Um rund ein Viertel ist der Aktienkurs von UMS United Medical Systems seit Ende Mai zurückgekommen. Nach Auszahlung der Dividende von 0,55 Euro am 5. Juni 2014 fehlt es den Investoren kurzfristig offenbar an Gründen, in dem Titel investiert zu bleiben. UMS besitzt in erster Linie urologische und gynäkologische Geräte, die in Amerika zwischen verschiedenen Ärzten und Krankenhäusern transportiert und verwendet werden, bis es zum nächsten Einsatzort geht. Ein cleveres Geschäftsmodell, ohne große Risiken. Frei von Problemen arbeitet aber auch UMS nicht. Zuletzt hat sich insbesondere die Umsetzung der US-Gesundheitsreform als Bremse erwiesen. Für 2014 hat Vorstandschef Jørgen Madsen Umsatz und Ergebnis auf Vorjahresniveau angekündigt. Das Ergebnis je Aktie soll in einer Range zwischen 0,50 bis 0,55 Euro ankommen. Am 14. August steht der Halbjahresbericht an. Dann werden die Anleger sehen, ob Madsen weiterhin zu seinem Wort steht. Sollte UMS den avisierten Ergebniskorridor erreichen, könnte die Gesellschaft mit Sitz in Hamburg wohl erneut eine Dividende von 0,55 Euro je Aktie zahlen. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich daraus eine Rendite von annähernd sechs Prozent. Damit gehört UMS zur Champions League. Gut zu wissen: UMS schüttet die Dividende „steuerfrei“ aus – das Finanzamt langt also erst beim Verkauf des Papiers zu. Genauer gesagt handelt es sich also um eine Steuerstundung. Nach Informationen von boersengefluester.de wird die Steuerfreiheit noch eine ganze Weile anhalten – dem Vernehmen nach reicht das steuerliche Einlagenkonto bis 2023 (bei konstanter Ausschüttung). Die Analysten von Warburg Research versehen die UMS-Aktie momentan mit einem Kursziel von 12 Euro. Mutige Anleger nutzen die aktuelle Kursschwäche und setzen darauf, dass der Halbjahresbericht keine negativen Überraschungen bringt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist mit rund 17 schließlich nicht ganz niedrig.
In Frankfurt pfiffen es die Spatzen bereits vereinzelt von den Dächern. Nun ist es amtlich: Nanostart-Chef Marco Beckmann wird seinen Posten als Vorstandschef der Holdinggesellschaft räumen und künftig von Hongkong aus als „Managing Director“ der Nanostart Westbridge agieren. „Durch seinen Wechsel an die Spitze des Asien-Geschäfts stärken wir einen Bereich, in dem sich für die Nanostart AG ein großes Potenzial ergibt“, sagt Nanostart-Aufsichtsratschef Norbert Neef, der nun übergangsweise den Chefposten bei Nanostart übernimmt. Nanostart hält 50 Prozent an der Vermögensverwaltungsgesellschaft, die andere Hälfte gehört Westbridge Asset Management aus Hongkong. Bereits die ersten Fonds sollen ein addiertes Volumen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich haben. „Ich bin mir sicher, dem Unternehmen und seinen Aktionären in Asien großartige Werte aufbauen zu können, von denen die deutsche Nanostart AG profitiert”, erklärt Beckmann gewohnt ausdrucksstark. „Ursprünglich geplant war, dass 50 Prozent der Investments in China und 50 Prozent in Deutschland getätigt werden. Derzeit sieht es danach aus, dass praktisch jedes der nächsten Investments in Deutschland stattfindet“, so Beckmann im jüngsten Geschäftsbericht. Dennoch: An der Börse liegt die Nanostart-Aktie wie Blei in den Regalen. Offenbar lässt sich das Geschäftsmodell mit der Fondsstruktur den Investoren nicht eingängig erklären. Rund 53 Prozent der Nanostart-Aktien sind dem Investor und Unternehmer Bernd Förtsch zuzurechnen. Beckmann hält gut sieben Prozent an Nanostart. Mit der Performance kann keiner zufrieden sein. Umso gespannter darf man sein, wer künftig in der Firmenzentrale in der noblen Frankfurter Goethestraße das Sagen haben wird. Der Berliner Rechtsanwalt und Interimsboss Neef ist zugleich Chefkontrolleur der Nanostart-Beteiligung Magforce.
Alles andere als erfreulich ist die Kursentwicklung von Braas Monier. Seit dem Börsenstart am 24. Juni hat der Anteilschein des Dachziegelherstellers um gut 15 Prozent an Wert verloren. Nun wendet sich das Unternehmen erstmals mit einer Meldung an die Investoren. Darin betont Braas Monier, dass der Emissionserlös von rund 100 Mio. Euro eingesetzt wurde, um die Finanzverbindlichkeiten zu reduzieren. Keine wirkliche Hammermeldung, schließlich wurde das zum IPO so in Aussicht gestellt. Per Ende März 2014 türmten sich allein die langfristigen zinstragenden Schulden auf 655 Mio. Euro. „Mit der Kapitalerhöhung beim Börsengang und dem nun erfolgten Schuldenabbau werden wir zukünftig von geringeren Zinszahlungen profitieren. Außerdem versetzt sie uns in die Lage, unser angestrebtes Verschuldungsniveau viel früher zu erreichen”, sagt Finanzvorstand Matthew Russell. Dem Vernehmen nach betragen die Finanzschulden jetzt noch rund 515 Mio. Euro offen. Der Börsenwert des Unternehmens erreicht immerhin fast 795 Mio. Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg sieht sich als Anwärter auf einen MDAX-Platz. Die nächste Indexüberprüfung findet am 3. September statt. Die Mindesthandelsdauer für eine Indexberücksichtigung von 30 Tagen zum Stichtag erfüllt Braas Monier auf jeden Fall. Bleibt abzuwarten, ob das Papier tatsächlich direkt in den MDAX kommt oder zunächst eine Ehrenrunde im SDAX dreht. Neuengagements drängen sich gegenwärtig noch nicht auf.