Die Aktie des Autovermieters Sixt hat gute Chancen, die mit der Hauptversammlung am 3. Juni 2014 begonnene Kurskorrektur zu beenden und wieder in einen Aufwärtstrend zu wechseln. Offensichtlich hat sich die Anlegerstruktur mittlerweile bereinigt. Investoren, die sich in erster Linie wegen der Dividendenzahlung von 1,00 Euro je Stammaktie in dem Titel positionierten, haben mittlerweile Kasse gemacht. Nun zählen erst einmal wieder die „normalen“ fundamentalen Daten – und die können sich auf jeden Fall sehen lassen: Zum Halbjahr präsentierte Sixt jedenfalls überraschend gute Zahlen. Bei einem Umsatzanstieg von sechs Prozent auf 823,8 Mio. Euro kam der Gewinn vor Steuern (EBT) um 16,7 Prozent auf knapp 67,5 Mio. Euro voran. Erwartet wurde hier von den Börsianern ein Plus von rund 15 Prozent. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,85 auf 0,98 Euro. „Das erste Halbjahr hat gezeigt, dass Sixt in bester Verfassung ist“, sagt Vorstandschef Erich Sixt.
Trotz des guten Starts bleibt das Unternehmen aus Pullach bei München bei den bisherigen Zielen für 2014. Demnach rechnet Sixt bei einer „leichten Steigerung“ des operativen Umsatzes mit einem „stabilen bis leicht steigenden Konzern-EBT“. Als Eckpfeiler des Erfolgs nennt das SDAX-Mitglied die „vorsichtige Flottenpolitik“ sowie das „straffe Kostenmanagement“. Boersengefluester.de geht davon aus, dass Sixt spätestens zum Ende des dritten Quartals eine etwas forschere Gangart beim Ausblick einlegen wird. Derweil ist die Aktie immer noch relativ moderat bewertet. Das KGV auf Basis der aktualisierten 2015er-Schätzungen von boersengefluester.de beträgt rund 12,5. Der von uns berechnete Buchwert je Aktie erreicht zum Halbjahr 13,06 Euro. Damit kommt der Titel auf ein KBV von 2,2. Hier spiegelt sich die starke Langfristperformance der Sixt-Aktie wider. Allein von Anfang 2013 bis heute ist der Kurs etwa auf das Doppelte gestiegen. Derart rasant vermochte das Eigenkapital im gleichen Zeitraum nicht zuzulegen.
Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich meist zwischen 30 und 32 Euro. Damit hätte das Papier noch ausreichend Luft nach oben. Klar ist aber auch: Das Potenzial ist längst nicht mehr so groß wie vor einigen Jahren. Dementsprechend sollte die Erwartungshaltung der Investoren an den SDAX-Titel sein. Mittlerweile bietet es sich eher an, gezielt in eine Kursschwäche hinein zu kaufen. Solche Phasen wird es immer wieder geben, schließlich sitzen viele Anleger auf stattlichen Buchgewinnen bei der Sixt-Aktie. Das macht den Titel anfällig in schwächeren Börsenphasen, wie zuletzt deutlich zu sehen war. Hinzu kommt der saisonale Faktor durch die attraktive Dividendenpolitik. Tendenziell dürfte die Sixt-Aktie im Frühjahr ihre beste Zeit haben. Aber auch momentan passt das Gesamtpaket wieder.