IVU Traffic-Finanzvorstand Frank Kochanski hat erneut Wort gehalten. Einmal mehr erwies sich das letzte Jahresviertel bei dem Anbieter von Telematiklösungen als das von dem Manager zuletzt auf einer Investorenveranstaltung in München beschriebene „Hockey-Quartal“. Kamen die Berliner nach neun Monaten 2013 erst auf ein Rohergebnis von 21,8 Mio. Euro, türmte sich diese für IVU maßgebliche Kennzahl zum Jahresende auf 34,8 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte Kochanski ursprünglich ein Rohergebnis von 33 Mio. Euro. Im Gegensatz zum Umsatz spiegelt das Rohergebnis die Wertschöpfung aus der Programmierung der eigenen Software wider. Die nur zugekaufte Hardware wie etwa Ticketautomaten bleibt außen vor. Der Jahresüberschuss erreichte 3,827 Mio. Euro – hier standen nach neun Monaten gerade einmal 0,055 Mio. Euro zu Buche. Das Ergebnis je Aktie kam um zehn Prozent auf 0,22 Euro voran. Mit zu dem unerwartet guten Abschneiden beigetragen haben allerdings auch Fördermittel des Bundes von 474.000 Euro, die in die sonstigen betrieblichen Erträge eingeflossen sind. 2012 steuerten die Subventionen nur 80.000 Euro zu diesem Posten bei. Für 2014 kündigte IVU Traffic einen Umsatzanstieg um 3,8 Prozent auf 48 Mio. Euro sowie ein Rohergebnis von 36 Mio. Euro an. Dem steht momentan ein Börsenwert von 42,2 Mio. Euro entgegen. Das entspricht einem Aufschlag von lediglich 30 Prozent auf das Eigenkapital. Pro Aktie verfügt die Gesellschaft über einen Nettocashbestand von 0,39 Euro, der die aktuelle Notiz zu immerhin 16 Prozent abdeckt. Das KGV liegt bei gerade einmal elf. Verglichen mit dem Premiumwettbewerber Init bietet IVU Traffic also quer über (fast) alle Kennzahlen ein attraktives Bewertungspaket. Lediglich auf eine Dividende müssen die Anleger bei IVU verzichten. Für boersengefluester.de ist der Titel ein klarer Kauf.
Bereits Mitte Februar hatte Westag & Getalit darauf hingewiesen, dass der 2013er-Gewinn mit 6,4 Mio. Euro um knapp 15 Prozent unterhalb des Vorjahreswerts liegen wird. Zumindest unter Dividendenaspekten macht der Bauzulieferer (Sperr- und Verschalungsholz sowie Türen) allerdings keine Abstriche. Für 2013 zahlt die Gesellschaft erneut 0,94 Euro je Stammaktie und 1,00 Euro auf die Vorzüge. Größter Aktionär – mit 75,5 Prozent der Stammaktien – ist seit vielen Jahren die schweizer Familiengesellschaft Syntalit AG. Großartige Kursgewinne hat die Westag-Aktie seit 2012 nicht mehr vorzuweisen. Dafür zählt die Aktie aber zu den Top-Dividendenwerten. Die Stämme rentieren mit ansehnlichen 5,1 Prozent, die Vorzüge gar mit 5,5 Prozent. Allerdings findet die Hauptversammlung erst am 26. August 2014 statt. Beeilen müssen sich Renditejäger mit Neuengagements also nicht unbedingt. Grundsätzlich ist Westag & Getalit aber ein grundsolides Unternehmen mit einwandfreier Bilanz. Die Eigenkapitalquote lag zum Ende des dritten Quartals bei 69,5 Prozent. Positiv: Für 2014 rechnet der Vorstand mit einem „deutlichen Ergebniszuwachs“. Gemessen daran ist eine Bewertung gerade mal auf Höhe des Buchwerts durchaus attraktiv. Für boersengefluester.de bleibt das Papier ein toller Spezialwert.
Auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 hat sich in aller Stille der Aktienkurs von Nordwest Handel vorgetastet. Den überraschenden Abgang von Vorstandschef Jürgen Eversberg hat das Papier mühelos verkraftet. Für Kursfantasie sorgte zuletzt die Stimmrechtsmitteilung des zum Fondsanbieter IFM gehörenden Scherrer Small Caps Europe, wonach den Liechtensteinern nun 3,26 Prozent der Stimmen zuzurechnen sind. Knapp 30 Prozent der Nordwest-Aktien hält die Dr. Helmut Rothenberger Holding. Für sämtliche Anteilseigner gilt nun allerdings die Dividendenkürzung von 0,65 auf 0,50 Euro. Damit sind die Hagener auf das Niveau von 2010 zurückgekehrt. Die Rendite erreicht aber immer noch knapp drei Prozent. Ergebnismäßig hat das Unternehmen 2013 mit einem Rückgang des operativen Gewinns um 20 Prozent auf 6,3 Mio. Euro abgeschlossen. Der Überschuss je Aktie fiel von 1,44 auf 1,28 Euro. Letztlich hat sich die Gesellschaft damit aber besser geschlagen als es zum Halbjahr zu befürchten war. Schwierig war zuletzt insbesondere das Werks- und Handelsgeschäft im Stahlbereich. Für das laufende Jahr ist Nordwest auf Konzernebene jedoch optimistisch gestimmt. Boersengefluester.de bleibt daher bei seiner Kaufempfehlung für den Titel, der sich insbesondere für Langfristanleger eignet.
85 Prozent Kursplus in knapp einem Monat – unsere Hot-Stock-Empfehlung für co.don kann sich wirklich sehen lassen (den Beitrag finden Sie HIER). Zuletzt hat der in der Nähe von Berlin sitzende Spezialist für Zellzüchtung zur gelenkerhaltenden Behandlung von Gelenkknorpelschäden und Bandscheibendefekten einige Fachtagungen vor internationalem Fachpublikum organisiert. Symposien fanden etwa in der Berliner Charité oder in der Uni-Klinik Freiburg statt. Aber auch mit dem vorab gemeldeten Umsatzplus für 2013 von einem Drittel machte die Gesellschaft auf sich aufmerksam. Anlegern sollte aber klar sein: Noch arbeitet co.don tief in den roten Zahlen und ist mittelfristig auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Der Börsenwert beträgt zurzeit rund 30 Mio. Euro. Neuengagements empfehlen sich bei einem aktuellen Kurs von 2,85 Euro kurzfristig nicht mehr. Der Titel ist deutlich überkauft und dürfte in den kommenden Tagen erst einmal konsolidieren. Wer das Papier im Depot hat, kann aber engagiert bleiben.
Das Medizintechnikunternehmen Geratherm aus Geschwenda erhöht die Dividende für 2013 um 20 Prozent auf 0,24 Euro je Aktie. Damit bringt es der Small Cap auf eine Rendite von immerhin 3,2 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 27. Mai 2014 statt. Eine wichtige Änderung gibt es bei der fiskalischen Behandlung: Während die Ausschüttung in den vergangenen Jahren erst nachgelagert beim Verkauf der Aktie besteuert wurde – also flapsig formuliert „steuerfrei“ waren –, wird die Gewinnbeteiligung nun ganz normal sofort mit 25 Prozent Abgeltungsteuer und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag belegt. Ohne Berücksichtigung von Kirchensteuern ergibt sich dann ein Abschlagsatz von 26,375 Prozent. Beim Anleger kommen also 0,176 Euro je Aktie an. Derweil konnte Geratherm beim Ergebnis nicht die Erwartungen erfüllen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel 2013 mit 0,79 Mio. Euro um rund 17 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Insbesondere Verluste bei der brasilianischen Beteiligung Geratherm do Brasil drückten mit knapp 340.000 Euro auf den Profit. Ein gutes Finanzergebnis sorgte jedoch dafür, dass unterm Strich ein um fast zwölf Prozent höherer Nettogewinn stehen blieb. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,24 auf 0,27 Euro voran. Der Umsatz von Geratherm stieg um 5,4 Prozent auf 16,8 Mio. Euro. Die Marktkapitalisierung von Geratherm beträgt derzeit 36,6 Mio. Euro. Dem steht ein Eigenkapital von 20 Mio. Euro entgegen. Die liquiden Mittel und Wertpapiere türmen sich auf 15,5 Mio. Euro. Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufempfehlung für das Papier. Die neuen Geschäftsbereiche Wärmesysteme, Lungenfunktionsdiagnostik und Schlaganfalldiagnose wachsen erfreulich robust. Der Transformationsprozess zu einer breiter aufgestellten Gesellschaft kommt also voran, zumal das Stammgeschäft mit Messgeräten wie Fieberthermometer an Dynamik einbüßt.