Trotz eines dynamischen Abschlussviertels: Mit Erlösen von rund 14,7 Mio. Euro ist Enapter leicht unter der – im Sommer allerdings sehr deutlich reduzierten – Prognose von 15,6 Mio. Euro für 2022 geblieben. Immerhin sind die anfängliche Qualitätsprobleme bei der neuen Elektrolyseure-Gerätegeneration EL 4.0 längst behoben und Enapter kann nun zeigen, was das Unternehmen leisten kann. „Schon jetzt ist der EL 4.0 unser Erfolgsmodell. Noch nie zuvor haben wir in so kurzer Zeit so viele Geräte bauen und ausliefern können“, sagt CEO Sebastian-Justus Schmidt. Dabei hat Enapter mit der sehr viel größeren Elektrolyseur-Variante, dem Multicore, das eigentliche As noch im Ärmel. Die Voraussetzungen dafür sind grundsätzlich geschaffen: So soll der Multicore im neuen Werk im münsterländischen Saerbeck hergestellt werden, während der EL 4.0 aus der bisherigen Produktionsanlage in Pisa kommt. Diese Anpassung der Produktionsstrategie kostet zwar ein wenig Zeit und führt so auch zu einer Umsatzverschiebung, für 2023 erwartet Enapter „nur“ eine Verdopplung der Erlöse auf rund 30 Mio. Euro. Doch unternehmerisch ist dieser Schritt sinnvoll, so dass auch die wesentlichen Ankeraktionäre am Ende damit gut leben können. Mit Blick auf das labile ökonomische Gesamtumfeld wäre Enapter vielleicht sogar ganz froh gewesen, wenn der Fabrikbau in Saerbeck etwas mehr Zeit beansprucht hätte. Aber natürlich kann man die die zügige Umsetzung des Bauvorhabens Enapter nicht ernsthaft ankreiden. Insgesamt bleibt der Investmentstory für boersengefluester.de intakt. Am Ende ist der Spezialwert keine kurzfristige Spekulation, sondern eine Wette auf den langfristigen Erfolg. Und hier hat die Gesellschaft in den vergangenen Jahren viele Schritte nach vorn gemacht und sich zudem über strategische Partnerschaft wie der mit Johnson Matthey enorm verstärkt.
Besser als gedacht ist 2022 für den Spezialmaschinenbauer Süss Microtec gelaufen. Das Unternehmen selbst spricht von einem „außerordentlich starken vierten Quartal“ und stellt für das Gesamtjahr nun Erlöse zwischen 295 und 300 Mio. Euro in Aussicht. Das sind etwa 25 Mio. Euro mehr, als zuletzt erwartet. Für die EBIT-Marge kalkuliert der Bandbreite zwischen 8,5 und 10 Prozent, was im Mittel auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern rund 27,5 Mio. Euro hinauslaufen würde. Zum Vergleich: Die Analysten rechnen hier im Schnitt bislang mit etwa 5 Mio. Euro weniger an Betriebsergebnis. Bewertet ist Süss Microtec an der Börse mit zurzeit knapp 330 Mio. Euro – bei einer Netto-Liquidität von annähernd 60 Mio. Euro. Das sieht für eine Gesellschaft wie Süss Microtec sehr moderat aus. Der heftige Kursrutsch von 2022 war demnach wohl doch spürbar übertrieben, die seit Mitte Oktober zu beobachtende Aufwärtsbewegung könnte noch ein gutes Stück weiter Richtung Norden gehen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 166,52 | 203,93 | 213,80 | 252,11 | 263,44 | 299,14 | 304,26 | |
EBITDA1,2 | 17,98 | 15,72 | -5,19 | 28,20 | 29,60 | 41,90 | 34,65 | |
EBITDA-Marge3 | 10,80 | 7,71 | -2,43 | 11,19 | 11,24 | 14,01 | 11,39 | |
EBIT1,4 | 13,90 | 10,87 | -13,76 | 20,44 | 22,55 | 32,81 | 27,79 | |
EBIT-Marge5 | 8,35 | 5,33 | -6,44 | 8,11 | 8,56 | 10,97 | 9,13 | |
Jahresüberschuss1 | 6,71 | 4,78 | -16,26 | 12,36 | 16,02 | 24,52 | 4,70 | |
Netto-Marge6 | 4,03 | 2,34 | -7,61 | 4,90 | 6,08 | 8,20 | 1,55 | |
Cashflow1,7 | 9,38 | 1,92 | -30,80 | 55,16 | 24,33 | 23,94 | 3,79 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,35 | 0,25 | -0,85 | 0,65 | 0,84 | 1,28 | 0,25 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,16 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |