Das hat boersengefluester.de richtig gut gefallen, wie der Vorstand der H2APEX Group kürzlich auf der von SRH AlsterResearch organisierten Pop-Up-Konferenz „Wasserstoff“ präsentiert hat. Der – zumindest börsentechnisch – aus der früheren Exceet Group hervorgegangene Entwickler und Betreiber von Wasserstoffanlagen ist extrem breit aufgestellt und verkauft gleichzeitig auch Wasserstoff sowie Druckgasspeicher oder auch Transportbehälter. Wichtige Kunden bzw. Projekte sind etwa EnBW, Arcelor Mittal oder Rebus (Regionalbus Rostock), aber auch mit 2G Energy arbeitet das Unternehmen zusammen. Für 2023 weist die Gesellschaft mit Hauptsitz direkt am Regionalflughafen Rostock-Laage Erlöse von 15,3 Mio. Euro aus, ist operativ aber noch defizitär. Für das laufende Jahr stellt die Gesellschaft Umsätze zwischen 35 und 40 Mio. Euro in Aussicht, ab 2026 soll dann zumindest auch ein positives bereinigtes EBITDA herausspringen. Wer sich hier als Anleger engagiert, braucht also einen langen Atem.
Dafür bekommen Investoren aber auch eine Gesellschaft ins Depot, die bereits vielen Jahren aktiv ist und einen entsprechenden track record aufgebaut hat. „Wir sind eine ernst zu nehmende Größe im deutschen Wasserstoffmarkt geworden“, sagt CEO Peter Rößner. Vorzeigeprojekt von H2APEX ist die ebenfalls auf dem Gelände in Rostock-Laage geplante Wasserstoffgroßanlage H2ERO mit einer Leistung von 100 MW. Geplante Fertigstellung des signifikant von der EU mit erhofften 167 Mio. Euro geförderten Vorhabens ist 2028. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt dabei rund 213 Mio. Euro. Nach der Fertigstellung sollen auf der Anlage jährlich 7.000 bis 8.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, die bei H2APEX dann zu wiederkehrenden Umsätzen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich führen sollen. Faustformel: Pro 100 MW-Block sind zwischen 50 und 60 Mio. Euro jährlich Erlöse wahrscheinlich.
Nicht minder interessant ist das Projekt in Lubmin in der Nähe von Greifswald, wo die Gesellschaft eine Wasserstoff-Produktionsanlage mit bis zu 600 MW Elektrolyseleistung errichten will. Hintergrund: In Lubmin münden Kabel von Offshore-Windparks, zudem gibt es dort einen wichtigen Knotenpunkt von Gasleitungen, die teilweise als Verbindungsader für Wasserstoff umgerüstet werden sollen. „Das wird einer der großen Energie-Hubs für Nord-Ost-Europa werden – vergleichbar mit Rotterdam für Wasserstoff“, sagt Peter Rößner. Noch ist es allerdings ein weiter Weg bis zu Umsetzung und CEO Rößner räumt – trotz der grundsätzlich sehr guten Liquiditätsausstattung von zuletzt rund 44 Mio. Euro – unumwunden ein: „Die Finanzierbarkeit der Projekte ist momentan der Heilige Gral.“
Entsprechend hat sich im Aktienkurs der H2APEX Group noch kein nachhaltiger Trend ausgebildet. Positiv für Neueinsteiger ist, dass die frühere Euphorie in dem Sektor längst entwichen ist und es nun deutlich realistischer zugeht. Mit einem kleinen Depotanteil können Investoren hier einen Fuß in die Tür setzen. Der bisherige Newsflow des Unternehmens ist jedenfalls sehr überzeugend. Und Peter Rößner verspricht: „Wir haben die Chance auf frühphasig profitables Wachstum.“ Die Analysten von First Berlin haben den Titel Mitte Februar mit einer Kaufen-Einschätzung bei einem Kursziel von 9 Euro eingestuft.
Foto: Clipdealer
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