Anleger, die auf der Suche nach einem dividendenstarken Nebenwert sind, sollten sich schon jetzt die Aktie von Ökoworld vormerken – manchem Börsianer vermutlich noch besser unter dem früherem Firmennamen Versiko bekannt. Die Gesellschaft aus Hilden hat sich in den vergangenen Jahren von einem reinen Versicherungsmakler zu einer ökologisch und ethisch orientierten Vermögensberatung gemausert. Im Zentrum der Rentenprodukte stehen dabei die diversen Fonds aus der Ökoworld-Serie. Ein verlässliches Geschäft: Abgesehen vom Krisenjahr 2009 erzielte Ökoworld in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig schöne Gewinne – im Schnitt waren es knapp 1,6 Mio. Euro. 2013 lag der Überschuss bei 2,3 Mio. Euro.
Bemerkenswert ist die Dividendenpolitik von Unternehmensgründer und Vorstandschef Alfred Platow. Nachdem Ökoworld bereits für das Jahr 2012 auf die Gewinnbeteiligung von 0,24 Euro je Vorzugsaktie noch einen Bonus von 50 Prozent (12 Cent) drauflegte, sollen die Anleger auch für 2013 eine Gesamtausschüttung von 0,36 Euro je Anteilschein erhalten. Daraus ergibt sich eine – zunächst sogar steuerfreie – Rendite von immerhin knapp 5,4 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 4. Juli 2014 in der Tonhalle in Düsseldorf statt. Wie boersengefluester.de hört, will Platow wohl auch in Zukunft an der attraktiven Ausschüttungspolitik festhalten. Die Variante mit der Bonuszahlung dient dabei als eine Art Pufferlösung, um sich nicht frühzeitig auf die Komplettdividende festlegen zu müssen.
Die gesamte Marktkapitalisierung von Ökoworld lässt sich derweil nur über einen Kniff berechnen, das von den insgesamt 8.150.000 Aktien nur die 3.950.000 Vorzüge notiert sind. Unter der Annahme, dass die nicht gelisteten Stämme den selben Preis hätten wie die Vorzüge, ergibt sich ein Börsenwert von 54,6 Mio. Euro. Aber selbst bei den Vorzugsaktien gibt es Unterschiede. So existieren „normale“ Vorzüge (WKN: 540868) und welche der Serie B (WKN: A0EKMG). Die 993.154 Anteilscheine der „Serie B“ haben ihre historischen Wurzeln in der früher einmal bei Versiko beteiligten Fortis. Im Zuge der Finanzkrise musste die niederländisch-belgische Bankengruppe jedoch die Segel streichen und schlüpfte bei der BNP Paribas unter.
Für Firmenlenker Platow eine – mit seinen ökologischen Ansprüchen – unvereinbare Kombination. Also kaufte Ökoworld im Sommer 2010 kurzerhand sowohl die Vorzüge der Serie B von BNP Paribas als auch die von den Franzosen gehaltenen Stammaktien zurück. Ein kleiner Kraftakt, der aber gelang. Seit Anfang April 2014 werden auch die Vorzüge der Serie B eigenständig an der Börse gelistet – womöglich ein Indiz dafür, dass die Stücke sukzessive am Markt platziert werden und später eine einheitliche Kennnummer erhalten. Mit Blick auf den Börsenumsatz wäre das eine sinnvolle Lösung. Die Analysten von Close Brothers Seydler haben die Ökoworld-Aktie kürzlich mit einem von 6,90 auf 7,50 Euro heraufgesetzten Kursziel versehen und empfehlen den Spezialwert zum Kauf. Dieser Empfehlung kann sich boersengefluester.de – trotz des eher hohen KGV – mit gutem Gewissen anschließen, zumal das Papier auch charttechnisch einen soliden Eindruck macht.