Oha: Selbst wenn sich bei ad pepper media International bereits im zweiten und dritten Quartal 2021 eine gewisse Beruhigung der Geschäftsaktivitäten abzeichnete. Mit einem derart schwachen Abschlussviertel – zumindest in Relation zu den wahnsinnig starken Zahlen aus dem Pandemiejahr 2020 – wie jetzt von CEO Jens Körner avisiert, hatte boersengefluester.de nicht gerechnet. Demnach kommt der Spezialist für Performancemarketing für 2021 wohl „nur“ auf Erlöse von 27,4 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 4,2 und 4,4 Mio. Euro. Das sind rund 1,3 Mio. Euro weniger Betriebsergebnis, als zuletzt von uns vermutet. An dieser Stelle sei nochmals betont: Verglichen mit der „Normal-Zeit vor Corona“ steht ad pepper media damit noch immer ziemlich gut da. Doch die Erwartungshaltung ist bei Kursen knapp unter 6 Euro eben eine ganz andere als Anfang 2020 bei deutlich niedrigeren Notierungen.
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Wesentliche Ursachen für die Delle sind die weiterhin schwache Entwicklung bei der auf Leadgenerierung und E-Mail-Marketing spezialisierten Tochter ad pepper – was wiederum keine übermäßige Überraschung ist. Immerhin hat ad pepper nach einem schmerzlichen Kundenverlust schon seit geraumer Zeit den Rückwärtsgang eingelegt. Nicht auf dem Schirm hatten wir jedoch, dass auch die Affiliate-Plattform Webgains im wichtigen Weihnachtsgeschäfts nicht die erhoffte Dynamik fand. Anfang Februar wird Vorstand Jens Körner weitere Eckdaten vorlegen. Eine Prognose für 2022 dürfte es aber erst mit Vorlage des Geschäftsberichts Ende März geben.
Vermutlich wird es richtig sein, als Investor jetzt erstmal cool zu bleiben und nicht voreilig zu agieren. ad pepper media International ist super solide finanziert, das Geschäft bewegt sich insgesamt noch immer auf einem ansprechenden Niveau und verspricht darüber hinaus weiteres Wachstum. Das sind im Grunde gute Voraussetzungen. Zudem ist der Börsenwert von 113,5 Mio. Euro zu rund 20 Prozent durch Cash unterlegt.
Foto: Timo Wagner auf Unsplash