Zurück bis an das November-Hoch bei 14 Euro ist die Notiz von Nordex vorgeprescht. Auf eben diesem Niveau setzte Ende 2013 allerdings eine Konsolidierung ein, die das TecDAX-Papier zurück bis in den Bereich zwischen 9 und 10 Euro beförderte. Nun erfolgt ein neuer Ausbruchsversuch – mit Rückenwind von den Zahlen des ersten Quartals 2014. Bei einem Erlösplus von 63,9 Prozent auf 424,49 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 0,65 Mio. Euro auf plus 21,12 Mio. Euro. Die Rostocker betonen, dass damit erstmals seit 2009 in einem Startquartal ein signifikanter Gewinn eingefahren wurde. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 9,14 Mio. Euro stehen, nach einem Verlust von 8,36 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahresquartal. Das Ergebnis je Aktie zog von minus 0,11 auf plus 0,11 Euro an. „Das zurückliegende erste Quartal des Geschäftsjahres 2014 war ein Auftakt nach Maß. In jeder Hinsicht war dies der erfolgreichste Jahresstart in unserer fast 30-jährigen Firmengeschichte“, sagt Vorstandschef Jürgen Zetschky.
Besonders gut kommt an der Börse aber die Tatsache an, dass Nordex seine Prognosen für 2014 deutlich heraufsetzt. Das neue Erlösziel liegt bei 1,5 bis 1,6 Mrd. Euro – nach zuletzt 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro. Die operative Marge siedelt Zetschky nun bei vier bis fünf Prozent an. Damit könnte der TecDAX-Konzern im laufenden Jahr auf ein EBIT zwischen 60 und 80 Mio. Euro kommen. Bislang lag die prognostizierte EBIT-Marge bei 3,5 bis 4,5 Prozent – in absoluten Zahlen wäre das auf ein Betriebsergebnis von 49 bis 67,5 Mio. Euro hinausgelaufen. Im oberen Bereich der Erwartungen hat der Spezialist für Windkraftanlagen das operative Gewinnziel also um 12,5 Mio. Euro nach oben geschraubt. Zum Vergleich: Der Zuwachs an Börsenwert auf die Meldung liegt bei rund 78 Mio. Euro. Die Börsianer zeigen sich momentan also sehr spendabel.
Insgesamt wird Nordex derzeit mit dem knapp 14-fachen des für das laufende Jahr in Aussicht gestellten Betriebsgewinns bewertet. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt rund drei. Verglichen mit dem Wettbewerber Vestas Wind Systems können sich diese Zahlen sehen lassen, zumal die Dänen auf eine vergleichbare operative Rendite kommen. Das KBV von Vestas liegt derweil bei rund 4,1. Boersengefluester.de bleibt daher bei seiner Kaufen-Einschätzung für die Nordex-Aktie – auch wenn der Sprung über die 14-Euro-Marke nicht gleich im ersten Versuch klappen sollte. Immerhin hat der Anlauf schon bei 10 Euro begonnen und somit bereits einiges an Puste gekostet.
Foto: Nordex SE