Egal wie stark der Gegenwind in Form von höheren Rohstoffpreise oder zuletzt signifikant gestiegenen Frachtkosten auch ist: Einhell Germany verdient sich zurzeit eine goldene Nase. Kein Wunder also, dass der Aktienkurs des Herstellers von Heimwerkergeräten beinahe täglich ein Rekordhoch markiert. Kurz vor der Hauptversammlung am 18. Juni 2021 und parallel zur Vorlage der Zahlen Januar bis Mai 2021 hat Einhell Germany nun sogar den Ausblick für das Gesamtjahr heraufgesetzt – und zwar nicht zu knapp. Demnach kalkuliert die Gesellschaft nun mit Erlösen von rund 800 Mio. Euro sowie einer Rendite vor Steuern von etwa acht Prozent. Das würde bei einer halbwegs normalen Steuerquote auf einen Überschuss von circa 43 Mio. Euro hinauslaufen und damit den ohnehin schon super guten Vorjahreswert nochmals toppen. Das wiederum war so nicht unbedingt zu erwarten, auch wenn CEO Andreas Kroiss beständig eigene Aktien kauft, sogar noch unmittelbar vor der jetzigen Prognoseerhöhung – was wiederum durchaus ein Geschmäckle hat.
Zur weiteren Einordnung: Die bisherige Prognose sah für das laufende Jahr Erlöse zwischen 739 und 746 Mio. Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von rund 52 Mio. Euro – entsprechend einer Rendite vor Steuern von sieben Prozent – vor. Losgelöst davon: Bewertungstechnisch findet boersengefluester.de die Vorzugsaktie von Einhell Germany weiterhin nicht zu teuer. Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten und mit einem Stimmrecht versehenen Stammaktien genauso teuer wären wie die Vorzüge, ergäbe sich eine Marktkapitalisierung von knapp 600 Mio. Euro. Realistischer dürfte allerdings – unter der Annahme, dass die mit einem Stimmrecht versehen Stämme einen Aufpreis von 20 Prozent hätten – ein fiktiver Börsenwert von etwa 665 Mio. Euro für den Gesamtkonzern sein. Aber selbst dann käme die Gesellschaft nur auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 16.
Bezogen auf die (zumindest in der Theorie) etwas günstige Vorzugsaktie liegt das KGV sogar bei nur 14. Tatsächlich beinahe vernachlässigbar niedrig ist indes die Dividendenrendite von knapp 1,4 Prozent, auch wenn Einhell die Ausschüttung für 2020 deutlich auf 2,20 Euro je Vorzugsaktie heraufgesetzt hat. Unterm Strich bleibt der Titel eine prima Aktie für Langfristinvestoren. Insbesondere die Strategie der einheitlichen Akku-Plattform für alle Geräte von Einhell bietet weiteres Potenzial, wie die steigenden Marktanteile zeigen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 553,35 | 577,90 | 605,69 | 724,68 | 927,42 | 1.032,52 | 971,53 | |
EBITDA1,2 | 43,76 | 43,50 | 43,47 | 68,63 | 94,43 | 107,22 | 97,27 | |
EBITDA-Marge3 | 7,91 | 7,53 | 7,18 | 9,47 | 10,18 | 10,38 | 10,01 | |
EBIT1,4 | 38,51 | 38,66 | 35,04 | 59,01 | 82,38 | 92,52 | 81,06 | |
EBIT-Marge5 | 6,96 | 6,69 | 5,79 | 8,14 | 8,88 | 8,96 | 8,34 | |
Jahresüberschuss1 | 21,56 | 26,13 | 24,58 | 41,81 | 60,15 | 60,80 | 51,56 | |
Netto-Marge6 | 3,90 | 4,52 | 4,06 | 5,77 | 6,49 | 5,89 | 5,31 | |
Cashflow1,7 | -9,19 | -13,76 | 56,01 | 36,31 | -151,44 | 40,77 | 211,68 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,87 | 2,30 | 2,13 | 3,63 | 5,19 | 5,29 | 5,19 | |
Dividende8 | 0,40 | 0,56 | 0,46 | 0,73 | 0,87 | 0,97 | 0,97 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
Foto: Einhell Germany
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