Damit rennt Marc Osigus nicht nur bei boersengefluester.de offene Türen ein. Auf LinkedIn fragt der Gründer und CEO von Hauck Aufhäuser Investment Banking: „Warum werden so viele tolle heimische Unternehmen an Private Equity-Investoren verkauft und wandern dann oft ins Ausland ab? Und warum dürfen eigentlich nur große institutionelle Investoren an Börsengängen teilnehmen? Genau – dafür gibt es keinen Grund. Um das zu ändern, haben wir unser Herzensprojekt NuWays AG gegründet.“ Wer sich einen Eindruck von der frei zugänglichen Researchplattform machen will, kann das seit einigen Tagen tun: Die NuWays-Webseite ist bereits online, mit einem bislang 37 Unternehmen umfassenden Coverage-Universum. Zu mehr als 90 Prozent sind das Aktien, die auch boersengefluester.de regelmäßig analysiert und in seiner Datenbank pflegt. Zum Start eine ansehnliche Liste.
Was die Verbindung von Research, Digitalisierung und Beschaffung von Wachstumsfinanzierung angeht, sind unter den Neugründungen wohl nur AlsterResearch und Montega aus Hamburg ähnlich umtriebig unterwegs. Das wiederum wundert nicht unbedingt, denn auch AlsterResearch-Vorstand Thomas Wissler gehörte 2009 zum Gründertrio von Hauck & Aufhäuser Institutional Research. Offenbar eine gute Keimzelle. Das aber nur am Rande, boersengefluester.de freut sich über jede zusätzliche Möglichkeit der Informationsbeschaffung im Bereich Small- und Midcaps. Wir werden die Entwicklung daher eng verfolgen. Zu den Aktien, die NuWays von Anfang an mit einer Kaufen-Einschätzung versehen hat, zählt SynBiotic. Das im Cannabis-Sektor tätige Unternehmen hatten wir erst Ende Oktober 2022 (HIER) vorgestellt – Anlass war das Eckpunktepapier der Bundesregierung bezüglich der geplanten Legalisierung von Cannabisprodukten.
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Für den Nebenwert ging es im Zuge der angestrebten Gesetzesänderung bereits ein ordentliches Stück Richtung Norden, wirklich nachhaltig war die Kursentwicklung bislang aber noch nicht. Dabei betonte CEO Lars Müller bei seiner Präsentation auf dem Deutschen Eigenkapitalforum noch einmal, wie gut das in München ansässige Unternehmen schon jetzt auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette positioniert ist und entsprechend schnell durchstarten kann: „Ich glaube, dass Deutschland einer der größten Märkte werden wird. Es ist daher super wichtig, der Erste zu sein.“ Interessant wird derweil die für den 15. Dezember 2022 angesetzte Hauptversammlung von SynBiotic. Neben den üblichen Formalien steht die Schaffung umfangreicher Kapitalrahmen auf der Agenda.
Erklärtes Ziel ist es unter anderem auch, die Aktie an einer ausländischen Börse – beispielsweise der Nasdaq oder der kanadischen NEO Exchange – listen zu lassen. Denkbar, dass für solch einen Schritt Hinterlegungsscheine wie etwa ADS emittiert werden. Neben zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten sowie einer besseren Visibilität der Aktie verspricht sich das Unternehmen davon auch Vorteile im operativen Geschäft. Gänzlich neu sind die Listing-Pläne zwar nicht. Doch es ist gut, dass hier jetzt scheinbar neue Bewegung reinkommt. Jedenfalls sind es allesamt Punkte, die die Handschrift von Großaktionär Christian Angermayer (Apeiron Investment Group) tragen.
In dieses Bild passt auch, dass sich kürzlich der ehemalige Canopy Growth-CEO Bruce Linton mit rund fünf Prozent bei SynBiotic engagiert hat und zum Team um Lars Müller stößt. „Ich halte SynBiotic für bestens positioniert, um die Vorteile der Legalisierung voll auszuschöpfen und das dominierende Cannabis-Unternehmen in Europa zu werden“, betont der in der Szene bestens verdrahtete Bruce Linton. Nach Auffassung von boersengefluester.de ist die Personalie ein Coup, der sich im Aktienkurs noch nicht ausreichend widerspiegelt. Last but not least der Hinweis, dass AlsterResearch die SynBiotic-Aktie ebenfalls zum Kauf empfiehlt – und zwar mit einem Kursziel von 40 Euro. Geeignet ist der Titel jedoch nur für sehr risikobereite Investoren.
Foto: Andre Taissin auf Unsplash