Unter vergleichsweise großen Umsätzen schießt zurzeit der Kurs von Design Hotels in die Höhe. Grund: Der US-Großaktionär Starwood Hotels & Resorts Worldwide hat mitgeteilt, dass er einen Beherrschungsvertrag mit dem Vermarkter von inhabergeführten Lifestyle-Hotels abschließen will. Dafür müsste Starwood mindestens 75 Prozent der Aktien an Design Hotels besitzen. Bekannt ist zurzeit aber lediglich, dass die Amerikaner mehr als 50 Prozent der Anteile der Berliner halten. Gut 10 Prozent sind Firmenlenker Claus Sendlinger zuzurechnen. Für den Milliardenkonzern Starwood wäre der Deal ein Klacks. Per Ende des ersten Quartals 2013 hatte das Unternehmen allein 657 Mio. Dollar – umgerechnet etwa 475 Mio. Euro – an liquiden Mitteln in der Bilanz stehen. Zum Vergleich: Die komplette Marktkapitalisierung von Design Hotels beträgt spärliche 17,5 Mio. Euro. Nachdem 2012 – im Zuge der Anteilsaufstockung von Starwood auf mehr als 50 Prozent – steuerliche Verlustvorträge nicht mehr nutzbar waren, rutschte die Gesellschaft in die roten Zahlen. Bereits für 2013 präsentierte Design Hotels aber wieder ein sehr ordentliches Ergebnis. Bei Erlösen von 13,75 Mio. Euro kamen die Berliner auf einen Gewinn vor Steuern (EBT) von knapp 1,20 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie drehte von minus 0,14 Euro auf plus 0,09 Euro. Für 2014 und 2015 kündigte Firmenlenker Sendlinger weitere „deutliche Ergebnisverbesserungen“ an – wohl auch eine Ansage an den US-Investor. Auf Basis der Prognosen von boersengefluester.de wird Design Hotels derzeit mit dem Faktor zehn auf Basis des für 2014 zu erwartenden EBT gehandelt. Wirklich teuer ist der Titel damit nicht. Die Gesellschaft wurde Ende 1999 zu umgerechnet 10,25 Euro an der Börse eingeführt. Bereits 2001 wurde aus dem vermeintlichen Luxus-Papier jedoch ein Penny-Stock. Mittlerweile notiert die Aktie mit 1,75 Euro so hoch wie zuletzt im Jahr 2007. Gut möglich, dass die Übernahmeabsichten den Titel noch weiter Richtung Norden katapultieren. Vorstandschef Sendlinger hat die Verhandlungen mit Starwood Hotels aufgenommen. Die Spekulation ist also in vollem Gang. Mutige Investoren zocken ein wenig mit.
Nach den zuletzt eher abschreckenden Meldungen aus der Gilde chinesischer Aktien mit Hauptnotiz in Deutschland, weiß VanCamel zu überzeugen. Die wesentlichen Eckdaten für 2013 hatte das Modelabel bereits Ende Februar vorgelegt. Offen war – unter anderem – noch der Dividendenvorschlag für 2013. Und den hat VanCamel jetzt präsentiert: Zur Hauptversammlung, die vermutlich im August 2014 stattfinden wird, wollen die Chinesen eine Dividende von 0,31 Euro pro Aktie vorschlagen. Damit käme der Titel auf eine attraktive Rendite von fast 7,4 Prozent. Zum Börsenstart im Oktober 2013 hatte VanCamel eine Ausschüttung von mindestens 15 Prozent des Konzernüberschusses in Aussicht gestellt. Zur Einordnung: Bei 15.000.000 Aktien ergibt sich eine Dividendensumme von 4,65 Mio. Euro. Angesichts eines Nettogewinns von 33,3 Mio. Euro entspricht der Vorschlag zur Gewinnverwendung einer Ausschüttungsquote von 14 Prozent. Die Analysten der emissionsbegleitenden BankM waren in ihrer jüngsten Analyse von einer Dividende in Höhe von 0,36 Euro ausgegangen. Zu der Studie kommen Sie HIER. Boersengefluester.de hat mit einer Schätzung von 0,16 Euro pro Aktie für 2013 hingegen eindeutig zu tief gestapelt. Nun fehlt nur noch der genaue HV-Termin. Dem Vernehmen nach soll dieser aber in Kürze bekannt gegeben werden. Die VanCamel-Aktie bewegt sich derweil mit 4,20 Euro auf Rekordniveau. Der erste Kurs im Zuge der Notizaufnahme im Wege eines „Safe IPO“ lag bei 2,10 Euro. Zurzeit bringt das Unternehmen 63 Mio. Euro auf die Waagschale. Bezogen auf den 2013er-Gewinn entspricht das einem KGV von gerade einmal 1,89. Die große Frage ist nun, wie sich die Gewinne entwickeln werden. Zuletzt hatte der Vorstandschef Xiaming Ke für das Gesamtjahr 2014 eine weitere Steigerung von Umsatz und Ertrag angekündigt. Sollte er Wort halten, wäre der Titel ein echtes Schnäppchen – auch nach dem Kursverdoppler seit dem Börsenstart.
