Es ist wie verhext: Spätestens im Bereich um 25 Euro ist bei der S&T-Aktie der Deckel drauf – und das seit nun bereits rund drei Jahren. Dabei ist die Aktie IT-Dienstleisters, der quasi in sämtlichen smarten Technologie-Anwenungen eine Expertise besitzt, alles andere als üppig bewertet. Das gilt umso mehr, als dass die Linzer regelmäßig gute Zahlen vorlegen und sich auch sonst durch eine ansprechende Investor Relations-Arbeit hervortun. Einzig die vergleichsweise hohe Leerverkaufsquote von zuletzt 6,23 Prozent der umlaufenden Aktien – siehe dazu auch unser Shortseller-Tool RegSHO – ist nicht unbedingt ein Signal, was man als Investor gern sieht. Immerhin gibt es aus dieser Ecke momentan keine lautstarken Attacken, die Unruhe aufs Parkett bringen.
Für positive Schlagzeilen sorgt derweil S&T selbst – etwa in Form eines ersten Überblicks zum Verlauf des zweiten Quartals 2021: Demnach blieb der Auftragseingang auch im Zeitraum von Anfang April bis Ende Juni deutlich über den Umsatzerlösen, nachdem die neuen Order mit 404 Mio. Euro den Umsatz des ersten Quartals 2021 von 294 Mio. Euro signifikant toppten. „Weiterhin stark zu Buche schlagen sich Aufträge von öffentlichen Auftraggebern, wie zuletzt mehrere Aufträge von staatlichen oder staatsnahen Bahngesellschaften und Schieneninfrastrukturbetreibern“, betont die Gesellschaft. Folgerichtig bestätigt CEO Hannes Niederhauser die Prognose für das Gesamtjahr, die bei Erlösen von Untergrenze 1,4 Mrd. Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mindestens 140 Mio. Euro vorsieht.
Dabei soll das Ergebnis je Aktie von 0,84 Euro auf mehr als 1 Euro steigen. „S&T ist operativ auf bestem Weg“, sagt Niederhauser. Bis 2023 will Niederhauser das Ergebnis je Aktie dann auf 1,75 Euro hieven. Mit anderen Worten: Sollte das Vorhaben gelingen, käme der Anteilschein von S&T auf ein 2023er-KGV von gerade einmal knapp zwölf. Normalerweise sollte diese Aussicht dem SDAX-Titel nachhaltig auf die Sprünge helfen, zumal die Österreicher auch ein aktives Aktienrückkaufprogramm haben.
Zusätzlich zur bereits erfolgten Dividendenausschüttung von knapp 20 Mio. Euro hat S&T nochmals bis zu 10 Mio. Euro für das Rückkaufprogramm reserviert. Ziemlich genau die Hälfte davon ist bereits investiert. Die Kursziele der Analysten bewegen sich derweil in einer Bandbreite von 27 bis 31 Euro. Selbst in der konservativen Variante ergibt sich daraus ein Potenzial von rund 30 Prozent. Es gibt nicht viele Tech-Titel auf dem Kurszettel, die über einen derart attraktiven Kennzahlenmix verfügen, zumal auch die Bilanz der Österreicher einen ziemlich robusten Eindruck macht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 881,98 | 990,88 | 1.122,89 | 1.254,80 | 1.341,95 | 1.096,10 | 1.225,95 | |
EBITDA1,2 | 68,06 | 90,55 | 111,71 | 130,04 | 126,27 | 69,99 | 126,02 | |
EBITDA-Marge3 | 7,72 | 9,14 | 9,95 | 10,36 | 9,41 | 6,39 | 10,28 | |
EBIT1,4 | 41,74 | 61,51 | 61,77 | 68,58 | 62,68 | -2,02 | 86,48 | |
EBIT-Marge5 | 4,73 | 6,21 | 5,50 | 5,47 | 4,67 | -0,18 | 7,05 | |
Jahresüberschuss1 | 29,37 | 48,46 | 49,51 | 54,62 | 48,96 | 231,88 | 78,12 | |
Netto-Marge6 | 3,33 | 4,89 | 4,41 | 4,35 | 3,65 | 21,16 | 6,37 | |
Cashflow1,7 | 44,91 | 35,54 | 83,39 | 140,81 | 95,28 | 44,44 | 116,86 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,43 | 0,70 | 0,73 | 0,84 | 0,74 | 3,59 | 1,19 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,16 | 0,00 | 0,30 | 0,35 | 1,00 | 0,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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