Perfekt aufgegangen ist unsere Dividendenstrategie bei i:FAO. Der zwischenzeitliche Kursrutsch von Ende Januar hat sich als Bärenfalle entpuppt. Grund: Der Anbieter von cloudbasierter Software zur Buchung von Geschäftsreisen hat 2013 erneut klotzig verdient und hebt die Dividende von 0,65 auf 0,75 Euro je Aktie an. Damit haben die Frankfurter die Erwartungen der Analysten um 5 Cent getoppt. Auf Basis des aktuellen Kurses ergibt sich eine ansehnliche Dividendenrendite von 5,4 Prozent. Auslöser der deutlichen Dividendenerhöhung sind die starken Zahlen für 2013. Demnach kletterten die Erlöse von i:FAO um 10,7 Prozent auf 14,4 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) marschierte um 25,7 Prozent auf 4,25 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,63 auf 0,86 Euro. Nichts zu meckern gibt es auch am Ausblick. „Der Vorstand der i:FAO Aktiengesellschaft beurteilt die Geschäftsentwicklung für 2014 gut“, heißt es offiziell. Für notorische Tiefstapler wie i:FAO ist das bereits eine wagemutig Aussage. Boersengefluester.de hatte den Titel zuletzt mit Blick auf die Saisonabhängigkeit des Kursverlaufs vorgestellt. Üblicherweise hat der Titel seine beste Zeit von Jahresbeginn bis zur Hauptversammlung. Im laufenden Jahr findet das Aktionärstreffen am 28. März 2014 statt. Wir bleiben bei unserer Kaufempfehlung. Charttechnisch ist der Weg nach oben nun frei.
Aktionäre von Epigenomics sollten sich den Mittwoch, 26. März 2014, dick in ihrem Kalender anstreichen. An diesem Tag hat die Biotechgesellschaft aus Berlin nämlich nun ihren Termin vor dem Expertengremium der US-Gesundheitsbehörde FDA. Ziel von Epigenomics ist es, den Darmkrebsfrüherkennungstest Epi proColon auch für den amerikanischen Markt zugelassen zu bekommen. Bislang galt der 25. März 2014 als voraussichtliches Datum für die Präsentation vor der FDA. Nachdem die Epigenomics-Notiz von August bis Mitte November 2013 in der Spitze um fast 370 Prozent auf gut 7,70 Euro gestürmt war, gönnte sich die Aktie zuletzt eine Konsolidierungspause. In der Regel pendelte der Kurs seit dem jedoch zwischen 6 und 7 Euro. Das zeigt, wie hoch die Erwartungshaltung an einen positiven FDA-Bescheid ist. Am 26. Februar wird Epigenomics einen vorgezogenen Zahlenüberblick für 2013 geben. Der komplette Geschäftsbericht wird dann am 28. März 2014 veröffentlicht. Die Bilanzzahlen für das vergangene Jahr dürften zu dem Zeitpunkt jedoch im Hintergrund stehen. Auf der Konferenz für Presse, Analysten und Investoren wird es in erster Linie um den Verlauf der Anhörung vor der FDA und die weitere Strategie gehen. In den vergangenen Monaten hatte Epigenomics etliche Schritte und Kapitalmaßnahmen unternommen, um die spätere Vermarktung des Tests in den USA möglichst zügig angehen zu können. Der Börsenwert des Biotechtitels beträgt rund 80 Mio. Euro. Vermutlich wird die Aktie in den kommenden Wochen weiter seitwärts tendieren, ehe ab spätestens Mitte März die Spekulationen wieder hochkochen.
