Bereits Anfang März hatte Stada Arzneimittel die wesentlichen Eckdaten für 2013 veröffentlicht – inklusive der Dividendenerhöhung von 0,50 auf 0,66 Euro je Aktie. Kein Wunder, dass sich die Anleger bei den nun vorgelegten detaillierteren Zahlen auf den Ausblick konzentrierten. Und der sorgte für kräftige Molltöne an der Börse. Angesichts der „CIS-Krise“ (Commonwealth of Independent States = Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Moldau, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine und Usbekistan) und den damit einhergehenden Währungsverlusten etwa beim Rubel kassierte der Generikahersteller seine Prognose. Demnach geht der MDAX-Konzern nicht mehr davon aus, seine bisherige Prognose für 2014 „vollumfänglich zu erreichen“. Diese sah bei Erlösen von mindestens 2,150 Mrd. Euro einen um Sondereinflüsse bereinigten Konzerngewinn von 215 Mio. Euro als Untergrenze vor. Zur Einordnung: 2013 kam Stada auf einen Umsatz von 2,014 Mrd. Euro und einen korrigierten Nettoprofit von 160,6 Mio. Euro. Offen ist gegenwärtig, wie groß die Zielverfehlung vermutlich sein wird. Der jüngste Kursrutsch um 14 Prozent vernichtete jedenfalls schon mal einen Börsenwert von knapp 290 Mio. Euro. Auf den ersten Blick fällt die „Strafe“ also sehr heftig aus. Seit Ende Oktober 2013 hat die Stada-Aktie bereits sogar um 30 Prozent an Wert verloren. Im Bereich um 30 Euro könnte sich nun eine charttechnische Stabilisierung einstellen. Weitere Verkäufe scheinen damit nicht mehr unbedingt ratsam.
Der Prozessfinanzierer Foris macht weiter Dampf in Sachen Kurspflege: Nachdem die Gesellschaft Ende 2013 knapp 550.000 eigene Aktien zu einem Stückpreis von 2,90 Euro von den Anlegern erwarb, wollen die Bonner nun – erstmals in ihrer seit 1999 währenden Börsenhistorie – eine Dividende auskehren. Zur Hauptversammlung am 10. Juni 2014 soll eine Ausschüttung von 0,10 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Damit käme der Small Cap auf eine Rendite von immerhin 3,3 Prozent. Mitte November 2013 hatte Foris auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zudem etliche Satzungsänderungen, die unter anderem den Verkauf von Immobilienvermögen erschweren sowie höhere Zuweisungen in die Gewinnrücklagen erlauben, durchgesetzt. Damit wollte sich das Unternehmen vor möglichen Sonderausschüttungsforderungen durch die bei Foris engagierte Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton schützen. Foris arbeitet mit einer Eigenkapitalquote von rund 90 Prozent und verfügt über attraktive Cashbestände. Am 27. März wird der Geschäftsbericht mit den aktuellen Zahlen veröffentlicht. Der Börsenwert beträgt zwar nur 16,5 Mio. Euro – interessant ist das Unternehmen aus Anlegersicht dennoch.
Der Displayspezialist Data Modul hat 2013 – trotz eines massiven Gewinneinbruchs – einen Tick besser abgeschnitten als gedacht. Bei Erlösen von 146,7 Mio. Euro kamen die Münchner auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,7 Mio. Euro – nach 8,4 Mio. Euro für 2012. Das Ergebnis je Aktie kam von 2,05 auf 0,95 Euro zurück. „Wesentlicher Sondereinfluss 2013 war die Durchführung von Umstrukturierungen im Zuge der Zentralisierung und Verlagerung unserer Fertigungs- und Logistikkapazitäten von München nach Weikersheim“, betont Data Modul. Erfreulich: Der Hauptversammlung am 12. Mai 2014 wird eine unveränderte Dividende von 0,60 Euro vorgeschlagen. Damit bringt es der Anteilschein auf eine Rendite von immerhin 3,2 Prozent. Für 2014 rechnet Vorstandschef Peter Hecktor mit einem „deutlichen Plus“ bei Umsatz und Ergebnis. Die Analysten von Warburg Research kalkulieren derzeit mit Erlösen von 160 Mio. Euro und einem EBIT von 9,2 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie für 2014 siedeln sie bei 1,87 Euro an. Für 2015 rechnen sie dann gar mit einem Sprung auf 2,35 Euro. Demnach käme der Titel auf ein sehr moderates KGV von knapp acht. Das Kursziel der Small-Cap-Experten liegt bei 23 Euro. Das entspricht einem Potenzial von rund einem Viertel. Allerdings hat sich bislang die Marke von 20 Euro als hartnäckige charttechnische Barriere erwiesen.
