Langjährige Aktionäre von Intershop Communications erinnern sich vermutlich gut an das im Herbst 2016 verabschiedete Strategieprogramm „Lighthouse 2020“. Damals legte Intershop den Grundstein für die Fokussierung auf E-Commerce-Software für Kunden aus dem Großhandelssegment. Mit eine tragende Rolle bei der Ausrichtung auf das B2B-Geschäft – mit Blick auf die Forcierung des Cloud-Geschäfts – sollte die damals auf die Schiene gebrachte strategische Partnerschaft mit Microsoft und deren Plattform Azure einnehmen. Offenbar sind beide Seiten mit der (insbesondere der jüngsten) Entwicklung zufrieden, denn die Kooperation wurden nun – vorzeitig und zu verbesserten Konditionen – um drei Jahre verlängert. „Mit der Vereinbarung schaffen wir für beide Seiten mittelfristig Planungssicherheit“, sagt der neue Intershop-CEO Markus Klahn und betont in einem Atemzug: „Die neu verhandelten Konditionen sind außerdem ein Baustein zur weiteren Optimierung unserer Cloud-Marge. Diese Einsparungen wollen wir nutzen, um auch selbst verstärkt in Technologie zu investieren.“ Das nächste größere Update zur operativen Entwicklung von Intershop gibt es bereits am 22. Juli, dann legt die Gesellschaft nämlich ihren Halbjahresbericht vor. Insgesamt gefallen uns die vielen Bausteine der vergangenen Quartale recht gut, was sich vorsichtig auch im Aktienkurs widerspiegelt. Noch immer hat sich allerdings kein durchgängiger Aufwärtstrend im Chart entwickelt. Dabei ist der Titel eher moderat bewertet. Soll heißen: Viele Anleger warten noch immer ab und schauen sich die Entwicklung weiter von der Außenlinie an. Dabei hat Intershop zuletzt bereits fünf Quartale in Folge auch unterm Strich schwarze Zahlen geschrieben und zeigt schöne Wachstumsraten in der Cloud. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie aussichtsreich. Wenn hier einmal der Knoten platzt, müssten schnell auch sehr viel höhere Bewertungen möglich sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 35,81 | 31,20 | 31,62 | 33,61 | 36,00 | 36,80 | 37,99 | |
EBITDA1,2 | 2,83 | -3,70 | -2,32 | 4,47 | 4,42 | 0,42 | 0,87 | |
EBITDA-Marge3 | 7,90 | -11,86 | -7,34 | 13,30 | 12,28 | 1,14 | 2,29 | |
EBIT1,4 | 0,41 | -5,92 | -6,47 | 1,04 | 1,31 | -2,87 | -2,53 | |
EBIT-Marge5 | 1,14 | -18,97 | -20,46 | 3,09 | 3,64 | -7,80 | -6,66 | |
Jahresüberschuss1 | -0,66 | -6,74 | -6,77 | 0,79 | 0,81 | -3,56 | -3,08 | |
Netto-Marge6 | -1,84 | -21,60 | -21,41 | 2,35 | 2,25 | -9,67 | -8,11 | |
Cashflow1,7 | 1,69 | -4,14 | -1,82 | 4,72 | 4,60 | 1,16 | 2,95 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,06 | -0,60 | -0,17 | 0,06 | 0,06 | -0,25 | -0,21 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Erstaunlich gut hat die Notiz der niiio finance group zuletzt die geplatzten Übernahmeverhandlungen mit CORYX Software weggesteckt. Dabei sollte die Transaktion so etwas wie der Auftakt für etliche weitere Verstärkungen aus dem Bereich Finanz-Software sein. Entsprechend gespannt ist boersengefluester.de, wie sich der weitere Prozess in dieser Richtung gestaltet, zumal CEO Johann Horch die neue Investmentstory von niiio zuletzt recht forsch präsentierte. Dem Vernehmen nach befindet sich die Gesellschaft momentan noch mit 15 weiteren Unternehmen in Gesprächen. „Aber natürlich sind wir gut beraten, in jedem Fall ganz genau hinzuschauen“, sagt Horch. Zumindest was die Finanzierung angeht, haben die Görlitzer nun noch mehr Bewegungsfreiheit: Nach der Barkapitalerhöhung von Anfang des Jahres ist jetzt nämlich auch die Anfang Mai gestartete Emission einer Wandelanleihe im Volumen von 5 Mio. Euro (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER) erfolgreich abgeschlossen. Überraschung: Neuer strategischer Investor ist die scheinbar sehr technikaffine Volksbank Mittweida – nördlich von Chemnitz. „Das finanzielle Engagement der Bank ist für uns ein weiterer Beleg für das Potenzial unseres Zukunftsprojekts zur Digitalisierung des Wertpapierhandels,“ sagt Horch. Für spekulativ orientierte Anleger bleibt die niiio-Aktie ein interessantes Investment. Jedenfalls tut sich bei dem Unternehmen mit einem Börsenwert von rund 44 Mio. Euro zurzeit mehr, als gefühlt in den gesamten ersten zwei Jahren nach dem Börsenstart.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,01 | 0,45 | 2,07 | 2,32 | 2,40 | 7,53 | 8,37 | |
EBITDA1,2 | -0,70 | -1,10 | -0,60 | 0,04 | -0,86 | 0,81 | 0,46 | |
EBITDA-Marge3 | -7.000,00 | -244,44 | -28,99 | 1,72 | -35,83 | 10,76 | 5,50 | |
EBIT1,4 | -0,71 | -1,10 | -4,04 | -2,14 | -2,84 | -2,61 | -3,08 | |
EBIT-Marge5 | -7.100,00 | -244,44 | -195,17 | -92,24 | -118,33 | -34,66 | -36,80 | |
Jahresüberschuss1 | -0,80 | -1,12 | -4,20 | -2,19 | -3,23 | -3,31 | -3,57 | |
Netto-Marge6 | -8.000,00 | -248,89 | -202,90 | -94,40 | -134,58 | -43,96 | -42,65 | |
Cashflow1,7 | -0,80 | -1,12 | -1,04 | -0,33 | -0,69 | 0,44 | 1,06 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,07 | -0,07 | -0,19 | -0,09 | -0,13 | -0,10 | -0,10 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: ADKL |