Für die Cinemaxx-Aktie fällt der letzte Vorhang. Zehn Monate nachdem der britische Kinokettenbetreiber Vue Entertainment den Ausschluss der Minderheitsaktionäre bei der Hamburger Kinogesellschaft eingeleitet hat, verschwindet der Titel von der Börse. Und auch Jetter hat den Börsenrückzug kürzlich zumindest schon mal angekündigt. Squeeze-out-Spezialisten unter den Börsianern schauen nun auf die Aktie von Generali Deutschland. Anfang Dezember 2013 haben die Aktionäre der Übertragung ihrer Anteilscheine gegen eine Barabfindung von 107,77 Euro zugestimmt. Aktuell kostet der Titel 112,85 Euro. Interessant wird der Titel – neben der üblichen Nachbesserungsfantasie – mit Blick auf die (theoretisch) nahende Hauptversammlung. Im Vorjahr fand das Aktionärstreffen am 23. Mai statt. Dort wurde eine Dividende von 5,20 Euro je Anteilschein beschlossen. Einen HV-Termin für 2014 gibt es noch nicht. Kenner gehen davon aus, dass der italienische Großaktionär Generali auf die Tube drücken wird, um den Börsenrückzug möglichst noch ohne eine Dividendenzahlung an die freien Aktionäre durchzuziehen. Andererseits liegt eine Anfechtungsklage zum Squeeze-out-Beschluss vor, was die Eintragung verzögern könnte. Für Spannung ist also gesorgt.
Zugegeben: Ein Kursabsturz sieht anders aus. Auffällig ist es aber schon, wie die Notiz der Halloren Schokoladenfabrik zuletzt an Boden verloren hat und sich einem 52-Wochen-Tief nähert. Dabei gibt es bislang keine Meldungen, die den Rückgang wirklich erklären. Ein Prozess gegen Halloren-Chef Klaus Lellé sowie Finanzvorstand Andreas Stuhl wegen der Beschäftigung von Scheinselbstständigen in den Jahren 2005 bis 2008 wurde Ende Januar vor dem Amtsgericht Halle gegen Zahlung von 105.000 Euro schnell eingestellt. Eher positiv ist auch eine andere Meldung, die bislang kaum durch die überregionale Presse ging. Demnach hat Halloren-Großaktionär Paul Morzynski – er hält 37,5 Prozent der Stimmen – einen interessanten Deal eingefädelt. Über seine Beteiligungsgesellschaft Waldersee hat Morzynski, dem auch das Grand Hotel in Heiligendamm zuzurechnen ist, zum 1. April 2014 die in der Nähe von Bad Segeberg ansässige Arko GmbH („Arbeitsgemeinschaft für den Vertrieb von Konsumgütern”) übernommen. Die Gesellschaft betreibt in Deutschland rund 150 eigene und 90 Franchise-Filialen, in denen Kaffee, Pralinen und Schokoladen angeboten werden. Hinzu kommen rund 3500 Stände in Supermärkten und Bäckereien. Für Halloren könnte sich hier ein interessanter neuer Absatzkanal entwickeln, zumal die Hallenser sich Mitte 2013 mit 50 Prozent an dem belgischen Pralinen- und Schokoladenhersteller Bouchard Daskalidès beteiligt hatten. Ob sich zuletzt am Aktionärskreis von Halloren etwas geändert hat, lässt sich hingegen kaum feststellen. Die Gesellschaft ist nur im schwach regulierten Entry Standard gelistet, wo keine dezidierten Stimmrechtsmitteilungen vorgeschrieben sind. Für 2013 hat Halloren Umsätze von mehr als 100 Mio. Euro sowie einen Gewinn auf Höhe des 2012er-Werts von gut 2 Mio. Euro angekündigt. Der Börsenwert des Small Cap beträgt rund 35 Mio. Euro. Für boersengefluester.de ist der Titel auf jeden Fall haltenswert.