Bei knapp 21 Euro war Anfang 2014 für die Aktie von LPKF Laser & Electronics Mitte Januar Schluss. Seitdem hat die Notiz des Anbieters von Lasersystemen zur Herstellung von Leiterplatten und Lotpastenschablonen knapp 20 Prozent an Wert eingebüßt. Angesichts eines Börsenwerts von in der Spitze bereits 463 Mio. Euro und zuvor zahlreichen Prognoseanhebungen befürchten die Investoren, dass die Nachrichten der TecDAX-Gesellschaft in Zukunft kaum noch viel besser werden können. Im Vorjahr kam LPKF bei Erlösen von 129,7 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 23,2 Mio. Euro. Das entspricht einer operativen Marge von 17,9 Prozent. Für 2014 rechnet das Unternehmen aus Garbsen in der Nähe von Hannover mit einem Umsatz von 132 bis 140 Mio. Euro und einem EBIT zwischen 19 und 24 Mio. Euro – was auf eine Rendite von 15 bis 17 Prozent hinausläuft. Die Erwartungen der Analysten für die 2014er-Marge bewegen sich allerdings eher nördlich von 18 Prozent. Das muss noch kein Beinbruch sein – immerhin ist der LPKF-Vorstand eher für konservative Prognosen bekannt. Enttäuschend ist allerdings, dass die offizielle Messlatte für 2015 und 2016 – bei Umsatzzuwächsen von jeweils rund zehn Prozent – ebenfalls nur bei einer EBIT-Marge von 15 bis 17 Prozent liegt. Hie kalkulieren die Börsenexperten bislang noch mit Renditen von klar über 20 Prozent. Die Erwartungshaltung ist also enorm. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 16,85 Euro wird die Gesellschaft – auf Basis der zuversichtlichen Variante der Vorstandsprognosen – bereits mit dem 13fachen des EBIT für 2016 bewertet. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 6,4 sieht ebenfalls ziemlich knackig aus. Vorsichtige Anleger trennen sich daher besser von dem Titel.
Mit einer Performance von in der Spitze 370 Prozent war Nordex im vergangenen Jahr für viele Anleger die Trendaktie aus dem TecDAX schlechthin. In diesem Tempo konnte es nicht weitergehen. Das war klar, zumal die Kursziele der Analysten für die Aktie des Windkraftanlagenherstellers längst erreicht waren. Nun hat die Gesellschaft ihren Geschäftsbericht vorgelegt – wesentliche Kennzahlen waren allerdings bereits bekannt. Umso mehr galt das Interesse dem Ausblick: Demnach rechnet Nordex-Vorstandschef Jürgen Zeschky für 2014 bei Erlösen von 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,429 Mrd. Euro) mit einer EBIT-Marge von 3,5 bis 4,5 Prozent. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in einer Bandbreite von 49 bis 67,5 Mio. Euro hinauslaufen (Vorjahr: 44,3 Mio. Euro). Die bisherigen Erwartungen der Analysten sind dabei eher am oberen Ende der Spanne anzusiedeln. Zumindest bei der aktuellen Guidance wird es also schwer, für eine positive Überraschung zu sorgen. Gegenwärtig übersteigt die Marktkapitalisierung von 930 Mio. Euro das für 2014 erwartete EBIT beinahe um den Faktor 14 – auf Basis des optimistischen Szenarios wohlgemerkt. Immerhin: Verglichen mit der dänischen Vestas – die es auf ein EBIT-Multiple von rund 18 bringt – scheint die Nordex-Aktie noch nicht ausgereizt. Für 2015 hat Nordex den bisherigen Ausblick bestätigt, wonach bei Erlösen von 1,5 Mrd. Euro mit einer operativen Rendite von fünf Prozent zu rechnen sei. Das entspräche einem EBIT von 75 Mio. Euro – oder 0,93 Euro je Aktie. Für boersengefluester.de bietet die Nordex-Aktie derzeit ein relativ attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Wir stufen die Aktie von Halten auf Kaufen herauf. Eher charttechnisch orientierte Investoren warten aber vermutlich ab, bis die Notiz die Marke von 12 Euro signifikant überspringt.