„Zeit für einen Wechsel“: Goldrichtig war unser Hinweis vom 17. März 2014, der Impreglon-Aktie den Vorzug vor dem Anteilschein von Nanogate zu geben. Immerhin gewann der Anteilschein des Beschichtungsspezialisten aus Lüneburg seitdem um rund 13 Prozent an Wert, während das Papier von Nanogate im selben Zeitraum um rund fünf Prozent an Boden verloren hat. Dabei hatte der Oberflächenveredler Nanogate Anfang April starke Zahlen für 2013 vorgelegt und auch einen zuversichtlichen Ausblick präsentiert. Demnach rechnet Nanogate-Chef Ralf Zastrau für 2014 für Umsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit erheblichen Steigerungen. Zur Einordnung: 2013 kam die Gesellschaft aus Göttelborn im Saarland bei Erlösen von 53 Mio. Euro auf ein EBITDA von 6,33 Mio. Euro. Dem steht allerdings ein Börsenwert von bereits 100 Mio. Euro entgegen. Auf eine Marktkapitalisierung von „nur“ 91,5 Mio. Euro kommt derweil Impreglon – bei einem für 2014 in Aussicht gestellten Umsatz von 140 Mio. Euro sowie einem EBITDA von 20 Mio. Euro. Komplett vergleichbar sind beide Gesellschaften naturgemäß nicht, zumal Nanogate sich stets als Spezialist für Hochleistungsoberflächen positioniert. Aber auch Impreglon dürfte in dieser Hinsicht nicht zu unterschätzen sein. Die Anwendungen reichen von der „Injektionsnadel bis zur Turbinenschaufel“, wie es auf der Homepage heißt. Der Jahresauftakt von Impreglon verlief ansprechend: Bei einem Umsatzplus von 17 Prozent auf 33,62 Mio. Euro kam das EBITDA um 87 Prozent auf 5,95 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie schnellte von 0,04 auf 0,20 Euro. „Das hohe Akquisitionstempo der vergangenen Jahre beginnt nun Früchte zu tragen“, betont das Unternehmen. Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufen-Einschätzung für den Small Cap, zumal das Papier – mit Blick auf die deutlich erhöhte Marktkapitalisierung – auch für viele institutionelle Investoren immer interessanter wird.
Auffällig fest präsentiert sich zurzeit der Aktienkurs von HumanOptics. Das Unternehmen entwickelt hochwertige Augenimplantate – agierte aber über viele Jahre in den roten Zahlen. Mehr als die Hälfte der Anteilscheine befinden sich im Besitz der Schweizer Gesellschaft Medipart. Genaue Angaben zur aktuellen Aktionärsstruktur gibt es allerdings nicht. Die gesamte Kapitalisierung beträgt zurzeit 10,9 Mio. Euro – entsprechend markteng ist der Micro Cap. Rein fundamental läuft es bei der Gesellschaft aus Erlangen momentan in die gewünschte Richtung. Zum Halbjahr des Geschäftsjahrs 2013/14 (per 31. Dezember) kletterten die Erlöse um 24 Prozent auf 4,61 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte von minus 23.500 Euro auf plus 139.700 Euro. Immerhin 72 Prozent der Erlöse entfielen auf den Export, besonders Asien spielt eine wichtige Rolle für HumanOptics. Eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr blieb Vorstandschef Arthur Meßner bislang schuldig. Momentan ist nur von „weiteren Verbesserungen“ bei Umsatz und Ergebnis die Rede – und zwar für 2013/14 und auch das darauf folgende Geschäftsjahr. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.