In knapp einem Monat tagt der Arbeitskreis Aktienindizes und entscheidet über die Zusammensetzung der heimischen Börsenbarometer. Auf der regulären Überprüfungsliste stehen am 5. März 2014 MDAX, SDAX und TecDAX. Nach jetzigem Stand könnte die Sitzung der Indexhüter relativ schnell vorbei sein. Sowohl im MDAX als auch im TecDAX drängen sich keine Wechsel zwangsläufig auf, wenngleich der Verbleib von PSI im Techbarometer keinesfalls sicher ist. RIB Software und Isra Vision kratzen bereits an der TecDAX-Tür. Interessant wird die Entwicklung im SDAX: Hier schickt sich der Möbelzulieferer Surteco nach der Übernahme von Süddekor und dank eines vergrößerten Streubesitzes an, endlich die schon lange Zeit avisierte Rückkehr in den SDAX zu meistern. Sicher ist der Aufstieg aber keinesfalls. Wackelkandidat ist – wegen der relativ geringen Handelsumsätze – die Vorzugsaktie der Baumarktkette Hornbach Holding. Boersengefluester.de hatte auf die Entwicklung bei Surteco frühzeitig hingewiesen. Weitere Informationen finden Sie HIER. Der Vollständigkeit halber: Im DAX ist mit keiner außerordentlichen Änderung zu rechnen.
Der Gewerbeimmobilienspezialist Hamborner REIT lässt die Dividende für 2013 bei unverändert 0,40 Euro pro Anteilschein. Folglich bringt es die SDAX-Aktie auf eine Rendite von 5,4 Prozent. Verglichen mit den anderen Real Estate Investment Trusts wie Alstria Office REIT und Fair Value-REIT stehen die Duisburger damit gut da – wenngleich hin und wieder über eine Erhöhung der Dividende spekuliert wurde. Fundamental lässt sich an dem Titel kaum etwas aussetzen: Der Nettovermögenswert liegt mit 8,25 Euro um rund elf Prozent oberhalb des aktuellen Aktienkurses. Das Verhältnis von Kreditvolumen zum Verkehrswert der Immobilien ist zwar von 34,2 Prozent auf 43,7 Prozent gestiegen. Im Branchenvergleich ist das aber immer noch ein akzeptabler Wert. Auch die Eigenkapitalquote von 52,5 Prozent rangiert deutlich über den für REITs geforderten 45 Prozent. Einzig der Aktienkurs schafft es einfach nicht, sich nachhaltig über die Marke von 7,50 Euro zu schieben. Letztlich bewegt sich die Notiz per saldo seitwärts. Das macht den Titel auf lange Sicht zu einer Art Anleihenersatz. Langfristig orientierte Anleger können hier nicht viel verkehrt machen.
Nach einem auffälligen Kurshüpfer im Januar kochten Spekulationen hoch, wonach Großaktionär Meyer Burger eventuell einen Squeeze-out bei Roth & Rau vorbereiten könnte. Die Schweizer halten nach offiziellen Angaben 92,54 Prozent an dem Spezialmaschinenbauer für die Solarbranche. Rein operativ sieht es bei Roth & Rau noch ziemlich gruselig aus: Der Konzernumsatz sackte im Vorjahr von 154 Mio. auf rund 77 Mio. Euro ab. Es entstand ein Verlust von 54,6 Mio. Euro. Damit wurde das 2012er-Minus von 40,6 Mio. Euro nochmals getoppt. Immerhin: Das 2011 eingeleitete Kostensenkungsprogramm CRiSP ist nun nahezu abgeschlossen und die Auftragseingänge gingen im vierten Quartal 2013 bereits deutlich nach oben. „Mit der Anpassung der Kosten- und Konzernstruktur haben wir die Voraussetzungen geschaffen, bei einer Erholung des Solarmarktes eine schnelle und nachhaltige Verbesserung der Ertrags- und Finanzkraft zu erreichen“, betont die Gesellschaft. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 165 Mio. Euro – also deutlich mehr als das Zweifache des zuletzt erzielten Umsatzes. Der Geschäftsbericht mit allen Bilanzzahlen steht für den 24. März an. Anleger, die hier engagiert sind, brauchen zwar einen langen Atem. Aber derzeit besteht kein Grund auszusteigen.