Eigentlich hatte sich bei den Aktionären von ad pepper media International zuletzt so etwas wie Hoffnung breitgemacht. So deuteten die Zahlen des Online-Werbedienstleisters für das Abschlussquartal 2022 auf eine Erholung hin, zudem hat die Gesellschaft für ihre Affiliate-Tochter Webgains erst kürzlich eine neue KI-gestützte Publisher-Plattform vorgestellt. Umso heftiger die Börsenreaktion auf die neuesten Zahlen zum ersten Quartal 2023 mit einem Kursrückgang von im Tief fast 18 Prozent knapp unter die Marke von 2 Euro. Demnach musste ad pepper auf Konzernebene einen Umsatzrückgang um 13,2 Prozent auf 5,10 Mio. Euro hinnehmen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) knickte von plus 33.000 Euro auf minus 328.000 Euro ein. Das ist das mit Abstand schlechteste EBITDA der vergangenen 21 Quartale – also dem Zeitraum, in dem wir uns die Entwicklung bei ad pepper kontinuierlich ansehen. Schwach ins Jahr gestartet ist insbesondere die Performance-Agentur-Tochter ad agents. Als wesentliche Ursachen der Entwicklung nennt Vorstand Jens Körner „niedrigere bzw. verschobene Buchungen seitens der Werbepartner“. Für das zweite Quartal rechnet Körner mit einer leichten Besserung, siedelt den Gesamtumsatz aber weiterhin unterhalb des vergleichbaren Vorjahresniveaus an. Zur Einordnung: In Q2 2022 kam die Gruppe – genau wie im ersten Quartal 2022 – auf Netto-Umsätze von rund 5,88 Mio. Euro. Nach dem mauen Auftakt braucht es nun also schon ein ziemlich gutes Abschlussquartal 2023, um unterm Strich nicht erneut in den roten Zahlen zu landen. Die Bewertung der Aktie ist zwar relativ moderat und die Bilanzrelation sind solide. Das alles hilft der Aktie aber nicht, denn der Kapitalmarkt hatte sich auf eine spürbare Verbesserung der Ertragslage eingestellt. Danach sieht es nun aber überhaupt nicht aus. Bleibt fast nur die Frage, wie sich der Großaktionär EMA B.V. (Müller Medien) in dieser Gemengelage positionieren wird.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 18,72 | 20,27 | 21,79 | 25,62 | 27,65 | 24,87 | 21,75 | |
EBITDA1,2 | 2,21 | 1,35 | 3,51 | 6,56 | 4,38 | 1,28 | 0,02 | |
EBITDA-Marge3 | 11,81 | 6,66 | 16,11 | 25,60 | 15,84 | 5,15 | 0,09 | |
EBIT1,4 | 1,82 | 1,03 | 2,52 | 5,45 | 3,19 | 0,19 | -0,99 | |
EBIT-Marge5 | 9,72 | 5,08 | 11,57 | 21,27 | 11,54 | 0,76 | -4,55 | |
Jahresüberschuss1 | 1,14 | 0,54 | 1,92 | 4,34 | 2,56 | -0,25 | -0,70 | |
Netto-Marge6 | 6,09 | 2,66 | 8,81 | 16,94 | 9,26 | -1,01 | -3,22 | |
Cashflow1,7 | 3,10 | -1,52 | 6,48 | 3,38 | 2,21 | 1,93 | 1,24 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,03 | 0,01 | 0,06 | 0,17 | 0,08 | -0,04 | -0,05 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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Nach der Rally vom Jahresbeginn ist es zuletzt etwas ruhiger um die Aktie von HomeToGo geworden. Jedenfalls brachte der Ende März vorgelegte Geschäftsbericht 2022 zunächst keine neuen Impulse für die Notiz des Buchungsplattform für Ferienhäuser und -wohnungen. Interessant ist derweil, dass Warburg Research die Aktie nun mit einem strammen Kursziel von 6,70 Euro in ihre Coverage aufgenommen hat. Beim aktuellen Kurs von rund 3 Euro entspricht das mehr als einem potenziellen Verdoppler. Ab dem Jahr 2025 kalkuliert Warburg auch unterm Strich mit schwarzen Zahlen für HomeToGo – wenn auch noch in nur kleiner Dosierung. Derweil soll das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) für 2025 mit 20 Mio. Euro schon sehr deutlich positiv sein. Zum Vergleich: Für 2022 weist das Unternehmen hier noch ein negatives EBITDA von fast 53 Mio. Euro. Der zu erwartende Ergebnisswing ist also enorm. So strebt der Vorstand für das laufende Jahr den Break-even für das bereinigte EBITDA an. Bewertet ist das Unternehmen an der Börse mit zurzeit rund 380 Mio. Euro. Boersengefluester.de sieht HomeToGo jedenfalls auf gutem Kurs (siehe dazu auch unseren Bericht HIER) und geht davon aus, dass die Story in den kommenden Monaten bei den Investoren zunehmend bekannter wird. Immerhin nimmt die Gesellschaft mit formalem Sitz in Luxemburg – neben dem üblichen Reporting – auch an mehreren Investorenkonferenzen teil.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3,80 | 51,00 | 69,50 | 65,86 | 94,84 | 146,84 | 162,03 | |
EBITDA1,2 | -13,42 | -23,30 | -16,00 | -13,61 | -125,77 | -52,69 | -19,33 | |
EBITDA-Marge3 | -353,16 | -45,69 | -23,02 | -20,67 | -132,61 | -35,88 | -11,93 | |
EBIT1,4 | -13,40 | -29,80 | -29,60 | -17,22 | -130,46 | -65,67 | -31,34 | |
EBIT-Marge5 | -352,63 | -58,43 | -42,59 | -26,15 | -137,56 | -44,72 | -19,34 | |
Jahresüberschuss1 | -13,37 | -29,00 | -29,40 | -23,81 | -166,79 | -53,72 | -28,28 | |
Netto-Marge6 | -351,84 | -56,86 | -42,30 | -36,15 | -175,87 | -36,58 | -17,45 | |
Cashflow1,7 | -12,38 | -19,90 | -10,10 | -10,47 | -82,09 | -36,35 | -8,96 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,10 | -0,30 | -0,31 | -0,36 | -2,09 | -0,47 | -0,25 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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