Neue Hoffnung für die Aktionäre von Südzucker. Seit einigen Tagen baut der Anteilschein spürbar relative Stärke gegenüber dem MDAX auf. Mittlerweile hat die Notiz des Zuckerherstellers sogar die Marke von 14 Euro zurückerobert. Zur Einordnung: Das 52-Wochen-Tief liegt bei 12,25 Euro, der korrespondierende Hochpunkt bei immerhin 24,45 Euro. Neue Zahlen oder Studien von Analysten, die die Richtungswende erklären, gibt es nicht. Seit dem spektakulären Kursverfall im Zuge der Anpassung der europäischen Zuckermarktverordnung, wird die – ehemals stockkonservative – Südzucker-Aktie jedoch ganz genau betrachtet. Auch kurzfristig orientierte Investoren, die sich eher nach der Charttechnik richten, finden in dem MDAX-Titel ein beliebtes Anlageziel. Momentan stößt der Aktienkurs von unten nach oben an die fallende 100-Tage-Durchschnittslinie. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Konstellation auflöst. Letztlich wirken die Durchschnittslinien häufig wie Magnete. Das heißt: Möglicherweise wird die Notiz von Südzucker – auch nach einem Überschreiten – wieder mit nach unten gezogen. Denkbar ist aber auch das Szenario, dass sich der Aufwärtstrend verstärkt. Fundamental bleibt die Lage schwierig. Ansprechende Gewinne dürfte das Unternehmen erst wieder mittelfristig einfahren. Abgesehen vom Bankhaus Lampe sind alle Analysten negativ gestimmt – womöglich fast schon wieder ein gutes Zeichen. Boersengefluester.de bleibt dabei: Für antizyklisch orientierte Anleger mit langem Horizont ist der Titel eine Wette wert.
Darauf haben wir gewartet: Der Börsenmantel von F.A.M.E. wird reaktiviert und für die Deutsche Cannabis AG genutzt. „Die Gesellschaft plant zunächst Beteiligungen in den USA einzugehen. Dort entwickelt sich seit der schrittweisen Legalisierung in verschiedenen Bundestaaten eine sehr stark wachsende Industrie“, heißt es offiziell. Zuvor soll durch die Ausgabe von bis zu 4,51 Mio. neuen Aktien frisches Geld in die Kassen fließen. Beim gegenwärtigen Kurs von 0,629 Euro kommt der Titel (WKN: A0BVVK) auf einen Börsenwert von gerade einmal 1,42 Mio. Euro. Noch bedarf es jedoch einiger Kurspflege: Der Mindestausgabepreis für die Kapitalerhöhung beträgt 1 Euro. Ein paar Zocker werden das Thema bestimmt für sich entdecken. Für boersengefluester.de klingt die Story jedoch noch ziemlich benebelt. Die bereits online geschaltete neue Homepage www.deutschecannabis.com enthält jedenfalls noch keine validen Informationen für Anleger.
Mehrfach hatte boersengefluester.de in den vergangenen Tagen über Aktien aus dem FinTech-Sektor berichtet. Die Kombination aus „Financial Services“ und „Technology“ dürfte verkrustete Bankstrukturen aufreißen und gilt daher an der Börse als angesagtes Thema, wenngleich die Investmentmöglichkeiten eher überschaubar sind – sieht man einmal von E-Commerceanbietern ab. In New York fand am Donnerstag, 4. September, die von der Berenberg Bank veranstaltete „FinTech Conference“ statt. Mit am Start waren auch heimische Unternehmen wie die börsennotierte Fidor Bank, die aus der Aktionärsbank, CeFDex und Flatex geformte FinTech Group sowie UMT United Mobility Technology. Wie zu hören ist, soll die auf mobile Bezahllösungen spezialisierte UMT AG sehr zufrieden mit dem Verlauf der Konferenz gewesen sein. Die Meldungen, dass der US-Konzern Apple seine iPhones mit einer Bezahl-App ausstatten will, bereiten den Münchnern offenbar keine Sorge. Die weitere Entwicklung wird hier extrem spannend. In Nebenwertekreisen wird um eine wichtige Kooperation von UMT spekuliert, die in Kürze endlich in trockene Tücher gebracht werden soll. Im September 2014 hatte UMT eine Kapitalerhöhung zur Wachstumsfinanzierung umgesetzt und dabei einen Großinvestor, der die kompletten Stücke auf einen Schlag zeichnen wollte, nicht bedient. Doch die Suche nach neuen Investoren ist damit keineswegs abgeschlossen. So heißt es in dem Anfang September erschienenen Deal Monitor von placement-board.com: „Es besteht immer wieder einmal die Möglichkeit einer Umplatzierung von Anteilen. Wir arrangieren dies gerne für Sie.“ Der Name UMT wird dabei zwar nicht explizit genannt. Nach Lage der Dinge kann es sich bei dem von der Finanzierungsplattform beschriebenen „Börsennotierten Mobile Payment-Dienstleister mit überzeugenden Alleinstellungsmerkmalen“ aber nur um UMT handeln. Der Titel bleibt eine super heiße Wette.
Lange Zeit musste die Aktionäre der AutoBank auf bessere Zeiten warten. Doch ganz allmählich – von der Nebenwerteszene noch weitgehend unbemerkt – bewegt sich die Notiz zaghaft Richtung Norden. Hier spiegelt sich die bessere operative Entwicklung im Zuge der Umstrukturierung des Geschäfts wider. Die Wiener mit Listing im Entry Standard haben sich aus dem verlustreichen Kroatien-Engagement zurückgezogen und erweiterten ihr klassisches Geschäftsfeld PKW-Finanzierung via Zukäufe um Fuhrparkmanagement und Factoring-Angebote für den Mittelstand. Dennoch ist der Titel noch immer ein echter Winzling. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau von 0,636 Euro kommt die Gesellschaft auf einen Börsenwert von gerade einmal 6,4 Mio. Euro. Der komplette Halbjahresbericht liegt noch nicht vor. Zum Jahresende 2013 betrug jedoch allein das Eigenkapital 19 Mio. Euro. Demnach zählt der Titel zu den Papieren mit dem niedrigsten Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Das Betriebsergebnis erreichte per Ende Juni 378.000 Euro – nach einem Verlust von 104.000 Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Aufsichtsratsvorsitzender der AutoBank ist Eduard Unzeitig, der frühere Finanzvorstand von Kinowelt. Die Aktie kommt zwar nur für eine kleine Gruppe von Anlegern in Frage. Angesichts des positiven Nachrichtenflusses wollen wir aber zumindest auf den Titel aufmerksam machen.