Schneller als erwartet hat der britische Bezahlsender BSky B den Aktionären von Sky Deutschland ein freiwilliges Übernahmeangebot unterbreitet. Da der Aktienkurs – seit den ersten Gerüchten über die Umplatzierung innerhalb des Murdoch-Imperiums Anfang der Woche – kräftig zulegte, war Eile geboten. Denn der Abfindungspreis muss mindestens den Durchschnitt der vergangenen drei Monate vor dem Tag der Offerte betragen. 6,75 Euro bieten die Engländer nun dem Freefloat des Münchner Medienunternehmens. Der Wert konnte sich heute noch einmal um knapp zwei Prozent auf 6,78 Euro verbessern. An einem sonst eher schwachen Handelstag – mit deutlich leichteren Kursen – reichte das für den Spitzenplatz im MDAX. Die Anleger sollten dieses Angebot annehmen oder die Aktie weiter behalten. Neuengagements drängen sich nicht auf, denn mit einer Nachbesserung ist nicht zu rechnen. Auch die Synergien im neuen Medienkonzern machen sich frühestens in ein bis zwei Jahren bemerkbar. Patrick Wellington, Analyst bei der US-Investmentbank Morgan Stanley, hat Sky Deutschland auf “Equal-weight” belassen. Er erwartet wenig positive Impulse von der anstehenden Berichtssaison der Medienbranche. Enttäuschungen sind wahrscheinlich. Auch wenn die Quartalsergebnisse von Sky Deutschland eher gut ausfallen, so dürfte doch die Prognose für Moll-Töne sorgen.
Positive Nachrichten haben bei BB Biotech in dieser Woche für einen Kursanstieg von rund drei Prozent gesorgt. Nach der Kaufempfehlung des Analysehauses Eddison zu Wochenbeginn beflügelte die Aktie besonders eine Erfolgsmeldung von Puma Biotechnology, an der BB Biotech beteiligt ist. Das Medikament Neratinib hat in einer Phase-III-Studie überzeugt und sein Blockbuster-Potenzial bestätigt. Diese Meldung hat dem Kurs von Puma Biotechnology massiven Auftrieb gegeben. BB Biotech besitzt aktuell knapp 600 Tausend Dividendenpapiere von den Amerikanern. Das sind 1,4 Prozent des inneren Wertes der Gesellschaft. Am 23. Juli 2014 veröffentlichte Puma Biotechnology, dass die Studie ergeben hat, dass eine einjährige Behandlung mit dem Medikament Neratinib bei Patientinnen mit speziellem Brustkrebs, deren Wahrscheinlichkeit krankheitsfrei zu bleiben, um 33 Prozent erhöht. „Neratinib dürfte damit das einzige Medikament auf dem Markt sein, das eine sinnvolle Verbesserung im Rahmen einer erweiterten Therapie darstellt“, schreibt BB Biotech in einer Pressemeldung. Es wird erwartet, dass Puma Biotechnology die Zulassung des Medikaments im 1. Halbjahr 2015 beantragen wird. Das Kurspotenzial von BB Biotech ist noch nicht ausgereizt. Noch immer liegt der Substanzwert deutlich über dem Börsenwert.
Seit Jahren gehört die Aktie der Comdirect Bank zu den Dividendenrendite-Hits. Nach dem jüngsten Kursrutsch ist die Aktie des Onliebrokers wieder attraktiv für langfristig orientierte, risikoscheue Anleger. Der Titel bewegt sich selten außerhalb der Range zwischen 7 und 9 Euro. Dabei notiert er regelmäßig zur Jahresmitte bei den niedrigsten Kursen. Zudem muss man derzeit mehr als 4 Prozent Rendite mit der Lupe suchen. Die Analystenzunft war von den guten Halbjahresergebnissen positiv überrascht. In den ersten sechs Monaten hat die Comdirect-Gruppe mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 43,7 Mio. Euro abgeschlossen (Vorjahr: 43,0 Mio. Euro). “Das ist eine starke Zwischenbilanz: Während wir weiter in Wachstum investieren, erreichen die Erträge einen neuen Rekordwert”, sagt Thorsten Reitmeyer, Vorstandschef bei Comdirect. “In der zweiten Jahreshälfte werden wir noch mehr in Leistung und Vermarktung investieren.“ Bei seiner Gewinnprognose fürs ganze Jahr bleibt Reitmeyer vorsichtig. Erst einmal hat er 75 Mio. Euro im Visier. Das sind 5 Mio. Euro weniger Gewinn vor Steuern als 2013. Doch es ist zu erwarten, dass Comdirect das toppen wird. Philipp Häßler, Analyst bei der Equinet Bank macht sich wegen des wenig ambitionierten Ausblicks keine Sorgen: „Comdirect kommuniziert traditionell vorsichtige Ziele.“ Also dürfte es im Jahresverlauf noch einen guten Schnaps auf die aktuelle Notiz draufgeben. Die Analystenzunft ist sich bei der Beurteilung der Comdirect-Aktie aber nicht einig. Während Equinet ein Kursziel von 9,50 Euro sieht, hält Kepler Cheuvreux den Wert mit 9 Euro als fair bewertet. Warburg Research hat das Kursziel sogar von 8,70 auf 8,60 Euro gesenkt. – Selbst das sind noch 10 Prozent Kurspotenzial.