Die Details zur operativen Entwicklung der Beteiligungen verrät CIO Johannes Laumann am 10. Mai 2023 beim Mutares-Journalistentag in Frankfurt. Vorab hat die Beteiligungsgesellschaft aber schon einmal mitgeteilt, dass die Dividende zur Hauptversammlung am 10. Juli 2023 bei mindestens 1 Euro je Aktie liegen wird. Damit nicht genug: On top kann es – je nach weiteren Exits – noch eine Performance-Dividende von bis zu 1 Euro je Anteilschein geben. „Der Vorstand wird bei der Festlegung der finalen Höhe mit Bedacht und vor allem wachstumsorientiert agieren“, heißt es offiziell. Angenommen, die tatsächliche Ausschüttung würde bei 1,50 Euro liegen, käme der Titel derzeit auf eine Rendite von rund 7,5 Prozent und würde seinem Ruf als Dividendenhit einmal mehr gerecht werden.
Zudem hat die im Spezial-Freiverkehrssegment Scale gelistete Gesellschaft operative Eckdaten für das abgelaufenen Geschäftsjahr im Gepäck: Demnach kommt Mutares bei kräftig erhöhten Erlösen von 3,8 Mrd. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 181,5 Mio. Euro – nach ungewöhnlich hohen 566,5 Mio. Euro im Jahr zuvor. Demnach hat Mutares im zweiten Halbjahr 2022 ein EBITDA von 115,4 Mio. Euro erzielt, was wiederum über den Erwartungen liegt. Die Analysten von Hauck Aufhäuser hatten zuletzt ein Konzern-EBITDA von 96,1 Mio. Euro für 2022 prognostiziert. Das um Sondereffekte aus Firmentransaktionen bereinigte EBITDA zeigt mit minus 32,7 Mio. Euro aber deutlich, dass das operative Umfeld noch immer schwierig ist, selbst wenn sich das Minus im Vorjahresvergleich um rund 8,6 Mio. Euro verbessert hat.
Anzeige
Für das laufende Jahr peilt der Vorstand Konzernumsätze zwischen 4,8 und 5,4 Mrd. Euro an. Der für die Dividendenzahlung maßgebliche Überschuss auf Ebene der Holding soll in einer Bandbreite von 92 bis 112 Mio. Euro ankommen. Hier liegt der entsprechende Vergleichswert von 2022 bei 72,9 Mio. Euro. Grundsätzlich haben sich die Münchner zum Ziel gesetzt, dass die Relation von Holding-Überschuss zu Konzernumsatz in einer Spanne von 1,8 bis 2,2 Prozent liegen soll. Nimmt man nun von beiden 2023er-Zielen jeweils den Mittelwert, ergibt sich eine Netto-Rendite von 2,0 Prozent – alles im grünen Bereich also. Wichtig für die weitere Börsenstory von Mutares werden zudem die Fortschritte bei dem aus den drei Portfoliogesellschaften Light Mobility Solutions (LMS), MoldTecs und SFC Group neu formierten Automotive-Zulieferer Amaneos SE mit Sitz in Frankfurt am Main.
Immerhin gilt Amaneos perspektivisch als Kandidat für ein IPO (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Boersengefluester.de wird die Entwicklung schon allein deshalb weiter verfolgen. Für dividendenorientierte Anleger mit Risikobereitschaft bleibt der Titel jedenfalls eine attraktive Wahl. Hauck Aufhäuser veranschlagt das Kursziel auf 37 Euro und rät zum Einstieg. Der aktuelle Börsenwert beträgt rund 411 Mio. Euro. Den Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht Mutares am 18. April 2023 – drei Wochen später geht es dann um aktuelle Entwicklungen aus den Beteiligungen. Keine Frage: Den meisten Platz bei der Präsentation von Johannes Laumann in Frankfurt dürfte Amaneos einnehmen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 899,70 | 865,10 | 1.015,90 | 1.583,90 | 2.504,00 | 3.751,70 | 4.689,10 | |
EBITDA1,2 | 67,10 | 49,10 | 79,20 | 142,70 | 566,50 | 181,50 | 756,90 | |
EBITDA-Marge3 | 7,46 | 5,68 | 7,80 | 9,01 | 22,62 | 4,84 | 16,14 | |
EBIT1,4 | 40,00 | 19,40 | 26,20 | 41,20 | 447,30 | -3,10 | 436,90 | |
EBIT-Marge5 | 4,45 | 2,24 | 2,58 | 2,60 | 17,86 | -0,08 | 9,32 | |
Jahresüberschuss1 | 43,90 | 12,00 | 16,70 | 19,70 | 442,40 | -21,00 | 367,10 | |
Netto-Marge6 | 4,88 | 1,39 | 1,64 | 1,24 | 17,67 | -0,56 | 7,83 | |
Cashflow1,7 | -29,10 | -11,10 | -10,70 | -43,00 | -103,50 | -20,80 | -27,50 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,85 | 0,96 | 1,37 | 1,78 | 26,83 | -0,32 | 18,41 | |
Dividende8 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,50 | 1,50 | 1,75 | 2,25 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Foto: Unsplash+