver Small Cap – vor allen Dingen, um indirekt von der Entwicklung der FinTech Group zu profitieren.
Zur Vorlage des Neun-Monats-Berichts nennt United Labels nun erstmals Details zu den von boersengefluester.de bereits Anfang Oktober (HIER) berichteten Kapitalerhöhungsplänen. Demnach strebt der Vermarkter von Comiclizenzen für das Großkundengeschäft und den Einzelhandel tatsächlich das von uns avisierte Volumen von bis zu 5 Mio. Euro an (HIER). Offiziell halten sich die Münsteraner mit weiteren Details bedeckt: „Nähere Informationen werden wir zeitnah über die relevanten Medien kommunizieren und auf unserer Homepage einstellen.” Nach Informationen von boersengeflueter.de soll das Ende November in Frankfurt stattfindende Eigenkapitalforum aber so eine Art Kick-off-Meeting für die Finanzierungsrunde sein. Börsenmäßig hat sich die Aktie von United Labels seit Mitte Oktober großartig entwickelt und kratzte zwischenzeitlich sogar an der Marke von 2,90 Euro. Offenbar ging der Anstieg dann aber doch etwas zu schnell. Aktuell ist der Small Cap wieder für 2,65 Euro zu haben. Schuld daran ist wohl auch die reduzierte Erlösplanung für 2014: Statt der bislang in Aussicht gestellten Umsatzsteigerung von zehn bis 20 Prozent kalkuliert Firmenlenker Peter Boder nun nur noch mit einem Umsatzzuwachs von drei bis zwölf Prozent. An der im Mai erfolgten Schließung des Flughafengeschäfts in Düsseldorf kann die Revision eigentlich nicht liegen, denn die Aufgabe des unrentablen Shops wurde bereits im Halbjahresbericht erwähnt. Nicht wirklich zur Klarheit trägt auch die veränderte Wortwahl hinsichtlich der Gewinnziele bei. Wurde bislang ein „ausgeglichenes Konzernergebnis” in Aussicht gestellt, so spricht United Labels nun von einem „positiven operativen Konzernergebnis”. Das klingt zunächst einmal zuversichtlicher als die bisherige Formulierung. Angesichts eines negativen Finanzergebnisses von vermutlich gut 1 Mio. Euro heißt das – zumindest unter normalen Umständen – aber nichts anderes, als dass unterm Strich vermutlich rote Zahlen anfallen werden. Noch sind definitive Aussagen allerdings mit Vorsicht zu genießen: Enorm viel hängt bei United Labels vom Verlauf des Weihnachtsgeschäfts ab. Dennoch: Die klammheimliche Änderung der Zielvorgaben wurde im Neun-Monats-Bericht mit keiner Silbe vom Vorstand kommentiert: Transparenz sieht anders aus! Wir stufen den Titel kurzfristig herunter und warten die weiteren Details zur Kapitalerhöhung ab. Interessant wird insbesondere, ob sich tatsächlich ein Unternehmen aus Asien an der Gesellschaft beteiligen wird.
Mit einem satten Kursabschlag von mehr als acht Prozent quittierte die Börse den Neun-Monats-Abschluss von Euromicron. Das ist eine heftige Reaktion, denn im Prinzip beinhaltet der Report keine unangenehmen Überraschungen. Der Hinweis des Vorstands, dass sich „das gesamtwirtschaftliche Umfeld infolge der geopolitischen Spannungen, insbesondere im Nahen Osten und in den von Russland beeinflussten Regionen, im Berichtszeitraum herausfordernd gestaltete”, gehört derzeit wohl zum Standardrepertoire eines jeden Zwischenberichts. Nicht unbedingt aus heiterem Himmel kommt auch die Tatsache, dass sich die EBITDA-Marge von 6,5 Prozent zum Halbjahr auf 6,2 Prozent per Ende September verringert hat. Wichtig: Wie Vorstand Thomas Hoffmann erst vor wenigen Tagen im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de signalisierte, rückt der Netzwerkspezialist nicht von seinen bisherigen Prognosen für 2014 ab. „Sowohl die Umsetzung der Agenda 500 als auch der komfortable Auftragsbestand lassen erwarten, dass wir unsere Umsatz-Prognose von 340 bis 360 Mio. Euro erreichen werden”, legt Vorstandschef Willibald Späth nun noch einmal nach. „In unserem Ergebnis sehen wir durch die exogen zunehmenden Unsicherheiten, die vor allem unsere margenstarken Liefergeschäfte im euro-asiatischen Raum beeinflussen, eine gewisse Risikobandbreite, die wir mit größter Aufmerksamkeit verfolgen. Stand heute gehen wir jedoch unvermindert davon aus, dass wir unser Ergebnis im geplanten Zielkorridor von sechs bis acht Prozent EBITDA zum Jahresende erreichen werden.” Zugegeben: Super zuversichtlich klingt das nicht unbedingt, entspricht aber letztlich dem, was zu erwarten war. Unter Dach und Fach ist auch ein zuletzt von Hoffmann avisiertes Schuldscheindarlehen über 20 Mio. Euro, was die Finanzierungsstruktur in die gewünschten Relationen lenkt. Zudem bestätigte das Unternehmen erneut die geplante Akquisition eines Herstellerunternehmens von aktiven/passiven Elektronikkomponenten. Dafür wird freilich im kommenden Jahr eine Kapitalerhöhung fällig. Nach dem jüngsten Rücksetzer ist die Kapitalisierung des Small Caps auf 89 Mio. Euro zurückgefallen. Inklusive der Nettofinanzverbindlichkeiten überhöht sich dieser Wert (Enterprise Value) auf 196 Mio. Euro. Gemessen an den 2016er-Zielen mit einem Umsatz von 500 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge von acht bis elf Prozent sieht aber auch das relativ moderat aus. Schließlich würde das auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 40 und 55 Mio. Euro hinauslaufen. Der Titel eignet sich für langfristig orientierte Investoren. Eher kurzfristig orientierte Anleger warten noch ab, ob sich der jüngste Kursrutsch als Ausrutscher erweist und das Papier die Mitte Oktober gestartete Aufwärtsbewegung fortsetzen kann.