Einen Aktien-Tipp für BASF abzugeben, ist bestimmt nicht extrem originell. Aber das muss es auch gar nicht. Entscheidend ist, was am Ende herauskommt. Und innerhalb des DAX gibt BASF momentan eine super Figur ab. Auch charttechnisch: Widerstände sind vorerst gar keine auszumachen. Die nächste Unterstützung naht bereits bei rund 84,50 Euro. Dabei zählte der Chemie-Titel im Vorjahr mit einer Performance von „nur“ 11,5 Prozent (inklusive Dividende) noch zu den klaren Underperformern. Immerhin kletterte der DAX 2013 um nahezu ein Viertel. Im laufenden Jahr hat sich das Bild jedoch gedreht. Mit einem Plus von 16 Prozent (inklusive der Dividende von 2,70 Euro zur HV am 2. Mai 2014) zeigt BASF dem Blue-Chip-Index klar die Rücklichter. Auffällig: Selbst die direkten heimischen Vergleichswerte Lanxess und Evonik hinken mit Performances von bislang 4,6 Prozent (Lanxess) und 2,00 Prozent (Evonik) klar hinterher. Das Argument „Nachholbedarf“ zieht isoliert also nicht, schließlich lief das Vorjahr für die Aktien von Lanxess und Evonik auch nicht gerade traumhaft.
Geht es nach den Analysten, dürfte die BASF-Aktie im laufenden Jahr erstmals in dreistellige Regionen vorstoßen – oder zumindest daran kratzen. Zumindest bewegen sich etliche Kursziele zwischen 90 und 98 Euro. Dabei klingt der Ausblick der Ludwigshafener gar nicht mal so ambitioniert. Bei leicht rückläufigen Erlösen (bedingt durch den Verkauf des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts) soll eine leichte Steigerung des operativen Ergebnisses vor Sondereinflüssen herausspringen. Demnach könnte BASF 2014 Erlöse von rund 70,5 Mrd. Euro sowie ein EBIT von 7,7 Mrd. Euro erwirtschaften. Auf dieser Basis wäre der Konzern mit dem 10,4fachen des für 2014 erwarteten Betriebsergebnisses bewertet. Das passt soweit. Ebenfalls im Schnitt der vergangenen zehn Jahre bewegt sich gegenwärtige das KGV von 13,5.
Mit Blick auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist die BASF-Aktie momentan zwar etwas teurer als im Mittel der jüngsten Dekade, dafür strotzt der Chemiekonzern nur so vor Kraft. Das zuletzt ausgewiesene Eigenkapital von 28,39 Mrd. Euro übersteigt nach Berechnungen von boersengefluester.de die Summe des Eigenkapitals aller 50 SDAX-Unternehmen um immerhin 2,67 Mrd. Euro. Damit bekommt man wohl eine eindrucksvolle Vorstellung von den Dimensionen der BASF-Bilanz. Bis zur nächsten Dividende müssen die Anleger zwar noch bis Ende April 2015 warten. Aus heutiger Sicht spricht jedoch kaum etwas dagegen, dass der DAX-Konzern die Gewinnbeteiligung erneut ein wenig anhebt. Immerhin gilt BASF in dieser Disziplin beinahe als „Mr. Zuverlässig“. In den vergangenen 15 Jahren gab es stattliche elf Dividendenerhöhungen, zwei unveränderte Dividenden (2008 und 2003) und lediglich zwei Kürzungen (2009 und 2001). Den Dividendenabschlag hat BASF in den vergangenen zehn Jahren übrigens acht Mal aufgeholt. Auch das eine bemerkenswerte Quote.
Bildquelle: Pressefoto BASF AG