Erstes Update von 2G Energy zur aktuellen Geschäftsentwicklung 2024 sowie den mittelfristigen Perspektiven bis 2026. Demnach dürfte der Anbieter von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) seine eigene Umsatzprognose für 2024 von 360 bis 390 Mio. Euro etwa in der Mitte – also im Bereich um 370 bis 380 Mio. Euro – getroffen haben. Daraus ergeben sich zwei Erkenntnisse: Zum einen hat 2G Energy die übliche Saisonalität auch für 2024 bestätigt und ist im wichtigen Abschlussviertel – wie erhofft – auf Erlöse von rund 157 Mio. Euro gekommen. Zweitens hat CFO Friedrich Pehle damit ebenfalls Wort gehalten, denn in seinen Präsentationen vor Investoren war der Mittelwert aus der Bandbreitenprognose für den Umsatz stets die zentrale Rechengröße.
Mit Blick auf die regionale Verteilung der Auftragseingänge im vierten Quartal zeigen die USA und Osteuropa die höchste Dynamik, während Deutschland und Asien an Bedeutung verloren haben. Bezogen auf den Heimatmarkt dürfte diese Phase aber vermutlich bald drehen. Jedenfalls verspricht sich 2G Energy eine Belebung nach der Bundestagswahl und der dann zu erwartenden Investitionssicherheit. „Im für 2G relevanten produzierenden Mittelstand hat sich zudem nach mehreren Jahren der Zurückhaltung ein gewisser Investitionsstau entwickelt“, betonen die Münsterländer mit Sitz in Heek. Angaben zur Ergebnisentwicklung für 2024 wird 2G voraussichtlich am 1. April 2025 machen. Zuletzt lag die avisierte EBIT-Marge zwischen 8,5 und 10,0 Prozent. Demnach dürfte ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von etwa 34,7 Mio. Euro für das vergangene Geschäftsjahr realistisch sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 189,40 | 209,78 | 236,40 | 246,73 | 266,35 | 312,63 | 365,07 | |
EBITDA1,2 | 11,12 | 15,37 | 19,17 | 20,11 | 21,87 | 26,63 | 34,30 | |
EBITDA-Marge3 | 5,87 | 7,33 | 8,11 | 8,15 | 8,21 | 8,52 | 9,40 | |
EBIT1,4 | 7,33 | 11,45 | 15,45 | 16,45 | 17,93 | 21,96 | 27,64 | |
EBIT-Marge5 | 3,87 | 5,46 | 6,54 | 6,67 | 6,73 | 7,02 | 7,57 | |
Jahresüberschuss1 | 4,92 | 7,61 | 10,30 | 11,96 | 12,64 | 16,37 | 17,99 | |
Netto-Marge6 | 2,60 | 3,63 | 4,36 | 4,85 | 4,75 | 5,24 | 4,93 | |
Cashflow1,7 | 12,85 | 4,88 | 1,92 | 9,79 | 8,86 | 4,98 | 11,72 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,28 | 0,43 | 0,58 | 0,68 | 0,71 | 0,91 | 1,00 | |
Dividende8 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,12 | 0,14 | 0,17 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Losgelöst davon betätigt Pehle die bereits bekannte Umsatzprognose für 2025 zwischen 430 und 450 Mio. Euro. Anzumerken hier ist, dass die diese Vorschau aufgrund der prall gefüllten Auftragsbücher bereits von ursprünglich 410 bis 450 Mio. Euro am unteren Ende heraufgesetzt wurde. Bezogen auf die dabei zu erwartende EBIT-Rendite dürfte der Vorstand am 1. April ebenfalls konkreter werden. Die Erwartungen des Kapitalmarkts liegen bei einer operativen Marge von rund 10 Prozent – also mindestens Hochplateau gegenüber 2024. Für das kommende Jahr avisiert das im Börsensegment Scale gelistete Unternehmen Erlöse von 440 bis 490 Mio. Euro, wobei nach Auffassung der Analysten hier mindestens der mittlere Bereich die relevante Größe sein sollte. Die jetzt kommunizierte Prognose für 2026 ist aber insofern relevant, weil auch noch ein mittlerweile sehr betagter Ausblick für 2026 (Umsatz: 400 Mio. Euro, EBIT: 8,5 bis 10,0 Prozent) aus früheren Jahren zu finden ist. Der hatte sich in der Zwischenzeit freilich selbst ad acta gelegt und wurde durch das Wachstumsziel „10 Prozent plus Inflation” aktualisiert.
Insgesamt kommt die Investmentstory von 2G Energy damit weiterhin sehr eingängig rüber, zumal selbst das – potenziell wacklige – Thema Importzölle USA aufgrund des weiter stark steigenden Strombedarfs nur bedingten Einfluss hätte, wie das Management betont. Boersengefluester.de hatte schon mehrfach darüber berichtet, dass der Vertrieb des neuen Demand-Response-Aggregats (einer Art Notfall-Generator de luxe) zur Spitzenlastabdeckung in den Vereinigten Staaten ein wichtiges Thema für 2G Energy ist. Bleibt nur zu hoffen, dass der Kapitalmarkt die 2G-Aktie auch einmal nachhaltig für sich entdeckt und der Chartverlauf in einen dauerhaften Aufwärtstrend mündet.
Bezogen auf den Handelsumsatz ist der Titel innerhalb des Frankfurter Scale-Segments dabei schon jetzt spitze. „Der Kapitalmarkt sieht 2G Energy AG heute richtigerweise als internationalen Solution Provider für eine dezentrale, flexible, sichere Energieversorgung, der zusätzlich noch weltweiter Technologieführer bei der Nutzung von Wasserstoff in Stationärmotoren ist“, sagt CFO Friedrich Pehle. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich in einer Range von 34 bis 39 Euro, deuten also unisono auf stattliches Kurspotenzial von mindestens knapp 40 Prozent.
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